Zahlreiche Pflegedienstfahrzeuge sammeln sich. (Foto: Joachim Knollmann)
Zahlreiche Pflegedienstfahrzeuge sammeln sich. (Foto: Joachim Knollmann)

„Noch sind wir Viele“ – Großdemo in Ostwestfalen

Minden – Pflegekräfte aus 14 Ambulanten Pflegediensten und Sozialstationen fuhren am 13.05.24 mit mehr etwa 200 Pflegedienstautos zur Kreisbehörde um lautstark Politik, Verwaltung und Pflegekassen aufzufordern endlich zur Problemlösung in der Pflege beizutragen. Dabei wurde dem Landrat Ali Dogan ein Positionspapier mit den Forderungen übergeben. Organisiert wurde die Veranstaltung von der NaDel e. V., ein Zusammenschluss aus 14 ambulanten Pflegediensten aus dem Kreis Minden-Lübbecke. Darunter neben privaten Trägern auch Wohlfahrtsbände und kirchliche Einrichtungen.

80 % aller Pflegebedürftigen werden zuhause gepflegt  und benötigen dringend mehr Unterstützung von beruflichen Pflegemitarbeitenden. „Wir möchten auf den Fachkräftemangel, die schleppende Zahlungsmoral der Kassen und Sozialämter und Überlastung der Pflegekräfte aufmerksam machen“, erläutert Joachim Knollmann, Hauptgeschäftsführer des Pflegedienstes Bethel aus Bad Oeynhausen. Der Landrat Ali Dogan zeigt sich offen und betonte, dass es zur Darseinsfürsorge gehöre die Pflege im Land sicherzustellen. Als weiteren wichtigen Aspekt führt Knollmann die fehlende Refinazierung der Tarifanpassung auf. „Wir haben es begrüßt, dass die Mitarbeitenden nun durchgehend nach den tariflichen Bedingungen und Gehältern entlohnt werden und auch größtenteils einen Inflationsausgleich erhalten, doch muss dieses auch in vollem Umfang refinziert werden, denn sonst ist die wirtschaftliche Stabilität der Pflegedienste maßgeblich gefährdet“, so Knollmann weiter. Allein im Jahr 2023 mussten 800 stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen in Deutschland Insolvenz anmelden.

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WIR Redaktion

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