Europa bleibt für Lipper vorn

Detmold. Der „Heimatmarkt“ Europa bleibt für lippische Exporteure an erster Stelle. 87 Prozent der Unternehmen liefern Waren in die traditionellen Märkte der alten EU 15-Länder. Damit liegt Lippe ungefähr im Bundestrend. Sehr engagiert sind lippische Firmen auch in den zwölf neuen EU-Mitgliedstaaten.

Mehr als jeder zweite Betrieb hat seit 2004 dorthin Lieferbeziehungen aufgebaut. Das sind Ergebnisse der Umfrage „Going International 2013“ der deutschen Industrie- und Handelskammern. An der bundesweiten Befragung hatten sich im November vergangenen Jahres auch 59 lippische Firmen beteiligt.

Auch in Osteuropa sind Unternehmen aus Lippe aktiv, fast 44 Prozent der Befragten liefern dorthin. In Asien, Nord- und Lateinamerika sowie in Nah- und Mittelost dagegen sind lippische Firmen zumindest beim Export weniger präsent. Die Aktivitäten liegen im Schnitt um zehn Prozentpunkte unter den Bundeszahlen. Auf der Importseite zeichnet sich ein anderes Bild. Hier ist Asien stark gefragt, fast drei Viertel der lippischen Befragten beziehen von dort Waren. Bundesweit sind es weniger als die Hälfte aller Firmen.

„Vor allem kleinere Mittelständler sind bei ihren Exportaktivitäten etwas bodenständiger und bevorzugen Kontakte in das europäische Ausland“, interpretiert Andreas Henkel das Ergebnis. Der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold nennt einige Gründe: Einfache Marktzugänge (67 %), ein stabiler Wechselkurs (59 %) und stabile politische Verhältnisse (43 %) sind laut Umfrage lippischen Firmen besonders wichtig. „Das ist im europäischen Ausland eher erfüllt als anderswo“, so Henkel. Größere lippische Mittelständler haben allerdings keine Berührungsängste mehr. Sie sind längst weltweit unterwegs, auch mit Produktionsstätten in allen Erdteilen.

Insgesamt ist Lippe im Ausland ausgesprochen erfolgreich. Die Exportquote liegt mit 46,5 Prozent über dem NRW-Durchschnitt. Um das in Zukunft noch zu steigern, hoffen lippische Firmen auf den weltweiten Abbau von Handelshemmnissen. Immerhin jedes vierte Unternehmen hat damit zu kämpfen, bundesweit gilt das sogar für jede dritte Firma. Vor allem hohe Zölle, lokale Zertifizierungsanforderungen und die Vorschriften zur weltweiten Terrorbekämpfung bereiten den Unternehmen Probleme. „Die Politik muss sich noch stärker für internationalen Freihandel einsetzen und darf vor allem bei der Terrorabwehr die gesetzlichen Vorgaben nicht überdrehen“, fordert IHK-Vertreter Henkel.

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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