Telefonica Deutschland lockt mit hoher Dividende

Telefonica Deutschland lockt mit hoher Dividende Frankfurt/Main (dapd). Telefonica Deutschland geht am Dienstag (30. Oktober) an die Börse. Vielen Bundesbürgern wird der Name nichts sagen, aber die Mobilfunkmarke O2, mit dem das Unternehmen einen Großteil seines Gewinns macht, dürfte fast jedem bekannt sein. Es wird der größte Börsengang in Deutschland seit fünf Jahren sein. Die Preisspanne für die Aktie liegt zwischen 5,25 und 6,50 Euro. Der genaue Preis hängt vom Interesse der Investoren ab, die derzeit die Aktie zeichnen können. Während Telefonica-Deutschland-Chef René Schuster die Zukunft seines Unternehmens in schillernden Farben malt, erinnern sich viele deutsche Anleger noch an die Enttäuschung mit der Aktie der Deutschen Telekom. Was von der Telefonica-Aktie zu halten ist, erläutern Analysten: PRO – hohe Dividende Experten sehen in der hohen Dividende, die Telefonica den Anlegern verspricht, das Hauptargument für einen Einstieg in die Aktie. Rund 500 Millionen Euro sollen noch für das Jahr 2012 an die Investoren ausgeschüttet werden. Je nach Ausgabekurs lockt eine Dividendenrendite von mehr als acht Prozent. Das Unternehmen sei deshalb „besonders im Vergleich zu Bundesanleihen attraktiv“, sagt Heinrich Ey, Chefanalyst für Telekommunikation bei Allianz Global Investors. Andreas Mark, Analyst bei Union Investment, stellt heraus, dass Telefonica Deutschland versprochen habe, auch die Dividende für 2013 stabil zu halten. „Ich halte die Aktie für attraktiv im Vergleich zur Deutschen Telekom.“ Allerdings hänge die Attraktivität vom Ausgabepreis ab. Wenn die Aktie am oberen Ende der Preisspanne lande, dann sinke automatisch die Dividendenrendite unter den Wert, den die Telekom bietet. – mittelfristig Wachstum mit Daten im Mobilfunk An sich ist der deutsche Mobilfunkmarkt gesättigt, es gibt weit mehr Handys als Einwohner. Große Sprünge sind da nicht drin, außer bei den Datenverbindungen. Mit der starken Verbreitung von Smartphones gehen immer mehr Kunden über das Handynetz ins Internet – und genau an dieser Stelle will O2 künftig Geld verdienen. „O2 kann als Herausforderer besser abschneiden als die Industrie“, sagt Analyst Mark mit Blick auf die drei Wettbewerber. Allerdings werde das Wachstum erst in etwa zwei Jahren beginnen, wenn der superschnelle Mobilfunkstandard LTE flächendeckend zum Einsatz kommt. „In der Zwischenzeit kriegt man das Investment mit einer attraktiven Dividende versüßt“, erklärt Mark – Steuervorteile Telefonica kann noch jahrelang die Kosten für Lizenzgebühren abschreiben. Das führt dazu, dass bis 2015 keine Steuern anfallen, danach nur 40 Prozent der gewöhnlichen Summe, wie Ey erklärt. Unter dem Strich bleibt also mehr Geld, das wiederum an die Anleger ausgeschüttet werden kann. CONTRA – Festnetz Als Schwachpunkt sehen beide Analysten die Telefonica-Festnetzsparte, die aus den Vorläufern Hansenet und Alice hervorgegangen ist. Ey schätzt die Marge im Festnetz auf etwa 15 Prozent, während sie im Mobilfunk bei 30 Prozent liege. Außerdem verliert Telefonica Deutschland Festnetzkunden. Starke Konkurrenz erschwert das Geschäft. „Gegen die Kabelanbieter sind die Telefongesellschaften preislich und qualitativ im Nachteil“, sagt Mark. – Preiskampf könnte Pläne über den Haufen werfen „Ein größeres Risiko wäre ein Preiskrieg auf dem Mobilfunkmarkt“, sagt Analyst Ey. Bisher machen sich die vier Mobilfunkanbieter in Deutschland zwar Konkurrenz mit verschiedenen Angeboten, Marken und Strategien. Für die Anbieter bleibt aber ein einträgliches Geschäft, trotz der sinkenden Preise für Telefongespräche und Datendienste. Wenn nun aber ein Anbieter, etwa E-Plus, versuchen würde, den Konkurrenten mit Kampfpreisen massiv Kunden abzuwerben, dann wären alle Gewinnkalkulationen Makulatur. Die Wettbewerber würden sich gegenseitig unterbieten und ihre Margen verkleinern. Die Folge: Es wäre kein Geld mehr da für hohe Dividenden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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