Verbraucherschützer: Strompreiserhöhungen oft überzogen

Verbraucherschützer: Strompreiserhöhungen oft überzogen Düsseldorf (dapd). Viele Energiekonzerne haben in den vergangenen Monaten die Energiewende als Ausrede für überzogene Preiserhöhungen genutzt. Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Untersuchung der Verbraucherzentrale NRW. Der Vorstand der Verbraucherzentrale, Klaus Müller, sagte am Montag in Düsseldorf, allein in Nordrhein-Westfalen habe mindestens die Hälfte der 113 Grundversorger die öffentliche Debatte über die steigende EEG-Umlage „instrumentalisiert, um unangemessen hohe Aufschläge zu fordern“. Jeder zweite Grundversorger habe die gestiegenen Zusatzkosten komplett auf die Verbraucher abgewälzt. Die gesunkenen Einkaufspreise an der Strombörse seien dagegen in der Regel nicht an die Kunden weitergegeben worden, monierten die Verbraucherschützer. Angesichts der Tatsache, dass die Beschaffungspreise für Strom an der Börse massiv gesunken seien, wirke dies „fast schon anstößig“, sagte Müller. Der nordrhein-westfälische Verbraucherminister Johannes Remmel (Grüne) forderte angesichts der Ergebnisse der Marktuntersuchung, ernsthaft die Einführung einer Preisaufsicht für Grundversorger zu prüfen. „Es kann nicht sein, dass einige Energiekonzerne die Energiewende als Alibi für saftige Preiserhöhungen nutzen und ihre Milliarden-Gewinne auf Kosten der Verbraucherinnen und Verbraucher steigern“, sagte er. Remmel forderte, auch die Normalverbraucher müssten von den gesunkenen Börsenpreisen für Strom profitieren. Nach seinen Worten könnte der Strompreis um 2 Cent niedriger sein, wären die gesunkenen Beschaffungskosten der Energieversorger an die Endverbraucher weitergegeben worden. Allein 2013 könnten die privaten Haushalte somit um 500 Millionen Euro entlastet werden. Kritisch beurteilten die Verbraucherschützer in ihrer Studie auch die Informationspolitik der Stromversorger. Gerade einmal die Hälfte der Grundversorger schaffe es, die Höhe ihrer Preisaufschläge stichhaltig zu begründen. Jeder dritte Grundversorger weise die Verbraucher nicht auf ihr Sonderkündigungsrecht bei einer Preiserhöhung hin, beklagten sie. Vielfach würden die Preiserhöhungen nicht einmal deutlich als solche gekennzeichnet. Verbraucherschützer empfahlen den Kunden, zu prüfen, ob sie durch einen Tarif- oder Anbieterwechsel nicht Geld sparen können. Auch Remmel riet den Stromkunden, mit den Füßen abzustimmen und zu günstigen Anbietern zu wechseln. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Verbraucherschützer kritisieren fragwürdige Strompreiserhöhungen

Verbraucherschützer kritisieren fragwürdige Strompreiserhöhungen Düsseldorf (dapd). Die Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel sind nach einer Studie der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in vielen Fällen überzogen gewesen. „Mindestens die Hälfte der Grundversorger in Nordrhein-Westfalen hat die öffentliche Diskussion über die Energiewende und die steigende EEG-Umlage instrumentalisiert, um unangemessen hohe Aufschläge zu fordern“, kritisierte der Vorstand der Verbraucherzentrale, Klaus Müller, am Montag in Düsseldorf. Jeder zweite Grundversorger wälzte demnach seine Zusatzkosten komplett auf die Verbraucher ab – oder griff ihnen sogar noch tiefer in die Tasche. Angesichts der Tatsache, dass die Beschaffungspreise für Strom an der Börse massiv gesunken seien, sei dies nicht akzeptabel und wirke schon fast anstößig, sagte Müller. Kritisch beurteilten die Verbraucherschützer auch die Informationspolitik der Stromversorger. Gerade einmal die Hälfte der Grundversorger schaffe es, die Höhe ihrer Preisaufschläge stichhaltig zu begründen. Jeder dritte Grundversorger weise die Verbraucher nicht auf ihr Sonderkündigungsrecht bei einer Preiserhöhung hin, beklagten sie. Die Verbraucherschützer empfahlen den Kunden, zu prüfen, ob sie durch einen Tarif- oder Anbieterwechsel nicht Geld sparen können. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)