Im Bielefelder Schüler*innenlabor konstruierten die Teilnehmerinnen einen Feuchtigkeitssensor, der meldet, wenn die Pflanze Wasser braucht. (Foto: HSBI)
Im Bielefelder Schüler*innenlabor konstruierten die Teilnehmerinnen einen Feuchtigkeitssensor, der meldet, wenn die Pflanze Wasser braucht. (Foto: HSBI)

Von LEDs, Pflanzensensoren und HTML: Annährend 50 Schülerinnen beim Girls‘ Day an der HSBI

Beim diesjährigen bundesweiten Zukunftstag bekamen die Schülerinnen in Bielefeld, Minden und Gütersloh praxisnahe Einblicke in spannende Berufsfelder und Studiengänge der Hochschule Bielefeld.

Bielefeld – Warum sind LEDs besser als Glühbirnen? Wo arbeiten Mathematikerinnen? Und wie programmiere ich eine Website? Antworten auf diese und weitere Fragen erhielten die annähernd 50 Schülerinnen, die am 27. April bei den Angeboten des Girls‘ Day an der Hochschule Bielefeld (HSBI) dabei waren. An allen drei Standorten in Bielefeld, Minden und Gütersloh gaben Lehrende, Beschäftigte und Studierende Einblick in ihre Tätigkeiten und beantworteten den Schülerinnen Fragen rund um Berufs- und Studiengangswahl.

Bundesweit können Schülerinnen beim Girls‘ Day Berufe kennenlernen, in denen das eigene Geschlecht deutlich unterrepräsentiert ist. Der bundesweite Zukunftstag wird jährlich vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., einem An-Institut der HSBI, ausgerichtet.


Schüler*innenlabore in Bielefeld und Gütersloh

Beim Schüler*innenlabor experiMINT diGiTal am Campus Gütersloh lernten die Teilnehmerinnen, wie eine Lampe leuchtet und weshalb LEDs effizienter und kostensparender als Glühbirnen sind. Anschließend bauten sie selbst eine eigene kleine Lampe zusammen. Dazu mussten sie sägen, bohren und einen kleinen Stromkreis zusammenführen. Im experiMINT Schüler*innenlabor in Bielefeld starteten die Teilnehmerinnen mit einem Teamspiel zum Thema Turmbau, weiter ging es mit einem Rundgang durch das Schüler*innenlabor und den Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik. Dann schlüpften die Teilnehmerinnen in die Rolle von Ingenieurinnen und lernten, was beim erdbebensicheren Bauen wichtig ist. Zum Abschluss konstruierten sie einen kleinen „Pflanzenretter“, bei dem ein Feuchtigkeitssensor meldet, wenn die Pflanze Wasser braucht.


Die experiMINT Schüler*innenlabore der HSBI bieten als außerschulische Lernorte praktische Einblick in die Welt der Ingenieurwissenschaften. Für Schulklassen werden dafür regelmäßig Workshops, beispielsweise zu 3D-Druck, Energie oder Programmierung angeboten.


Für Naturwissenschaften begeistern 

Ebenfalls am Campus Bielefeld schnupperten Schülerinnen in den Studiengang Angewandte Mathematik. Über mathematische Knobeleien und strategische Kooperationsspiele erhielten die Schülerinnen einen intuitiven Zugang zu mathematischen Problemstellungen. So ging es beispielsweise um das Bestimmen von kürzesten Wegen oder das Erarbeiten richtiger Kombinationen von Lösungswegen durch sogenanntes Iteratives Vorgehen. Neben dem intuitiven Zugang zur Mathematik erhielten die Schülerinnen einen Überblick über den Studiengang und das Studium an der HSBI. Vor allem standen aber praktische Anwendungsgebiete der Mathematik im Vordergrund. Berichte von Studierenden aus Ihren Praxisphasen und niederschwellige Vorträge zu Inhalten wie zum Beispiel dem Cost-Average-Effekt oder diskreter Mathematik brachten den Schülerinnen die vielfältigen Berufsbilder einer Angewandten Mathematikerin nahe.


Koordiniert werden die Girls‘ Day Angebote der HSBI von der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten, Prof. Dr. Yüksel Ekinci: „Die Wahl eines Studienfachs folgt häufig traditionellen Mustern. Mit Angeboten wie dem Girls‘ Day, den Workshops der Schüler*innenlabore aber auch Vorträgen und Infoveranstaltungen möchten wir Frauen und Mädchen nachhaltig für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge begeistern und Hemmungen gegenüber diesen Berufsfeldern abbauen.“


MINT-Studiengänge am Campus Minden

Am Campus Minden erhielten die Schülerinnen praxisnahe Einblicke in die dort angebotenen MINT-Studiengänge (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Mit einem studiengangsübergreifenden Projekt aus Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen wurden modellhaft Inhalte von ingenieurtechnischen Berufen vermittelt. Anhand der Übungsfirma „Motorenwerke Minden GmbH“ konnten die einzelnen Stationen von der Idee, über die Konstruktion, den Bau und die Vermarktung eines fiktionalen Produkts erlebt werden.

Die imaginäre Ausgangssituation stellte sich wie folgt dar: Eine Marktanalyse hat ergeben, dass bisher verhältnismäßig wenig Frauen das Motorrad des Musterunternehmens gekauft haben. Die teilnehmenden 12 Schülerinnen aus den Klassenstufen 7 – 9 der umliegenden Gymnasien hatten zunächst die Aufgabe, das Design des bisherigen Motorrades in einem CAD-Programm farblich zu verändern, um die Zielgruppe anzusprechen. Danach galt es, eine neue Schaltung für ein verbessertes Fahrerassistenzsystem zu entwickeln, eine Übung aus dem praxisintegrierten Studiengang Elektrotechnik.


„Frauen schneiden in den Ingenieurstudiengängen überdurchschnittlich gut ab!“ 

Zum Schluss wurde das so an die Wünsche und Bedürfnisse der potentiellen Kundinnen angepasste Produkt auf der neu zu gestaltenden Website vorgestellt: die Teilnehmerinnen programmieren diese mit der Aufzeichnungssprache „html“, eine Herausforderung aus dem Studiengang Informatik. Im zweiten Teil der Veranstaltung entdecken die Schülerinnen die Berufsfelder im Bau- und Architekturbereich. Mit einem Architektur-Memory wurden Fotos und Grundrisse prägnanten Gebäuden zugeordnet. Das Projektbeispiel „Antarktis-Station Neumayer III“ erklärte die Bedeutung der Tragwerkslehre in diesen Berufen. Der Campus Minden beteiligt sich regelmäßig am Girls‘ Day, da Mädchen erfahrungsgemäß ihre eigenen technischen Fähigkeiten unterschätzen – völlig zu Unrecht. Prof. Oliver Nister, Dekan am Campus Minden: „Frauen schneiden in den Ingenieurstudiengängen überdurchschnittlich gut ab. Ich freue mich, wenn der Frauenanteil unter den Studierenden weiter steigt!“

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WIR Redaktion

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