Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse und der Q1 der Gesamtschule Büren werden in ihren Projektkursen im Bereich Methoden- und Medienkompetenz geschult. (Foto: Stadt Büren)
Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse und der Q1 der Gesamtschule Büren werden in ihren Projektkursen im Bereich Methoden- und Medienkompetenz geschult. (Foto: Stadt Büren)

Gestern noch konsumiert, heute schon produziert

Gesamtschule Büren schult Jugendliche zusammen mit Bildungs-Start-up DigitalSchoolStory im Bereich Storytelling

Büren – „Kamera ab“, hieß es kürzlich wieder an der Gesamtschule Büren. In Kooperation mit dem gemeinnützigen Bildungs-Start-up „DigitalSchoolStory“ haben sich vier Kurse zu unterschiedlichen Fachthemen Geschichten ausgedacht und diese in Form von kreativen kurzen Videoformaten „erzählt“. Die Schülerinnen und Schüler erhielten vor dem Finalisieren ihrer Videos Feedback von bekannten und erfolgreichen Creatorinnen und Creatorn, Influencerinnen und Influencern der Plattformen YouTube, TikTok und Instagram, im Falle des Musikkurses der zehnten Klasse von Amy, die auf dem Kanal „frechundfruchtig“ über ihren Alltag als Flugbegleiterin erzählt und ihre Community mit spannenden Reisetipps versorgt.

Die Content-Creatorin Amy engagiert sich ehrenamtlich bei DigitalSchoolStory und gibt den Jugendlichen wertvolle Tipps und Tricks, um ihre Videos zu verbessern. Das Start-up hat eine Lernmethodik entwickelt, mit der die Schülerinnen ab der Klasse 5 ihre Schulinhalte laut Lehrplan in kleinen Gruppen eigenverantwortlich erarbeiten und in ein kreatives kurzes Videoformat von maximal 90 Sekunden übersetzen. Dabei lernen, üben und entwickeln sie ihre persönlichen Kompetenzen sowie Methoden- und Medienkompetenz, aber auch Demokratiebildung spielt eine große Rolle. „Mit unserer einzigartigen Lernmethode gelingt es uns, wichtige Alltagskompetenzen, auch mediale, von Schülerinnen und Schülern in den Schulunterricht zu integrieren. Der Clou dabei: Mit DigitalSchoolStory werden sie von Konsumenten von Social-Media-Videos zu Produzenten – mit einem Wissens- und Kompetenzgewinn im schulischen Unterricht – und lernen damit fürs Leben“, so Nina Mülhens, Mitgründerin von DigitalSchoolStory.

Dabei ist die Gesamtschule Büren in gleich zwei Sachen Pionierin: Sie ist die erste Schule deutschlandweit, die das Projekt im Fach Musik durchführt. Außerdem wird durch Lehrerin Sabrina Nsanzabandi, die das Bildungs-Start-up seit der Erstkooperation in 2023 ehrenamtlich unterstützt, ein Kompetenzraster in einem der Kurse getestet, das Teil eines Buchprojekts des Kallmeyer-Verlags zum Thema „Upgrade: Leistungsmessung und Beurteilung. Wege in eine veränderte Prüfungskultur“ werden soll (von Martina Sobel und Murat Alpoguz, Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2024).

„Nachdem das Projekt im letzten Jahr so gut bei den Schülerinnen und Schülern angekommen ist, wollten wir es in diesem Jahr unbedingt wieder realisieren“, betont Sabrina Nsanzabandi. Ein großer Dank gelte dabei dem Unternehmen AISCI Ident GmbH aus Bad Salzuflen, das die Schule bei der Umsetzung des Projekts finanziell unterstützt.

Die Wirksamkeit der Kompetenzförderung durch die Lernmethode von DigitalSchoolStory wurde erst im letzten Jahr durch das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT bestätigt. Die Vermittlung digitaler Kompetenzen gekoppelt mit einer agilen Form der Zusammenarbeit und der Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und in die Rolle des Schauspielers, der Regisseurin oder der Videografin zu schlüpfen, ist dabei von besonderer Bedeutung. Fachlich fundierte Tipps von Content-Creatorn wie Amy helfen, das eigene Vorgehen nochmal zu reflektieren. Der Influencerin zufolge gelte dabei immer die Devise: „Innehalten und sich fragen: Würde ich mir das Video auch selbst anschauen?“. Sei dies nicht der Fall, müsse noch einmal nachjustiert werden.

In Bezug auf die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule sei es bemerkenswert, wie viele von ihnen sich getraut haben, vor die Kamera zu treten. „Das ist nicht selbstverständlich und hat auch bei mir einiges an Zeit und Überwindung gekostet, bis ich mich ‚sicher‘ gefühlt habe“, schließt Amy.

Mehr zum Thema gibt es unter https://digitalschoolstory.de/.

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WIR Redaktion

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