(von links): Max Leimkühler, mint future GmbH, Ausschussvorsitzende Angelika Pölking und Gunnar von Seggern, Oldenburgische Landesbank AG (Foto: IHK)
(von links): Max Leimkühler, mint future GmbH, Ausschussvorsitzende Angelika Pölking und Gunnar von Seggern, Oldenburgische Landesbank AG (Foto: IHK)

Angelika Pölking: „Anreize für Unternehmensinvestitionen setzen“             

IHK-Finanz- und Steuerausschuss tagte in Osnabrük

Osnabrück – „Angesichts der anhaltend hohen Inflation war die Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank auf drei Prozent ein schmerzhafter, aber auch notwendiger Schritt.“ Dies erklärte die Vorsitzende des IHK-Finanz- und Steuerausschusses, Angelika Pölking, bei der aktuellen Sitzung in Osnabrück. „Deshalb sind gerade jetzt Maßnahmen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wichtig. Die Betriebe brauchen insbesondere Anreize für Investitionen“, so Angelika Pölking.

Hierzu böten sich zum Beispiel Verbesserungen bei den Abschreibungsbedingungen an, etwa durch eine Anhebung der Wertgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1.000 Euro oder die Einführung der im Koalitionsvertrag angekündigten „Super-Abschreibung” für Klimaschutzinvestitionen oder digitale Wirtschaftsgüter. Auch könnten großzügigere Regelungen zur Verlustverrechnung die Liquidität der Unternehmen verbessern. Eine Ausweitung des Verlustrücktrages von derzeit zwei auf mindestens drei Jahre wäre daher hilfreich.

Zuvor hatte Gunnar von Seggern, Leiter Vermögensverwaltung bei der Oldenburgische Landesbank AG, die Mitglieder des IHK-Fachausschusses über die aktuelle Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Federal Reserve (FED) zur Bekämpfung der Inflation informiert. Dabei werde die Inflationsentwicklung und damit auch die Geldpolitik von realen Strukturunterschieden zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken beeinflusst. „Auffällig ist die enorme Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten, die sich auch in der Inflationsrate zeigt“, betonte von Seggern. Insofern sei es wichtig, dass Deutschland die durch den Krieg in der Ukraine entstandene Versorgungslücke schnell schließe und sich bei der Energieerzeugung und -beschaffung breiter aufstelle.

Erstmals hatte im Ausschuss mit der mint future GmbH aus Osnabrück ein Start-up die Gelegenheit, sich den Unternehmern vorzustellen. Max Leimkühler, Mitgründer des Jungunternehmens, erläuterte den Ausschussmitgliedern die Geschäftsidee. Mint future stellt Multiplikatoren aus dem Bereich E-Mobilität eine digitale Plattform für nachhaltigen Treibhausgashandel zur Verfügung. Die Idee hinter den Start-up-Pitches in den IHK-Ausschüssen: Etablierte und neue Unternehmen zusammenbringen und vernetzen.

Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Finanzen und Steuern trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.

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WIR Redaktion

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