Roth kämpft um ihr Amt

Roth kämpft um ihr Amt Berlin (dapd). Nach ihrer Schlappe bei Urwahl des Spitzenduos für die Bundestagswahl legt Grünen-Chefin Claudia Roth ihr politisches Schicksal in die Hand der Parteitagsdelegierten. Sie werde ihre Kandidatur für den Grünen-Bundesvorsitz nicht zurückziehen, kündigte die 57-Jährige am Montag in Berlin an. „Es geht in erster Linie nicht um mich und es geht in erster Linie nicht um meine Enttäuschung“, sagte Roth. Es gehe „um etwas Wichtigeres: es geht um die Ablösung von Schwarz-Gelb, es geht um ein starkes grünes Ergebnis bei dieser wichtigen Bundestagswahl“. Die Grünen wählen am kommenden Wochenende auf einem Parteitag in Hannover einen neuen Bundesvorstand. Roth war bei der Urwahl, die sie maßgeblich vorangetrieben hatte, mit 26,2 Prozent nur auf Rang vier gelandet. Nachdem sich Roth am Wochenende außer mit einem Facebook-Eintrag nicht zum Ausgang der Urwahl geäußert hatte, waren Spekulationen aufgekommen, dass Roth einen Verzicht auf eine erneute Kandidatur erwägt. Ende Oktober hatte sie noch erklärt, unabhängig von dem Ergebnis der Basisbefragung wieder als Parteichefin anzutreten. Roth hat seit 2001 mit einer Unterbrechung den Parteivorsitz inne. Roth sagte, der Ausgang der Urwahl sei für sie „eine herbe Klatsche“ und ein „bitteres Ergebnis“ gewesen. „Die vergangenen Stunden waren schwere Stunden“, räumte Roth ein. Das Ergebnis habe bei ihr Zweifel und „große Zerrissenheit“ ausgelöst. Sie müsse sich „natürlich die Frage stellen, ob für das Amt der Parteivorsitzenden in der Partei noch das nötige Vertrauen für mich da ist“. Darüber sollten nun die Delegierten auf dem Parteitag am nächsten Wochenende entscheiden. Urwahl keine Abwahl der Parteichefin Sie habe aber auch noch nie soviel Zuspruch aus der Partei erfahren wie am vergangenen Wochenende, auch von den beiden Spitzenkandidaten, Fraktionschef Jürgen Trittin und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Alle hätten deutlich gemacht, dass die Urwahl nicht mit einer Abwahl der Parteivorsitzenden gleichzusetzen sei. Sie kenne die Partei lange und wisse, dass der Zuspruch ehrlich gemeint sei. Die Parteivorsitzende fügte hinzu, trotz ihrer Schlappe würde sie „immer wieder für eine Urwahl eintreten“. Dabei waren neben Roth, Trittin, Göring-Eckardt und Ko-Fraktionschefin Renate Künast elf weitgehend unbekannte Kandidaten angetreten. Trittin zeigte sich erleichtert über den Entschluss der Parteichefin. „Ich habe mich darüber gefreut, dass sie sich zu dieser für sie sicherlich existenziell schwierigen Entscheidung durchgerungen hat“, sagte Trittin im ZDF-„Morgenmagazin“. Er sei „ziemlich zuversichtlich“, dass sie auf dem Parteitag sehr gutes Ergebnis bekommen werde. Roth sei bei der Urwahl auch nicht abgestraft worden, sondern die Partei hat sich für eine bestimmte Kombination entschieden. „Das war erstmal eine Für-Entscheidung und weniger eine Gegen-Entscheidung“, machte Trittin deutlich. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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