v.l.: Prof. Dr. Ingmar Steinhart, Vorstandsmitglied der vBS Bethel, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, Vizepräsident für Internationalisierung und Digitalisierung der HSBI, und Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der vBS Bethel. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)
v.l.: Prof. Dr. Ingmar Steinhart, Vorstandsmitglied der vBS Bethel, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, Vizepräsident für Internationalisierung und Digitalisierung der HSBI, und Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der vBS Bethel. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Kooperationsvertrag zwischen der HSBI und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel unterzeichnet

Die Partnerschaft zwischen dem CareTech OWL der Hochschule Bielefeld und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel fördert und gestaltet eine sozial inklusive und digitale Zukunft.

Bielefeld – Die Hochschule Bielefeld (HSBI) und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen (vBS) Bethel intensivieren ihre langjährige Zusammenarbeit: Am Mittwoch, dem 11. Juli 2023, haben der Vizepräsident für Internationales und Digitalisierung der HSBI, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, der Vorstandsvorsitzende der vBS Bethel, Pastor Ulrich Pohl, und Prof. Dr. Ingmar Steinhart, Vorstandsmitglied der vBS Bethel, einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

vBS Bethel fördert digitale Teilhabe und Einsatz technischer Assistenzsysteme

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel unterstützen behinderte, kranke, alte und benachteiligte Menschen in acht Bundesländern. Als eine der größten diakonischen Einrichtungen Europas bieten sie Assistenz- und Pflegeleistungen, besondere Wohnformen, Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Hospize an. Darüber hinaus engagieren sie sich in Bildung und Rehabilitation sowie in der Arbeit mit Schulen, Ausbildungsstätten und Hochschulen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Förderung von technischer Assistenz und digitaler Teilhabe, unterstützt durch die Stabsstelle Unternehmensentwicklung.

CareTech OWL: Angewandte fachübergreifende Gesundheitsforschung

Auf Seiten der HSBI ist an der Kooperation maßgeblich der Forschungsverbund CareTech OWL beteiligt, der 2019 als Zentrum für Gesundheit, Soziales und Technologie gegründet wurde. CareTech OWL schafft einen Kooperationsraum für Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen, die gemeinsam an wegweisenden Technologien für Gesundheit, Pflege und Sozialarbeit arbeiten.

Im Mittelpunkt der inter- und transdisziplinären Forschung steht die Entwicklung bedarfsgerechter und praxisnaher Lösungen für die soziale und gesundheitliche Versorgung, insbesondere unter Einbeziehung neuer Technologien. Forschung, Entwicklung und Weiterbildung sollen zu mehr Teilhabe und Autonomie von Klientinnen und Klienten beitragen, aber auch die Expertise und Zufriedenheit bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stärken und damit den Herausforderungen der Arbeit im Pflege und Gesundheitsbereich begegnen.

„Die Zusammenarbeit zwischen der HSBI und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ist traditionell eng. Wir bilden nicht nur den Nachwuchs für die Pflege und das Krankenhausmanagement aus, wir betreiben auch gemeinsam praxisorientierte und – wie im Fall von CareTech OWL – interdisziplinäre Forschung“, so Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier. „In Zeiten von demografischem Wandel, Fachkräftemangel und Digitalisierung leisten unsere gemischten Teams aus den Fachbereichen Gesundheit, Wirtschaft, Sozialwesen sowie Ingenieurwissenschaften und Mathematik ihren Beitrag, damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten von heute und morgen in zeitgemäßer Weise erfolgen kann und das Fachpersonal in den Einrichtungen des Gesundheitswesens durch innovative Prozesse und technische Systeme unterstützt wird.“

Zukunftsorientierte Begleitung für Menschen mit Hilfebedarf und digitale Lösungen zur Entlastung von Pflegepersonal

Ein wesentliches Anliegen der Kooperation ist es, den Einsatz digitaler Technologien und technischer Hilfsmittel direkt in der Praxis zu erforschen und umzusetzen, um Menschen mit Behinderung, Pflege- oder Hilfebedarf im Alltag bestmöglich zu unterstützen und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Dabei leistet auch die gemeinsame Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildung von Pflegekräften einen wichtigen Beitrag. Zudem sollen in Projekten und Forschungsvorhaben digitale Lösungen zur Entlastung von Pflegepersonal entwickelt werden.

So bieten zum Beispiel intelligente Pflegebetten der Zukunft neue Möglichkeiten für pflegebedürftige Menschen: Diese Betten werden sich teilautonom an die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anpassen. Auf Basis einer neuartigen bettintegrierten Sensorik können zum Beispiel Druckgeschwüre frühzeitig erkannt und vermieden werden. Weitere körpernahe technische Assistenzsysteme wie Exoskelette und Orthesen können wiederum helfen, die Mobilität zu verbessern oder wiederherzustellen und Pflegekräfte bei körperlich anstrengenden Arbeiten zu entlasten.

Ein weiteres Ziel ist, Konzepte zu entwickeln, wie bestehende Einrichtungen um Räume für Videoberatung erweitert werden können. Diese Online-Beratung kann zeitaufwändige Fahrten zu Ärzten oder Beratungsstellen ersetzen und richtet sich daher vor allem an Menschen in ländlichen Gebieten oder mit eingeschränkter Mobilität.

Innovative Partnerschaft und Transfer in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Pflege

Der Schlüssel zum Erfolg der Partnerschaft zwischen der HSBI und den vBS Bethel ist ein regelmäßiger Austausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren, um gemeinsame Projekte anzustoßen und Potenziale für den Wissenstransfer auszuloten.

Aus der bisherigen Zusammenarbeit sind bereits mehrere erfolgreiche Forschungsprojekte und das Beratungszentrum BRAVOhervorgegangen. Zukünftig soll der Fokus verstärkt darauf liegen, die aktuellen Herausforderungen aus der Versorgungspraxis noch konkreter aufzugreifen und interdisziplinär zu bearbeiten. Zudem sollen studentische Lehrforschungsprojekte Studierenden die Möglichkeit geben, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden und an konkreten Forschungsprojekten mitzuwirken.

Die Zusammenarbeit soll nicht nur als Impulsgeber für die zukünftige soziale, pflegerische und gesundheitliche Versorgung dienen, sondern auch zu einem Vorreiter für gelungenen Praxistransfer und die Nutzung von Forschungsergebnissen über den Standort Bielefeld hinaus werden.

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WIR Redaktion

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