Riesige Nachfrage nach digitalen Beratungs- und Veranstaltungsangeboten verbuchte die Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück, WIGOS, im Corona-Jahr 2020. Im Jahres-abschluss-Video, produziert von Marketing-Leiter Eckhard Wiebrock (rechts), erläuterte Geschäftsführer Siegfried Averhage Moderatorin Sandra Schürmann die Unterstützungsangebote für die regionale Wirtschaft. Foto: WIGOS / Frank Bertram
Riesige Nachfrage nach digitalen Beratungs- und Veranstaltungsangeboten verbuchte die Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück, WIGOS, im Corona-Jahr 2020. Im Jahres-abschluss-Video, produziert von Marketing-Leiter Eckhard Wiebrock (rechts), erläuterte Geschäftsführer Siegfried Averhage Moderatorin Sandra Schürmann die Unterstützungsangebote für die regionale Wirtschaft. Foto: WIGOS / Frank Bertram

WIGOS-Geschäftsführer: „Die Krise als Chance begreifen“

Das Jahr 2020 wird in die Wirtschaftsgeschichte eingehen: Ein kleines Virus hat es geschafft, ganze Volkswirtschaften in die Knie zu zwingen und die gefühlte Sicherheit von dauerhaftem Wohlstand und Fortschritt ins Wanken zu bringen“, so Siegfried Averhage, Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Osnabrück, jetzt beim einem Jahresabschluss-Interview. Dennoch fällt seine Bilanz verhalten positiv aus: Die Krise habe sich für Teile der Wirtschaft auch im Osnabrücker Land als Chance erwiesen und wichtige Innovationsschübe, vor allem im Bereich der Digitalisierung, ausgelöst.

Doch zurück zum Anfang: Als im März die Covid-19-Pandemie Wirtschaft und Gesellschaft in den Shutdown schickte, war für die WIGOS eines von Beginn an klar: „Es würde enormen Beratungsbedarf geben“, erklärt Averhage im Rückblick. Den regionalen Unternehmen Orientierung anbieten und sie bei der Beantragung der umfangreichen Corona-Hilfen der Bundes- und Landesregierung für die Wirtschaft zu unterstützen, war das Gebot der Stunde. „Wir haben sofort eine Hotline eingerichtet, in der die Kollegen allein bis Ende Mai 1500 Anfragen rund um die Hilfen, den Infektionsschutz, Kurzarbeit und vieles mehr beantwortet haben. Auch die kommunale Arbeitsvermittlung MaßArbeit war eingebunden, da es bei vielen Soloselbständigen auch um die schnelle Sicherstellung des Lebensunterhaltes ging. Alle Hilfesuchenden wurden im Nachgang auch per E-Mail über den aktuellen Stand auf dem Laufenden gehalten und die entsprechende Website wurde permanent aktualisiert. Im 3. Quartal des Jahres nahmen die Anfragen analog zum Infektionsgeschehen ab, doch seit Beginn des 4. Quartals gibt es wieder hohen Beratungsbedarf vor allem zu den Neustart-Programmen von Bund und Land.

„Deutlich wurde auch sehr schnell, dass vermehrt digitale Angebote wichtig werden“, schildert Averhage weiter. Unter dem Titel „#impulsefürdenneustart“ berät die WIGOS deshalb seit Mitte des Jahres gemeinsam mit Experten die Unternehmen zu Themen etwa aus den Bereichen Material- und Ressourceneffizienz, Nutzung regenerativer Energien, nachhaltiger Unternehmensmobilität oder Digitalisierung – wenn möglich persönlich, sonst online. Dabei geht es zum einen um die Rückkehr zu einem normaleren Geschäftsbetrieb. „Gleichzeitig wollen wir jedoch auch Impulse für Innovationen in den verschiedenen Bereichen setzen,“ betont Averhage.

Hier habe sich gerade im Bereich der Digitalisierung durch die Krise viel bewegt: „Es sind zum Teil ganz neue Geschäftsmodelle entstanden oder die Betriebe haben sich neuen Technologien wie Augmented oder Virtual Reality etwa im Bereich der Maschinenwartung geöffnet“, skizzierte der WIGOS-Geschäftsführer. Um diese Entwicklung zu fördern, habe der WIGOS-UnternehmensService einen „Unternehmens-Check“ zu diesem Thema aus der Taufe gehoben: In rund einstündigen, kostenlosen Beratung werden verschiedene Felder der Unternehmensentwicklung unter die Lupe genommen, um dann bei Bedarf die Expertise zu vertiefen.

Doch die WIGOS befasse sich auch intensiv mit den negativen Folgewirkungen der Corona-Pandemie für die heimische Wirtschaft. „Natürlich kümmern wir uns intensiv um die Betriebe, die durch die Pandemie in ernsthaften wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Und dies Szenario wird sicher in den kommenden Monaten weitere Unternehmen treffen“, prognostiziert Averhage. Hier biete die Wirtschaftsförderung ein proaktives Krisenmanagement an, um gemeinsam mit den Unternehmen an Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten. Je nach Bedarf würden dazu auch externe Fachleute eingebunden.

„Die Krise hat vieles verändert: Es wird noch lange dauern, bis wieder so etwas wie ´Normalität´ eintritt“, so Averhage abschließend. Doch eines sei sicher: „Selbst wenn wir Covid-19 mit Hilfe der Impfstoffe hoffentlich irgendwann hinter uns lassen können: Eine Pandemie kann in einer globalisierten Gesellschaft jederzeit wieder ausbrechen. Darauf müssen wir uns mit kontinuierlich angepassten Strategien vorbereiten.“

Teile des Jahresbilanz-Interviews, das Moderatorin Sandra Schürmann mit WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage führte, finden sie auch unter www.wigos.de/wigos-impulse

Informationen zur den digitalen Angeboten der WIGOS gibt es im Internet unter www.wigos.de.

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