Blick auf das Heizwerk Ölper (Foto BS Energy)
Blick auf das Heizwerk Ölper (Foto BS Energy)

Machbarkeitsstudie zur grünen Transformation des Wärmenetzes Ölper

In einer mit 600.000 Euro durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geförderten Studie entwickelt BS Energy zukunftsweisende Lösungen für die CO2-freie Wärmeerzeugung von Morgen.

Die Lösungsansätze für eine grüne Transformation von Netz und Heizwerk von BS Energy im Braunschweiger Stadtteil Ölper werden in einer Machbarkeitsstudie untersucht. Die Studie wird mit einem Höchstbetrag von 600.000 Euro aus Bundesmitteln gefördert.

“Die Besonderheit des aktuellen Projektes ist, dass mit der Studie ein bereits bestehendes Wärmenetz komplett CO2-frei werden soll. Vorhaben dieser Art werden in der Regel nur bei Neubauquartieren umgesetzt. Damit könnte die Transformation hin zu einer vollständigen erneuerbaren Wärmeerzeugung am Standort Ölper auch wegweisend für zukünftige Projekte im Stadtgebiet Braunschweig werden“, sagt Dr. Volker Lang, Vorstandsmitglied der BS Energy Gruppe.

Das Wärmenetz Ölper liefert bereits heute Wärme aus Biogas

Das Wärmenetz Ölper am nordwestlichen Rand von Braunschweig ist das größte Inselnetz der Stadt und versorgt Liegenschaften im anliegenden Stadtteil Kanzlerfeld, darunter die Physikalisch-Technische Bundesanstalt sowie das Thünen-Institut. Die jährliche Wärmeerzeugung beträgt etwa 40 Gigawattstunden (GWh). 65 Prozent der Wärmeerzeugung stammen bereits heute aus erneuerbaren Energien, etwa die Hälfte davon aus der Erzeugung mit Biogas (32 Prozent).

“Das Wärmenetz ist über einen direkten Anschluss an eine Biogasanlage des Abwasserverbandes Braunschweig in Hillerse angebunden. Die vorhandene Biogasleitung bietet eine sehr gute Voraussetzung für die Umsetzung der grünen Transformation. Zudem schafft die Nutzung des Biogases gerade in Krisenzeiten ein hohes Maß an Sicherheit”, erklärt Maximilian Bohr, Abteilungsleiter des Vertriebes Individualkunden und verantwortlich für dieses Projekt. 

Wärmeerzeugung aus lokal erzeugten erneuerbaren Energien 

Die Zielsetzung für das grüne Wärmenetz im Stadtteil Ölper ist es, eine deutliche CO2-Reduktion in der Wärmeerzeugung und -verteilung  zu erreichen. Vorgesehen ist, mindestens 90 Prozent erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung einzusetzen und diese in unmittelbarer Nähe zu gewinnen. Dafür soll das Biogas weiterhin möglichst effizient genutzt werden. Biomethan und andere Gase aus dem öffentlichen Verteilnetz sollen zukünftig nur noch bedingt und als Reserve zum Einsatz kommen. Aktuelle Überlegungen gehen von einer maximalen Einbindung fossiler Energien kleiner zehn Prozent aus, zur Abdeckung von Spitzenlasten im Winter. 

Die Machbarkeitsstudie sieht die Untersuchung verschiedener regenerativer Erzeugungstechnologien vor. Varianten für die zukünftige grüne Erzeugung am Standort Ölper sind Umweltwärme mittels Abwasserwärmepumpe, solare Energie – wie Solarthermie und Photovoltaik auf den umliegenden Freiflächen des Heizwerkes – sowie Geothermie. Ein besonderer Fokus liegt darauf, eine für den Standort optimale Kombination dieser Technologien im Zusammenspiel mit einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Nutzung des Biogases zu bestimmen. 

Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit im Einklang 

Die von BS Energy geplante Machbarkeitsstudie will das Wärmenetzsystem in Ölper als Ganzes neu konzipieren und Erfahrungen aus diesem wegweisenden Projekt auf andere Stadtnetze übertragen. Die angestrebte Wärmeerzeugung soll dabei Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen.

Umgesetzt wird das Projekt über das Förderprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BaFa), “Wärmenetzsysteme 4.0”. Die Realisierung soll sich an die Machbarkeitsstudie anschließen und über eine Förderung in dem Nachfolgeprogramm “Bundesförderung effiziente Wärmenetze” erfolgen. 

Das Wärmenetz Ölper

Die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

  • die jährliche Wärmeerzeugung beträgt etwa 40 Gigawattstunden (GWh)
  • 65 Prozent der Wärmeerzeugung stammen bereits heute aus erneuerbaren Energien, Primärenergiefaktor von nur 0,24 
  • eine 20 km lange Gasleitung aus Hillerse versorgt die Anlage mit Biogas
  • Ausgangslage Erzeugung: 32 Prozent Biogas-BHKW, 33 Prozent Biomethan-BHKW, 35 Prozent Gaskessel
  • Erzeugungs-Soll im Rahmen der Transformation: 90 Prozent erneuerbare Energien, darunter Biogas 

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WIR Redaktion

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