Schäuble will Risiko-Geschäfte eindämmen

Schäuble will Risiko-Geschäfte eindämmen Hannover (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will Risiko-Geschäfte eindämmen und so die Regulierung des Finanzsektors vorantreiben. Noch im September werde ein Gesetzentwurf zur Eindämmung des automatisierten Hochfrequenzhandels vorgelegt, kündigte Schäuble am Montag in Hannover an. „Unser Gesetzentwurf sieht vor, dass die Handelsstrategien offen gelegt werden müssen“, sagte er. Schäuble sagte, das Kabinett wolle im Oktober zudem einen Gesetzentwurf beraten, der den Handel mit Derivaten reguliert. „Bestimmte Derivatgeschäfte außerhalb von Börsen sollen künftig nicht mehr direkt zwischen den Geschäftspartnern abgeschlossen werden, sondern müssen über zentrale Clearingstellen geleitet werden“, sagte Schäuble. So werde es der Finanzmarktaufsicht erleichtert, einen besseren Überblick über Marktaktivitäten, Preise und Risikopositionen zu erhalten. Gehaltskürzungen bei Verlusten durch hohes Risiko Der CDU-Politiker brachte zudem ein verschärftes Vergütungssystem für Banken ins Gespräch. Bei Verlusten wegen der Übernahme zu hoher Risiken sollten Gehälter gekürzt werden. „Wer Chancen auf Gewinne hat, muss im Verlustfall auch mit eigenen Mitteln für die Risiken haften“, sagte Schäuble. Es dürfe nicht mehr möglich sein, mit fast vollständiger Fremdfinanzierung hochriskante Anlagestrategien zu verfolgen. Forderungen nach einer schnelleren europäischen Bankenaufsicht wies Schäuble zurück. Er halte es für „höchstproblematisch“, den 1. Januar als Zielmarke zu setzen. „Das wird ganz sicher nicht so realisiert werden können“, sagte er. Die Bankenunion sei kein Instrument zur kurzfristigen Bewältigung der Schuldenkrise, sondern eher Teil einer mittelfristigen Perspektive, die Änderungen in den EU-Verträgen und den nationalen Verfassungen mit sich bringe. Schäuble sagte, die Europäische Zentralbank (EZB) müsse umorganisiert werden, wenn sie die Banken beaufsichtigen solle. Die Geldpolitik der EZB und die Bankenaufsicht müssten voneinander getrennt werden. Bei allen Regulierungbemühungen müsse ein „Mittelweg“ gefunden werden, der Wachstum nicht behindere. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Hafenbetreiber legt Skepsis gegenüber Jade-Weser-Port ab

Hafenbetreiber legt Skepsis gegenüber Jade-Weser-Port ab Wilhelmshaven (dapd-nrd). Kurz vor der Eröffnung des ersten deutschen Tiefwasserhafens hat Betreiber Eurogate die zwischenzeitlich geäußerte Skepsis gegenüber dem Jahrhundertprojekt offenbar abgelegt. „Nach 16 Jahren Planung sind wir positiv gestimmt und freuen uns, dass es endlich losgeht“, sagte Eurogate-Geschäftsführer Emanuel Schiffer am Montagabend der Nachrichtenagentur dapd in Wilhelmshaven. Zuvor hatte das Bremer Unternehmen immer wieder Zweifel an der Standfestigkeit des Hafens geäußert, nachdem zahlreiche Risse an der Spundwand festgestellt worden waren. Die Sanierungsarbeiten wurden Ende Juli erfolgreich abgeschlossen. „Wir müssen jetzt nur darauf achten, dass die Risse kein Dauerproblem werden“, fügte Schiffer an. Auch wirtschaftlich erwartet er Erfolge. „Der Containerverkehr wird wieder steigen und wir werden Wachstum haben“, bekräftigte Schiffer. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) erhofft sich durch den Jade-Weser-Port einen Arbeitsplatzboom für die strukturschwache Region mit einer Arbeitslosenquote von zwölf Prozent. „Ich gehe davon aus, dass wir 2.500 bis 3.000 zusätzliche Jobs durch den Jade-Weser-Port generieren können“, sagte er am Montagabend in Wilhelmshaven. Deutschlands erster tideunabhängiger Tiefwasserhafen sollte ursprünglich am 5. August seinen Betrieb aufnehmen. Wegen Rissen in der Spundwand wurde die Eröffnung des 360 Hektar großen und eine Milliarde Euro teuren Prestigeobjekts auf den 21. September verschoben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Rürup unterstützt von der Leyens Idee der Zuschussrente

Rürup unterstützt von der Leyens Idee der Zuschussrente Mainz (dapd). Der frühere Wirtschaftsweise Bert Rürup unterstützt den Vorstoß von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für eine Zuschussrente. „Der Kern der Zuschussrente ist richtig“, sagte er heute.de am Montag. „Wenn jemand lange Jahre in Vollzeit zu einem niedrigen Lohn gearbeitet hat, wird das Risiko groß sein, dass er später eine Rente hat, die nicht höher ist als die Grundsicherung“, sagte Rürup. Hier gebe es ein Gerechtigkeitsproblem, das gelöst werden müsse. Die Zuschussrente habe dabei die geringsten Nachteile für die Nachhaltigkeit der Rentenversicherung und für die nachwachsende Generation, erklärte Rürup. Eine steuerfinanzierte Grundrente, die Teile der CDU als Alternative zu von der Leyens Plan favorisieren, lehnte er hingegen ab. dapd (Politik/Politik)

Unions-Fraktionsvize Meister unterstützt Weidmann

Unions-Fraktionsvize Meister unterstützt Weidmann Mannheim (dapd). Unions-Fraktionsvize Michael Meister (CDU) hat Bundesbankpräsident Jens Weidmann im Streit über erneute Käufe von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) den Rücken gestärkt. „Ich hoffe, dass sich Bundesbankchef Weidmann durchsetzt“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Dienstagausgabe). Der Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Euroländer widerspreche dem Statut der EZB und stelle ihre Unabhängigkeit infrage. Meister betonte, für den Schutz der Krisenländer gebe es die Euro-Rettungsschirme. Im Gegenzug für diese Unterstützung müssten die betroffenen Länder die beschlossenen Reformen umsetzen. „Das Übel liegt an der Wurzel. Man darf es nicht einfach mit Geld zuschütten“, mahnte der CDU-Politiker. dapd (Politik/Politik)

Westerwelle will Beziehungen zu Pakistan vertiefen

Westerwelle will Beziehungen zu Pakistan vertiefen Berlin (dapd). Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) will engere Beziehungen zu Pakistan knüpfen. Er will am Dienstag (4. September) mit seiner pakistanischen Amtskollegin Hina Rabbani Khan in Berlin einen „Fahrplan für einen deutsch-pakistanischen strategischen Dialog“ unterzeichnen, wie das Auswärtige Amt am Montag mitteilte. Im Mittelpunkt des Gesprächs mit Khan sollten die Vertiefung der bilateralen Beziehungen, die aktuellen Entwicklungen in Pakistan sowie die Lage in der Region und insbesondere in Afghanistan stehen. „Wir setzen auf die konstruktive Einbindung Islamabads in die internationale Afghanistan-Strategie und wollen zu einer weiteren Stabilisierung Pakistans und seiner demokratischen Entwicklung beitragen“, sagte Westerwelle der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe) laut Vorabmeldung. „Ohne konstruktive Beiträge Pakistans wird es keine Lösung in Afghanistan geben.“ dapd (Politik/Politik)

Versicherungskonzern Talanx will im Herbst an die Börse

Versicherungskonzern Talanx will im Herbst an die Börse Hannover (dapd). Deutschlands drittgrößter Versicherer Talanx will seine schon lange gehegten Börsenpläne im Herbst in die Tat umsetzen. Diesen Beschluss habe der Vorstand am Montag gefasst, teilte Talanx in Hannover mit. „Wenn die Rahmenbedingungen weiter stabil bleiben, wollen wir noch im Herbst an die Börse gehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Herbert Haas. Der geplante Börsengang werde ausschließlich aus einer Kapitalerhöhung bestehen, deren Erlös für weiteres Wachstum und zur Stärkung der Kapitalbasis dienen soll. Talanx-Alleinaktionär HDI (Haftpflichtverband der Deutsche Industrie) wolle dauerhaft Mehrheitsaktionär bleiben, erklärte der Konzern. „Das Marktumfeld hat sich verbessert und Talanx ist bestens vorbereitet“, sagte Haas. Im ersten Halbjahr hatte der Versicherer seinen operativen Gewinn auf 855 Millionen Euro nahezu verdoppelt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Exportaufträge für deutsche Firmen sinken drastisch

Exportaufträge für deutsche Firmen sinken drastisch Berlin (dapd). Die Aufträge für Deutschlands Exporteure sind wegen der europäischen Staatsschuldenkrise und der globalen Konjunkturschwäche im August so stark gefallen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. „Besonders markant ging die Zahl der Bestellungen aus Südeuropa zurück“, wie der Datendienstleister Markit am Montag auf Basis einer Umfrage bei 500 Industrieunternehmen mitteilte. Insgesamt verzeichneten die deutschen Exporteure in ihren Auftragsbüchern das höchste Minus seit April 2009. Die kräftigsten Rückgänge hatten dabei laut Markit der Maschinenbau und die Hersteller anderer Investitionsgüter sowie die Exporteure von Vorleistungsgütern wie Chemikalien. Bislang hatten die deutschen Ausfuhren im laufenden Jahr gut zugelegt. Gezogen wurden die Exporte dabei vor allem durch Bestellungen aus Drittländern außerhalb der Europäischen Union, darunter Japan, die USA und Russland. Der deutschen Industrie stehe trotz eines verlangsamten Rückgangs etwa in der Produktion im dritten Quartal das schlechteste Vierteljahr seit mehr als drei Jahren bevor, erklärten die Markit-Experten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

WMF verbrüht sich bei Griff nach Kaffeemaschinen-Anbieter CMA

WMF verbrüht sich bei Griff nach Kaffeemaschinen-Anbieter CMA Stuttgart (dapd). Der Haushaltsgeräte- und Gastronomiewarenhersteller WMF kommt beim Kaffeemaschinenhersteller CMA nicht zum Zuge. „Trotz der im April 2012 getroffenen Grundsatzvereinbarung über die wesentlichen Eckpunkte konnten sich die WMF AG und die Eigentümerfamilie Dal Tio auch nach langen Verhandlungen im Detail nicht abschließend einigen“, teilte das Stuttgarter Unternehmen am Montag mit. Es würden aktuell andere Kooperationsmöglichkeiten geprüft. Der MDAX-Konzern wollte den italienischen Hersteller, der 2011 mit den Marken Astoria und WEGA auf einen Gesamtumsatz von etwa 50 Millionen Euro kam, für rund 35 Millionen Euro übernehmen. Der Geschäftsbereich Kaffeemaschinen ist mit rund 286 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2011 der zweitgrößte Bereich innerhalb der WMF-Gruppe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundeswehrsoldat in Kundus offenbar von Kameraden angeschossen

Bundeswehrsoldat in Kundus offenbar von Kameraden angeschossen Kundus/Berlin (dapd). Ein Soldat der Bundeswehr ist im nordafghanischen Kundus am Montag offenbar durch einen Kameraden oder Verbündeten angeschossen worden. Wie das Einsatzführungskommando in Geltow mitteilte, ist der Soldat durch einen Schuss im Rücken getroffen worden. „Die Verletzung erfolgte nicht durch Feindeinwirkung“, hieß es auf der Internetseite des Kommandos. Der Soldat sei im örtlichen Rettungszentrum operiert worden. Sein Zustand sei stabil. Der Mann soll voraussichtlich am Dienstag zur weiteren Behandlung nach Masar-i-Scharif ausgeflogen werden. Die Untersuchungen zu den Umständen der Schussabgabe dauerten am Montagnachmittag an. Nähere Angaben zu Alter, Dienstgrad oder Herkunft des Verletzten machte die Bundeswehr nicht. dapd (Politik/Politik)

Rückendeckung für Bundesbank-Chef Weidmann

Rückendeckung für Bundesbank-Chef Weidmann Berlin (dapd). Bundesbank-Präsident Jens Weidmann bekommt im Streit über den Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) Unterstützung aus Deutschland. „Die Haltung der Bundesregierung ist, dass wir die Unabhängigkeit der Bundesbank achten“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Montag im Deutschlandfunk. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) warnte vor einem Rücktritt Weidmanns aus Protest gegen eine zu lockere Geldpolitik der EZB. Schäuble erklärte, es müsse „ganz klar bleiben“, dass Staatsschulden „nicht durch Geldpolitik finanziert werden“ dürften. „Das ist das, was wir auf gar keinen Fall machen dürfen.“ Europa müsse den Anfängen wehren. Die SdK forderte Weidmann auf, Sorge zu tragen, dass das geplante Anleihen-Aufkaufprogramm der Zentralbank „strengen Regeln unterliegt wie zum Beispiel die Bereitstellung von IWF-Notkrediten“. „Ein Rücktritt Weidmanns wäre aus Sicht der SdK katastrophal, da er als einer der wenigen im EZB-Rat immer mahnende Worte findet zu den Aktionen der EZB und dafür auch manchmal härtere Bedingungen durchsetzt“, sagte SdK-Vorstandsmitglied Daniel Bauer der Onlineausgabe des „Handelsblatts“. Weber und Stark traten aus Protest zurück Der Chefvolkswirt der Baden-Württembergischen Landesbank, Peter Merk, rechnet dagegen nicht mit einem Rücktritt Weidmanns. Anders als sein Vorgänger an der Spitze der deutschen Notenbank, Axel Weber, habe Weidmann bereits zum Amtsantritt gewusst, dass die EZB nicht mehr Geldpolitik nach den strengen Grundsätzen der Bundesbank betreibe. Weber war aus Protest gegen den Aufkauf von Staatsanleihen zurückgetreten, auch der EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark nahm seinen Hut. Es wird erwartet, dass die EZB ihr umstrittenes Programm zum Kauf weiterer Staatsanleihen strauchelnder Euroländer am Donnerstag festzurrt. Möglich ist auch, dass die Zentralbank künftig unbegrenzt Papiere aufkaufen kann. Weidmann lehnt Anleihekäufe ab und sieht in abgestimmten Aktionen von staatlichen Rettungsschirmen und EZB eine Gefahr für die Unabhängigkeit der Zentralbank. Die „Bild“-Zeitung hatte über angebliche Rücktrittsgedanken Weidmanns berichtet. In anderen Berichten hieß es aber, diese habe es so nicht gegeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)