Schröder: Es fehlen noch 60.000 Kita-Plätze

Schröder: Es fehlen noch 60.000 Kita-Plätze Düsseldorf (dapd). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hält es für möglich, bis zum 1. Januar 2013 die erforderlichen Kita-Plätze in Deutschland anzubieten. „Ganz Deutschland braucht 780.000 Plätze, in diesem Frühjahr haben noch 160.000 gefehlt. Zwischen März 2011 und Mai 2012 sind 100.000 Plätze entstanden, für die restlichen 60.000 haben die Länder 14 Monate“, sagte die Ministerin der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Die Länder müssen noch mal deutlich Tempo machen. Aber sie können es schaffen.“ Schröder verwies darauf, dass der Bund für die 30.000 Plätze, die die Länder gegenüber den Schätzungen von 2007 noch zusätzlich brauchten, 580 Millionen Euro zusätzlich finanziere. Zudem kündigte sie an, betriebliche Kindergärten stärker zu fördern. Viele Städte hätten gar nicht die Flächen in der Innenstadt für mehr Kitas, Betriebe im Gewerbegebiet aber schon. dapd (Politik/Politik)

Ergo bestätigt Jahresprognose

Ergo bestätigt Jahresprognose Berlin (dapd). Trotz der schlechten Rahmenbedingungen insbesondere bei Lebensversicherungen hält der Versicherungskonzern Ergo an seiner Jahresprognose fest. „Die Ergebnisziele, die wir uns zu Jahresbeginn gesetzt haben, halten wir auch heute noch für realistisch“, sagte Ergo-Chef Torsten Oletzky der „Berliner Zeitung“ (Samstagausgabe). Er räumte aber ein, dass das Geschäft bei den Neuabschlüssen von Lebens- und Rentenversicherungen derzeit nicht so laufe, wie es sollte. „Dennoch wollen wir beim operativen Gewinn leicht zulegen. 2011 haben wir nach Steuern 349 Millionen Euro verdient. Für 2012 wollen wir bereinigt um Einmal- und Sondereffekte einen Gewinn von 400 Millionen Euro erzielen“, sagte Oletzky. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Milliarden von den Reichen für den Staat

Milliarden von den Reichen für den Staat Berlin (dapd). Der Staat soll Reiche und Großverdiener stärker belasten und damit seine Haushaltsprobleme lösen. Das fordert ein Bündnis aus Sozialverbänden, Gewerkschaften und weiteren Organisationen. Mit dem Geld sollten Staatsschulden beglichen und Investitionen etwa in die Bildung und die Energiewende bezahlt werden, sagte Ver.di-Chef Frank Bsirske am Freitag in Berlin bei der Vorstellung der Initiative „Umfairteilen“. SPD und Linke lobten den Vorstoß, aus der FDP hingegen kam scharfe Kritik. Die Initiative fordert eine zeitlich begrenzte Vermögensabgabe, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, einen höheren Spitzensteuersatz, ein Heraufsetzen der Erbschaftssteuer, höhere Abgaben auf Unternehmensgewinne und die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Die genauen Steuersätze sind zwischen den Teilnehmern der Initiative umstritten. Für den 29. August ruft das Bündnis zu einem bundesweiten Aktionstag für sein Anliegen auf. Bsirske beklagte, die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößere sich und der Reichtum der Vermögenden wachse immer weiter. Demgegenüber habe der Staat habe „ein massives, manifestes Einnahmeproblem“. Bsirske sprach von einer „Krise des Steuerstaates“, die sich nicht mit immer neuen Ausgabenkürzungen beheben lasse. Ähnlich argumentierte Jutta Sundermann vom Netzwerk Attac. Ein Land könne sich nicht aus der Krise heraus sparen. „Es geht auch nicht, dass ein Reiter sich an den Haaren aus dem Sumpf herausziehen kann“, sagte Sundermann. Trotzdem werbe die Bundesregierung ständig für „dieses Münchhausenrezept“. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, beklagte, vor allem Langzeitarbeitslose und andere Menschen mit wenig Geld litten unter der Kürzungspolitik. Es gebe in Deutschland „echte Armutsregionen“. Dennoch sei Reichtum nach wie vor „ein Tabu“, an das sich die Politik nicht herantraue. Während der offiziellen Vorstellung der Initiative kamen etwa 50 Unterstützer für eine Kundgebung vor das Kanzleramt. Christoph Bautz von der Organisation Campact sagte der Nachrichtenagentur dapd am Rande der Veranstaltung, die große Kluft zwischen Arm und Reich sei „Gift für die Demokratie“. Um gesellschaftliche Missstände zu verhindern, sei eine Besteuerung von Reichtum unumgänglich. Unterstützung erhielt die Initiative von SPD und Linken. SPD-Fraktionsvize Joachim Poß sagte, eine zunehmende Vermögens- und Einkommenskonzentration destabilisiere die Gesellschaft und sei daher eine bedrohliche Entwicklung. „Eine stärkere Besteuerung sehr hoher Einkommen und Vermögen muss deshalb ganz oben auf der politischen Agenda stehen“, forderte er. Der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger erklärte, es gebe „eine breite gesellschaftliche Mehrheit für die Vermögenssteuer“. Höhere Reichensteuern seien „der wichtigste Baustein für eine langfristige Bewältigung der europäischen Banken- und Wirtschaftskrise“. FDP-Generalsekretär Patrick Döring will davon nichts wissen. „Das immer wieder verordnete Enteignungsmittel bleibt die Lieblingsdroge der politischen Linken, ist aber absolut unbekömmlich für unsere Volkswirtschaft“, warnte er. Döring griff auch den Ver.di-Chef an: „Frank Bsirskes Griff in die verstaubte Umverteilungsleier ist ein argumentatives Armutszeugnis.“ Bsirske hoffe „auf die Popularität eines Robin Hood“, könne aber nicht erklären, „wie bei seinen Plänen betriebliche Vermögen verschont und unweigerlich eintretende Arbeitsplatzverluste verhindert werden sollen“, monierte Döring. ( www.umverteilen.de ) dapd (Politik/Politik)

Schlarmann: Währungsunion aller EU-Staaten ist unerfüllbarer Traum

Schlarmann: Währungsunion aller EU-Staaten ist unerfüllbarer Traum Passau (dapd). Der Vorsitzende der Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung der Union, Josef Schlarmann (CDU), hält eine Währungsunion unter Beteiligung aller EU-Staaten für illusorisch. „Die ursprüngliche europäische Idee war die von einem Kerneuropa mit sechs oder vielleicht acht Mitgliedsstaaten. Das mentale, kulturelle und wirtschaftliche Gefälle im Europa der 27 ist riesengroß. Eine Währungsunion für einen solchen Raum ist ein Traum, der sich nie erfüllen wird“, sagte Schlarmann der „Passauer Neuen Presse“ (Freitagausgabe). Die aktuellen Maßnahmen zur Euro-Rettung kritisiert er scharf und fordert eine Rückkehr zu „den alten Regeln“. „Wir müssen zurück zu Regeln, die wir fahrlässig über Bord geworfen haben.“ Das gelte für den Stabilitätspakt, das No-Bail-Out-Verbot, wonach ein EU-Mitgliedsstaat nicht für einen anderen finanziell haften darf, und die Unabhängigkeit der Notenbank, die sich nur um die Geldwertstabilität bemühen sollte. „Stattdessen geht das Durchlavieren weiter.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Samsonite übernimmt Luxus-Taschenhersteller Hartmann

Samsonite übernimmt Luxus-Taschenhersteller Hartmann Hongkong (dapd). Der Reisekofferhersteller Samsonite hat nach eigenen Angaben die US-Luxusmarke Hartmann übernommen. Der Zukauf der 135 Jahre alten Firma, die auf die Produktion hochwertiger Taschen und Lederwaren spezialisiert ist, sei für 35 Millionen Dollar (28,6 Millionen Euro) in bar abgewickelt worden, hieß es am Freitag. Samsonite werde die eigenen Strukturen für den globalen Vertrieb der neuen Marke nutzen und zugleich selbst im Bereich der Luxuswaren expandieren. Für das an der Börse in Hongkong notierte Unternehmen ist es bereits der zweite Zukauf in weniger als einem Monat. Erst im Juli hatte Samsonite für 110 Millionen Dollar den US-Taschenhersteller High Sierra übernommen. © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schweiz verhandelt mit weiteren Ländern über Steuerabkommen

Schweiz verhandelt mit weiteren Ländern über Steuerabkommen Bern (dapd). Die Schweiz führt nach der Einigung auf Steuerabkommen mit Deutschland, Großbritannien und Österreich offenbar mit mehreren weiteren Ländern entsprechende Verhandlungen. Auf Expertenebene liefen Gespräche mit verschiedenen Regierungen, die sich für das Modell eines Abkommens mit Abgeltungssteuer interessierten – auch außerhalb Europas, sagte der Staatssekretär Michael Ambühl in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“. Der Bundesrat habe klare Vorstellungen, mit welchen Ländern er als nächstes verhandeln möchte, hieß es. Interessant seien für die Schweiz Länder, die generell wirtschaftlich und spezifisch für den Finanzplatz bedeutend seien sowie auf der internationalen Ebene eine gewisse Rolle spielten. Namen nannte Ambühl nicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Ver.di-Chef begrüßt Haltung der EZB

Ver.di-Chef begrüßt Haltung der EZB Berlin (dapd). Ver.di-Chef Frank Bsirske hält die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) für einen möglichen Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Staaten für einen Schritt in die richtige Richtung. „Niemand ist am Fortbestand des Euro so interessiert wie die bundesdeutsche Wirtschaft“, sagte Bsirske am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Eine Rückkehr zur Deutschen Mark würde eine Aufwertung der Währung bedeuten. „Deswegen ist es richtig, über eine gemeinschaftliche Haftung nachzudenken.“ Bsirske forderte außerdem eine einmalige Vermögensabgabe für Reiche in Deutschland. Auch müssten größere Erbschaften höher versteuert und eine Vermögenssteuer eingeführt werden. Damit solle mehr Steuergerechtigkeit geschaffen werden. Außerdem könnten so Investitionen in die Zukunft getätigt und Schulden abgebaut werden. „Die beste Schuldenbremse, das sind Vermögensabgabe und Vermögenssteuer“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Die Bauwirtschaft hat Sorgen mit dem Nachwuchs

Die Bauwirtschaft hat Sorgen mit dem Nachwuchs Nürnberg (dapd). Die Baubranche sucht händeringend qualifiziertes Personal für ihren Wachstumskurs. „Wir brauchen pro Jahr mindestens 4.500 Bauingenieure, haben diese Zahl aber in den vergangen Jahren nie erreicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Michael Knipper, bei der Vorstellung des Branchenberichts „Der Arbeitsmarkt im Bausektor“ am Donnerstag in Nürnberg. Durch die Energiewende, die Nachfrage nach Wohnungen als Kapitalanlage aber auch Nachholbedarf bei Infrastrukturmaßnahmen oder altersgerechtes Bauen stehe die Branche im Moment gut da, sagte Knipper und prognostizierte für das Bauhauptgewerbe für 2012 ein Umsatzwachstum um vier Prozent auf etwa 95 Milliarden Euro. Für die folgenden Jahre sieht er Wachstumsraten zwischen ein und zwei Prozent. „Vorausgesetzt, die Euro- und Finanzkrise verhagelt uns das nicht“, betonte er. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche soll im laufenden Jahr um 10.000 auf mehr als 755.000 steigen. Aktuell gibt es nach Angaben von Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), am Bau rund 30.000 offene Stellen für Fachkräfte und 150.000 meist ungelernte Arbeitssuchende. Gleichzeitig brechen 23 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildung am Bau ab, davon am häufigsten ihre Malerausbildung (35 Prozent). Branchenübergreifend liegt die Abbrecherquote bei etwa 20 Prozent. Noch schlechter sieht es bei den akademischen Bauberufen aus: An den Universitäten gaben Daten von 2010 zufolge 51 Prozent der Bauingenieure ihr Bachelor-Studium auf, an den Fachhochschulen waren es 36 Prozent. „Da muss man sich schon fragen, was wir alles vergeuden“, kritisierte Becker. Jugendliche sollen besser auf die Realität vorbereitet werden Knipper appellierte an die Baubetriebe, noch mehr als bisher auszubilden – die Quote liegt derzeit bei 41 Prozent. Andererseits müssten sie die Jugendlichen aber während der Lehre besser betreuen, etwa durch ausgewählten Stützunterricht. Sie sollten außerdem häufiger als bisher die Möglichkeit haben, sich vor Beginn einer Lehre ein Bild vom künftigen Beruf zu machen. „Damit die Enttäuschung nicht dazu führt, dass die Ausbildung abgebrochen wird“, sagte Becker. Möglich sei dies durch Praktika oder eine sogenannte Einstiegsqualifizierung von einem Jahr, die von der BA auch finanziell unterstützt wird und auf eine spätere Lehrzeit angerechnet werden kann. Die Bundesagentur will auf diesem Weg auch Schulabgängern ohne Abschluss oder Arbeitssuchenden ermöglichen, eine Tätigkeit im Bau aufzunehmen. „Dann gelingt es uns hier auch, Nachwuchs zu sichern“, betonte der BA-Vorstand. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

FDP-Landeschef Wolpert begrüßt Kubickis Pläne für Ampelkoalition

FDP-Landeschef Wolpert begrüßt Kubickis Pläne für Ampelkoalition Berlin (dapd-lsa). Der schleswig-holsteinische FDP-Politiker Wolfgang Kubicki erntet nach seinem Plädoyer für eine Ampelkoalition im Bund innerparteilich auch Zustimmung. „Sich der CDU auf Gedeih und Verderben zu verschreiben, kann nicht der Weg der FDP sein“, sagte der sachsen-anhaltische FDP-Vorsitzende Veit Wolpert der Nachrichtenagentur dapd. Es müsse „erlaubt sein, auch auf Bundesebene eine Ampelkoalition anzudenken“. Der Fraktionschef im Kieler Landtag hatte in einem Interview über einen möglichen Abtritt von FDP-Bundeschef Philipp Rösler nach einer verlorenen Wahl in Niedersachsen im Januar 2013 spekuliert. Zudem sprach sich Kubicki für ein Bündnis aus SPD, Grünen und FDP im Bund aus. Nach eigener Aussage erwägt er, für den Bundestag und das eigene Parteipräsidium zu kandidieren. Rösler hatte jegliche Überlegungen für eine Ampelkoalition entschieden zurückgewiesen. Die liberale Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel aus Bayern kritisierte derweil den Parteifreund aus dem Norden. „Wenn Kubicki meint, etwas müsse sich ändern, dann soll er seinen Worten Taten folgen lassen und fürs Präsidium antreten, statt immer nur zu kritisieren“, sagte Hessel der Nachrichtenagentur dapd. Sie fügte hinzu: „Dann kann die Partei darüber abstimmen, ob sie etwas geändert haben will, und was sie geändert haben will.“ dapd (Politik/Politik)

Sparkassen-Call-Center vor Arbeitskampf

Sparkassen-Call-Center vor Arbeitskampf Berlin (dapd). Beim zentralen Call-Center der Sparkassen droht ein Streik. Wie ver.di am Mittwoch in Berlin mitteilte, stimmten mehr als 90 Prozent der Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Arbeitskampf. Ein Streik habe jedoch keine Auswirkungen auf die Serviceleistungen des Call-Centers, sagte ein S-Direkt-Sprecher der Nachrichtenagentur dapd. Seit Anfang Juli habe es immer wieder Warnstreiks gegeben. „Auf die sind wir eingestellt“, sagte er. Die Geschäftsführung sei grundsätzlich weiter gesprächsbereit. ver.di fordert für die rund 800 Beschäftigten des Call-Centers eine Anhebung der Stundenlöhne zunächst auf 8,50 Euro und dann auf 9 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)