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Anzeige: Polypropen: Ein Kunststoff für alles

Was ist Polypropen?

Was im Volksmund als Plastik bezeichnet wird, sind durch hochkomplexe Produktionsverfahren gewonnene Kunststoffe, bestehend aus der Grundsubstanz Erdöl und diversen Zusatzstoffen. Erstmals wurde Polypropen (kurz PP, auch Polypropylen genannt) 1951 hergestellt. Weitere Forschungen im Jahr 1953 ebneten den Weg für eine großtechnische Herstellung im Kunststoffwerk. Polypropen ist ein thermoplastischer Kunststoff, der durch Polymerisation des farblosen und brennbaren Gases Propen hergestellt wird und sich unter bestimmten Temperaturen reversibel verformen lässt. Das bedeutet, dass dieser Vorgang umkehrbar ist und somit beliebig oft wiederholt werden kann. Gängige Produktionsmethoden sind dabei das Spritz- oder Schaumgießen. Verfahren, die in der industriellen Fertigung eines Kunststoffwerks zum Alltag gehören.

Die Eigenschaften von Polypropen

Polypropen ist der Kunststoff mit der geringsten Dichte, dessen Fasern leichter als Wasser sind und dieses praktisch abweisen. Aufgrund der hohen Oberflächenspannung des Materials wird Feuchtigkeit schnell nach außen abgeleitet. Obwohl es eng mit Polyethylen (PE) verwandt ist, besitzt es eine höhere Steifigkeit, Härte und Festigkeit als PE und ist somit auch mikrowellentauglich. Bei Kälte wird Polypropen zwar spröde, allerdings kann es bei Temperaturen zwischen 0 und 100 Grad optimal eingesetzt werden. Ebenso ist der Kunststoff gegenüber beinahe allen organischen Lösungsmitteln und Fetten sowie einem Großteil der Säuren und Laugen beständig. Polypropen ist zudem geruchlos, hautverträglich und physiologisch unbedenklich, weshalb es u.a. auch im Lebensmittelbereich, der Pharmazie, bei Medizinprodukten und Sporttextilien Anwendung findet.

Anwendungsbereiche des Kunststoffs

Die bereits genannten Eigenschaften von Polypropen ermöglichen einen sehr breiten Einsatz des Materials. Im Maschinen- und Fahrzeugbau wird das Polymer als Innenausstattung für PKW sowie für Armaturenbretter und Batteriegehäuse eingesetzt. Weiterhin wird es für Kindersitze, Fahrradhelme, Dämm- und Isolierstoffe verwendet. In der Elektrotechnik wird Polypropen für Trafogehäuse, Draht- und Kabelummantelung und Isolierfolien benutzt. Auch im Bauwesen kommt Polypropen zum Einsatz. Hier wird es für Fittinge und Rohrleitungen herangezogen. In der Textilindustrie hingegen werden Polypropen-Fasern zu Heimtextilien, Teppichen, Verpackungsmaterialien, Hygieneprodukten, Seilen sowie Geotextilien weiterverarbeitet. Für Kunststoffgeldscheine findet das Material in feuchten Gebieten wie Australien oder Neuseeland Anwendung. Sowohl die Lebensmittelindustrie als auch der eigene Haushalt bedienen sich dem praktischen Kunststoff: Flaschenverschlüsse, Innenteile für Geschirrspülmaschinen, kochfeste Folien, wiederverwendbare Trinkbehälter, Thermotransportboxen und Trinkhalme greifen auf das Polymer zurück. Hoch hinaus geht es für Polypropen im Flugmodellbau, wo es Grundlage zur Herstellung von sehr widerstandsfähigen und anfängerfreundlichen Modellflugzeugen bietet, die einen Absturz weitaus besser bewältigen als die klassischen Holzvarianten. Die gute Verarbeitbarkeit des Werkstoffs Polypropen lässt ebenfalls eine mehrmalige Nutzung in der Orthopädietechnik zu.

Wie funktioniert das Recycling?

Zu den schon ausgeführten Eigenschaften ist als weiterer Vorteil des Kunststoffs zu nennen, dass er sich gegenüber anderen Plastikarten vergleichsweise gut recyceln lässt. Mittels neuester Technologien ist es möglich, das Material beinahe sortenrein aus dem übrigen Plastikmüll zu sortieren und es somit wiederzuverwenden. In Deutschland liefert dieser Prozess gebrauchtes Plastik, das beispielsweise zu Blumentöpfen weiterverarbeitet werden kann, und ist dabei energiesparender als die Produktion von neuem Material.

Fazit

Polypropen ist ein sehr flexibel einsetzbarer Werkstoff mit vielseitigen Eigenschaften. Nicht umsonst hat der Kunststoff daher seinen Weg über die letzten Jahrzehnte in die verschiedensten Branchen gefunden, in denen er heute nach wie vor stark vertreten ist und Grundlage für zahlreiche Arbeitsschritte bietet. Obwohl Polypropen im Allgemeinen weniger problematisch als andere verwandte Vertreter ist, sollte auch hier eine gewisse Vorsicht geboten sein. Trotz der guten Möglichkeiten, die das Polymer zur Wiederverwendbarkeit bzw. zum Recycling bietet, ist es äußerst wichtig, dass Kunststoffe wie Polypropen richtig entsorgt werden – oder zumindest im privaten Haushalt wenn möglich durch plastikfreie Alternativen ersetzt werden.

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WIR Redaktion

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