Eurokrise stützt deutsche Konjunktur nicht länger

Eurokrise stützt deutsche Konjunktur nicht länger Berlin (dapd). Die Eurokrise hat nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in den vergangenen Jahren Rahmenbedingungen der deutschen Konjunktur verbessert. Die Krise habe zu einer Euro-Abwertung geführt, die die deutsche Wettbewerbsfähigkeit gesteigert habe, sagte DIW-Abteilungsleiter Christian Dreger der Nachrichtenagentur dapd. Beim Wachstum habe auch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank mitgeholfen. Die hohe Nachfrage nach deutschen Anleihen entlaste den Bundeshaushalt. Mittelfristig erweise sich die Rezession in den Euro-Krisenstaaten jedoch als nachteilig für die Bundesrepublik. Der Euroraum sei trotz steigender Bedeutung der Schwellenländer weiter das wichtigste deutsche Absatzgebiet. „Die Rezession im Euroraum mindert die Exportchancen und dämpft die deutsche Wirtschaft“, sagte der Leiter der DIW-Abteilung Makroökonomie. Deswegen sei es im Interesse Deutschlands, dass der Euroraum stabilisiert werde. Nach Aussage von Dreger waren die Reformen des Arbeitsmarktes und die Globalisierung grundlegende Faktoren des deutschen Wachstums der letzten Jahre. Die Hartz-Reformen hätten nach und nach zu Rekordständen der Beschäftigung und zu einer hohen Konsumdynamik geführt. Deutschland sei zudem „ein wichtiger Lieferant für Investitionsgüter, die von Schwellenländern nachgefragt werden“. Daher seien die deutschen Exporte, abgesehen von der Zeit der globalen Finanzkrise, außerordentlich gut gelaufen. Niedrige Zinsen halfen dem deutschen Wachstum Die Abwertung des Euros im Zuge der Schuldenkrise sei auf die geringen Wachstumsaussichten des Euroraums insgesamt zurückgegangen, sagte Dreger weiter. „Die Abwertung des Euro hat die deutsche Wettbewerbsfähigkeit nochmals gesteigert.“ Die in Deutschland produzierten Investitionsgüter seien allerdings ohnehin weniger preisempfindlich als Konsumgüter. Die Geldpolitik der europäischen Zentralbank sei für Deutschland in der Vergangenheit zu expansiv gewesen, sagte Dreger zudem. „Die Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank hat beim deutschen Wachstum mitgeholfen, auch wenn sie nicht entscheidend war für die gute Konjunktur“, erläuterte er. Deutschland gelte zudem international als sicherer Anlagehafen und profitiere dadurch von sehr niedrigen Zinsen. „Das entlastet auch den Bundeshaushalt, weil die Renditen der Staatsanleihen und die Aufwendungen des Bundes für den Schuldendienst sinken“, sagte der DIW-Ökonom. Die Bundesrepublik sei aber auch für Krisenstaaten in Haftung genommen worden und bürge mit einem 27-Prozent-Anteil für die europäischen Rettungsschirme. „Aus Bürgschaften könnten Milliarden-Zahlungen werden, etwa wenn Verbindlichkeiten durch weitere Schuldenschnitte entwertet würden“, warnte Dreger. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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