FDP warnt vor absoluter CSU-Mehrheit in Bayern

FDP warnt vor absoluter CSU-Mehrheit in Bayern München (dapd). Der bayerische Wirtschaftsminister und FDP-Spitzenkandidat Martin Zeil hat vor einem „Rückfall in die Zeiten absoluter Mehrheiten“ im Freistaat gewarnt. Zeil sagte am Freitag in einem dapd-Interview, es dürfe nicht wieder „Verkrustungen, Affären und Selbstherrlichkeiten“ geben. Deshalb müsse eine Alleinherrschaft der CSU verhindert werden. Zeil fügte hinzu, dafür sei eine starke FDP bei der Landtagswahl im September notwendig. Seine Partei werde im Wahlkampf sowohl die Gemeinsamkeiten in der schwarz-gelben Koalition als auch die Unterschiede „offen und klar kommunizieren“. Bayerns SPD-Spitzenkandidat Christian Ude setzt im Wahlkampf auf zusätzlichen Schwung durch den Bundesparteitag der Sozialdemokraten Mitte April in Augsburg. Ude sagte in einem dapd-Interview, schon die Entscheidung für diesen Tagungsort sei wichtig gewesen. Denn die Bundes-SPD bringe damit „zum Ausdruck, dass sie die Bedeutung der bayerischen Landtagswahl in vollem Umfang erkannt hat“. Ude fügte hinzu, er rechne im Wahlkampf mit deutlichem Rückenwind aus Berlin. Die Parteispitze werde sich „Schulter an Schulter“ mit der Bayern-SPD für ein gutes Ergebnis im Freistaat und anschließend für einen Sieg bei der Bundestagswahl einsetzen. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück betrachte „Stimmenzuwächse im Süden als Grundvoraussetzung für einen Wahlerfolg eine Woche später im Bund“. Ude nennt Seehofers Vorgehen „possierlich“ Gelassen äußerte sich Ude über den Wahlkampf des CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer: „Ich finde es wirklich possierlich, was er sich alles ausdenkt, um in die Offensive zu kommen.“ So sei Seehofers Vorstoß zur Schaffung eines Heimatministeriums „nur noch kurios“. Der SPD-Spitzenkandidat fügte hinzu: „Ich glaube, dass das ein Ausdruck von Panik und Orientierungslosigkeit ist.“ Im Übrigen handele es sich bei dem Seehofer-Vorschlag „um eine schallende Ohrfeige für alle Ministerien, die sich um die bayerische Heimat und um den ländlichen Raum hätten kümmern müssen“. Denn der Regierungschef gebe damit zu, dass es hierbei enorme Defizite gebe. Zeil warnt vor Dreierbündnis Zeil mahnte mit Blick auf das von Ude angestrebte Dreierbündnis in Bayern: „Unser Freistaat darf nicht den Experimenten von roten Schuldenmachern, grünen Umerziehungsideologen und freiwählerischen Irrlichtern ausgesetzt werden.“ Er warnte: „Das wäre sehr gefährlich für die Zukunft Bayerns. Es steht also viel auf dem Spiel.“ Zeil riet den Bürgern, sich die rot-grünen Steuerpläne auf Bundesebene genau anzuschauen. Denn unter der Führung von SPD-Chef Sigmar Gabriel und Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin werde „eine noch nie da gewesene Steuererhöhungsorgie vorbereitet“. Zeil fügte hinzu: „Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist dabei nur die Marionette der SPD-Linken, die uns diesen Anschlag auf den Mittelstand und den Wirtschaftsstandort Deutschland schmackhaft machen soll.“ dapd (Politik/Politik)

Dröge fordert mehr Anteilnahme für Verfolgte und Notleidende

Dröge fordert mehr Anteilnahme für Verfolgte und Notleidende Berlin (dapd). Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat mehr Anteilnahme für Verfolgte und Notleidende gefordert. „Wir wissen genau, dass Menschen auf dieser Welt an Hunger sterben. Wir wissen, dass Menschen aus politischen und religiösen Gründen verfolgt und getötet werden“, sagte Dröge am Karfreitag in seiner Predigt in der Berliner Marienkirche laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Und dennoch fehle es oft an Kraft und Mut, „wirklich hinzusehen“. Zu schnell komme das „Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit auf, wenn wir zu genau hinschauen“. Auch in der Wohlstandsgesellschaft, die den „Spaßfaktor hoch wertet“ und Probleme ignoriere, werde ein leidender Mensch schnell einsam, beklagte der Bischof. Unter Hinweis auf aktuelle Debatten über Schuld und Versagen von Deutschen während der NS-Diktatur mahnte Dröge, sensibel zu bleiben, „damit wir gegen jede Form von Verrohung und Extremismus schon im Ansatz vorgehen“. Er fügte hinzu: „Wir dürfen nicht verdrängen und vergessen.“ Dabei erinnere sich die Kirche gerade in diesem Jahr auch ihrer „Mitschuld“, sagte der Bischof. Mit vielen Veranstaltungen werde die eigene Rolle in der NS-Zeit reflektiert. Dröge betonte: „Wir wollen Leiden und Zerstörung nicht ausblenden, uns nicht einrichten in Mauern, die uns vor der Realität schützen.“ dapd (Politik/Politik)

Kirchensteuer: Gysi offen für Systemwechsel

Kirchensteuer: Gysi offen für Systemwechsel Berlin (dapd). Linke-Fraktionschef Gregor Gysi ist offen für einen Systemwechsel beim Einzug der Kirchensteuer. „Bei einer Trennung von Staat und Kirche, die wir laut Grundgesetz haben, muss man überlegen, ob diese Methode richtig ist“, sagte Gysi in einem dapd-Interview. Es wäre gut, wenn in der Gesellschaft ein Gespräch über das Thema Kirchensteuer geführt würde. Wenn dann die Mehrheit der Meinung wäre, die Kirche sollte sich selbst um die Beiträge kümmern, dann wäre das kein schlechtes Zeichen. Und könnte umgesetzt werden. Die Debatte, ob die Kirchensteuer nicht über die Finanzämter sondern von den Kirchen selbst eingezogen werden soll, wurde jüngst durch einen Vorstoß der sächsischen FDP befeuert. Diese hatte gefordert, die bisherige Kirchensteuer solle im Freistaat „durch ein kircheneigenes Beitragssystem“ ersetzt werden -und damit Aufregung in der schwarz-gelben Koalition ausgelöst. Gysi sagte, eigentlich sei die Kirchensteuer keine Steuer, sondern „ein Mitgliedsbeitrag, den die Finanzämter einziehen“. Für die Kirchen sei das natürlich eine große Erleichterung. „Ich habe da aber auch Bedenken. Vor allem wundere ich mich, dass Parteien und Gewerkschaften nicht sagen, dass sie das auch so haben wollen.“ Gysi fügt hinzu, natürlich bräuchte die Kirche wieder einen größeren Apparat, wenn sie sich selbst um den Einzug der Steuer kümmern müsste. Aber abgesehen davon hätte man ein Gespräch mit den nicht zahlenden Mitgliedern: Man müsste sie nach den Gründen fragen, warum sie nicht zahlen. Man wäre also viel näher an ihnen dran. „Das wäre gut, denn ich finde, auch die Kirche benötigt mehr Kontakt zu den Mitgliedern.“ dapd (Politik/Politik)

Lufthansa bekam 2012 mehr als hundert Meldungen von Ölgeruch

Lufthansa bekam 2012 mehr als hundert Meldungen von Ölgeruch Berlin/Hamburg (dapd). Die Lufthansa hat im vergangenen Jahr mehr als 100 Meldungen über Ölgeruch an Bord ihrer Flugzeuge erhalten. Das berichtete der „Spiegel“ am Freitag in einem Vorab unter Berufung auf das konzerninterne „Passage“-Magazin. Demnach sei im letzten Jahr 111-mal über Öldämpfe berichtet worden. Überwiegend sei davon die A380-Flotte betroffen gewesen. Ein typischer A380-Report beschreibe „einen leichten Ölgeruch für ein bis zwei Minuten, überwiegend 10 bis 15 Minuten nach dem Start“. Im Jahr gibt es den Angaben zufolge rund 660.000 Lufthansa-Flüge. Deutschlands zweitgrößte Fluglinie, Air Berlin, wollte auf „Spiegel“-Nachfrage keine Zahlen zu Öl-Zwischenfällen ihrer eigenen Flotte nennen. Immer wieder sorgen Meldungen über giftige Dämpfe in Airbus-Maschinen für Aufregung. Die Lufthansa hatte bereits Probleme mit der Kabinenluft im Riesenflieger A380 eingeräumt, bei dem teils Triebwerke ausgewechselt werden mussten. 2010 war ein dramatischer Fall publik geworden: Damals waren die Piloten von Gasaustritten im Cockpit so benommen, dass sie einen Airbus A319 nur mit Mühe sicher landen konnten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gewerkschaft erwägt mehr Streiks bei Coca-Cola

Gewerkschaft erwägt mehr Streiks bei Coca-Cola Hamburg (dapd). Nach erneut ergebnislosen Tarifgesprächen für die gut 10.000 Beschäftigten des Getränkeherstellers Coca-Cola in Deutschland hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit weiteren Streiks gedroht. Sollte es in der nächsten Verhandlungsrunde am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche kein Ergebnis geben, werde zu ganztägigen Warnstreiks und zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag in Hamburg mit. Die am Donnerstag beendete Gesprächsrunde war bereits die neunte in dem festgefahrenen Tarifkonflikt. Die Gewerkschaft fordert für die 10.600 Mitarbeiter an den deutschen Coca-Cola-Standorten Lohnerhöhungen von sechs Prozent, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sowie die Begrenzung von Werkverträgen und Leiharbeit. Die von Coca-Cola geforderte Flexibilisierung der Arbeitszeiten lehnt die Gewerkschaft ab. Ende Februar waren bereits 6.500 Coca-Cola-Beschäftigte einem Streikaufruf der Gewerkschaft gefolgt, um den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Haftbefehl gegen Pakistani wegen militärischer Spionage erlassen

Haftbefehl gegen Pakistani wegen militärischer Spionage erlassen Bremen/Karlsruhe (dapd). Gegen einen mutmaßlichen Spion aus Pakistan hat die Bundesanwaltschaft Haftbefehl erlassen. Es bestehe der dringende Verdacht, dass der 28-Jährige als studentische Hilfskraft versucht habe, „Erkenntnisse über militärisch nutzbare Hochtechnologie zu erlangen“, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. Wie das Magazin „Focus“ berichtete, soll sich der Wissenschaftler in einer norddeutschen Hightechfirma illegal Informationen über Drohnensysteme beschafft zu haben. Der Ingenieur, dessen Verwandtschaft für Pakistans Geheimdienst und Militär arbeite, soll das Wissen erworben haben, um die unbemannten Fluggeräte gezielt zum Absturz zu bringen. In der Forschungsabteilung des Unternehmens hatte der IT-Ingenieur dem „Focus“ zufolge geheime Studien über Steuerung und Navigation der Waffentechnik entwendet. In seiner Unterkunft habe der Staatsschutz umfangreiches Beweismaterial gefunden. Die geschädigte Firma erforscht dem Bericht zufolge unter anderem israelische Überwachungsdrohnen, die von der Bundeswehr in Afghanistan eingesetzt werden. Dem Mann auf die Spur kamen die Ermittler laut Magazin durch einen leitenden Mitarbeiter der Firma, der früher beim Militärischen Abschirmdienst der Bundeswehr arbeitete. Er soll sich über das Interesse des Ingenieurs an den Drohnen gewundert und den polizeilichen Staatsschutz informiert haben. Die Bundesanwaltschaft vermutet, dass der Mann spätestens seit Ende Oktober 2012 für seinen Auftraggeber Informationen beschaffen wollte. Der Pakistani sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Mit den weiteren Ermittlungen wurde das Landeskriminalamt Bremen beauftragt. dapd (Politik/Politik)

Oberlandesgericht München: Zulassungsverfahren für NSU-Prozess bleibt

Oberlandesgericht München: Zulassungsverfahren für NSU-Prozess bleibt München/Berlin (dapd-bay). Trotz wachsender Kritik am Journalisten-Zulassungsverfahren im NSU-Prozess hält das Oberlandesgericht München (OLG) an seiner Entscheidung fest. Wie der Bayerische Rundfunk am Donnerstag unter Berufung auf Aussagen von OLG-Präsident Karl Huber berichtet, bleibt es bei der Liste, die das Gericht in der Reihenfolge der eingegangenen Anträge erstellt habe. Auch eine Videoübertragung des am 17. April beginnenden Prozesses in einen anderen Raum wird es demnach nicht geben. Damit ist eine Berichterstattung türkischer und griechischer Medien über den Prozess nicht sichergestellt. Es sei aber jedem Journalisten überlassen, jeweils eine Viertelstunde vor Beginn des Prozesses seine Akkreditierung nicht wahrzunehmen und stattdessen wartenden Kollegen zu geben, sagte Huber dem Sender. Damit könnten auch Vertreter türkischer und griechischer Medien die Verhandlung verfolgen. Die Kollegen müssten einen solchen Platztausch aber selber organisieren. In dem bereits im Vorfeld international stark beachteten Verfahren gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer des rechtsextremen Terrornetzwerks Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wurden aus Platzgründen nur 50 Journalisten mit festen Plätzen zugelassen. Die Zuteilung erfolgte nach der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen. Türkische und griechische Medien, aus deren Ländern neun der zehn NSU-Opfer stammten, gingen leer aus. Mehrere Medien hatten sich am Mittwoch bereit erklärt, türkischen und griechischen Journalisten ihre festen Plätze für den Prozess zu überlassen. Dies hatte das Gericht aber abgelehnt. Ziel sei ein ordentliches Verfahren ohne Revisionsgründe, hieß es. Forderungen nach Videoübertragung der Verhandlungen Unterdessen werden die Forderungen nach einer Videoübertragung in einen anderen Raum immer lauter. So hält der Münchner Strafrechtler Ulrich Schroth eine solche Lösung für zulässig. Entscheidend sei, dass die Gerichtsöffentlichkeit gewahrt werde und nicht die breite Öffentlichkeit den Prozess live verfolgen könne, sagte der Juraprofessor der Ludwig-Maximilians-Universität am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Zuvor hatten bereits mehrere frühere Richter am Bundesverfassungsgericht, darunter dessen ehemaliger Vizepräsident Winfried Hassemer, erklärt, dass sie eine solche Übertragung nicht für einen Revisionsgrund hielten. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach sich für eine Übertragung aus. Wenn der Gerichtssaal zu wenige Plätze habe und der Prozess zugleich eine besondere Sensibilität erfordere, sollte es den ausländischen Medienvertretern auf diesem Weg ermöglicht werden, der Verhandlung zu folgen, sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut der dapd. Das Gesetz, wonach eine öffentliche Vorführung von Gerichtsverhandlungen unzulässig sei, sollte „sehr großzügig“ angewendet werden. Özdemir: Gericht muss Kontext des Prozesses beachten Auch der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hält eine Videoübertragung für möglich. Zudem seien weitere Lösungswege aufgezeigt worden. So seien deutsche Journalisten zum Verzicht auf ihre Plätze bereit und die Platzvergabe könnte noch einmal überdacht werden. „Ich glaube, es ist auch beim Oberlandesgericht nicht illegal, dass man den gesunden Menschenverstand einschaltet und vielleicht auch berücksichtigt, in welchem Kontext dieser Prozess stattfindet“, fügte Özdemir hinzu. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sprach sich für eine eindeutige gesetzliche Regelung zu Videoübertragungen aus. Für den NSU-Prozess komme diese aber zu spät. Sie verteidigte die OLG-Entscheidung. „Das Gericht muss mit aller Sorgfalt arbeiten, es muss mit aller Sorgfalt die Prozessregeln einhalten. Es muss ein Urteil fällen, das auch verfahrensrechtlich über alle Zweifel erhaben ist“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“. Auch Unions-Innenexperte Hans-Peter Uhl (CSU) sprach sich für eine Neuregelung aus. Man müsse einen „Ausweg für kommende Verfahren finden“, sagte er dem WDR. Kauder warnt vor Schauprozess Der Vorsitzende des Rechtsausschusses des Bundestages, Siegfried Kauder (CDU), schloss eine Übertragung ebenfalls aus. Diese hätte „ein bisschen was von Schauprozess und Public Viewing und wäre ein Verstoß gegen die Menschenwürde der Angeklagten“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) entgegnete: „Ich kann weder eine politische Einmischung in die Justiz, noch die Gefahr eines Schauprozesses erkennen.“ Die bayerische Justiz habe sich unabhängig in eine Misere manövriert und solle sich nun genauso unabhängig daraus befreien. Auch der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn kritisierte die Vergabe der Presseplätze. „Ich glaube, es ist unglücklich gelaufen“, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag im Hörfunksender HR-Info und verwies auf das Unverständnis in der Türkei, Griechenland und anderen Staaten über das Vorgehen des Oberlandesgerichts München. „Man sollte ein anderes Verfahren wählen, das gerichtsfest ist“, fügte Hahn nach Angaben des Rundfunksenders hinzu und sagte: „Dann wird bestimmt dabei herauskommen, dass zwei türkische und ein griechischer Kollege dabei sind.“ dapd (Vermischtes/Politik)

Aktienmarkt kommt vor Ostern kaum voran

Aktienmarkt kommt vor Ostern kaum voran Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt ist mit einem nur geringen Gewinn in die Osterfeiertage gegangen. Der Leitindex DAX gab am Gründonnerstag im Schlussspurt frühere Aufschläge wieder ab und blieb knapp unter der Marke von 7.800 Punkten. Der DAX schloss gut sechs Zähler oder 0,08 Prozent höher bei 7.795 Punkten. Die Anleger hatten zunächst erleichtert auf die unspektakuläre Wiederöffnung der Banken auf Zypern reagiert. Dort war der befürchtete Massenansturm der Sparer auf die Schalter und Geldautomaten ausgeblieben. Höhere Zuwächse im DAX verhinderten dann jedoch auch mäßige Konjunkturdaten aus den USA. Deutlicher als der DAX kamen die Nebenwerte voran. Der MDAX kletterte um gut 0,5 Prozent auf 13.322 Punkte. Der TecDAX zog noch kräftiger um 1,5 Prozent auf 932 Zähler an. Die Märkte in den USA zeigten sich zunächst wenig beeindruckt von den mittelprächtigen Arbeitsmarktdaten der Woche und anderen Konjunkturzahlen. Der Dow Jones lag gegen 18.00 Uhr (MEZ) 0,2 Prozent im Plus bei 14.560 Zählern. Zwischenzeitlich hatte er ein Rekordhoch von 14.583 Punkten erreicht. Der Technologieindex Nasdaq behauptete sich gut bei 3.258 Zählern. Der Euro zeigte sich vom Sturz unter die Marke von 1,28 Dollar am Vortag etwas erholt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend 1,2818 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag bei 1,2805 Dollar festgelegt. Im DAX lagen Autowerte hinten. BMW verloren 2,5 Prozent auf 67,31 Euro. Dahinter fielen Daimler zwei Prozent auf 42,44 Euro. Papiere von ThyssenKrupp verbilligten sich um 1,7 Prozent auf 15,86 Euro. Vorn im DAX endeten Henkel mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 75,09 Euro. Bayer stiegen in ähnlicher Höhe auf 80,47 Euro. SAP gewannen 1,4 Prozent auf 62,50 Euro. Im MDAX siegte die Investmentgesellschaft Deutsche Euroshop mit einem Zuwachs von fast drei Prozent auf 31,55 Euro. Hinten lagen hier Leoni. Die Aktie des Autozulieferers büßte 2,6 Prozent auf 30,21 Euro ein. Im TecDAX stürzten Dialog Semiconductor ab. Das Papier des Halbleiteranbieters sackte um 7,1 Prozent auf 10,35 Euro ab. Vorn lag der Chipzulieferer Süss Microtec, dem die Anleger einen verhaltenen Ausblick verziehen. Die Aktie gewann 7,2 Prozent auf 8,91 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Spiegel Online: Schleswig-Holstein offen für Castor-Zwischenlagerung

Spiegel Online: Schleswig-Holstein offen für Castor-Zwischenlagerung Hamburg (dapd). In der Debatte um künftige Castor-Transporte will die schleswig-holsteinische Landesregierung offenbar auf Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) zugehen. Altmaiers Länderkollege Robert Habeck (Grüne) habe in einem Brief die grundsätzliche Bereitschaft erklärt, Castor-Behälter mit radioaktivem Atommüll in Schleswig-Holstein zwischenzulagern, wie „Spiegel Online“ am Donnerstag berichtete. Eine Sprecherin des Umweltministeriums in Kiel bestätigte der dapd die Existenz des Schreibens. Altmaier hatte sich am vergangenen Wochenende mit der rot-grünen Regierung von Niedersachsen auf einen Kompromiss zur Endlager-Suche geeinigt. Teil der Vereinbarung ist es, bis Ende 2015 keine weiteren Castor-Transporte ins umstrittene Zwischenlager Gorleben in Niedersachsen zu schicken. In dem Schreiben versichert Habeck dem Bericht zufolge, für Gespräche zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 verbleibenden Castoren aus den Wiederaufbereitungsanlagen in Sellafield (Großbritannien) und La Hague (Frankreich) offen zu sein. Zugleich stelle Habeck aber Bedingungen: Demnach fordert er eine Befristung der Lagerung in Schleswig-Holstein, eine Weichenstellung für ein Endlager, eine Kostenbeteiligung der Energieversorger sowie eine „gerechte Lastenverteilung unter den Ländern“. dapd (Politik/Politik)

E.on baut Brasilien-Engagement aus

E.on baut Brasilien-Engagement aus Düsseldorf (dapd). Deutschlands größter Energieversorger E.on baut sein Engagement in Brasilien weiter aus. Der in Deutschland vom Atomausstieg gebeutelte Konzern kündigte am Donnerstag an, er werde die Beteiligung am brasilianischen Energieunternehmen MPX von derzeit 11,7 auf rund 36,1 Prozent erhöhen. Insgesamt will E.on dafür bis zu 800 Millionen Euro investieren. E.on hatte bereits vor gut einem Jahr in Brasilien ein Bündnis mit dem reichsten Unternehmer des Landes, dem MPX-Gründer und Milliardär Eike Batista, geschlossen. Ziel war es, gemeinsam den größten privaten Energieversorger des Landes aufzubauen. Batista geriet Medienberichten zufolge aber zuletzt in Finanzprobleme. E.on übernimmt von Batista nun einen weiteren Teil von dessen MPX-Aktienpaket und beteiligt sich außerdem an einer geplanten Kapitalerhöhung. Durch die Transaktion steigt der Konzern zum größten MPX-Aktionär auf. Batista halte künftig noch rund 23,7 Prozent an dem Unternehmen, hieß es in Düsseldorf. E.on-Chef Johannes Teyssen zeigte sich zufrieden über die Entwicklung. „Wir freuen uns, die einmalige Chance nutzen zu können, unsere bestehende Position in einem der weltweit am schnellsten wachsenden Energiemärkte weiter ausbauen, und dabei gleichzeitig auch weiterhin auf das Know-how und die Fähigkeiten von Eike Batista und seinem Team zurückgreifen zu können“, sagte der Manager. Durch die Anteilserhöhung werde E.on Partner auf Augenhöhe und könne aktiv das Tagesgeschäft von MPX mit gestalten. Außerdem werde der Konzern so bereits zu einem früheren Zeitpunkt als bislang geplant von den zunehmenden Erträgen des Unternehmens profitieren. Bis Ende 2013 wird MPX E.on zufolge Kraftwerke mit einer Kapazität von 2,8 Gigawatt in Betrieb haben. Das entspricht rund 15 Prozent des brasilianischen Energiemarkts im konventionellen Bereich. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über Lizenzen für weitere zehn Gigawatt konventionelle und erneuerbare Erzeugungskapazität. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)