IHK-Präsident: Hilfsgelder müssen noch in diesem Monat fließen

„Das Hilfspaket der Bundesregierung ist wichtig. Es  spiegelt das in den vergangenen zehn Tagen gewachsene Bewusstsein über das wirtschaftliche Ausmaß der Coronakrise wider. Das gilt für das Sofortprogramm für Solo-Selbständige und Kleinstunternehmen. Das gilt aber auch für das umfassende Kreditpaket wie für die Anpassungen im Insolvenzrecht. Eine Kernherausforderung bleibt: Für viele Betriebe läuft die Liquiditätsuhr schneller runter als politische Entscheidungen und der Aufbau von Strukturen für die Hilfen hinterher kommen. Einfache Lösungen oder vorschnelle Schuldzuweisungen sind dabei völlig fehl am Platz. Alle Beteiligten müssen sich aber darauf fokussieren, dass die Hilfsgelder noch im März fließen und zugleich auch die Steuerstundungen wirken. Eine große Baustelle muss noch bearbeitet werden: Bei den Corona-Hilfskrediten sehen die Programme weiterhin eine Haftung der Kreditinstitute und Hausbanken vor Ort von 10 bis 20 Prozent vor. Angesichts der völligen Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise kann aber kein gewerbliches Unternehmen verlässliche Planungen vorlegen – dann aber dürfen die Banken keinen Kredit geben. Aus dieser Falle kommen wir nur durch eine temporäre 100-Prozent-Haftung des Staates heraus. Andernfalls würden am Ende zwar glücklicherweise Solo-Selbständige und Kleinstunternehmen über Zuschüsse Hilfen erhalten und wenige große Unternehmen könnten durch eine staatliche Beteiligung gerettet werden. Zentrale Bereiche der deutschen Wirtschaft – vom normalen kleinen und mittleren Betrieb bis hin zum großen Familienunternehmen würde aber eine Pleitewelle drohen.“