Bielefeld wird als Hotelstandort durch die zentrale Lage in Deutschland immer begehrter. Die starke lokale Wirtschaft bleibt dabei der Hauptgrund für die Aufwärtsentwicklung. (Foto: Teutoburger Wald Tourismus | D. Ketz)
Bielefeld wird als Hotelstandort durch die zentrale Lage in Deutschland immer begehrter. Die starke lokale Wirtschaft bleibt dabei der Hauptgrund für die Aufwärtsentwicklung. (Foto: Teutoburger Wald Tourismus | D. Ketz)

Aufwärtstrend bei den Gästezahlen setzt sich fort

Übernachtungsmarkt in Bielefeld fast auf Vor-Corona-Niveau

Bielefeld – Als attraktives Ziel von Übernachtungsgästen entwickelt sich Bielefeld weiterhin positiv. Bereits 2022 war die Erholung von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und ihren Folgen deutlich spürbar, und der Trend setzt sich fort. Bielefeld verzeichnet bei den Übernachtungszahlen für 2023 ein deutliches Plus gegenüber den Vorjahren und erreicht fast die Zahlen der Vor-Pandemie-Jahre. Das zeigt die neueste Übernachtungsstatistik für Nordrhein-Westfalen, die das Landesamt für Information und Technik (IT.NRW) jetzt veröffentlicht hat.

Grund für Optimismus

Die Hotels und Pensionen in Bielefeld haben für das vergangenen Jahr insgesamt 307.284 Gästeankünfte verzeichnet (plus 10,4 Prozent zum Vorjahr). Die Gesamtzahl der Übernachtungen stieg ebenfalls auf insgesamt 609.986 Gästeübernachtungen. Das ist ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022 (im Vergleich zu 2019 nur noch ein Minus von 12,1 Prozent). Wobei anzumerken ist, dass der Hotelmarkt starken Veränderungen unterworfen war, sodass im Jahr 2019 deutlich höhere Kapazitäten zur Verfügung standen. Der buchungsstärkste Monat war der September mit 62.343 Übernachtungen (ein Plus von 2 Prozent gegenüber 2022). Auch die Zahl von Übernachtungen ausländischer Gäste ist wieder gestiegen. 2023 gab es 91.263 Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland – ein Plus von 10,2 Prozent (im Vergleich 2019: immerhin noch minus 29,7 Prozent). Die meisten ausländischen Gäste kamen dabei aus den Niederlanden (5.753 Niederländer mit 9.016 Übernachtungen). In der Statistik werden alle Beherbergungsbetriebe mit mehr als zehn Betten erfasst – in Bielefeld gab es (im Dezember 2023) 56 Betriebe mit insgesamt 4.077 Betten.

Die Bielefelder Gäste bleiben im Schnitt 2 Tage und damit länger als noch vor einigen Jahren. „Bielefeld zeigt eine erfreuliche Entwicklung als Besuchsziel“, fasst Martin Knabenreich zusammen, Geschäftsführer der Bielefeld Marketing GmbH. „Die starke lokale Wirtschaft bleibt dabei der Hauptgrund für die Aufwärtsentwicklung.“ Fast schon traditionell wird die deutliche Mehrzahl der Übernachtungen in Bielefeld von Geschäftsreisenden gebucht. Im Jahr 2023 lag der Anteil von Geschäftsreisenden bei rund 80 Prozent. „Aber auch im Freizeit-Bereich gilt: Der Teutoburger Wald mit dem urbanen Zentrum Bielefeld ist ein zunehmend attraktives Reiseziel“, so Knabenreich.

Hotelmarkt vor Herausforderungen

„Trotz aller guten Nachrichten bleiben die Aufgaben für den Hotelmarkt gewaltig“, sagt Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Ostwestfalen: „Fachkräftemangel, steigende Energie- und Lebensmittelkosten sowie der Wegfall der Mehrwertsteuer-Ermäßigung führen zu Belastungen, die viele Betreiberinnen und Betreiber nur mit großem persönlichem Einsatz stemmen können. Diese Situation erschwert Investitionen in neue Angebote für Bielefeld, wo uns Hotelbetten seit Längerem fehlen. Unsere Stadt wird als Hotelstandort durch ihre zentrale Lage in Deutschland immer begehrter – vor allem für Tagungen, Kongresse und große Events. Gerade jetzt ist es daher notwendig, dass die Hotellerie kräftig investiert, so wie sie es auch in den schwierigen zurückliegenden Jahren getan hat, um den lokalen Markt zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern.“

Bielefeld als attraktiver Kongress-Standort

Große Events, Tagungen und Kongresse haben 2023 wieder mehrfach für hohe Auslastungen gesorgt. Im vergangenen Jahr waren das beispielsweise der Deutsche Tourismustag und die Verleihung der 1Live Krone. „Wenn im Herbst die Hochsaison für Tagungen und Kongresse anbricht, sind die Hotelkapazitäten häufig ausgeschöpft. In diesem Zeitraum kann es schwierig werden, ein Bett in Bielefeld zu finden“, sagt Gabriela Lamm, Leiterin Tourismus und Kongressbüro bei Bielefeld Marketing, und weiter: „Wir freuen uns deshalb sehr, dass mit dem neuen ibis Styles Bielefeld 130 Betten dazugekommen sind, die uns gefehlt haben. Auch dass sich im Zuge der Neufirmierung mit dem Steigenberger Hotel Bielefelder Hof eine weitere starke Marke in unserer Stadt engagiert, ist für uns ein sehr gutes Signal.“

Auch für 2024 erwarten den Bielefelder Kongressmarkt spannende Highlights: „In diesem Jahr werden wir den Deutschen Anwaltstag ausrichten“, sagt Lamm. „Zum anderen findet die Konferenz Hinterland of Things erstmals in der Bielefelder Stadthalle statt. Allein diese beiden Kongresse werden zusammen mehr als 4.000 Tagende nach Bielefeld holen.“

Die erfreuliche Entwicklung im Kongressmarkt führt Lamm auch auf den Fördertopf der Stadt Bielefeld über 150.000 Euro für Kongresse zurück: „Wir haben in den Corona-Jahren viel Energie in die Akquise gesteckt. Mit dem Fördertopf hatten wir auch 2023 eine attraktive und unbürokratische Unterstützungsmöglichkeit, von der wir langfristig und nachhaltig profitieren. Wer Bielefeld als Tagungsstandort mit direkter ICE-Anbindung nach Berlin und das Rheinland einmal kennengelernt hat, kommt wieder“, sagt Lamm.

Sämtliche Beherbergungsdaten für das Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen gibt es auf der Internetseite des Tourismusverbandes Nordrhein-Westfalen unter https://www.it.nrw

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WIR Redaktion

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