Familienministerium kritisiert Minijob-Reform

Familienministerium kritisiert Minijob-Reform Berlin (dapd). Das Bundesfamilienministerium wehrt sich gegen die geplante Änderung der Einkommensgrenze für Minijobs. Einem Medienbericht zufolge kritisiert Familienministerin Kristina Schröder (CDU) die Pläne aus dem Haus von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die Grenze von 400 auf 450 Euro monatlich anzuheben. Der Entwurf führe „gleichstellungs- und arbeitsmarktpolitisch in die falsche Richtung“, heißt demnach in einer Stellungnahme des Bundesfamilienministeriums. Ein Sprecher des Hauses wollte den Bericht weder bestätigten noch dementieren. Wer derzeit weniger als 400 Euro monatlich verdient, muss keine Steuern und Abgaben zahlen. Künftig soll die Schwelle bei 450 Euro liegen. Vorgesehen ist zudem, dass Minijobber künftig zusätzlich zu dem ohnehin bestehenden Rentenversicherungsbeitrag des Arbeitgebers ebenfalls einen Anteil zuzahlen sollen. Wer dies nicht möchte, kann sich davon befreien lassen, bislang ist es umgekehrt. Auch bei den geringfügig besteuerten Midijobs sollen künftig die Verdienstgrenzen von 800 auf 850 Euro angehoben werden. Brückenfunktion nicht gestärkt Einem Bericht der „Passauer Neuen Presse“ zufolge kritisieren Experten des Familienministeriums nun in einer Stellungnahme, dass dies weder mehr Flexibilität für den Arbeitsmarkt schaffe noch das Armutsrisiko für langjährige geringfügig Beschäftigte wirksam mindere. Die Brückenfunktion von Mini- und Midijobs werde durch die Reform nicht gestärkt. „Bestehende Fehlreize für eine substanzielle Erwerbsbeteiligung (z.B. von Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg) bleiben bestehen und werden durch die steigenden Verdienstmöglichkeiten im Minijobbereich tendenziell noch verstärkt“, heißt es demnach. Das Familienministerium stimme dem Entwurf „nur“ mit Blick auf den Koalitionsvertrag zu. Das Familienministerium wollte den Bericht nicht kommentieren. „Interner Schriftverkehr sollte intern bleiben“, sagte der Ministeriumssprecher. Das Bundesarbeitsministerium verwies darauf, dass es sich nicht um einen Gesetzentwurf aus dem Ressort von der Leyens handle, sondern lediglich eine Formulierungshilfe für die Fraktionen. Auch von der Leyen gilt nicht als Befürworterin der geplanten Änderung. So erklärte sie im vergangenen Jahr etwa in der „Zeit“, sie sei „eine entschiedene Gegnerin der Ausweitung der Minijobs“. dapd (Politik/Politik)

Van Essen: Nach Wahlrechts-Urteil gibt es keine Sieger

Van Essen: Nach Wahlrechts-Urteil gibt es keine Sieger Düsseldorf (dapd). Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Jörg van Essen, empfindet das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Wahlrecht nicht als Sieg für die Opposition. Die Vorstellungen von SPD, Grünen und Linken hätten „keine Bestätigung in Karlsruhe gefunden, aber die der Koalition auch nicht“, sagte van Essen am Donnerstag im Deutschlandfunk. Das Urteil sei „für alle ein unerfreuliches Ergebnis“. Nun gehe es darum, „gemeinsam Kompromisse zu suchen“. Van Essen wies zudem Vorwürfe zurück, Schwarz-Gelb allein habe die Frist des Gerichts von drei Jahren für ein neues Wahlrecht verstreichen lassen und dann auch noch ein schlechtes Ergebnis geliefert. „Die schwarz-gelbe Regierung ist seit 2009 im Amt, davor hatten wir eine große Koalition, und die große Koalition stand auch schon vor der Aufgabe, ein neues Wahlrecht zu schaffen“, betonte er. „Von daher ist das nicht nur ein Fehler von Schwarz-Gelb, wie es heute immer so gerne behauptet wird.“ dapd (Politik/Politik)

Heideldruck will mit Aufträgen aus Schwellenländern Wende schaffen

Heideldruck will mit Aufträgen aus Schwellenländern Wende schaffen Mannheim (dapd-bwb). Der Kapitän von Heidelberger Druck verlässt das in Seenot geratene Schiff und übt zum Abschied Selbstkritik. Der Druckmaschinenmarkt sei um 40 Prozent eingebrochen und habe sich nicht so stark erholt wie erwartet. „Das haben wir falsch eingeschätzt“, sagte der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Druckmaschinenherstellers, Bernhard Schreier, am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mannheim. „Daher haben wir zu lange zu viele Kapazitäten und damit Kosten an Bord gehalten, was zu erneuten Verlusten und in Konsequenz zu weiterer Restrukturierung führte.“ Der SDAX-Konzern hat in den vergangenen Jahren vor allem für Negativschlagzeilen gesorgt. Im Geschäftsjahr 2011/2012 betrug der Jahresfehlbetrag noch 230 Millionen Euro. Die Aktie dümpelt derzeit bei etwa einem Euro vor sich hin. „Aktionär dieses Unternehmens zu sein, war in der jüngeren Vergangenheit nicht erfreulich“, räumte Schreier ein. Das soll im Geschäftsjahr 2013/2014 vorbei sein. „Selbst wenn sich die Konjunktur entgegen den Erwartungen nicht verbessern sollte“, strebe Heideldruck ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 150 Millionen Euro sowie ein Konzernergebnis an, das erstmals seit Jahren wieder positiv sein soll, sagte Schreier. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, wird Schreier seine Prognose nicht mehr selbst umsetzen können. Er wird seinen Mitte 2013 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und nach 13 Jahren als Vorstandsvorsitzender das Unternehmen zum Jahresende verlassen. Sein Nachfolger wird zum 1. September Gerold Linzbach, der zuletzt als Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer die D+S Europe führte. Bestellungen auf Branchenmesse sollen für Aufwind sorgen Schreier geht davon aus, dass er seinem Nachfolger einen gut aufgestellten Konzern übergibt. „Wir können wieder Fahrt aufnehmen“, sagte er. Zum einen werde für die Schwellenländer ein Wachstum des Druckmarktes erwartet; neue Drucktechniken, Bestellungen der Branchenmesse drupa sowie ein im Januar 2012 eingeleitetes Effizienzprogramm sollen ebenfalls zur Wende beitragen. „Der Aufwärtstrend zeigt sich konkret an den Bestellungen auf der drupa“, sagte Schreier. Die alle vier Jahre stattfindende Branchenmesse fiel in das erste Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 und sorgte laut vorläufigen Zahlen des Unternehmens mit 890 Millionen Euro für den höchsten Auftragseingang in einem Quartal seit vier Jahren. Im Januar startete das Unternehmen das dritte Effizienzprogramm seit 2008. Darunter fasst Heideldruck einen massiven Personalabbau. Das Unternehmen will die Zahl der Stellen von einstmals über 20.000 bis 2014 auf unter 14.000 senken. Unter anderem wurde die Produktion zurückgefahren und der Vertrieb an die neuen Bedingungen angepasst. Denn die Druckbranche ist einem fundamentalen Wandel unterworfen. Die Konkurrenz durch das Internet und die Investitionszurückhaltung der Kunden vor allem in den USA und Europa haben der Branche zugesetzt – so stark, dass im vergangenen November der Heideldruck-Konkurrent Manroland Insolvenz anmelden musste. Heideldruck strebt verstärkt in Schwellenländer Heideldruck setzt deswegen vor allem auf die Schwellenländer. Schon heute ist China der größte Markt für den Konzern. Der Umsatzanteil der Schwellenländer solle mittelfristig von heute 46 Prozent auf mehr als die Hälfte steigen, kündigte Schreier an. Der SDAX-Konzern ist heute Weltmarktführer im Bogenoffsetdruck mit einem Marktanteil von 42 Prozent. Laut Schreier ist dies ein Feld mit Zukunft. Bis 2015 werde ein Anstieg des weltweiten Druckvolumens auf über 430 Milliarden Euro erwartet, das Bogenoffsetdruckvolumen soll bis dahin von heute 156 Milliarden Euro auf über 160 Milliarden steigen. Heidelberg wolle seinen Marktanteil vor dem Hintergrund steigern. Auch neue Geschäftsfelder sollen helfen, das Ruder herumzureißen. „Denn Drucken hat Zukunft“, sagte er den Aktionären. Als Beispiele nannte er neue Technologien wie den 3D-Druck oder gedrucktes Licht. Die Anteilseigner überzeugte das nicht: „Wir Aktionäre sind enttäuscht, wir sind wütend und wir fühlen uns aufs Neue verunsichert“, sagte Siegfried Pfündl von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz unter Verweis auf den erneuten hohen Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr. Andreas Schmidt von der Schutzvereinigung der Kapitalanleger kritisierte, es reiche nicht aus, sich an die Marktveränderungen anzupassen. „Man muss die Märkte verändern“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Wirtschaftsabschwung trifft Siemens massiv

Wirtschaftsabschwung trifft Siemens massiv München (dapd-bay). Wegen kräftiger Auftragsrückgänge muss der Technologiekonzern Siemens um seine bereits gekappte Gewinnprognose kämpfen. Das Unternehmen spüre einen stärkeren konjunkturellen Gegenwind, sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher am Donnerstag in München. Angesichts des verschlechterten Umfelds sei es schwieriger geworden, das Ergebnisziel von 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro zu erreichen. Die Siemens-Aktie gehörte vor diesem Hintergrund zu den größten Verlierern im DAX. Der Kurs büßte rund vier Prozent ein. Löscher kündigte ein Programm an, das den Fokus auf Kosten, Produktivität und Effizienz legt. Siemens solle „schlank, schnell und agil“ werden, sagte Löscher. Stellenabbau schloss er nicht aus. In Bereichen, in denen es „strukturelle Verwerfungen“ gebe, werde es Anpassungen geben, sagte Löscher. Das Programm soll im Oktober bei einem Treffen der weltweiten Führungskräfte präsentiert werden. Ende Juni hatte Siemens weltweit 410.000 Mitarbeiter, 129.000 davon in Deutschland. Wegen der anhaltend schwierigen Situation auf den Kapitalmärkten erteilte der Konzern einem klassischen Börsengang seiner Tochter Osram eine Absage. Über einen sogenannten Spin-off will Siemens Osram-Aktien an seine Anteilseigner ausgeben, selbst aber „Ankeraktionär“ bleiben. Die Hauptversammlung soll dazu im kommenden Januar die Erlaubnis geben. Von Oktober 2011 bis Juni 2012 erzielte der Konzern aus fortgeführten Aktivitäten einen Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Das sind 37 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Siemens müsste im laufenden vierten Quartal noch einen Gewinn von rund 1,6 Milliarden Euro einfahren, um sein Jahresziel noch zu erreichen. Finanzvorstand Joe Kaeser sagte: „Wir nähern uns dem Ziel von unten.“ Der Auftragseingang fiel im dritten Quartal des Geschäftsjahres um 23 Prozent auf 17,8 Milliarden Euro. Den Umsatz konnte Siemens zwar um zehn Prozent auf 19,5 Milliarden Euro steigern. Dem Konzern kamen dabei aber ein hoher Auftragsbestand und positive Währungseffekte zugute. Seinen Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten konnte Siemens im dritten Geschäftsquartal um 61 Prozent auf 1,229 Milliarden Euro steigern. Allerdings war das Ergebnis im Vorjahr durch zwei außergewöhnliche Belastungen massiv reduziert worden. „Wir spüren zunehmende Investitionszurückhaltung“ Löscher sagte, die Abwärtsbewegung der Weltwirtschaft habe in den vergangenen Monaten zugenommen. „Wir spüren eine zunehmende Investitionszurückhaltung bei unseren Kunden.“ Vor allem das margenstarke Geschäft beispielsweise mit Maschinen leide derzeit unter der Krise, sagte Kaeser. Im Sektor Energie brachen die Aufträge um 28 Prozent auf 5,25 Milliarden Euro ein. Infrastruktur und Städte büßte 45 Prozent auf 4,19 Milliarden Euro ein. Im Vorjahr konnte Siemens in diesem Bereich den 3,7 Milliarden Euro schweren Auftrag der Deutschen Bahn zum Bau des ICx verbuchen. Der Sektor Industrie blieb mit einem Auftragseingang von 5,12 Milliarden stabil. Als einziges zulegen konnte der Gesundheitsbereich (Healthcare). Er verbesserte sich um zehn Prozent auf 3,32 Milliarden Euro. Vor allem wegen der Verzögerungen bei der Anbindung der Windkraftanlagen in der Nordsee hatte der Konzern seine Ergebnisprognose vor drei Monaten reduziert. Für das Prestigeprojekt musste Siemens in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres eine halbe Milliarde Euro abschreiben. Der Konzern rechnet auch in diesem Bereich mit weiteren Herausforderungen. Der Schweizer Konkurrent ABB konnte am Donnerstag bessere Zahlen als Siemens präsentieren. Die Auftragseingänge erhöhten sich von April bis Juni um neun Prozent auf 10,1 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar (8 Milliarden Euro). Der Konzerngewinn lag bei 656 Millionen Dollar (541 Millionen Euro). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Krise der Autobranche perlt an VW ab

Krise der Autobranche perlt an VW ab Wolfsburg (dapd). Die tiefe Krise der europäischen Autoindustrie perlt am Marktführer VW ab wie Regentropfen von einer neuen Golf-Motorhaube: Volkswagen steigerte im ersten Halbjahr den Nettogewinn um 36 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro. Der Umsatz lag mit 95 Milliarden Euro fast ein Viertel höher als im Vorjahreszeitraum. Während Konkurrenten wie Peugeot, Ford und Daimler diese Woche zum Teil deutlich schwächere Zahlen vorgelegt hatten, äußerte sich der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn siegessicher: „Unsere starke Stellung auf den Weltmärkten wird uns trotz des fordernden Umfelds helfen, die Entwicklung des Gesamtmarktes zu übertreffen.“ Zu dem kräftig verbesserten Ergebnis trug die anhaltend hohe Nachfrage nach den Modellen des Mehrmarkenkonzerns bei, aber auch die Übernahme des Lastwagenbauers MAN, die sich nun bei Umsatz und Gewinn positiv bemerkbar macht. Für das Gesamtjahr rechnet der VW-Vorstand weiter mit Umsätzen und Gewinnen über den Rekordständen des Vorjahres. Die Ergebnisse zeigen, wie sehr sich VW inzwischen vom Heimatkontinent Europa gelöst hat: Von den 4,6 Millionen weltweit ausgelieferten Autos gingen noch 2,2 Millionen nach Europa. In Westeuropa konnte sich der Konzern nicht ganz gegen den Markteinbruch von sieben Prozent stemmen, kam aber mit einem Minus von zwei Prozent deutlich besser weg als die Konkurrenz. Die Musik spielt für den Konzern mit Marken wie Audi, Seat oder MAN aber in Übersee: Die chinesischen Beteiligungsunternehmen überwiesen 1,8 Milliarden Euro als Gewinnbeitrag nach Wolfsburg, 600 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Am Donnerstag eröffnete VW im ostchinesischen Yizheng eine 300.000-Fahrzeuge-Fabrik. Im ersten Halbjahr lieferte VW in China 1,3 Millionen Autos aus, 17 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2011. In den USA stieg der Absatz nach der Einführung eines extra für den Markt dort geplanten Autos um ein Drittel. Neuer Schub von Porsche erwartet Auch die Ende 2011 endgültig übernommene Tochter MAN in München trieb das VW-Ergebnis in die Höhe: Der operative Gewinn lag bei rund 350 Millionen Euro. Für die zweite Jahreshälfte rechnet der Vorstand in Wolfsburg mit noch mehr Schub aus einer weiteren Übernahme: Zum 1. August soll die enorm profitable Porsche-Sportwagenproduktion völlig im Wolfsburger Konzern aufgehen. Auch die Luxus-Strategie von VW zahlt sich weiter aus: Mit 2,7 Milliarden Euro lieferte Audi den dicksten Batzen zum operativen Gesamtgewinn von 6,5 Milliarden Euro. Die Hauptmarke VW kam auf 2,2 Milliarden Euro. An dritter Stelle steht die schwedische Lkw-Tochter Scania mit 480 Millionen Euro, die aber wegen der Krise auf dem Nutzfahrzeugmarkt mehr als 200 Millionen Euro Gewinn einbüßte. Sorgenkind Nummer eins bleibt die spanische Tochter Seat, die ihren Verlust auf 42 Millionen Euro verdoppelte. VW will bis 2018 der größte Autohersteller der Welt werden und zehn Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen. 2011 waren es 8,4 Millionen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Geringere Ernte von Spargel und Erdbeeren

Geringere Ernte von Spargel und Erdbeeren Wiesbaden (dapd). Das schlechte Wetter im Frühsommer hat die diesjährige Ernte von Spargel und Erdbeeren deutlich gemindert. Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes wurden bundesweit 94.500 Tonnen Spargel gestochen, knapp neun Prozent weniger als Vorjahr. Die Erdbeerernte belief sich auf 138.600 Tonnen und sank gegenüber 2011 um fünf Prozent. Eine Ursache seien ungünstige Witterungsbedingungen, teilte das Amt am Donnerstag mit. Spätfröste im Mai, Hagelschäden und ein feuchtwarmer Juni hätten die Erntemengen sinken lassen. Bundesweit wurde auf 18.300 Hektar Ackerfläche Spargel gestochen. Dabei waren die Länder Niedersachsen mit 4.100 Hektar und Nordrhein-Westfalen mit 3.100 Hektar führend. Bei der Erdbeerernte lag neben den beiden Bundesländern im Nordwesten auch noch Baden-Württemberg in der Spitzengruppe. Dort fiel die Ertrag an Erdbeeren allerdings 17 Prozent geringer aus als im Vorjahr. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Europas Solarfirmen erwarten Erfolg bei Klage gegen China-Konkurrenz

Europas Solarfirmen erwarten Erfolg bei Klage gegen China-Konkurrenz Bonn/Berlin (dapd). Die gebeutelte europäische Solarindustrie rechnet fest mit einem Erfolg ihrer Antidumping-Klage bei der EU-Kommission gegen die Billigkonkurrenz aus China. „Wenn diese Klage nicht eröffnet wird, braucht man sich um andere nicht zu kümmern“, sagte der Sprecher des Bonner Solarworld-Konzerns, Milan Nitzschke, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Das Anliegen der Solarbranche sei „ein sehr starker Fall“. Ein Bündnis von 25 Solarfirmen aus Deutschland, Italien, Spanien und anderen EU-Ländern unter dem Namen EU ProSun habe die Klage in Brüssel nun eingereicht, um sich gegen die ihrer Ansicht nach unfairen Methoden der chinesischen Wettbewerber zu wehren, sagte Nitzschke. Er bestätigte damit einen Bericht des „Handelsblatts“. Die Klage ist allerdings umstritten. Unternehmen wie etwa der Münchener Chemiekonzern Wacker, der ebenfalls unter dem Preisverfall in der Solarwirtschaft leidet, lehnen das Vorgehen ab. Sie befürchten einen Handelskrieg mit China. Auch Firmen, die Investoren aus China locken wollen, beteiligen sich nicht. Der Bundesverband Solarwirtschaft, der 800 Firmen vertritt, verhält sich neutral, „da sich unter seinen Mitgliedern Befürworter und Gegner eines Antidumping-Verfahrens befinden“. Nach Angaben von Solarworld-Sprecher Nitzschke steht aber die Mehrheit der heimischen Solarindustrie hinter der Klage. Der deutsche Branchenführer und die anderen Firmen werfen China vor, mit staatlichen Subventionen die Preise auf dem Weltmarkt zu drücken. Chinas Solarfirmen würden mit Milliardenkrediten versorgt und böten ihre Produkte trotz Verlusten unter Herstellungskosten an. Neben der Kürzung von Fördermitteln macht die Branche hierzulande vor allem die chinesische Konkurrenz für ihre Krise verantwortlich. Viele Unternehmen, darunter Solar Millennium, Solon und Q-Cells, haben bereits Insolvenz angemeldet, andere kämpfen um ihr Überleben. In den USA hat Solarworld schon erfolgreich geklagt. Das US-Handelsministerium verhängte im Mai drastische Strafzölle bis zu 250 Prozent auf Solarimporte aus China. In Brüssel habe die EU-Kommission nun 45 Tage Zeit zu befinden, ob die Klage eröffnet wird, sagte Nitzschke. Die Entscheidung werde dann „relativ aufregungslos“ verkündet. Fachleute sehen Klage skeptisch Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, eine Klage der Solarbranche unterstützen zu wollen, wenn die Firmen sie einreichten. Solarexperten zweifeln allerdings an deren Nutzen. „Strafzölle machen aus unserer Sicht keinen Sinn“, sagte der Leiter des Zentrums für Solarmarktforschung, Wolfgang Hummel. Zudem werde die gesamte Solarbranche weltweit mit unterschiedlichen Instrumenten öffentlich gefördert. „Auch in Deutschland sind die tatsächlichen Produktionskosten durch die Förderung verzerrt und spiegeln nicht die wahren Marktkosten wieder“, erklärte Hummel. Auch kämen Antidumping-Zölle zu spät, sagte Hummel. Die Mehrheit der deutschen Firmen sei von der Produktion auf den Handel umgestiegen und kaufe Solarzellen und andere Produkte ein. Nicht zuletzt profitiere die gesamte Branche auch von den kostengünstigen Solarmodulen aus China. Sie seien ein „wesentlicher Treiber der Nachfrage“, erklärte Hummel. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BASF leidet unter schwacher Konjunktur

BASF leidet unter schwacher Konjunktur Ludwigshafen (dapd). Ernüchterung beim weltgrößten Chemiekonzern BASF: Der Ludwigshafener Konzern verbuchte im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang, und die Aussichten sind nicht rosig: „Wir rechnen nicht mit einer Belebung der Nachfrage“, sagte der Vorstandsvorsitzende Kurt Bock am Donnerstag. „Unsere Kunden agieren weiterhin vorsichtig und reduzierten ihre Lagerbestände.“ Der Konzern wurde dabei direkt von der Krise in der Eurozone getroffen, die sich auf Umsatz und Absatz auswirkte, wie Bock sagte. Zudem stottere der chinesische Wachstumsmotor. „Wir haben in den ersten beiden Quartalen in Asien kein Wachstum erzielt“, sagte Bock. Das sei eine deutliche Veränderung gegenüber den in der Vergangenheit gewohnten Wachstumsraten. BASF will deswegen den Personalaufbau in Asien verlangsamen und Kosten sparen. „Wir sind auf die Kostenbremse getreten“, sagte Bock. In der Folge der Konjunkturdelle verzeichnete das DAX-Unternehmen im zweiten Quartal einen massiven Gewinnrückgang. Der Überschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15,5 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Für das erste Halbjahr fällt der Rückgang mit minus 23,6 Prozent noch deutlicher aus. Den Umsatz im zweiten Quartal steigerte der Konzern dagegen um sechs Prozent und das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen um elf Prozent. Die Mitarbeiterzahl wurde zum 30. Juni leicht auf 111.995 Beschäftigte aufgestockt. Die Börse quittierte die Zahlen mit einer Abwertung der Aktie. Sie notierte etwa eine Stunde nach Börseneröffnung bei 55,60 Euro und damit knapp ein Prozent unter dem Vortageswert. Konzern hält weiter an Jahresprognose fest Trotz der trüben Aussichten hält der Konzern an seiner Jahresprognose fest. „Wir streben unverändert an, Umsatz und Ergebnis gegenüber dem zweiten Halbjahr 2011 zu steigern“, sagte Bock. Dabei helfen soll vor allem die Erdölproduktion in Libyen, die über weite Teile des vergangenen Jahres ausgefallen war und erst im Oktober wieder aufgenommen wurde. „Insgesamt erwarten wir nach wie vor, dass wir bei Umsatz und Ebit vor Sondereinflüssen die Spitzenwerte von 2011 übertreffen werden“, betonte Bock. Im vergangenen Jahr erreichte BASF einen Umsatz von 73,5 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Sondereinflüssen von 8,4 Milliarden Euro. In diesem Jahr laufen die Geschäfte jedoch schleppend. Das Ergebnis ging in fast allen Geschäftsbereichen zurück. Grund dafür waren rückläufige Margen, die unter anderem durch hohe Rohstoffkosten bedingt waren. Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln läuft erfolgreich Erfolgreich verlief das Geschäft einzig bei den Pflanzenschutzmitteln. In diesem Segment steigerte der Konzern seinen Absatz deutlich, Wechselkurseffekte und höhere Verkaufspreise ließen den Umsatz nach oben schnellen. Mit 833 Millionen Euro übertraf das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen im ersten Halbjahr bereits den Wert für das Gesamtjahr 2011. Bei den Regionen wurde nur in Europa ein deutliches Umsatzplus von neun Prozent erzielt. In der Region Asien-Pazifik lag der Umsatz in lokaler Währung ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Positive Wechselkurseffekte glichen die gesunkenen Verkaufspreise allerdings aus und sorgten für ein Plus von neun Prozent. In Nordamerika sank der Umsatz deutlich um fünf Prozent. Geringere Mengen infolge von Anlagenabstellungen und einer Veränderung der Lieferkette bei Crackerprodukten seien hierfür maßgeblich gewesen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Heideldruck will auch bei schwacher Konjunktur zurück in Gewinnzone

Heideldruck will auch bei schwacher Konjunktur zurück in Gewinnzone Mannheim (dapd). Der kriselnde Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck will selbst bei einer ausbleibenden Erholung der Konjunktur im Geschäftsjahr 2013/2014 in die Gewinnzone zurückkehren. „Selbst wenn sich die Konjunktur entgegen den Erwartungen nicht verbessern sollte“, strebe der Konzern ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 150 Millionen Euro sowie ein Konzernergebnis an, das erstmals seit Jahren wieder positiv sein soll, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Mannheim laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript. Im Geschäftsjahr 2011/2012 betrug der Jahresfehlbetrag noch 230 Millionen Euro. Der weltgrößte Druckmaschinenhersteller war im Zuge der Finanzkrise in Not geraten und will bis zum kommenden Geschäftsjahr das Personal von einst über 20.000 Mitarbeitern auf dann knapp 14.000 Beschäftigte reduzieren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Paketstau bei Neckermann wird abgebaut

Paketstau bei Neckermann wird abgebaut Frankfurt/Main (dapd). Nach Stockungen im Vertrieb sind die Auslieferungen beim insolventen Versandhändler Neckermann wieder aufgenommen worden. „Wir haben heute begonnen, die Pakete wieder zuzustellen“, sagte ein Sprecher der Post-Tochter DHL am Donnerstag auf Anfrage in Frankfurt am Main. Am Vorabend sei eine entsprechende Einigung mit Neckermann erzielt worden. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Die Inhalte der Einigung seien intern. Am Mittwoch hatte der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Frege bestätigt, dass DHL die Arbeit für Neckermann im Zuge der Firmenpleite zunächst eingestellt hatte. Auf dem Gelände des Versandhändlers in Frankfurt am Main stapelten sich demnach die versandfertigen Pakete. Dieser Stau wird nun aufgelöst. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)