EADS-Chef kritisiert unausgereifte Technik in Flugzeugen

EADS-Chef kritisiert unausgereifte Technik in Flugzeugen Frankfurt/Main (dapd). Der Chef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Tom Enders, hat vor übereilten Neuerungen in seiner Branche gewarnt. „Innovationen müssen reif sein. Wir dürfen keine halbgaren Dinge in unsere Flugzeuge packen, wo Probleme dann vorprogrammiert sind“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Konkurrent Boeing hatte zuletzt Probleme mit neuen Batterien, die in Brand gerieten. Bei den Batterien habe sich sein Unternehmen entschieden, „keine Experimente zu machen und auf die erprobte Nickel-Cadmium-Technologie zurückzugehen“, sagte Enders weiter. Augenmaß und Innovation müssten in der Luftfahrtindustrie zusammen kommen. „Wir werden auch künftig keine risikoarme Branche sein.“ Der EADS-Chef hofft auf einen Innovationsschub zusammen mit der IT-Branche. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zeitung: EADS-Chef Enders warnt Management vor Korruption

Zeitung: EADS-Chef Enders warnt Management vor Korruption Hamburg (dapd). Der Chef des Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, Thomas Enders, hat seine Führungskräfte am Donnerstag laut einem Zeitungsbericht in die Pflicht genommen und eindringlich vor den Folgen von Korruption gewarnt. In einem Brief an das Management, aus dem die „Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) zitiert, heißt es demnach: „Es gibt keinen Platz für betrügerisches oder unethisches Verhalten bei EADS.“ Am Vortag hatte es laut Medienberichten staatsanwaltschaftliche Durchsuchungen an mehreren deutschen EADS-Standorten wegen des Verdachts der Bestechung und Untreue im Zusammenhang mit dem Verkauf von Kampfflugzeugen vom Typ Eurofighter an Österreich gegeben. Sollten die Untersuchungen kriminelles Verhalten oder andere Mängel ergeben, werde der Konzern sich umfassend damit beschäftigen, kündigte Enders dem Bericht zufolge an. Das Gesetz zu brechen sei keine Option. Da gebe es „null Toleranz“, habe Enders gesagt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Erste Pleite für Major Tom

Erste Pleite für Major Tom Berlin (dapd). Der neue Chef der Airbus-Mutter EADS, Thomas Enders, hatte es sich so schön ausgedacht: Kaum im Amt, wollte er den Konzern fusionieren mit dem britischen Unternehmen BAE. Und auf diese Weise den größten Rüstungskonzern der Welt schmieden, der auch Zugang zum riesigen US-Markt gehabt hätte. Aus der Traum. Die Briten beendeten am Mittwoch offiziell die Gespräche. Das Scheitern der Firmenheirat ist die erste Niederlage des erfolgsverwöhnten Managers. Er äußerte sich enttäuscht. Der Westerwälder, der bei der Bundeswehr als Fallschirmspringer aktiv war, stürzt sich noch heute gern aus Flugzeugen in die Tiefe. Er trägt daher den Spitznamen „Major Tom“. 1982 fing er als wissenschaftlicher Assistent beim Deutschen Bundestag an. Später arbeitete er für die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung, dann bis 1991 im Planungsstab des Bundesverteidigungsministeriums. Leben am Tegernsee Dann wechselte Enders zum EADS-Vorläufer MBB/Dasa, wo er bis zum Entwicklungschef aufstieg. Nach der Gründung von EADS 2000 übernahm Enders die Militärsparte, 2007 wurde er Geschäftsführer von Airbus. Mit seiner Frau und seinen vier Söhnen lebt er am Tegernsee. Der Franzose Louis Gallois lobte Enders, als er vor wenigen Monaten die Führung von EADS an ihn übergab. Enders habe Airbus in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich geführt, sagte der 68-jährige Gallois auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Amsterdam. Der 53-jährige Familienvater Enders ist der erste Deutsche, der allein EADS leitet. Enders sagte, es sei eine Ehre, „in die großen Fußstapfen von Louis Gallois zu treten“. Der Franzose habe „das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist“. Im Januar hatte der EADS-Verwaltungsrat den Wechsel an der Konzernspitze beschlossen, nachdem sich zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy darauf geeinigt hatten. Einfluss der Politik umstritten Und doch wollte Enders den Einfluss der Politik zurückfahren. Er forderte, dass sich der französische und der deutsche Staat zurückziehen. Der „Bild am Sonntag“ sagte er: „Ich möchte unsere Ertragsfähigkeit steigern, die Internationalisierung voran treiben und daran arbeiten, dass wir normale Eigentümerstrukturen bekommen, in der staatliche Aktionäre keine Rolle spielen.“ Das Thema ist wohl jetzt erstmal durch. Medienberichten zufolge wollte die US-Regierung verhindern, dass die Kontinental-Europäer über den Umweg BAE an ihre Rüstungsaufträge kommen. Und ihnen habe es auch nicht gefallen, dass die Regierungen in Paris und Berlin weiter an dem Konzern beteiligt werden wollten. Frankreichs Kronjuwelen Eins ist jedenfalls sicher: Für Frankreich gelten Airbus und EADS als zutiefst französische Firmen. Es sind Kronjuwelen. Eine Pariser Regierung wird dort niemals ihren Einfluss beschneiden lassen. Offenbar wollte Frankreich die Möglichkeit haben, die Aktien des Konzerns Lagardère, der aussteigen will, in Staatsbesitz zu nehmen. Das sollen die Briten abgelehnt haben. Und für die Bundesregierung gilt, dass sie auf jeden Fall nicht weniger Einfluss haben will als Frankreich. Damit war die Blockade in alle Richtungen perfekt. Ungeklärt war die Frage, wo die Zentralen der Firma liegen sollen. Enders soll ein für Deutschland unbefriedigendes Ergebnis vorgeschlagen haben: Die Rüstungssparte Cassidian wäre nach London abgewandert, die EADS-Zentrale von München völlig nach Toulouse gegangen. Das war auch mit den Gewerkschaften nicht zu machen. Enders hatte zu hoch gepokert – und ist in Berliner Regierungskreisen nun offenbar nicht mehr beliebt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

EADS-Chef will Fusion mit BAE wie geplant durchziehen

EADS-Chef will Fusion mit BAE wie geplant durchziehen Frankfurt/Main (dapd). Die Vereinigung der beiden europäischen Rüstungskonzerne EADS und BAE Systems soll laut EADS-Chef Thomas Enders bis 10. Oktober besiegelt sein. Es gebe derzeit keine Überlegungen, eine Fristverlängerung für die Fusion beantragen zu wollen, sagte Enders am Donnerstag dem „Wall Street Journal Deutschland“. „Ich sehe hier und heute überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass die ausstehenden Fragen nicht bis zum 10. Oktober geklärt werden können“, fügte der Vorstandsvorsitzende hinzu. Enders hatte am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Bundestags für die Fusion der beiden Rüstungskonzerne geworben. In der Bundesregierung gibt es Widerstand gegen den Zusammenschluss. Ihr Koordinator für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze (CDU), soll andere Bundestagsabgeordnete gegen den Deal in Stellung gebracht haben, berichtete das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Auch bei SPD und Grünen gibt es Vorbehalte. Die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Kerstin Andreae und Frithjof Schmidt, sagten, Enders habe im Wirtschaftsausschuss die Bedenken nicht ausräumen können. „Im Gegenteil: Unsere Skepsis ist angesichts der vielen offenen Fragen weiter gewachsen“, sagten die beiden Politiker. „Eine Fusion, die im Kern darauf abzielt, die deutsche Rüstungsexportpolitik weiter auszuhöhlen, kann von uns nicht mitgetragen werden.“ Ähnlich wie auch SPD-Politiker stellen sie sich die Frage, welche Einwirkungsmöglichkeiten eine „Goldene Aktie“ (Special Share) dem Bund wirklich biete, und ob dies europarechtlich konform sei. Auch die Sicherung deutscher Arbeitsplätze und eine restriktive Rüstungsexportpolitik in Krisenregionen seien nicht gewährleistet. Enders hatte eine Garantie für die Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland bei einer Zustimmung der Bundesregierung in Aussicht gestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)