Immer mehr Rentner arbeiten

Immer mehr Rentner arbeiten Berlin (dapd). Eine wachsende Zahl von Rentnern in Deutschland will oder muss arbeiten gehen. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Ruheständler mit einem Minijob um knapp 60 Prozent oder gut 280.000 auf etwa 761.000 gestiegen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Die Linke, der DGB und Sozialverbände warnten vor einer um sich greifenden Altersarmut. Das Arbeitsministerium verneinte jedoch einen solchen Zusammenhang. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit verfügten Ende vergangenen Jahres gut 154.000 Rentner über eine sozialversicherungspflichtige Stelle. Damit hat sich ihre Zahl seit Ende 1999 knapp verdoppelt. Der Großteil dieser Beschäftigten, gut 80.000, habe sogar eine Vollzeitstelle. Der Rentenexperte der Linksfraktion, Matthias Birkwald, warnte: „Das darf nicht so weitergehen. Wir rennen sehendes Auges in eine Massenaltersarmut. Der Absturz der Renten muss gestoppt werden.“ Die DGB-Vorsitzende von Berlin-Brandenburg, Doro Zinke, verlangte von der Bundesregierung, auf die geplante Senkung des Rentenbeitragssatzes von 19,6 auf rund 19 Prozent im kommenden Jahr zu verzichten, um die Rente „wieder armutsfest zu machen“. Das Bundeskabinett will den Gesetzentwurf dazu am Mittwoch beschließen. Auch für den Sozialverband Deutschland (VdK) ist die stark gestiegene Zahl von Minijobbern unter den Rentnern ein Beleg für eine wachsende Altersarmut. Die Zahlen seien alarmierend, sagte VdK-Präsidentin Ulrike Mascher. Häufig bleibe zudem die Altersarmut unter Rentnern verborgen, weil sich viele alte Menschen scheuten, zum Sozialamt zu gehen. Das Bundesarbeitsministerium verwies hingegen darauf, dass durch Minijob-Reform von 2003 die Zahl dieser Jobs auch bei den unter 65-Jährigen angestiegen ist. Das Wachstum habe sich seit 2006 aber deutlich verlangsamt. 2010 sei die Zahl der über 65-Jährigen mit Minijob sogar gesunken. Auch sei die Zahl der über 65-Jährigen von 2000 bis 2010 um über drei Millionen Euro gestiegen. 480.000 Menschen über 65 mehr in Minijobs und 75.000 mehr in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung seien da „sehr überschaubare Dimensionen“, erklärte das Ministerium. Dass auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten jenseits der 65 stark zugenommen habe widerspreche der These vom überlebensnotwendigen prekären Job im Alter sowie der Mutmaßung, dass Ältere keine Jobs mehr finden. Sie Menschen seien länger fit und aktiv und wollten sich nicht automatisch mit 60, 65 oder 70 aufs Altenteil begeben, betonte das Arbeitsministerium. dapd (Politik/Politik)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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