Berlin (dapd). Die starke Nachfrage nach innovativen Geräten und Systemen stimmt die deutsche Elektronikbranche optimistisch. Der Branchenverband Bitkom erhöhte seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr mit einem erwarteten Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber 2011 auf 152 Milliarden Euro, wie Verbandspräsident Dieter Kempf am Donnerstag in Berlin sagte. Im Frühjahr war Bitkom noch von einer Steigerung von 1,6 Prozent ausgegangen. „Privatunternehmen und Industrie investieren derzeit vermehrt in neue Geräte und Lösungen“, sagte Kempf. Ein besonders starkes Wachstum erwarten die Experten im Telekommunikationsmarkt von 3,4 Prozent auf 66,4 Milliarden Euro gegenüber 2011. Verantwortlich sei dabei vor allem der boomende Smartphone-Absatz. Bitkom geht von einem Umsatzplus von 45,7 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro aus. Inzwischen seien sieben von zehn verkauften Handys Smartphones. Ein Entwicklung, die sich nicht nur auf Deutschland beschränkt: Nach einem Bericht des Marktforschungsunternehmens Strategy Analytics wurde im dritten Quartal 2012 weltweit erstmals die Schwelle von einer Milliarden genutzten Smartphones überschritten. Boom bei Tablet-PCs Während das Geschäft mit mobilen Datendiensten Bitkom zufolge um 13 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zulegt, soll der Umsatz mit mobilen Gesprächen jedoch um vier Prozent auf 12,8 Milliarden und das Geschäft mit Festnetzgesprächen sogar um 7,5 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro zurückgehen. Kempf machte neben dem Wettbewerb dafür auch „scharfe Eingriffe“ der staatlichen Regulierungsbehörden wie etwa bei den Roaminggebühren verantwortlich. Die Informationstechnologie wächst der Bitkom-Prognose zufolge um 2,3 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro. Hier legen besonders der Softwaremarkt um 4,4 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro und das Geschäft mit IT-Dienstleistungen um 2,1 Prozent auf 34,9 Milliarden Euro zu. Während die Umsätze mit Desktop-PCs um 0,7 Prozent leicht rückläufig sind, wird sich der Boom von Tablet-Computern laut den Branchenexperten mit einem Plus von satten 41 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro fortsetzen. Besser als erwartet soll sich auch die Unterhaltungselektronik mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro entwicklen. Viele Verbraucher tauschten ihr alten Röhren-Fernseher gegen moderne Flatscreen-TV-Geräte aus, sagte Kempf. Aufgrund des wachsenden Umsatzes rechnet Bitkom mit einem Anstieg der Arbeitsplätze in der Branche gegenüber 2011 um 1,6 Prozent auf 886.000. Für 2013 gehen die Experten von einem Wachstum des deutschen ITK-Marktes um 1,6 Prozent auf 154,3 Milliarden Euro aus. Grundlage der Markteinschätzung sind aktuelle Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Nokia verbrennt fast eine Milliarde Euro
Espoo (dapd). Der Handyhersteller Nokia steckt in seiner Krise fest. Zwar konnte der finnische Konzern das Minus in seiner Bilanz im dritten Quartal etwas eindämmen. Trotzdem machte das Unternehmen von Juli bis September unter dem Strich einen Verlust von 969 Millionen Euro, wie Nokia am Donnerstag im finnischen Espoo mitteilte. Im zweiten Quartal hatte der Fehlbetrag noch bei 1,4 Milliarden Euro gelegen. Damit zehrt Nokia weiter seine Reserven auf. So schrumpften die verfügbaren Barmittel innerhalb von drei Monaten um 15 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Insgesamt gaben die Erlöse des Konzerns um vier Prozent auf 7,2 Milliarden Euro nach. Die leichte Verbesserung beim Nettoergebnis ist also vor allem das Ergebnis von Einsparungen – im eigentlichen Kerngeschäft mit Handys und Smartphones geht die Talfahrt ungebremst weiter. So fielen die Umsätze der Handysparte im Vergleich zum Vorquartal nochmals um elf Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Auch die Verkaufszahlen machen wenig Mut: Sowohl bei den einfachen Mobiltelefonen als auch bei den internetfähigen Geräten schrumpfte Nokias Absatz gegenüber dem zweiten Quartal im zweistelligen Prozentbereich. Anleger hoffen auf neue Windows-Telefone Der einst größte Handyhersteller der Welt steckt seit längerem in einer tiefen Krise und hat vor allem bei Smartphones den Anschluss an Konkurrenten wie Apple oder Samsung verloren. Die Hoffnungen ruhen nun neuen Geräten mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 8, die gegen Ende des Jahres auf den Markt kommen sollen. Diese Hoffnung trieb offenbar auch die Anleger: Nach Bekanntgabe der Zahlen schoss die Nokia-Aktie am Donnerstag zwischenzeitlich um zehn Prozent nach oben und notierte bei 2,42 Euro. (Nokia-Quartalsbericht: http://url.dapd.de/ft2dzf ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Air Berlin legt zusätzliches Sparprogramm auf
Berlin (dapd). Air Berlin muss noch mehr sparen, um im kommenden Jahr aus den roten Zahlen zu kommen. Die finanziell angeschlagene Fluggesellschaft hat ein weiteres Sparprogramm namens „Turbine 2013“ aufgelegt, meldete das Unternehmen am Donnerstag. Es soll das bereits laufende Programm „Shape & Size“ ergänzen. Wieder sollen „Strukturen und Prozesse auf den Prüfstand“ gestellt werden mit dem Ziel, sie zu optimieren und signifikant Kosten zu reduzieren. Vorstandschef Hartmut Mehdorn hatte vor Monaten das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses für 2013 ausgegeben. Dazu sollte unter anderem „Shape & Size“ dienen. Es laufe „besser als erwartet“ und werde fortgeführt. Mit dem zusätzlichen, zeitlich befristeten Programm „Turbine 2013“ reagiere das Unternehmen auf ein sich weiter eintrübendes wirtschaftliches Umfeld, auf den schwächelnden Euro sowie auf das durch wachsende Unsicherheit geprägte Konsumverhalten. „Hohe Belastungen aus der widersinnigen Luftverkehrssteuer sowie anhaltend hohe Kerosinpreise erzeugen zusätzlichen Gegenwind“, schrieb Air Berlin. Im zweiten Quartal hatte Air Berlin im laufenden Geschäft den Verlust nur leicht auf 29,4 Millionen Euro verringern können. Zugleich war aber der Umsatz trotz zurückgegangener Kapazität gestiegen. Finanzchef Ulf Hüttmeyer hatte verkündet, dass statt der geplanten 45 Millionen 50 Millionen Euro eingespart worden seien. 2012 sollen insgesamt 230 Millionen Euro erreicht werden. Mitte August hatte Hüttmeyer auch erklärt, die Belastungen durch den höheren Kerosinpreis, den Dollarkurs und die Luftverkehrssteuer hätten aufgefangen werden können. Tatsächlich hat der Kerosinpreis zur Jahresmitte nachgegeben, aber inzwischen wieder seinen hohen Stand vom Frühjahr erreicht. Anfang Oktober lag er bei gut 134 Dollar pro Barrel. Das Unternehmen erinnerte am Donnerstag daran, dass es mit seinem größten Gesellschafter Etihad Airways ein Synergieprogramm auf den Weg gebracht habe. Auch der Beitritt zur Allianz Oneworld und die gerade besiegelte Partnerschaft mit Air France-KLM seien „tragfähige Säulen, die Air Berlin helfen, im internationalen Wettbewerb auch künftig zu bestehen“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Nokia will mit neuem Smartphone wieder an die Weltspitze
Berlin (dapd). Nachdem der finnische Handy-Hersteller Nokia zuletzt immer mehr Marktanteile eingebüßt hat, will er jetzt wieder im Spitzenbereich mitmischen. Der Konzern sei in vielen Bereichen sehr gut aufgestellt, sagte Vorstand Michael Halbherr dem „Tagesspiegel“. „Und um bei Smartphones wieder an die Weltspitze zu kommen, brauchen wir gute Produkte. Und die haben wir jetzt“, sagte Halbherr mit Blick auf das im November auf den deutschen Markt kommende Modell Lumia 920. Er räumte aber ein, dass Nokia in Deutschland noch ein Imageproblem habe. Nokia wolle zudem Weltmarktführer bei ortsbezogenen Daten sein, sagte Halbherr, der im Vorstand den Bereich Location and Commerce, verantwortet. Dafür müsse man überall sein, „aber nicht nur auf Nokia-Geräten“. Am Donnerstag will das Unternehmen seine Neun-Monats-Zahlen vorlegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bayern fordert Aussetzung der Visafreiheit für Mazedonier und Serben
München (dapd-bay). Bayern pocht auf eine rasche Aussetzung der Visafreiheit für Mazedonier und Serben. Asylbewerber aus den beiden Balkanstaaten hätten es „ausschließlich auf die Sozialleistungen abgesehen“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München und forderte die EU zum Handeln auf: „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie die Visafreiheit zum Werkzeug des Asylmissbrauchs wird.“ Der Minister verlangte zudem vom Bund, für eine Beschleunigung der Asylverfahren zu sorgen. Mazedonier und Serben müssten „unser Land so schnell wie möglich wieder verlassen“. Den Angaben zufolge kommt zurzeit fast jeder zweite Asylbewerber aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die zentrale Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf ist wegen des Zustroms überfüllt. Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) betonte jedoch, die humane Unterbringung der Menschen sei gewährleistet. dapd (Politik/Politik)
Trittin attackiert EEG-Ausnahmen für Industrie
Berlin (dapd). Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin hat sich gegen die Ausnahmeregeln bei der EEG-Umlage für die stromverbrauchende Industrie gewandt. Die Regierung habe eine „Subventionsmaschinerie für Banken und Agrarindustrie“ erzeugt, sagte Trittin am Dienstag in Berlin auf dem Arbeitgebertag. Die deutschen Verbraucher und die kleinen Unternehmen würden dadurch mit vier Milliarden Euro belastet. Die EEG-Umlage könnte um einen Cent niedriger liegen, wenn es die Marktmanipulation“ durch CDU und FDP“ nicht gegeben hätte. Die Verbraucher und Kleinunternehmen subventionierten auf diese Weise Energieverschwendung. Dies wollten die Grünen „rückgängig machen“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Altmaier will erhöhte Ökostromumlage für Verbraucher abmildern
Mainz (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier will sich dafür einsetzen, dass die erhöhte Ökostrom-Umlage nicht in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben wird. In der ZDF-Sendung „heute journal“ verwies der CDU-Politiker am Montagabend auf das Beispiel des Energiekonzerns RWE, der versprochen hat, die von den Netzbetreibern angekündigte höhere Umlage nach dem Erneuerbare-Enegien-Gesetz (EEG) vorerst nicht auf den Strompreis aufzuschlagen. Mit den anderen Stromerzeugern wolle er darüber sprechen, kündigte Altmaier an. Wie die vier Netzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW am Montag mitteilten, wird die auf den Strompreis aufgeschlagene Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien für das kommende Jahr um 47 Prozent auf den Rekordwert von rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde steigen. Begründet wird die Erhöhung unter anderem mit der weiter wachsenden Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das Netz. Den Umlagebetrag für 2013 bezifferten die Betreiber auf 20,36 Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Politik)
Energiewende: Merkel mahnt eigene Regierung ab
Potsdam (dapd). Im Streit über die Kosten der Energiewende hat Kanzlerin Angela Merkel die eigene schwarz-gelbe Koalition mit deutlichen Worten zur Zusammenarbeit aufgefordert. Die anstehende Erhöhung der Strompreise gebe Anlass zum Handeln, sagte die CDU-Vorsitzende am Montag auf der dritten CDU-Regionalkonferenz in Potsdam. Es nütze aber gar nichts, „wenn wir uns in der Regierung gegeneinanderstellen, sondern da müssen wir gemeinsam eine Lösung finden.“ Die deutschen Verbraucher müssen im Zuge der Energiewende auch 2013 mit kräftigen Preiserhöhungen beim Strom rechnen. Die auf den Strompreis aufgeschlagene Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien wird für das kommende Jahr um fast 50 Prozent auf den Rekordwert von rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde steigen, wie die Betreiber der deutschen Stromübertragungsnetze am Montag in Berlin mitteilten. Für 2012 hatte die Abgabe für Ökostrom bei knapp 3,6 Cent gelegen. Die FDP macht die Umlage für die Steigerung mitverantwortlich und fordert einen Kurswechsel. Merkel sagte, es müsse überlegt werden, wie die erneuerbaren Energien in Zukunft so ausgebaut werden könnten, „dass der Strompreis trotzdem so bleibt, dass Menschen ihn bezahlen können und dass Produktion weiter in Deutschland stattfindet und nicht abwandert“. Merkel sprach auf der dritten von sechs Regionalkonferenzen, die die CDU vor ihrem Bundesparteitag Anfang Dezember abhält. Die Parteivorsitzende sprach den Angaben zufolge vor rund 800 Teilnehmer. Angemeldet hatten sich demnach 850 Menschen, vor allem Vertreter der CDU-Landesverbände Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Weitere Regionalkonferenzen sind in Schwerin (29. Oktober), Bad Fallingbostel (5. November) und Ludwigshafen (13. November) geplant. dapd (Politik/Politik)
Siemens könnte 1,3-Milliarden-Angebot für Ansaldo Energia abblasen
München (dapd). Die milliardenschweren Kaufpläne des Siemens-Konzerns für den italienischen Kraftwerkbauer Ansaldo Energia stehen vor dem Scheitern. Das Münchner Unternehmen sei nicht gewillt, sein Kaufangebot über 1,3 Milliarden Euro in Reaktion auf ein Gegenangebot zu erhöhen, berichtete die „Financial Times“ am Montag unter Verweis auf Firmenkreise. Am Freitag hatte der italienische Staatsfonds Fondo Strategico Italiano ein Gegenangebot über vier Milliarden Euro vorgelegt. Ansaldo Energia gehört zu 55 Prozent dem italienischen Konglomerat Finmeccanica. Der italienische Staat wiederum hält 32 Prozent an Finmeccanica. Siemens nahm am Montagvormittag auf dapd-Anfrage vorerst keine Stellung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Umfrage sieht CSU in Bayern bei 48 Prozent
München (dapd). Die CSU kann verstärkt auf eine absolute Mehrheit bei der bayerischen Landtagswahl im Herbst nächsten Jahres hoffen. Einer am Sonntag veröffentlichten Emnid-Umfrage zufolge liegt die CSU derzeit in der Wählergunst bei 48 Prozent. Dagegen kommt ein mögliches Bündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern zusammen nur auf 39 Prozent. Die FDP liegt wie die Piratenpartei nur bei vier Prozent und wäre damit nicht mehr im Landtag vertreten. Das Institut TNS Emnid hatte für das Nachrichtenmagazin „Focus“ im Zeitraum vom 26. September bis zum 10. Oktober dieses Jahres 1.001 Bürger in Bayern befragt. Die SPD kommt demzufolge auf 21 Prozent, die Grünen liegen bei 10 und die Freien Wähler bei 8 Prozent. dapd (Politik/Politik)