München (dapd). Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer strebt eine rasche Lösung im Berliner Koalitionsstreit über die Mütterrenten an. Seehofer sagte am Montag in München, er werde in den nächsten Tagen „wichtige Gespräche“ zu diesem Thema führen. Er hoffe, dass Union und FDP in dieser Woche „gut vorankommen“. Skeptisch äußerte sich Seehofer allerdings über die Ankündigung von Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU), dass es einen „Einstieg“ in eine verstärkte Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten für Geburten vor 1992 geben soll. Der bayerische Ministerpräsident mahnte, notwendig sei eine „spürbare“ Aufstockung der entsprechenden Renten. Er kündigte an: „Eine Minimallösung wird die CSU nicht mittragen.“ Kauder hatte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gesagt, bei der Rente sei eine völlige Gleichstellung von Frauen, die vor 1992 Kinder zur Welt brachten, mit anderen Müttern nicht finanzierbar. Er sehe aber gute Chancen, dass ein Einstieg gefunden werde. Seehofer entgegnete nun: „Einen Einstieg als Liliput-Ausgabe machen wir nicht.“ Auch die CSU achte darauf, dass alle Entscheidungen langfristig finanzierbar seien. Der CSU-Chef fügte hinzu: „Man kann einen kräftigen Einstieg bei den Mütterrenten machen, ohne die finanzielle Solidität zu gefährden.“ Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) unterstützte die CSU-Position. ZdK-Präsident Alois Glück sagte, beim Thema Mütterrenten handele es sich um eine „Frage der Gerechtigkeit“. Außerdem gehe es um eine grundsätzliche Wertschätzung der Erziehungsleistung. Zuvor hatten die Präsidien von ZdK und CSU miteinander gesprochen. dapd (Politik/Politik)