Vor den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie am 3. März fordert die deutsche Möbelindustrie dringend eine Öffnungsperspektive. „Fast elf Wochen Handelsschließung bedrohen mittlerweile auch den industriellen Kern der deutschen Möbelbranche, die Hersteller verzeichnen derzeit massive Auftragseinbußen“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Möbelverbände (VDM/VHK), fest. „Unsere Branche sieht sich gezwungen, großflächig Werke abzustellen. Lieferketten reißen und Arbeitsplätze sind in Gefahr. Die Politik steht deshalb in der Pflicht, am Mittwoch endlich ihr mehrfach angekündigtes Öffnungskonzept vorzulegen.“



Freiberg (dapd). Beim Solarhersteller Solarworld in Freiberg sind seit Montag 350 der 1.300 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Grund dafür sei die sinkende Nachfrage nach Solaranlagen im Winter, sagte eine Unternehmenssprecherin in Freiberg auf dapd-Anfrage und bestätigte damit Berichte der Chemnitzer „Freien Presse“ und von MDR Info. Mit Hilfe der Kurzarbeit könnten alle Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Kurzarbeit sei zunächst bis Ende April geplant, für das Frühjahr werde mit einer Erholung des Markts gerechnet. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) unterstützt die Regelung. Bezirkschef Gerald Voigt sagte MDR Info: „Kurzarbeit ist ein bewährtes Mittel, um über die Krise zu kommen. Es zeigt auch, dass Solarworld die Mitarbeiter auf Dauer an Bord halten will.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Nürnberg (dapd). Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat die von der Bundesregierung beschlossene Verlängerung der Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld von sechs auf zwölf Monate begrüßt. „Die Verlängerung gibt Unternehmen Planungssicherheit bei sich abzeichnenden Auftragsausfällen. Kurzarbeit hilft Arbeitnehmern und Arbeitgebern“, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker am Montag in Nürnberg. Derzeit bewegten sich sowohl die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit mit 58.400 Arbeitnehmern im September als auch die neuen Anzeigen für 46.400 Arbeitnehmer im November im normalen Rahmen. Die Werte seien noch weit von denen in der Krise 2009/10 entfernt und bisher auch regional begrenzt. „Allerdings berichten immer mehr Arbeitsagenturen über einen erhöhten Beratungsbedarf zur Kurzarbeit. Wir beobachten deshalb die Situation sorgfältig“, sagte Becker. Die Bundesagentur für Arbeit hat eine Broschüre zur Kurzarbeit aufgelegt, die künftig monatlich aktualisiert wird. Sie kann im Internet unter http://url.dapd.de/qu8kGn abgerufen werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Berlin (dapd). Die Firmen in der Metall- und Elektroindustrie leiden offenbar zunehmend unter Auftragsflaute und richten sich verstärkt auf Kurzarbeit ein. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Dienstagausgabe) wurde im September für 29.500 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Das ist ein Anstieg um mehr als das Doppelte gegenüber August, wie die Zeitung unter Berufung auf Zahlen des Branchenverbands Gesamtmetall schreibt. Verbandspräsident Rainer Dulger warnte vor Panikmache und erklärte, es könne nicht immer mit „Vollgas nach vorne“ gehen. Er mahnte zugleich Verbesserungen bei der Kurzarbeiterregelung an, sollte sich die Lage weiter verschlechtern. „Es ist noch keine Krisenstimmung. Doch wenn sich die Lage weiter eintrübt, sollte die Bundesregierung die bewährten Erleichterungen bei der Kurzarbeit rasch wieder einführen dürfen“, sagte Dulger. Damit könnten Unternehmen auch in schwierigen Zeiten viele Beschäftigte „an Bord halten“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)