Bielefelder Student holt mit „grünem“ Navigationssystem Nachhaltigkeitspreis in Sydney

Bielefeld. Ein Navigationssystem, das „mitdenkt“ und Autos umleitet, bevor es zum Stau kommt: Für diese Idee sind Christian Brüggemann, Student der Wirtschaftsmathematik an der Universität Bielefeld, und sein Team beim internationalen Technikwettbewerb „Microsoft Imagine Cup“ in Sydney in Australien am Dienstag (10. Juli) mit einem Sonderpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielten den „Environmental Sustainability Award“, der an ökologisch besonders nachhaltige Projekte geht. Der Sonderpreis wird mit 10.000 US-Dollar prämiert.

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Brüssel gibt grünes Licht für Staatsbeihilfen für P+S-Werften

Brüssel/Stralsund (dapd). Die Arbeitsplätze der rund 1.800 Schiffbauer in der Stralsunder Volkswerft und der Peene-Werft Wolgast sind vorerst gesichert. Die EU-Kommission genehmigte am Mittwoch das von der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns geschnürte Rettungspaket für die angeschlagenen P+S-Werften in Höhe von 152,4 Millionen Euro. Die Werften waren im Mai nach Auslieferproblemen bei zwei Ostseefähren und gescheiterten Verhandlungen mit Banken in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Daraufhin signalisierte das Land Unterstützung und legte ein an Bedingungen geknüpftes Rettungspaket auf. Die Beihilfe stehe mit den EU-Vorschriften im Einklang, weil sie in Dauer und Umfang begrenzt sei, teilte die Kommission in Brüssel mit. Die Höhe sei auf einen Betrag beschränkt, der erforderlich sei, damit die Firma ihre Geschäftstätigkeit in den nächsten sechs Monaten fortsetzen könne. Allerdings sei die staatliche Garantie nur vorübergehend genehmigt worden. Deutschland müsse nun innerhalb von sechs Monaten eine Stellungnahme zum Umstrukturierungsplan für den Werftenverbund vorlegen. Mit den bereits vor einer Woche komplett ausgezahlten Beihilfen können die Werften Löhne und Gehälter ausreichen, ihre Gläubiger bezahlen und die Produktion während der Umstrukturierung aufrechterhalten. In den vergangenen Wochen hatten sich bereits die Belegschaften zu einem Lohnverzicht bereit erklärt. Darüber hinaus verpflichteten sich Zulieferer, in den nächsten vier Jahren mindestens 20 Millionen Euro Eigenkapital für den Erhalt der Werften aufzubringen. Die IG Metall begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission. Sie sei ein Bekenntnis zum europäischen Schiffbau, sagte der Sprecher der IG Metall Küste Stralsund, Guido Fröschke, der Nachrichtenagentur dapd. Zugleich sei sie ein wichtiges Signal für rund 5.000 Beschäftigte in der strukturschwachen Region, deren Arbeitsplätze direkt und indirekt mit dem Erhalt der beiden Werften gesichert seien. „Unser Dank geht aber auch an die Landesregierung, die einen guten Job gemacht hat“, sagte der Gewerkschafter. Beide Werften verfügen über einen Auftragsbestand von 21 Neubauschiffen und sind damit bis 2013 komplett ausgelastet. Gesellschafter des vor zwei Jahren entstandenen Verbunds sind die HSW Treuhand- und Beteiligungsgesellschaft mit 93 Prozent und die Hegemann-Gruppe mit 7 Prozent. Presseberichten zufolge sollen inzwischen mehrere Finanz- und strategische Investoren zu einer Übernahme bereit sein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Opel-Chef Stracke will schnell in Gewinnzone

Rüsselsheim/Berlin (dapd). Der tief in der Krise steckende Autohersteller Opel muss nach Einschätzung von Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke „so schnell wie möglich wieder profitabel werden“. Die deutsche Traditionsmarke aus Rüsselsheim dürfe nach den Milliardenverlusten der vergangenen Jahre „unserer Mutter nicht länger auf der Tasche liegen“, sagte er der „Bild“-Zeitung mit Blick auf den Eigentümer General Motors (GM) aus den USA. Opel präsentierte am Mittwoch erste Einzelheiten des neuen Kleinwagens Adam, mit dessen Hilfe Stracke den Absatzeinbruch stoppen will. „Unser neuer Lifestyle-Stadtflitzer Adam eröffnet großes Wachstumspotenzial für Opel“, sagte er laut Mitteilung des Konzerns. Demnach soll der 3,70 Meter lange Kleinwagen aus dem Werk Eisenach ab Januar 2013 bei den Händlern stehen. Der 1,72 Meter breite Viersitzer ist zunächst mit Benzinmotoren von 70 bis 100 PS lieferbar. Das Auto soll erfolgreiche Mini-Konkurrenten wie den Fiat 500 angreifen und wird deshalb weniger als Billigmodell in Stellung gebracht, sondern als Trendauto für moderne Stadtmenschen. So kann der Kunde etwa sein iPhone oder iPad an das Auto anschließen. Der Preis wird voraussichtlich knapp unter 12.000 Euro liegen. Opel verliert seit Jahren Marktanteile und hat ein neues Erfolgsmodell dringend nötig. Stracke erinnerte in dem Zeitungsinterview an weitere kommende Autos. „Unser Plan ist kein Sparpaket, sondern ein klarer Wachstumsplan“, sagte er. „Um genau zu sein, investieren wir Milliarden in neue Modelle wie den neuen Astra, den SUV Mokka und den Kleinwagen Adam.“ Stracke verhandelt derzeit mit Betriebsrat und Gewerkschaft über ein Sanierungsmodell. Danach würde Opel den Mitarbeitern bis 2016 ihre Jobs garantieren, aber 2017 voraussichtlich das Werk in Bochum schließen. „Langfristig gibt es aber nur eine Arbeitsplatzgarantie: Wir müssen nachhaltig Gewinne schreiben“, sagte er. GM sei „zu Recht ungeduldig mit uns“, erklärte Stracke. (Das Stracke-Interview im Internet: http://url.dapd.de/XxJFTB ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Sachsens Verfassungsschutzpräsident tritt zurück

Dresden (dapd). Wegen einer neu aufgetauchten Geheimakte zur Zwickauer Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) tritt Sachsens Verfassungsschutzchef Reinhard Boos zurück. Die Akte über eine Telefonüberwachung aus dem Jahr 1998 zum rechtsterroristischen NSU-Komplex sei nicht in die parlamentarische Kontrolle miteinbezogen worden, sagte Innenminister Markus Ulbig (CDU) am Mittwoch im sächsischen Landtag. Die Dokumente seien offenbar wegen des „eklatanten Fehlverhaltens einzelner Mitarbeiter“ erst jetzt gefunden worden. Boos habe deshalb um seine Versetzung zum 1. August gebeten. Damit zieht das Staatsversagen bei der NSU-Mordserie eine dritte personelle Konsequenz nach sich: Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm und Thüringens Verfassungsschutzpräsident Thomas Sippel haben bereits Anfang dieses Monats ihre Posten geräumt. Fromm geht auf eigenen Wunsch zum Monatsende in den vorgezogenen Ruhestand. In seiner Behörde wurden Akten zum NSU geschreddert und so der parlamentarischen Kontrolle vorenthalten. Sippel entzog der Thüringer Landtag das Vertrauen, er wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Ulbig war nach eigenen Angaben am Dienstagabend von Boos über die Geheimakte informiert worden. Es handelt sich vorwiegend um Protokolle einer Telefonüberwachung des Bundesamtes für Verfassungsschutz, sagte Ulbig. Über die Überwachung sei die Parlamentarische Kontrollkommission (PKK) des sächsischen Landtags zwar informiert gewesen. Die Protokolle selbst aber hätten der PKK nicht vorgelegen. Gegen die dafür verantwortlichen Mitarbeiter des Landesverfassungsschutzes seien disziplinarische Untersuchungen eingeleitet worden. Ulbig hatte im Fall NSU Boos stets den Rücken gestärkt. Sachsens Verfassungsschutz hatte die Verantwortung für die fehlgeschlagenen Ermittlungen zu der Terrorzelle dem Thüringer Verfassungsschutz zugeschrieben. In der PKK, die den Verfassungsschutz kontrolliert und die vor kurzem ihren Abschlussbericht zum NSU-Komplex vorgelegt hatte, gab es jedoch von einigen Landtagsabgeordneten Zweifel, ob die vorgelegten Akten komplett sind. dapd (Politik/Politik)

Staatsanwaltschaft durchsucht Räume bei Morgan Stanley

Staatsanwaltschaft durchsucht Räume bei Morgan Stanley Frankfurt am Main (dapd-bwb). Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat am Mittwoch im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus und den Banker Dirk Notheis Räume der Investmentbank Morgan Stanley durchsucht. „Wir bestätigen die Anwesenheit der Staatsanwaltschaft Stuttgart heute in unseren Geschäftsräumen“, sagte eine Sprecherin der Bank in Frankfurt am Main. Morgan Stanley unterstütze die Untersuchung. Die Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch mitgeteilt, sie habe im Zusammenhang mit dem umstrittenen Rückkauf der EnBW-Aktien durch das Land Baden-Württemberg ein Ermittlungsverfahren gegen Mappus und Notheis wegen des Verdachts der Untreue und der Beihilfe zur Untreue eingeleitet. Notheis lässt seit Ende Juni seine Aufgaben als Deutschlandchef von Morgan Stanley ruhen. dapd (Politik/Politik)

Porsche steigert Absatz deutlich

Porsche steigert Absatz deutlich Stuttgart (dapd). Der Staatsschuldenkrise zum Trotz ist Porsche in Europa im ersten Halbjahr mit einem Wachstum bei den Kundenauslieferungen von knapp einem Fünftel ordentlich durchgestartet. Insgesamt verkauften die Zuffenhausener in den ersten sechs Monaten weltweit 69.171 Fahrzeuge und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Porsche am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Im wichtigsten Absatzraum Europa konnte der Sportwagenhersteller im Gegensatz zu anderen Autokonzernen die Verkäufe deutlich steigern und kam auf mehr als 26.000 Fahrzeuge. Porsches Vertriebsvorstand Bernhard Maier bremste allerdings die Euphorie: „Besonders mit Blick auf den europäischen Wirtschaftsraum bleiben wir wachsam und werden bei Bedarf schnell reagieren“, sagte er. „Aktuell planen wir für 2012 dennoch ein zweistelliges Wachstum.“ Im Juni zog das Wachstum insgesamt sogar noch einmal an. Im vergangenen Monat verkaufte Porsche weltweit 18,9 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahresmonat. In Europa betrug der Zuwachs 28,3 Prozent. In Deutschland kamen die Zuffenhausener sogar auf ein Plus von 41,3 Prozent. Im ersten Halbjahr konnte Porsche in allen Verkaufsregionen zulegen. Vor allem in China war der Sportwagenhersteller mit einem Plus von knapp einem Viertel auf mehr als 15.200 Fahrzeuge erfolgreich. Im gesamten Wirtschaftsraum Asien-Pazifik erzielte Porsche einen Zuwachs von 17 Prozent. Zugpferd war Porsches Flaggschiff, der 911er. Das im Dezember eingeführte neue Modell sorgte für ein Plus von 27,9 Prozent auf 14.338 Einheiten. Mit 15.601 ausgelieferten Modellen und damit einem Viertel mehr verkauften Fahrzeugen als im Vorjahreszeitraum wies auch die Limousine Panamera hohe Wachstumsraten auf. Von den Stückzahlen war der Geländewagen Cayenne die erfolgreichste Baureihe mit etwa 34.700 verkauften Fahrzeugen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Wahl in Niedersachsen ist entscheidende Wegmarke

Wahl in Niedersachsen ist entscheidende Wegmarke Hamburg (dapd-nrd). Die Landtagswahl in Niedersachsen im Januar 2013 ist nach Ansicht des Meinungsforschers Richard Hilmer auch für die Bundespolitik enorm wichtig. „Sie ist eine entscheidende Wegmarke. Wieder hat der Wähler über Fortbestand oder Ende einer schwarz-gelben Regierung zu entscheiden“, sagte Hilmer der Tageszeitung „Die Welt“. Am Wahlergebnis werde einiges abzulesen sein. Hilmer nannte etwa die Fragen, ob sich die Piraten auf Dauer auf hohem Niveau behaupten können und die FDP sich stabilisiere. „Für die CDU wäre es von Bedeutung, sollte sie nach NRW und Baden-Württemberg noch dieses große Land verlieren“, sagte der Meinungsforscher. Die Landtagswahl in Niedersachsen ist für den am 20. Januar 2013 geplant. Aktuelle Umfragen sehen erstmals die SPD wieder vor der derzeit in einer Koalition mit der FDP regierenden CDU. dapd (Politik/Politik)

Daimler vernetzt unterschiedliche Verkehrsmittel in neuem Angebot

Daimler vernetzt unterschiedliche Verkehrsmittel in neuem Angebot Stuttgart (dapd). Der Autohersteller Daimler versucht sich bei der Suche nach neuen Geschäftsmodellen als Mobilitätsdienstleister für die Stadt. Der Konzern stellte am Mittwoch in Stuttgart die Anwendung moovel vor, über die verschiedene Angebote wie öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad, Mitfahrgelegenheiten oder das Taxi miteinander vernetzt werden sollen. „Das Grundprinzip ist: Wie komme ich jetzt von hier nach dort?“, sagte Andreas Mink, der Projektleiter von moovel. Das Angebot ist zunächst auf die Pilotregion Stuttgart beschränkt und soll im zweiten Halbjahr auch in Berlin gestartet werden. Die weitere Verbreitung solle von den Reaktionen abhängig gemacht werden, sagte Mink. Die zugehörige Anwendung wird seit Mittwoch für Apples Smartphones und Tablets im Apple-Onlineshop angeboten. Für Smartphonemodelle gibt es eine internetbasierte Anwendung auf der Seite www.moovel.com. Das Angebot ist für den Nutzer kostenlos. Daimler erhebt bei seinen Partnern eine Vermittlungsgebühr, macht aber über die Höhe keine Angaben. Partner zum Beginn sind die Stuttgarter Straßenbahnen AG, der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart sowie das Onlineportal mitfahrgelegenheit.de. Andere Partner seien aber willkommen, sagte Mink. Es gebe auch Gespräche mit der Deutschen Bahn. Die könnte bei einer ablehnenden Haltung zur größten Konkurrenz für moovel werden. Schließlich betreibt sie neben dem Fern- und Nahverkehr auch Stadtbahnen, das Carsharing-System Flinkster oder das Fahrradverleih-System Call a bike. Moovel soll nach Angaben von Mink, die „optimale Lösung sein“, um sich im Stadtverkehr von A nach B zu bewegen. Der Startbildschirm der Anwendung zeigt den Satz an: „Ich möchte jetzt von hier nach ….“ Der Nutzer kann dann Zeit, Abfahrtspunkt und Ziel einstellen. Er entscheidet sich dann für den schnellsten, bequemsten oder auch umweltschonendsten Weg. Über ein Kompassymbol kann er sich eine Karte mit den nächsten Stationen anzeigen lassen. Mit der Handy- oder Tabletkamera wird die Richtung zu den umliegenden Zustiegspunkten vorgegeben. Noch fehlen aber wichtige Funktionen. Zu Beginn werden die verschiedenen Optionen wie Fußweg, Mitfahrgelegenheit oder Straßenbahn, nur nebeneinander gezeigt, aber nicht untereinander verknüpft. Das soll in einer weiteren Ausbaustufe nachgeholt werden, ebenso wie die Möglichkeit, direkt bei moovel beispielsweise das Bahnticket oder die Mitfahrgelegenheit zu bezahlen. Erdacht wurde moovel von Daimlers Think Tank Business Innovations, der auch schon die Carsharing-Plattform car2go entwickelte. Das in Ulm gestartete Projekt wird inzwischen in zahlreichen Städten auf der Welt angeboten und soll im Herbst auch in Stuttgart mit 300 Fahrzeugen starten. Dann soll es ebenfalls bei moovel integriert werden. Business Innovations ist im Grunde genommen die Reaktion des Autoherstellers darauf, dass neben dem Bau und Verkauf von Autos dringend neue Konzepte hermüssen, die auf die Anforderungen an die Mobilität der Zukunft eine Antwort geben. Der Leiter von Business Innovations, Winfried Steffen, sagte, es gehe darum, aus Megatrends Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Trend zur Urbanisierung beispielsweise lässt die Städte und die Straßen voller werden. Die Vernetzung von mehreren Verkehrssystemen wird von Experten als eine mögliche Lösung für das Problem gesehen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

DIW schlägt Zwangsanleihe für Reiche zur Staatensanierung vor

DIW schlägt Zwangsanleihe für Reiche zur Staatensanierung vor Düsseldorf (dapd). Eine Zwangsabgabe oder eine Anleihe für Reiche zur Sanierung von Staatshaushalten hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgeschlagen. Das Institut rechnete am Mittwoch vor, dass etwa in Deutschland bei einer Abgabe von zehn Prozent auf private Vermögen über 250.000 Euro beziehungsweise bei Ehepaaren 500.000 Euro ein Aufkommen von etwa 230 Milliarden Euro zu erwarten wäre. Betroffen wären davon die reichsten acht Prozent der Bevölkerung. Gerade für Krisenländer wie Griechenland, Italien oder Spanien stellte das DIW ein solches Modell als hilfreich heraus. Laut der Studie sollte neben Geldvermögen auch auf Immobilien zurückgegriffen werden können. Für die überschuldeten Länder sei zwar „eine konkrete Schätzung des Aufkommens mangels Daten nur schwer möglich“. Statistiken zeigten aber, dass dort beträchtliche Privatvermögen vorhanden seien, die die Staatsschulden deutlich überstiegen. „Die Belastung der großen Privatvermögen könnte die Staatsfinanzen in Europa stabilisieren“, erklärte DIW-Experte Stefan Bach. Anleihen könnten je nach Konsolidierungsfortschritt beim Staat können diese Anleihen „später zurückgezahlt und auch verzinst werden“, fügte er hinzu. Als Vorteil einer Vermögensabgabe nannte das DIW, dass die Betroffenen im Gegensatz zur laufenden Besteuerung nicht so einfach ausweichen können. Bei einer Kombination mit Zwangsanleihen besteht außerdem die Möglichkeit, einen Teil des Geldes zurückzubekommen, was den Widerstand reduzieren dürfte. Gerade für die europäischen Krisenländer wären Abgaben und Zwangsanleihen eine sinnvolle Option und ein Signal an Geberländer und Hilfsfonds, dass man zunächst einmal zu Hause alle Möglichkeiten für eine geordnete Staatsfinanzierung auszuschöpfen versucht. Und schließlich würde damit auch der deutlich gestiegenen Ungleichheit in der Vermögensverteilung entgegengewirkt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Lokführer lehnen Bahnangebot von 5,5 Prozent ab

Lokführer lehnen Bahnangebot von 5,5 Prozent ab Berlin (dapd). In der gerade begonnenen Tarifrunde für Lokomotivführer hat die Arbeitnehmerseite ein erstes Angebot der Deutschen Bahn von insgesamt 5,5 Prozent abgelehnt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, nannte es am Mittwoch in Berlin „unzureichend“ und „keinesfalls akzeptabel“. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr bei einer zwölfmonatigen Laufzeit des Tarifvertrags. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber signalisierte schon in der ersten Runde die Bereitschaft zur Nachbesserung des Angebots für die 21.000 Lokführer beim nächsten Verhandlungstermin am 23. Juli. Er hatte 2,5 Prozent Entgelterhöhung für die ersten 15 Monate, beginnend ab 1. Juli, vorgeschlagen. Weitere zwei Prozent wollte die Deutsche Bahn (DB) für die folgenden neun Monate drauflegen, so dass nach zwei Jahren die Entgelte insgesamt 4,5 Prozent höher wären als jetzt. Dazu komme eine Verbesserung der Altersversorgungsbezüge im Umfang von einem Prozent, sagte Weber, der das Angebot selbst auf 5,5 Prozent bezifferte. Weber sagte, es habe Einigkeit darüber bestanden, dass die Tarifrunde „zügig und konfliktfrei am Verhandlungstisch“ zu Ende geführt werde. Das DB-Angebot erkenne die Leistungen der Mitarbeiter an, berücksichtige aber auch konjunkturelle Unsicherheiten in der Zukunft. Weselsky sagte, er sei nicht zufrieden. Das Angebot sei insbesondere deshalb enttäuschend, weil beide Parteien sich „eine Tarifrunde vorgenommen haben, die nicht von Streiks geprägt“ sei. Tarifverträge und Friedenspflicht waren zum 30. Juni ausgelaufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)