Drogeriekette dm profitiert von Schlecker-Pleite und wächst

Drogeriekette dm profitiert von Schlecker-Pleite und wächst Karlsruhe/Frankfurt (dapd). Die Schlecker-Pleite hat der Drogeriekette dm im abgelaufenen Geschäftsjahr einen zusätzlichen Wachstumsschub versetzt. Allerdings wies Unternehmenschef Erich Harsch am Donnerstag in Karlsruhe darauf hin, dass die Fehler der Konkurrenz den ohnehin starken Wachstumskurs nur noch verstärkt hätten. Der Umsatz in Deutschland stieg demnach um 14 Prozent auf den Rekord von 5,1 Milliarden Euro. Zum Gewinn nennt das Unternehmen keine Zahlen. Dieser liege aber bei etwa einem Prozent des Umsatzes, hieß es. Zum Ablauf des Geschäftsjahres Ende September beschäftigte dm nach eigenen Angaben 29.109 Mitarbeiter in 1.345 deutschen Filialen. Damit stellte die Drogeriekette binnen eines Jahres im Inland rund 3.500 zusätzliche Mitarbeiter ein und machte 89 neue Filialen auf. Etwa 800 Mitarbeiter seien von Schlecker übernommen worden, sagte Roman Melcher, Mitglied der dm-Geschäftsführung, bei der gleichzeitigen Präsentation des Jahresergebnisses in Frankfurt am Main. Europaweit steigerte der Konzern die Erträge um 11,3 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Der Anstieg fiel etwas schwächer aus, weil dm im Ausland nur um 4,3 Prozent wuchs, der dortige Umsatz betrug 1,8 Milliarden Euro. Harsch erklärte, dm nähere sich beim Marktanteil für Drogeriewaren in Deutschland der 20-Prozent-Marke. Das Unternehmen habe seine führende Position also ausbauen können. Auch bei der Entwicklung von Fotos sei dm zum Marktführer aufgestiegen. Der Einfluss der aufsehenerregenden Schlecker-Pleite auf die eigene Entwicklung solle nicht überschätzt werden, erklärte die dm-Geschäftsführung. „Das dynamische Wachstum kommt garantiert nicht von Schlecker“, sagte Melcher. Schlecker habe etwa zwei Milliarden Euro Umsatz mit Drogeriewaren gemacht. Harsch sagte: „Sowohl Schlecker als auch IhrPlatz waren schon in den vergangenen Jahren beim Verkauf von Drogeriewaren keine Big Player mehr.“ Der Marktanteil dieser Konkurrenten habe im vergangenen Jahr unter fünf Prozent gelegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

dm hatte bereits Einblick in Unterlagen für Schlecker-Onlineshop

dm hatte bereits Einblick in Unterlagen für Schlecker-Onlineshop Ehingen (dapd). Am Onlineshop der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker besteht beim Konkurrenten dm offenbar konkretes Interesse. dm sei bereits Einblick in die Unterlagen gewährt worden, sagte ein Sprecher des Schlecker-Insolvenzverwalters am Montag der Nachrichtenagentur dapd. Wegen des Onlineauftritts gebe es aber Gespräche mit mehreren Interessenten. dm-Gründer Götz Werner hatte dem Nachrichtenmagazin „Focus“ gesagt, „der Shop hat rund 2,5 Millionen Kunden, das ist ein großes Potenzial“. Die „Lebensmittelzeitung hatte bereits im Juni berichtet, dm sei eher an den Zahlen als an einer Übernahme interessiert und bezog sich auf dem Unternehmen nahestehende Kreise. In den Büchern von Schlecker könnten sich demnach sehr „wertvolle Informationen über Margen und Strategien im Online-Geschäft finden“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)