Raffelhüschen für Auszeit bei der Euro-Rettung

Raffelhüschen für Auszeit bei der Euro-Rettung Berlin (dapd). Die Suche nach einem Weg aus der Euro-Krise spaltet Deutschlands Ökonomen weiterhin. Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen fordert vorerst einen Stopp für weitere Hilfen an die Defizitländer. „Es ist wie im Basketball: Um sich zu sortieren, muss man erst einmal eine Auszeit nehmen“, forderte er im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe). „Und das heißt: Keinen Schritt weiter, solange es kein vernünftiges Regelwerk gibt. Solange darf es keine gemeinsame Haftung und keine neuen Schulden über Maastricht hinaus geben.“ Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower, widersprach ihm entschieden: Eine solche Auszeit könne sich Europa nicht leisten. „Wir befinden uns mitten in einer Krise, ein Bank-Run in einem einzigen Land kann sich schnell auf ganz Europa ausbreiten“, warnte Snower. Deshalb dürfe man keine Zeit verlieren. „Ja, wir müssen an gemeinsamen Regeln arbeiten, aber wir müssen gleichzeitig auch stabilisieren.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kretschmann rügt Merkels Europapolitik als visionslos

Kretschmann rügt Merkels Europapolitik als visionslos Hamburg (dapd-bwb). Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann vermisst in der Europapolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein langfristiges Konzept. Der Grünen-Politiker sagte „Spiegel Online“, man könne am europäischen Projekt nicht so „visionslos“ arbeiten wie die Kanzlerin. „Wir brauchen etwas, das uns beflügelt – bei aller Realpolitik, für die auch ich stehe“, sagte er. Dies fehle ihm bei Merkel. Inzwischen versuche sie sich „ein bisschen an einer Europa-Erzählung, aber das erinnert mich doch sehr an die Energiewende: Erst eine Katastrophe hat die Kanzlerin dazu gebracht“, sagte der Grünen-Politiker. Man könne in der Politik „nicht nur auf Sicht fahren“. Man müsse auch sagen, wohin sich Europa und das Land bewegen solle. dapd (Politik/Politik)

Deutsche Banken signalisieren Griechenland Entgegenkommen

Deutsche Banken signalisieren Griechenland Entgegenkommen Köln (dapd). Der Bundesverband deutscher Banken hat Zustimmung zur Verschiebung griechischer Zahlungen signalisiert. „Über zeitliche Streckungen wird man reden können“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Michael Kemmer am Dienstag dem Deutschlandfunk. Dabei sei aber die Reihenfolge einzuhalten. Griechenland müsse die Sparanstrengungen wieder aufnehmen. „Wenn das dann nicht so schnell wirkt, wie alle miteinander hoffen, wird man sicherlich auch darüber sprechen können, dass man gewisse Rückzahlungsmodalitäten noch streckt.“ Mit dem Wahlausgang in Griechenland sei Europa bei der Bewältigung der Schuldenkrise einen Schritt weiter gekommen. „Die Wahlen vom Sonntag sind ein absolut ermutigendes Signal“, sagte Kemmer weiter. Damit sei die Krise noch nicht überstanden. Die EU könne jetzt aber ein Signal nach außen zu setzen, dass sie es schaffe aus eigener Kraft deutlich nach vorn zu kommen. Ein solches Signal werde auch die Lage an den Finanzmärkten wieder beruhigen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Facebooks Knaller kommen noch

Facebooks Knaller kommen noch Berlin (dapd). Trotz der derzeit eher schlechten Börsennachrichten glaubt der Facebook-Experte Jakob Steinschaden nicht an ein zeitnahes Ende des sozialen Netzwerks. „Wenn man sich die IT-Geschichte anschaut – zum Beispiel Google, Microsoft, Apple – die haben eigentlich erst nach ihrem Börsengang die wirklich ganz großen Produkte, die ganz großen Knaller gebracht“, sagte der Autor des Buches „Phänomen Facebook“ im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Er würde das Netzwerk noch längst nicht abschreiben, sagte Seitenschaden. „Weil man weiß ja nicht, woran die im Hintergrund arbeiten.“ Da gebe es verschiedenste Gerüchte, ein Facebook-Handy zum Beispiel oder Software für Geräte. Das Prinzip „Online-Netzwerken“ sieht Steinschaden ohnehin als unumstößlich. „Das ist ein Phänomen, was sicherlich nicht weggehen wird“, sagte der Österreicher, der sozialen Netzwerken eine besondere Bedeutung für die persönlichen Beziehungen zuschreibt. Urlaubsbekanntschaften halten länger Ein Facebook-User habe im Schnitt knapp 190 Freunde. „Das sind natürlich nicht die besten Freunde, sondern die Mehrzahl sind eher lose Kontakte.“ Aber während man früher im Urlaub Kontakte geknüpft und diese anschließend wieder vergessen habe, bleibe man nun via Facebook und Co. weiterhin zumindest in gewisser Form in Kontakt. Auch Unternehmen und Politiker profitierten von ihrer Präsenz in den Netzwerken. „Es findet Kundenbindung und ‚Imagebranding‘ statt“, erklärte Steinschaden. Ob sich dies direkt in Umsatz und Gewinn niederschlage, komme jedoch ganz auf das Unternehmen und deren Kommunikationsstrategie an. „Es gibt sicher viele Facebook-Seiten mit Tausenden, Millionen Fans, wo aber keine Interaktion herrscht und nichts passiert.“ Der Nutzen sei hier somit fraglich. „Nur weil man Facebook irgendwo hintut, bewegt das von alleine noch nichts“, sagte der 30-Jährige. Man stehe nicht automatisch „cool“ da, vielmehr könne fehlender oder falscher Einsatz auch schaden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Friedrich verteidigt Vorgehen gegen Salafisten

Friedrich verteidigt Vorgehen gegen Salafisten Köln (dapd). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat das harte Vorgehen der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den radikalen Islamismus verteidigt. Es müsse klar gemacht werden, „wir akzeptieren in diesem Land keine gewalttätigen Gruppierungen“, sagte Friedrich am Freitag im Deutschlandfunk. Zwar müsse man vorsichtig sein, zu behaupten, dass die geschätzt 4.000 Salafisten in Deutschland alle zu Gewalttaten aufriefen. Es sei jedoch bekannt, dass es ein Potenzial „mit fließenden Grenzen zur Gewalt“ gebe. Alle islamistischen Terrorverdächtigen hätten in der Vergangenheit einen salafistischen Hintergrund gehabt. Friedrich hatte am Donnerstag den salafistischen Verein „Millatu Ibrahim“ aus Solingen verboten. Damit habe man „ein klares Signal als Staat gesetzt“ und „das Netzwerk geschwächt“, sagte er. dapd (Politik/Politik)

VW überschreitet 75-Prozent-Schwelle bei MAN

VW überschreitet 75-Prozent-Schwelle bei MAN Wolfsburg (dapd). Volkswagen erhöht seinen Anteil am bayrischen Lastwagenbauer MAN erneut und überschreitet damit die wichtige 75-Prozent-Schwelle. VW steigert seinen Stimmrechtsanteil an der MAN SE auf 75,03 Prozent von zuvor 73,76 Prozent, wie der größte Autobauer Europas am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. Nun kann VW demnächst über einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag die volle Entscheidungsmacht bei MAN ausüben. Erst am vergangenen Wochenende hatte Volkswagen einen grundlegenden Umbau des Konzerns bekannt gegeben und den bisherigen Chef der zweiten LKW-Tochter Scania, Leif Östling, zum Vorstand für das gesamte LKW-Geschäft gemacht. Mit der erneuten Erhöhung der Anteile kann VW bald bei MAN direkter durchgreifen und die erhofften Gewinne aus der Zusammenarbeit von MAN und Scania heben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Authors: dapd News