Münsters Social-Entrepreneurship-Szene vernetzte sich bei der fünften Social Impact Night in der Trafostation. Hier im Bild: GROME-Gründer Hanno Weimer. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Münsters Social-Entrepreneurship-Szene vernetzte sich bei der fünften Social Impact Night in der Trafostation. Hier im Bild: GROME-Gründer Hanno Weimer. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Münsters Start-up-Szene vernetzt sich bei Social Impact Night

Veranstaltung von FH Münster, TAFH Münster GmbH und Social Impact e.V.: Trafostation gab dem sozialen Unternehmertum eine Bühne

„Wie können wir zusammen in eine neue Wirtschaft gehen?“, fragte Björn Fischer, Vorsitzender des Social Impact e.V., zu Beginn der fünften Social Impact Night. Mögliche Antworten präsentierten in den kommenden Stunden drei Entrepreneur*innen, die sich dem sozialen Unternehmertum verschrieben haben – und damit dem Gedanken, ein Unternehmen zu gründen, das einerseits wirtschaftlich tragbar ist, andererseits aber auch soziale Ziele und Zwecke unterstützt. Die Veranstaltung in der Trafostation in Münster – ausgerichtet von FH Münster und TAFH Münster GmbH in Zusammenarbeit mit dem Social Impact e.V. – bot Gelegenheit, sich über die Social-Entrepreneurship-Szene in Münster zu informieren und zu vernetzen.

Als gleich doppelte Unternehmerin stellte sich Sophie Löbbering vor: Einerseits hat sie die Organisationsberatung „iniciato“ mitgegründet, die Führungskräfte und Mitarbeitende in Organisationen und Netzwerken, die sich als Motoren der sozial-ökologischen Transformation verstehen, bei der kulturellen und strukturellen Weiterentwicklung begleitet. Andererseits hat sie auch die Solawi Crowdsalat in Dülmen ins Leben gerufen. Solawi steht für Solidarische Landwirtschaft – ein Konzept, in der eine Gruppe von Konsument*innen gemeinschaftlich die Jahreskosten eines landwirtschaftlichen Betriebes und das damit verbundene Risiko mitträgt und dafür im Gegenzug die gesamte Ernte teilt. „Solidarische Landwirtschaften sind Zukunftslabore jenseits ökonomischer Markt- und Preiskoordination, sowie des Zwangs nach Größenwachstum und Gewinnmaximierung“, so Löbbering. „Wir teilen die Ernte wöchentlich fair untereinander auf – und teilen auch alle Kosten miteinander, somit agieren wir unabhängig vom Markt und den dort herrschenden Preisschwankungen und Standards für Lebensmittel.“ Löbbering hat an der FH Münster Oecotrophologie studiert. „Die Leute lernen, das Gemüse mehr wertzuschätzen, das sie zum Teil selbst mit uns angebaut haben. Sie erleben mit, wie es wächst, gepflegt und geerntet wird, auch weil sie es freitags persönlich auf dem Hof abholen.“

Die Verbundenheit mit der Natur zu stärken ist auch ein Anliegen des Start-ups GROME. GROME bietet Teamentwicklungsformate im Freien für mehr Gesundheit und Zusammenhalt am Arbeitsplatz an, bei denen Kompetenzen der Selbstwahrnehmung, mentalen Gesundheit, Resilienz und emphatischen Kommunikation im Team präventiv, ganzheitlich und langfristig trainiert werden. Durch die Mischung aus einem Teamnachmittag in Permakulturgärten, bei dem um einen Impulsworkshop herum mitgegärtnert und gemeinsam die Ernte gekocht wird, und täglichen kurzen Übungen in der GROME-App zur Implementierung des Gelernten begleitet das Start-up Unternehmen in ihrer kulturellen Transformation. „Teamentwicklung kann mehr sein, als nur in einem Tagungshotel Vorträge zu hören oder im Büro zu kickern“, erklärte Mitgründer Hanno Weimer. Das Gründungsteam von GROME ist in Münster gestartet und durchlief dort unter anderem das Pre-Inkubatorprogramm im REACH EUREGIO Start-up Center. Heute ist das Unternehmen in Hamburg ansässig.

Den Abend eröffnete Simon Mayr von YOOLEO. Dabei handelt es sich um eine Videoplattform für Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren, die Inhalte über Nachhaltigkeitsthemen vermittelt und den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien beibringen soll. „Wir sind vergangene Woche live gegangen, nun probieren erste Kitas unser Angebot aus“, erzählte Mayr. YOOLEO erfährt dabei auch Beratung durch den Fachbereich Sozialwesen der FH Münster: Mayr hat sich mit dem Medienpädagogen Prof. Dr. Eik-Henning Tappe zu einem ersten Austausch getroffen.

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WIR Redaktion

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