Berlin (dapd). Das Bundeskabinett hat Berichte zur Rentenversicherung und zur Alterssicherung beschlossen. Wie aus dem Rentenversicherungsbericht hervorgeht, wird die Nachhaltigkeitsrücklage der Deutschen Rentenversicherung Ende dieses Jahres bei 29,4 Milliarden Euro liegen, was 1,69 Monatsausgaben entspricht. Damit kann der Rentenbeitragssatz zu Beginn des kommenden Jahres wie geplant von derzeit 19,6 auf 18,9 Prozent sinken. Das ist ab einer Rücklage von 1,5 Monatsausgaben der Fall. Dies teilte das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Der Alterssicherungsbericht gibt einen Überblick über die finanzielle Situation von Rentnern. Demnach erzielten Rentner-Ehepaare im vergangenen Jahr ein durchschnittliches Netto-Gesamteinkommen in Höhe von 2.433 Euro im Monat. Alleinstehende Männer kamen auf 1.560 Euro und alleinstehende Frauen auf 1.292 Euro. Ebenso gibt der Alterssicherungsbericht Auskunft über den Stand der privaten Altersvorsorge. Hier zeige sich, dass die Dynamik in den letzten Jahren nachgelassen habe und dass insbesondere Menschen mit geringem Einkommen noch zu wenig zusätzlich für das Alter vorsorgten. Rund 42 Prozent der Geringverdiener – das sind knapp 1,8 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Bruttolohn von weniger als 1.500 Euro – hätten weder eine betriebliche Altersversorgung noch einen Riester-Vertrag. dapd (Politik/Politik)
Schlagwort: auf
Bahnchef Grube soll offenbar vorzeitig neuen Vertrag bekommen
München (dapd). Der Vertrag von Bahnchef Rüdiger Grube soll offenbar schon vorzeitig verlängert werden. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch unter Berufung auf Aufsichtsratskreise der Bahn. Demnach sehe die der Einladung für die nächste Sitzung des Kontrollgremiums am 12. Dezember als zweiten Tagesordnungspunkt die „Vorzeitige Wiederbestellung von Herrn Dr. Grube“ vor. Regierungskreise bestätigten dem Blatt, dass der 61-jährige Manager den Konzern weitere fünf Jahre bis Ende 2017 leiten solle. Für die meisten Aufsichtsräte dürfte die vorzeitige Verlängerung dem Bericht zufolge überraschend kommen. Grubes derzeitiger Vertrag wäre Ende 2014 ausgelaufen. Normalerweise wird etwa ein Jahr vorher über eine Verlängerung gesprochen. Dass er nun vorzeitig verlängert werden soll, könne als Vertrauensbeweis vor allem des Bundes gewertet werden, hieß es weiter. Der Konzern lehnte eine Stellungnahme ab und verwies auf die Aufsichtsratssitzung. Grube ist seit Mai 2009 Bahn-Vorstandschef. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Pflege wird zur Kostenfalle im Alter
Berlin (dapd). Pflegebedürftige müssen für ihre Versorgung immer mehr aus eigener Tasche zahlen. Während Betroffene mit Pflegestufe I vor zehn Jahren monatlich 163 Euro selbst finanzieren mussten, waren es im vergangenen Jahr mit 361 Euro mehr als doppelt soviel, wie aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Barmer GEK Pflegereport hervorgeht. Bis 2015 wird ein Anstieg auf 407 Euro prognostiziert. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles gab Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eine Mitschuld an der Entwicklung. Durchschnittlich zahlt laut der Studie jeder Bürger im Laufe seines Lebens 31.100 Euro für stationäre Betreuung plus 6.000 Euro für ambulante Versorgung. Die Pflegeversicherung übernimmt darüber hinaus Kosten von rund 33.300 Euro pro Versicherten. Frauen werden wegen ihrer länger dauernden Heimpflege deutlich mehr belastet, hieß es weiter. Sie müssten zu ihren Pflegekosten privat durchschnittlich etwa 45.000 Euro beisteuern, während Männer rund 21.000 Euro Eigenanteile aufbringen müssen. In der Pflegestufe II stieg der monatlich privatfinanzierte Anteil laut Report in den vergangenen zehn Jahren von 303 Euro auf 543 Euro. Bis 2015 wird ein Anstieg auf 604 Euro monatlich erwartet. In Pflegestufe III gab es den Angaben zufolge zwischen 2001 und 2011 einen Anstieg von 545 Euro auf 768 Euro monatlich. Für 2015 werden monatlich 787 Euro Eigenanteilkosten errechnet. Nahles attackiert „Pflege-Bahr“ SPD-Generalsekretärin Nahles warf der Regierung vor, die Probleme der Pflege nicht anzupacken. „Die 5-Euro-Förderung des ‚Pflege-Bahr‘ im Monat sind reine Kosmetik und helfen gar nichts“, sagte sie in Berlin. Die Bundesregierung bezuschusst die private Pflegevorsorge ab kommendem Jahr mit fünf Euro im Monat. Nahles forderte jedoch „eine echte Reform, um die Pflegerisiken und die immensen Kosten der Pflege solidarisch und gerecht abzusichern“. Nötig sei „eine Bürgerversicherung in der Pflege“. Barmer-Vize Rolf-Ulrich Schlenker nannte den künftigen staatlichen Zuschuss viel zu gering und somit „sozial-politisch falsch“. Er warb dafür, neue Konzepte zu erarbeiten, wie die Kosten besser abgefedert werden können. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums wies die Vorwürfe zurück. Die private Pflegevorsorge werde vom Jahreswechsel an zum ersten Mal überhaupt staatlich gefördert, sagte er auf dapd-Anfrage. „Wir haben ein einfaches und unbürokratisches Verfahren gewählt. Durch den staatlichen Zuschuss wird auch für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen einen Anreiz geschaffen, privat vorzusorgen“, betonte der Sprecher. dapd (Politik/Politik)
Kapitalerhöhung bei Praktiker voraussichtlich noch diese Woche
Hamburg/Kirkel (dapd). Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker bringt eine rettende Kapitalerhöhung voraussichtlich noch diese Woche auf den Weg. Vorstand und Aufsichtsrat würden kurzfristig den Bezugspreis der neuen Aktien festsetzen, teilte die Gesellschaft am Dienstag mit. Erster Handelstag der neuen Praktiker-Aktien solle voraussichtlich der 19. Dezember sein. Mit der 60-Millionen-Euro-Kapitalmaßnahme will Praktiker die Firmensanierung bezahlen. Die Wiener Beteiligungsgesellschaft Donau Invest hatte sich bereits zum Kauf von Aktien im Wert von 35 Millionen Euro bereiterklärt. Außerdem will die Berenberg Bank zur Not für bis zu 25 Millionen Euro Aktien übernehmen. Zunächst aber werden die Altaktionäre gefragt, ob sie aufstocken wollen. Praktiker war wegen seiner jahrelangen Billigstrategie („20 Prozent auf alles“) und Missmanagements tief in die roten Zahlen gerutscht. 2011 machte das Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro Verlust. Der Vorstand setzt nun auf Personalabbau, unter anderem durch einen Umzug der Firmenleitung nach Hamburg. Außerdem sollen viele Märkte der Marke Praktiker umgestellt werden auf die Schwestermarke Max Bahr, die höhere Gewinnspannen erzielt. Die 15.000 Mitarbeiter hatten bereits auf fünf Prozent ihres Gehalts verzichtet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Arbeitgeber reagieren zurückhaltend auf Griechenland-Beschlüsse
Berlin (dapd). Die deutschen Arbeitgeber haben mit Zurückhaltung auf die Brüsseler Einigung zu Griechenland reagiert. „Die jüngsten Beschlüsse tragen der nach wie vor schlechten wirtschaftlichen Situation Griechenlands Rechnung“, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Dienstag in Berlin auf dapd-Anfrage. „Es ist richtig, dass der Druck auf weitere Reformfortschritte hochgehalten wird und die vollständige Hilfszahlung entsprechend konditioniert ist. Der Hauptbeitrag zur wirtschaftlichen Besserung muss unverändert von Griechenland selber ausgehen. Die Umsetzung der weiteren Reformbeschlüsse steht noch aus.“ Zuvor hatten sich die Euro-Finanzminister auf die Freigabe von knapp 44 Milliarden Euro an aufgelaufenen Notkrediten für Athen unter Auflagen geeinigt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Abwärtstrend bei Nutzfahrzeugen in Europa etwas abgeschwächt
Brüssel (dapd). Der europäische Markt für Nutzfahrzeuge hat seine Talfahrt im Oktober nur leicht gebremst fortgesetzt. Vor allem wegen Einbrüchen in Südeuropa sank der Lkw-Absatz in der Europäischen Union (EU) im Jahresvergleich um 9,4 Prozent auf 147.211 Fahrzeuge, wie der Branchenverband ACEA am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im September war die Nachfrage noch um 13,7 Prozent eingebrochen. In den ersten zehn Monaten 2012 sackte der Lkw-Absatz in der EU um 10,6 Prozent auf rund 1,43 Millionen Fahrzeuge ab, erklärte der Verband. Im Oktober kamen auf allen wichtigen europäischen Märkten weniger neue Lkw auf die Straße. Dabei sank der Absatz in Deutschland auf Jahressicht um 3,8 Prozent, in Großbritannien um 8,6 Prozent und in Frankreich um 9,8 Prozent. Drastisch war der Nachfrageeinbruch laut ACEA mit einem Minus von 16,4 Prozent in Italien und mit 20,4 Prozent in Spanien. Von Januar bis Oktober kamen in Spanien sogar ein Viertel und in Italien ein Drittel weniger Lkw neu auf die Straßen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Griechenland-Hilfe hebt deutschen Aktienmarkt
Frankfurt/Main (dapd). Die neuen Finanzhilfen der internationalen Geldgeber für Griechenland beflügeln den deutschen Aktienmarkt. Der Leitindex DAX legte am Dienstag zum Handelsstart gleich um fast 0,7 Prozent auf 7.342 Punkte zu. Zuvor hatten sich die Finanzminister der Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds in der Nacht unter anderem auf milliardenschwere Notkredite für das angeschlagene Griechenland verständigt. Am Montag hatte der DAX wegen Gewinnmitnahmen noch 0,2 Prozent auf 7.292 Zähler nachgegeben. Auch die Nebenwerte tendierten am Dienstag ins Plus. Der MDAX legte 0,7 Prozent auf 11.454 Punkte zu. Der TecDAX notierte 0,6 Prozent fester bei 835 Zähler. Die Vorgaben von den internationalen Märkten waren gemischt. In New York war der Dow Jones am Montag mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 12.967 Punkten aus dem Handel gegangen. Der Technologieindex Nasdaq legte dagegen um 0,3 Prozent auf 2.976 Zähler zu. In Tokio schloss der Nikkei am Dienstag fast 0,4 Prozent im Plus bei 9.423 Punkten. Der Euro zeigte sich trotz der Griechenland-Hilfen am Morgen etwas leichter. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,2986 Dollar. Im frühen DAX-Handel verloren allein Deutsche Telekom leicht. Größter Gewinner waren zunächst Commerzbank mit einem Zuschlag von drei Prozent auf 1,39 Euro. Deutsche Bank legten 1,7 Prozent auf 33,73 Euro zu. Infineon notierten 1,3 Prozent fester bei 5,92 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gericht macht Weg für Kapitalerhöhung bei Praktiker frei
Hamburg (dapd). Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker hat das letzte rechtliche Hindernis auf dem Weg zu einer Kapitalerhöhung aus dem Weg geräumt. Das Saarländische Oberlandesgericht hat den sogenannten Freigabeanträgen der Gesellschaft stattgegeben, nachdem Aktionäre gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung zur Kapitalerhöhung geklagt hatten. Ein Firmensprecher kündigte am Montag an, in den nächsten Tagen werde der Fahrplan zu der 60-Millionen-Euro-Kapitalmaßnahme veröffentlicht. Mit dem Geld will Praktiker die Firmensanierung bezahlen. Die Wiener Beteiligungsgesellschaft Donau Invest hat sich bereits zum Kauf von Aktien im Wert von 35 Millionen Euro bereiterklärt. Außerdem will die Berenberg Bank für bis zu 25 Millionen Euro Aktien übernehmen. Praktiker war wegen seiner jahrelangen Billigstrategie („20 Prozent auf alles“) und Missmanagements tief in die roten Zahlen gerutscht. 2011 machte das Unternehmen mehr als 500 Millionen Euro Verlust. Der Vorstand setzt nun auf Personalabbau, unter anderem durch einen Umzug der Firmenleitung nach Hamburg. Außerdem sollen viele Märkte der Marke Praktiker umgestellt werden auf die Schwestermarke Max Bahr, die höhere Gewinnspannen erzielt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Otto storniert 50.000 vermeintlich kostenfreie Bestellungen
Hamburg (dapd). Ein Technikproblem beim Versandhändler Otto hat in der Nacht zum Montag 50.000 Kunden zu vermeintlich kostenfreien Bestellungen animiert. Besteller hätten beliebig oft auf immer die gleichen und nicht autorisierten Gutscheincodes zurückgreifen und damit per Telefon oder via Internet Waren bestellen können, teilte das Unternehmen am Montagabend in Hamburg mit. Nach eigenen Angaben hat Otto allerdings die 50.000 auf den Fehler zurückgehenden Bestellungen mittlerweile storniert. Nach Angaben des Versandhändlers reichte die Preisspanne, die die Gutscheincodes abdeckten, von 88 Euro bis zu 400 Euro. Die Codes seien über sozialen Netzwerke wie Twitter weiter verbreitet worden. „Binnen weniger Stunden gingen insgesamt rund 50.000 Bestellungen in Verbindung mit den nicht autorisierten Gutscheincodes ein“, erklärte das Unternehmen. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete waren in der Nacht von Sonntag auf Montag rund 40 verschiedene nicht autorisierte Gutscheincodes in Umlauf. Am frühen Montagmorgen sperrte das Unternehmen diese Nummern und machten dem Ansturm vermeintlich kostenfreier Bestellungen ein Ende. Bestellungen über echte Gutscheincodes, die in der Nacht zum Montag eingegangen seien, habe Otto bei den Stornierungen ausgenommen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kassen und Ärzte streiten in Ländern weiter über Honorare
Berlin (dapd). Der Streit über die Ärztehonorare für das kommende Jahr setzt sich nach der Einigung auf Bundesebene in den Regionen fort. „Die Kassen lassen die regionalen Honorarverhandlungen systematisch platzen“, kritisierte der Sprecher der Allianz deutscher Ärzteverbände, Dirk Heinrich, am Montag in Berlin. Die Kassen wiesen dies zurück und sprachen von „überzogenen Forderungen“ der Mediziner. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte sich mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen nach monatelangem Gezerre im Oktober auf eine Honorarsteigerung für niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten von 1,15 bis 1,27 Milliarden Euro für das kommende Jahr geeinigt. Die genaue Höhe muss von den Kassenärztlichen Vereinigungen auf Länderebene mit den Kassen verhandelt werden. Doch hier entfacht sich der Streit nun erneut. So könne derzeit in mehreren Regionen beobachtet werden, dass die Krankenkassen ein Ergebnis deutlich unter dem im Herbst erzielten Kompromiss auf Bundesebene anstrebten, sagte Heinrich. Allen Aufforderungen zur Mäßigung und zu einem vernünftigen Miteinander zum Trotz blieben die Kassen damit auf ihrem permanenten Konfrontationskurs, monierte der Sprecher der Ärzteallianz. Dem halten die Kassen entgegen, dass die Ärzteallianz gar nicht an den Verhandlungen beteiligt sei. Es werde mit den Vertretern der KVen mit dem Ziel verhandelt, eine Lösung zu finden, „die Ärzte und Kassen gemeinsam tragen können“, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands der Nachrichtenagentur dapd. Er fügte hinzu: „Überzogene Forderungen nach Honorarsteigerungen von rund 20 Prozent zusätzlich in Sachsen-Anhalt oder einem Plus von über 17 Prozent in Berlin machen es allerdings sehr schwer, zu einer fairen Lösung zu kommen.“ dapd (Politik/Politik)