Die Zukunft im Blick

Pionier mit Schubkraft feiert seinen 75-siebzigsten Geburtstag. Die Geschichte von Kirchner Print.Media spiegelt exemplarisch den Wandel in der Medienlandschaft im 20. und 21. Jahrhundert wieder. In nur wenigen Jahrzehnten haben tiefgreifende Neuentwicklungen die seit Johannes Gutenberg bewährten Prozesse im Druckhandwerk revolutioniert.

Vor allem in den letzten 30 Jahren verzeichnete die Branche gewaltige Innovationsschübe. Parallel zur Digitalisierung der Druckvorstufe vollzog sich eine weitgehende Automatisierung und digitale Steuerung der Druckmaschinen. „Alle Neuerungen zielen auf das Gleiche ab: kürzere Rüst–zeiten, weniger Makulatur, schnellere Laufleistung und mehr Qualität. Und auf das Allerwichtigste: begeisterte und zufriedene Kunden! „Bei uns kommt der Kunde wieder und nicht die Ware“, ergänzt Martin Kirchner lächelnd. Im Electronic Publishing können sich die Kunden von heute zunehmend in den Fertigungsprozess eingliedern. Mit Color Management kalibrierte Proofsysteme vereinfachen bei Kirchner Print. Media die Feinabstimmung hinsichtlich der Freigabe und farbgetreuen Produktion von Printprodukten.
All das war bei der Gründung des Unternehmens vor 75 Jahren noch Science-Fiction wie aus einem Roman. Ohne Business-Plan und Liquiditätsplanung, aber mit großem Fachwissen, familiärer Unterstützung und seinem guten Namen gründete Martin Kirchners Vater Artur 1939 seine kleine Firma, die „Druckerei Artur Kirchner“. Das heimische Gartenhaus diente als Wiege des heutigen Unternehmens. Gedruckt wurden anfangs Privat- und Geschäftsdrucksachen. Als Artur Kirchner 1944 an der Front fiel, führte seine Witwe Emmy Kirchner, auch Leiterin des Kindergartens in Kirchlengern, das Geschäft fort. Später wurde sie dabei von ihrem zweiten Ehemann Josef Poschlod unterstützt. Sohn Martin schnupperte von Kindesbeinen an Druckerschwärze. 1961 trat er in die elterliche Firma ein und wurde 1978 Geschäftsführer des Unternehmens. Seit einigen Jahren ist im Familienunternehmen Kirchner Print. Media die dritte Generation mit an Bord: Tochter Martina und Sohn Alexander führen mittlerweile mit Martin Kirchner gemeinsam das überregional tätige Druck- und Medienhaus.

Beste Voraussetzungen dafür, dass sich der dynamische Entwicklungsprozess des Hauses auch in der Zukunft fortsetzt: So wie aus der „Druckerei Arthur Kirchner“ mit starker Volumensteigerung das „Druckhaus Kirchner“ wurde, das im nächsten Schritt wiederum in „Kirchner Print.Media“ umfirmierte und fortan das digitale Zeitalter mit im Namen trug.

Die Kundenliste von Kirchner Print.Media liest sich wie ein „Who´s who“ der deutschen Wirtschaft. Langjährige Geschäftsbeziehungen bestehen zum Beispiel zur Möbel- und Möbelzubehörindustrie, zu Mode- und Lifestyleunternehmen sowie zur Nahrungs- und Genussmittel-Branche – bis hin zu den drei bedeutendsten Automobilherstellen Deutschlands. „Schnelle Reaktionen auf die Wünsche der Konsumenten werden zunehmend zum Maßstab für den Erfolg unseres Hauses“, ist sich Kirchner sicher. „Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, verliert da schnell den Anschluss an die Spitze. Deshalb werden Innovationen und Ideenreichtum auch in Zukunft unser Markenzeichen sein!“

Forschung und Entwicklung haben bei Kirchner Print.Media seit jeher einen hohen Stellenwert. Es wird intensive Entwicklungsarbeit zum Beispiel im Bereich der Lenticular-Drucke für den wachsenden 3D-Markt geleistet. Brillante Ergebnisse haben die Experten aus dem Team aber vor Allem auch mit ganz speziellen Lackiertechniken erzielt, die bereits Inline während des Druckprozesses aufgetragen werden. So kann man z.B. den rauen Teerbelag einer Straße in einer Broschüre fühlen, Fahrzeuglacke nahezu originalgetreu metallisch schimmern sehen, oder eine Schokoladenabbildung bei Berührung nach Kakao riechen lassen.

Solche Printobjekte erregen Aufsehen: Auf internationalen Wettbewerben der Druckbranche wird Kirchner vielfach ausgezeichnet und gewinnt kontinuierlich begehrte Innovationspreise. Dies ist auch auf die intensive Zusammenarbeit bei technischen Neuentwicklungen mit den Ingenieuren der Heidelberger Druckmaschinen AG zurückzuführen. Oftmals vertrauten diese bei Neuentwicklungen auf das Fachwissen und Erfahrung der Spezialisten von Kirchner Print. Media. Vor allem in der UV-Druck-Technologie zählt das Unternehmen zu den Vorreitern. Bereits in den frühen 80er Jahren setzte man als einer der ersten in Deutschland auf die UV-Technologie, die Druckfarben in Sekundenbruchteilen trocknet und eine sofortige Weiterverarbeitung ermöglicht. UV-Trocknung und UV-Farben erlauben darüber hinaus eine hohe Veredelung, spezielle Effekte und die Verarbeitung ungewöhnlicher Bedruckstoffe. In der Druckvorstufe war Kirchner 1998 der erste, der mit der revolutionären Computer-to-plate-Technik arbeitete und 1998 wurde die erste 10-Farben-Offsetmaschine in ganz Deutschland bei Kirchner in Betrieb genommen. „Wirtschaftlicher Vorsprung durch Technologieführerschaft“, so fasst Martin Kirchner sein erfolgreiches Geschäftsprinzip zusammen. Bei Kirchner Print. Media bedeutet Innovationsbereitschaft auch, das Thema Umweltschutz im Blick zu haben. Das Unternehmen besitzt bereits seit Jahren die Zertifizierung für „Klimaneutrales Drucken“ und ist FSC- und PEFC-zertifiziert. Als eine der ersten Druckereien in Europa setzte man auf alkoholfreies Drucken, mit dem die Ozonwerte in der Produktion deutlich gesenkt wurden. Ähnlich effizient ist der Einsatz von mineralölfreien Öko-Druckfarben, die Bindemittel auf pflanzlicher Rohstoffbasis enthalten. „Umweltschutz und Nachhaltigkeit zählen zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Ökonomisch zu denken und ökologisch zu drucken, wird deshalb immer dringlicher“, fasst Martin Kirchner sein Anliegen zusammen.

Es ist kein Zufall, dass das ostwestfälische Familienunternehmen sein Jubiläum nicht mit einem großen Festakt begeht, sondern nur im kleinen Kreis feiert. „Man schaut nicht zurück, sondern lieber nach vorn, und investiert weiter in den bestens ausgestatteten Technologiepark und die Ausbildung der Mitarbeiter.“

 

Mit Innovationskraft und Sportsgeist

Rund 15 Millionen Euro Jahresumsatz erzielte Kirchner Print. Media in 2013. Seit 1980 ist der Sitz des überregional tätigen Druckunternehmens am Spradower Weg in Kirchlengern. 4 Millionen Euro hat Firmenchef Martin Kirchner in diesem Jahr in eine Weltneuheit investiert: Die 8-Farben-Heidelberger Speedmaster XL 106-8-P + L 18K gilt als schnellste Bogen-Offsetmaschine der Welt. 2008 konnte Kirchner den „Oscar der Druckindustrie“, die höchste Auszeichnung der Heidelberger Druckmaschinen AG, nach Ostwestfalen holen. Bereits vier Jahre in Folge hat Kirchner Print. Media bedeutende Auszeichnungen der Deutschen Druckindustrie gewonnen. Martin Kirchner nimmt es mit sportlicher Gelassenheit. Der 70-jährige ist es als ehemaliger Spieler der deutschen Tischtennis-Jugendnationalmannschaft gewohnt, ein Teamplayer zu sein. „Aber wenn es darauf ankommt, ist Angriff oft die beste Verteidigung“, schmunzelt er. Eine Strategie, mit der ihm sogar im Doppel ein Sieg über den neunmaligen Deutschen Meister im Tischtennis Eberhard Schöler gelang.

www.kirchner-printmedia.de

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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