Wechselrichterhersteller SMA Solar befürchtet Jahresverlust

Wechselrichterhersteller SMA Solar befürchtet Jahresverlust Niestetal (dapd). Nach einem dramatischen Gewinneinbruch im Jahr 2012 als Folge der weltweiten Branchenkrise rechnet die Solartechnikfirma SMA Solar für das laufende Jahr bestenfalls mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Selbst einen Verlust könne der Vorstand nicht ausschließen, erklärte SMA Solar am Mittwoch im hessischen Niestetal bei Kassel. Der Umsatz soll zwischen 900 Millionen und 1,3 Milliarden Euro liegen. „2013 wird ein schwieriges Jahr für die Solarbranche“, sagte Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon. SMA Solar sei aber „gut positioniert“, um der Krise zu trotzen. Nach Firmenangaben ist SMA Solar „sehr solide“ aufgestellt. Der Konzern „kann die weitere Entwicklung aus eigener Kraft finanzieren“, hieß es. Damit setzt sich SMA Solar bewusst von Solarfirmen ab, die um ihr Überleben kämpfen. So hatte der einstige Branchenprimus Solarworld aus Bonn zuletzt seine Bilanzvorlage verschoben, weil der Konzern noch mit den Gläubigern über einen Sanierungsplan verhandelt. Die deutschen Solarfirmen machen einen heftigen Preisverfall durch Billigkonkurrenz aus China sowie Förderkürzungen für ihre Misere verantwortlich. Zahlreiche Firmen wie Solar Millennium oder Q-Cells gingen schon in die Insolvenz. Vor wenigen Tagen verkündete Bosch den Ausstieg aus dem verlustreichen Solargeschäft. Auch in China forderte die Branchenkrise mit der Insolvenz der Wuxi Suntech ein erstes prominentes Opfer. Gewinn sackt um mehr als die Hälfte ab SMA Solar, der weltweit größte Hersteller von Wechselrichtern, dem Herzstück von Solaranlagen, hatte sich der Krise lange entziehen können. Im Herbst 2012 gab der Konzern dann aber eine Gewinnwarnung. Zwar schrumpfte der Umsatz 2012 auf Jahressicht nur leicht von 1,7 Milliarden auf 1,5 Milliarden Euro. Doch brach der operative Gewinn (Ebit) um mehr als die Hälfte auf 102 Millionen Euro ein nach gut 240 Millionen Euro im Vorjahr. Auch unter dem Strich blieb mit einem Überschuss von 75,1 Millionen Euro weniger als die Hälfte des Vorjahresgewinns von 166,1 Millionen Euro. Auch die Aktionäre bekommen das schlechte Geschäft zu spüren. Für 2012 zahlt SMA Solar nur noch 0,60 Euro je Aktie. Ein Jahr zuvor hatte die Firma noch 1,30 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet. Der Kurs der Aktie brach am Mittwoch zweistellig ein. SMA Solar hatte schon angekündigt, 450 von weltweit 5.500 Stellen zu streichen. Die Kosten sollen auch durch eine neue Strategie gesenkt werden. Firmenchef Urbon will SMA Solar nach dem Vorbild der Autoindustrie ausrichten. Geplant ist demnach, die Zahl der Bauteile zu reduzieren und mehr Standardkomponenten einzusetzen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)