Panzer für Saudis: Merkel betont Wunsch nach Stabilität am Golf

Panzer für Saudis: Merkel betont Wunsch nach Stabilität am Golf Berlin (dapd). Die Bundesregierung lässt sich zu einer angeblichen Anfrage Saudi-Arabiens nach mehreren Hundert Radpanzern vom Typ „Boxer“ nicht in die Karten schauen: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verwies am Montag auf die geheimen Sitzungen des Bundessicherheitsrates, der über solche Anfragen entscheiden muss. Sie verwies aber auf das Interesse Deutschland an Stabilität in der Golfregion. In den ARD-Tagesthemen sagte Merkel, über Entscheidungen des Bundessicherheitsrates werde nicht berichtet. „Deshalb kann ich dazu jetzt auch nicht Stellung nehmen“. Sie verwies auf die Rüstungsberichte der Regierung, die regelmäßig dem Bundestag vorgelegt würden. „Dort sieht man dann die Entscheidungen, die getroffen wurden.“ Über ein angebliches Interesse Saudi Arabiens hatte der „Spiegel“ am Wochenende berichtet. Demnach verhandelte der Bundessicherheitsrat zwar über die Anfrage, vertagte eine Entscheidung aber. Merkel sagte weiter, allgemein könne sie nur sagen, dass immer eine Abwägung zwischen Fragen der Menschenrechte und der Stabilität stattfinde. Merkel verwies darauf, dass Deutschland mit einigen Golfstaaten „strategische Partnerschaften“ unterhalte, weil das iranische Nuklearprogramm als „sehr, sehr ernsthafte Bedrohung“ angesehen werde. Ähnlich hatten sich zuvor Regierungssprecher geäußert. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, die Geheimhaltung schütze die Interessen des anfragenden Landes, des Lieferlandes und der Lieferfirmen. Wenn es Lieferungen von Rüstungsgütern gegeben habe, „können Sie davon ausgehen, dass im Einzelfall die Prüfung aus menschenrechtlichen und sicherheitspolitischen, friedenspolitischen, stabilitätspolitischen Kriterien zu dem Schluss gekommen ist, dass diese Anfrage berechtigterweise genehmigt werden kann“, erklärte der Sprecher. „Es gibt keine Automatismen, es sind alles Einzelfallentscheidungen.“ Saudi-Arabien sei „durchaus ein Stabilitätsfaktor in der Region“, sagte Seibert. Das Land habe sich Verdienste bei dem Versuch erworben, nicht nur im Jemen, sondern auch im Nahen Osten zu einer friedlichen Lösung beizutragen. Dabei sei das Existenzrecht Israels explizit anerkannt worden. Eine enge Zusammenarbeit gebe es auch bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus. Die unterschiedlichen Auffassungen in Menschenrechtsfragen seien in der Vergangenheit immer angesprochen worden. „Boxer“ eignet sich zur Bekämpfung von Aufständen Der „Boxer“ zählt zu den modernsten Gefechtsfahrzeugen der Welt und wird von der Bundeswehr in Afghanistan als gepanzerter Truppentransporter eingesetzt. Der Radpanzer ist straßentauglich und geeignet zur Aufstandsbekämpfung, hieß es im „Spiegel“. Die sicherheitspolitische Sprecherin der FDP, Elke Hoff, plädierte unterdessen dafür, ein neues Bundestagsgremium mit der Kontrolle von Waffenexporten zu befassen. Hoff sagte den „Kieler Nachrichten“ (Dienstagausgabe), Vorbild könne das Parlamentarische Kontrollgremium (PKG) sein, das zur Kontrolle der Geheimdienste gebildet wurde. dapd (Politik/Politik)

Stromkonzerne planen Comeback der Nachtspeicher

Stromkonzerne planen Comeback der Nachtspeicher Hamburg (dapd). Die als veraltete Stromfresser geltenden Speicherheizungen sollen nach den Vorstellungen großer Stromkonzerne künftig die Energiewende vorantreiben. Wie die „Financial Times Deutschland“ (Dienstagausgabe) berichtete, will der Energieversorger RWE die elektrischen Heizungen wiederbeleben. Sie sollen mit moderner Regeltechnik ausgestattet und als Energiespeicher für schwankende Strommengen aus Windkraftwerken genutzt werden. Auch der Versorger EnBW spiele ein solches Modell durch. Der Technik-Chef der RWE-Effizienztochter, Norbert Verweyen, sagte der Zeitung, ein Praxistest mit 50 Wohnungen sei erfolgreich verlaufen, technisch funktioniere das System schon heute. „Wenn wir nachweisen können, dass es sich wirtschaftlich rechnet, wollen wir 2014 damit auf den Markt kommen.“ Dazu solle das ab 2019 geplante Verbot für den Verkauf von Speicherheizungen fallen. Zwar sind die meisten Elektroheizungen längst aus den Wohnungen verschwunden, doch die 1,4 Millionen noch eingebauten Heizungen genügen laut RWE, um Pumpspeicher mit zehn Gigawatt Leistung zu ersetzen und damit den Versorgern Milliarden an Investitionen zu ersparen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Merkel will sich auf Parteitag zur Koalition mit FDP bekennen

Merkel will sich auf Parteitag zur Koalition mit FDP bekennen Berlin (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Vorabend des CDU-Bundesparteitages das Ziel bekräftigt, die Koalition mit der FDP nach der Bundestagswahl fortzusetzen. In einem Interview der ARD-„Tagesthemen“ sagte die CDU-Chefin am Montag, zwar werde jede Partei um die eigenen Stimmen kämpfen. Wenn aber die Schnittmenge der Programme stimme, „dann gibt es gute Gründe, die christlich-liberale Koalition fortzusetzen“. Das sei so besprochen und „so werde ich das morgen auch sagen“, sagte Merkel. Auch mit Blick auf die Energiewende sagte Merkel, „das Spektrum der Gemeinsamkeiten mit der FDP sei größer“ als das mit den Grünen. dapd (Politik/Politik)

Deutschland kann 2012 ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen

Deutschland kann 2012 ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen Berlin (dapd). Von wegen Krise: Erstmals seit Jahren kann Deutschland einen vollständig ausgeglichenen Staatshaushalt vorweisen. Das sogenannte Maastricht-Defizit sinkt dieses Jahr nach neuesten Schätzungen auf Null, wie das Bundesfinanzministerium am Montag in Berlin mitteilte. Noch im Sommer hatte das Ministerium angenommen, dass das Haushaltsdefizit 2012 rund ein halbes Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen wird. Höchstens erlaubt sind laut EU-Vertrag drei Prozent. Auch das zweite kritische Maastricht-Kriterium, die Schuldenstandsquote, fällt 2012 günstiger aus als im Sommer erwartet: Es dürfte 2012 nun 81,2 Prozent des BIP betragen, zwei Punkte weniger als ursprünglich veranschlagt. Hier sind eigentlich nur maximal 60 Prozent erlaubt. Obwohl der Staatshaushalt insgesamt ausgeglichen ist, verzeichnen der Bund und die Länder für sich genommen dieses Jahr ein stattliches Minus: Dem Bund fehlen 2012 rund 25 Milliarden Euro und den Ländern sechs Milliarden Euro. Gegengerechnet werden aber auf gesamtstaatlicher Ebene die zurzeit üppigen Überschüsse in den Sozialkassen in zweistelliger Milliardenhöhe, vor allem in der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch in den Gemeinden und den Extra-Haushalten des Bundes laufen dieses Jahr Überschüsse von je drei Milliarden Euro auf. dapd (Politik/Politik)

Gauck würdigt Ehrenamtliche mit dem Bundesverdienstkreuz

Gauck würdigt Ehrenamtliche mit dem Bundesverdienstkreuz Berlin (dapd). Zum Tag des Ehrenamts hat Bundespräsident Joachim Gauck 26 Bürgern aus allen Ländern das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Geehrten engagieren sich laut Präsidialamt in vorbildlicher Weise in sozialen und kulturellen Initiativen, in der Kirche, im Sport oder für die Integration von Ausländern. „Was engagierte Bürgerinnen und Bürger freiwillig einbringen, ist kein nettes Plus, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil für das gesellschaftliche Wohlergehen“, sagte das Staatsoberhaupt laut Redetext im Berliner Schloss Bellevue. Gauck mahnte, die alte Abgrenzung zwischen Staat und Zivilgesellschaft führe nicht weiter. „Was wir brauchen, ist eine bessere Verzahnung von öffentlicher Hand und freiwilliger Tat. Manchmal helfen schon eine Teilzeitstelle und ein Telefon, um die große Bereitschaft zur Hilfe sinnvoll zu strukturieren“, sagte Gauck. Er regte an, der Staat solle Bürgersinn fördern, etwa durch kluge Rahmenbedingungen und eine „Kultur der Anerkennung“. Zu den Ordensträgern gehört die Regisseurin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin Doris Dörrie aus Bayern, die ihre Bekanntheit nutzt, um die Hospiz- und Palliativarbeit zu unterstützen. Ebenfalls geehrt wurde Sebastian Krumbiegel, Sänger der Pop-Gruppe „Die Prinzen“. In der Würdigung hieß es, der Leipziger habe sich „durch sein jahrzehntelanges gesellschaftliches, demokratisches und soziales Engagement verdient gemacht“. Stets sei Krumbiegel präsent, wenn es heiße „Gesicht zeigen gegen Rechts“. (Kurzporträts des Präsidialamts: http://url.dapd.de/u3yy80 ) dapd (Politik/Politik)

Mit der Bahncard künftig auch kostenlos zum Startbahnhof

Mit der Bahncard künftig auch kostenlos zum Startbahnhof Berlin (dapd). Inhaber einer Bahncard können künftig kostenlos den öffentlichen Nahverkehr auch zum Startbahnhof nutzen. Wie der „Tagesspiegel“ (Dienstagausgabe) unter Berufung auf eine Bahn-Sprecherin berichtete, gilt das Angebot in 120 deutschen Städten für alle, die eine Fernverkehrskarte über mindestens 100 Kilometer gekauft haben. Eingeführt wird das neue Angebot zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember. Bisher galt das sogenannte City-Ticket nur für eine Fahrt etwa mit Straßenbahn, Bus oder U-Bahn vom Zielbahnhof aus. Die Bahn hatte Ende September bei der Ankündigung des Fahrplanwechsels und der damit verbundenen Preiserhöhung um durchschnittlich 2,8 Prozent erklärt, dass die Verhandlungen mit den Verkehrsverbünden über das neue City-Ticket noch liefen. Sollten sie erfolgreich abgeschlossen werden, würden sich die Preise für die Bahncard weiter erhöhen. So kostet die Bahncard 50 für die zweite Klasse künftig 249 statt 240 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Nahles: Bei der Union bröckelt es

Nahles: Bei der Union bröckelt es Berlin (dapd). Die CDU hat aus Sicht der SPD ein Großstadtproblem. „Bei der Union bröckelt es und zwar ganz gezielt in den Großstädten“, sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles am Montag nach einer Sitzung der SPD-Parteigremien in Berlin. „Köln, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, die Kette ist lang.“ Mit dem Wahlsieg des Sozialdemoraten Frank Mentrup bei der Karlsruher Oberbürgermeisterwahl am Sonntag habe die CDU auch in der drittgrößten Stadt Baden-Württembergs die Macht abgeben müssen. Nahles bezeichnete diese Entwicklung als „Trend“. Das Konservative habe die CDU aufgegeben, sei aber deswegen „noch lange nicht modern“. Das zeige das Beispiel der steuerlichen Gleichstellung von Homo-Ehen. Da die CDU auf Konservative Rücksicht nehme, könne eine wirkliche Gleichstellung nicht vollzogen werden. „Frau Merkel klemmt zwischen Baum und Borke.“ dapd (Politik/Politik)

NRW fordert Abwrackprämie für alte Heizungen

NRW fordert Abwrackprämie für alte Heizungen Düsseldorf (dapd-nrw). Für den Fall eines Konjunktureinbruchs in Deutschland fordert die nordrhein-westfälische Landesregierung eine „Abwrackprämie“ für alte Heizungen zur Ankurbelung der Wirtschaft. „Sollte es zu einem Stützungsprogramm kommen, wäre eine Abwrackprämie für alte Heizungen ideal“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. Auch Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) unterstützt das Vorhaben. Finanziert werden soll das Konjunkturprogramm mit einer höheren Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen. Die seit 2010 geltenden umstrittenen Steuerprivilegien für die Hotelbranche sollten dafür gestrichen werden. „Das Geld, das wir mit diesem Steuergeschenk zum Fenster hinauswerfen, wäre bei einer solchen Abwrackprämie sinnvoller eingesetzt“, sagte Remmel. dapd (Wirtschaft/Politik)

Mißfelder gegen Kurskorrektur wegen Wahlniederlagen in Städten

Mißfelder gegen Kurskorrektur wegen Wahlniederlagen in Städten Berlin (dapd). Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (CDU), sieht bei seiner Partei angesichts mehrerer Wahlniederlagen in Großstädten kein Modernisierungsproblem. Die CDU sei mit Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel „schon sehr weit in die Mitte gegangen“, sagte Mißfelder am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Um nicht nur in ländlichen Regionen erfolgreich zu sein, müsse die CDU „dem Lebensgefühl in den großen Städten Rechnung tragen, aber das heißt nicht, dass wir alle Grundsätze über Bord werfen dürfen“. Die Christdemokraten müssten „es schaffen, im Hochstift Paderborn und in Dülmen genauso erfolgreich zu sein wie in Berlin-Mitte, und das ist ein Riesenspagat“, betonte der CDU-Bundestagsabgeordnete. Er fügte hinzu, er werde nicht für eine steuerliche Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften stimmen, wie dies mehrere Bundestagsabgeordnete beim CDU-Bundesparteitag in Hannover durchsetzen wollen. Er riet dazu, das Thema erst nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts anzufassen. Die CDU tue sich „selbst keinen Gefallen, wenn wir das selber zu einem Symbolthema hochjazzen“, sagte Mißfelder. dapd (Politik/Politik)

Seehofer schließt Schuldenschnitt für Griechenland aus

Seehofer schließt Schuldenschnitt für Griechenland aus Passau (dapd). Der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) schließt einen Schuldenschnitt für das von einer Staatspleite bedrohte Griechenland aus. Das wäre die völlig falsche Antwort, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Er stellte infrage, dass das Land mit Nachdruck sparen und Reformen umsetzen werde, wenn es sich darauf verlassen könne, „dass Schulden erlassen werden“. Damit lehnte er ein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angedeutetes Einlenken in der Frage ab. „Das ist für mich ein Punkt, den die CSU nicht mitmachen kann“, sagte Seehofer in der „PNP“. dapd (Politik/Politik)