Die IHK Lippe zu Detmold schlägt Alarm: Bis 2035 könnten im Kreis Lippe fast 10.000 Fachkräfte fehlen. Das geht aus dem neuen Fachkräftemonitor NRW hervor, der erstmals auch regionale Prognosen für den Kreis Lippe liefert. Besonders betroffen sind gewerblich-technische Berufe und kaufmännisch-dienstleistungsnahe Tätigkeiten.
„Der Fachkräftemangel ist längst Realität – und er wird sich ohne entschlossene Maßnahmen weiter verschärfen“, warnt Martin Raithel, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung bei der IHK Lippe. Die aktuellen Modellrechnungen zeigen, dass vor allem beruflich qualifizierte Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung fehlen werden – etwa in Mechatronik, Energie- und Gebäudetechnik, Logistik oder Unternehmensorganisation.
Auch landesweit ist die Entwicklung besorgniserregend: In ganz NRW könnte sich die Zahl der offenen Stellen von aktuell rund 290.000 auf bis zu 610.000 mehr als verdoppeln. Für die lippische Wirtschaft bedeutet das: fehlendes Personal gefährdet Aufträge – und damit die wirtschaftliche Stabilität der Region.
Laut IHK braucht es jetzt ein Zusammenspiel aus starker dualer Ausbildung, gezielter Weiterbildung, praxisnaher Fachkräftezuwanderung und verlässlichen Rahmenbedingungen. Der neue Fachkräftemonitor liefert eine datenbasierte Grundlage, um Engpässe differenziert nach Berufsfeldern und Qualifikationen zu analysieren – und gezielt gegenzusteuern.
Die IHK Lippe unterstützt Unternehmen mit Beratung, Veranstaltungen und individuellen Angeboten zur Fachkräftesicherung.