Linde will für 3,7 Milliarden Euro US-Gesundheitskonzern kaufen

Linde will für 3,7 Milliarden Euro US-Gesundheitskonzern kaufen München (dapd). Der DAX-Konzern Linde plant die teuerste Übernahme seit sechs Jahren. Für 4,6 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) will Linde das US-Unternehmen Lincare kaufen und damit im Gesundheitsmarkt expandieren, wie Linde am Montag in München mitteilte. Den Lincare-Aktionären werden 41,50 Dollar (33 Euro) pro Aktie in bar geboten. Ziel sei es, alle verfügbaren Anteilsscheine zu erwerben. Der Lincare-Vorstand habe sich einstimmig für die Übernahme ausgesprochen, teilte Linde weiter mit. 2006 hatte Linde den britischen Gaseanbieter BOC für mehr als 12 Milliarden Euro übernommen und war damit die weltweite Nummer eins unter den Gaseherstellern geworden. Um die Lincare-Übernahme zu finanzieren, muss sich Linde massiv verschulden. So nehme das Unternehmen einen Akquisitionskredit in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar auf. Dieses bereits bestätigte Darlehen werde durch Eigenkapitalmaßnahmen bis zu einer Höhe von 1,5 Milliarden Euro und durch Fremdkapitalmaßnahmen refinanziert. Linde wolle das derzeitige Rating (A/A3) behalten. Die Linde-Aktie verlor am Morgen deutlich an Wert. Bis 11.00 Uhr gab sie um rund drei Prozent auf 118,75 Euro nach. Bereits am Freitag hatte die Aktie an Wert verloren, nachdem erste Gerüchte über das Milliardengeschäft aufgekommen waren. Analysten hatten den hohen Kaufpreis kritisiert. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Reitzle sagte, mit der Übernahme von Lincare werde Linde „einen nächsten großen Schritt auf einem stabilen, zukunftsträchtigen und profitablen Geschäftsfeld machen“. Der Gesundheitsmarkt sei ein „globaler Megatrend, an dem wir in der neuen Aufstellung noch stärker partizipieren werden“. Gemeinsam mit Lincare werde Linde der weltweit führende Gesundheitsvorsorge-Anbieter der Gaseindustrie. Lincare bietet Beatmungstherapien Lincare ist Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Amerika-Geschäft von Linde hervorgegangen und hieß ursprünglich Linde Homecare Medical Systems. Als Union Carbide im Jahr 1917 Lindes US-Aktivitäten übernahm, wurde Linde Homecare Medical Systems zu einer Tochtergesellschaft des US-Konzerns. Das Unternehmen ist die weltweite Nummer eins bei der außerklinischen Behandlung (Homecare) von Atemwegserkrankungen. Es bietet Beatmungstherapien wie die Sauerstofftherapie, die Schlaftherapie oder die Inhalationstherapie. Lincare erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 11.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 363 Millionen Euro. Linde setzte 2011 im Homecare-Geschäft 300 Millionen Euro um. Die Übernahme soll bereits im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein, benötigt aber noch die Zustimmung der zuständigen Behörden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Praktiker und ver.di einigen sich auf Sanierungstarifvertrag

Praktiker und ver.di einigen sich auf Sanierungstarifvertrag Kirkel (dapd). Die Praktiker AG und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben sich nach Angaben des Unternehmens auf Eckpunkte eines Sanierungstarifvertrages verständigt. Über den Vertrag sollten die Personalkosten in Deutschland in den Jahren 2012, 2013 und 2014 jeweils um 17,3 Millionen Euro abgesenkt werden, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag in Kirkel. Beide Seiten hielten einen finanziellen Beitrag der Arbeitnehmerschaft zur Restrukturierung des Konzerns für notwendig. Nach Angaben des Sprechers sollen die Einsparungen durch Verzicht der Beschäftigten auf Weihnachtsgeld und Prämien sowie durch Kürzung vermögenswirksamer Leistungen und tariflicher Altersvorsorge erwirtschaftet werden. Für die Laufzeit des Sanierungstarifvertrages solle eine Beschäftigungsgarantie gelten, sagte der Sprecher. Davon seien aber Arbeitsplätze ausgeschlossen, die aufgrund der im Restrukturierungskonzept vorgesehenen Schließungen von Märkten oder aufgrund wirtschaftlicher Notfallsituationen wegfielen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kartellamt gibt Verkauf des E.on-Gasnetzes frei

Kartellamt gibt Verkauf des E.on-Gasnetzes frei Bonn (dapd). Das Bundeskartellamt hat Deutschlands größtem Energieversorger E.on grünes Licht für den Verkauf seines Gastransportnetzes gegeben. Die Wettbewerbsbehörde teilte am Montag mit, sie habe keine fusionskontrollrechtlichen Bedenken gegen die 3,2 Milliarden Euro teuere Übernahme der E.on-Gasnetztochter Open Grid Europe (OGE) durch ein Konsortium um die australische Macquarie Bank. OGE gilt mit seinen insgesamt 12.000 Kilometer langen Pipelines als die wichtigste Drehscheibe für Gas in Europa. Macquarie hatte zuvor bereits das früher zu RWE gehörende Gastransportnetz der Thyssengas erworben. Das Kartellamt sieht aufgrund der strikten gesetzlichen Vorgaben keine Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung von OGE und Thyssengas. Allerdings werde die Behörde in einem gesonderten Verfahren prüfen, ob eine mögliche Kooperation der beiden Unternehmen eine Wettbewerbsbeschränkung darstellen würde, hieß es. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Neue Wege in der Medienkommunikation

Bielefeld. Zur bundesweit agierenden Bielefelder Medienagentur Tri-Ergon Film zählt ab sofort ein neuer Partner. Durch den Zusammenschluss mit der Schnitzler DesignAgentur erweitert das Unternehmen das Angebot und bietet seinen Kunden die ganzheitliche Umsetzung visueller Kommunikationsstrategien.

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Gauweiler kritisiert ESM als verfassungswidrig

Gauweiler kritisiert ESM als verfassungswidrig Berlin (dapd). Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat den Euro-Rettungsschirm ESM erneut scharf kritisiert. Das Rettungsschirm-Konzept sei mit dem Finanzierungskonzept des Grundgesetzes nicht mehr vereinbar, sagte er am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. „Wir haben ein Finanzgremium, das über die Staaten gelegt ist und das von Geldmanagern der Typologie Goldman Sachs beherrscht werden wird.“ Das habe mit der Demokratie in Europa nichts mehr zu tun, sagte Gauweiler. In einer Demokratie müsse die Volksvertretung das letzte Wort haben. Sie dürfe das Recht nicht an demokratisch nicht legitimierte Gremien abgeben. „Das hat der Bundestag aber getan“, kritisierte Gauweiler. Der CSU-Politiker hatte vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den ESM und den Fiskalpakt Verfassungsbeschwerde eingelegt. dapd (Politik/Politik)

Lkw-Hersteller Iveco schließt fünf Werke in Europa

Lkw-Hersteller Iveco schließt fünf Werke in Europa Ulm/Turin (dapd). Der italienische Lastwagen-Hersteller Iveco streicht wegen schwacher Nachfrage mehrere hundert Stellen in Deutschland und zieht die LKW-Produktion völlig ab. Die Standorte Görlitz und Weisweil in Baden-Württemberg sollen nach den Plänen des Lkw-Bauers aus dem Fiat-Konzern ganz geschlossen werden. Aus dem deutschen Hauptwerk Ulm soll die Montage des schweren Lastwagens Stralis nach Madrid umziehen. „Zwei schlecht ausgelastete Werke rechnen sich nicht“, sagte Firmensprecher Manfred Kuchlmayr. Insgesamt will Iveco bis Ende des Jahres fünf Fertigungsstätten in Europa schließen, drei davon in Deutschland. Betroffen seien davon rund 1.075 Mitarbeiter, sagte Vorstandsvorsitzender Alfredo Altavilla. Diese sind bislang an den drei deutschen Standorten, im französischen Chambery sowie im österreichischen Graz beschäftigt. In Spanien will Iveco dagegen 500 Millionen Euro investieren. Der deutsche Standort Ulm soll nach der Verlagerung des LKW-Baus allerdings zum Iveco-Zentrum für den Ausbau von Feuerwehrfahrzeugen werden. Bisher montiert der Hersteller auch in Görlitz und Weisweil Aufbauten auf Feuerwehrautos. Deren ganze Produktion solle im Ulm zusammengezogen werden, sagte der Sprecher. Nach seinen Worten laufen Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft über den geplanten Stellenabbau. Genau Angaben zur Zahl der betroffenen Arbeiter machte der Sprecher nicht, Der Iveco leidet unter den schwachen Lkw-Märkten in Südeuropa: In Italien brach im Mai die Nachfrage nach schweren Lkw um 42 Prozent ein, in Spanien um 36 Prozent. Konkurrenten wie Daimler, MAN oder Scania sind in Nordeuropa stärker. Im erste Quartal 2012 verzeichnete Iveco einen Umsatzrückgang um rund 11 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Der Absatz fiel zugleich um 18 Prozent auf 28.000 Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mehrere hundert Beschäftigte bei Neckermann streiken

Mehrere hundert Beschäftigte bei Neckermann streiken Frankfurt/Main (dapd). Mehrere hundert Beschäftigte des angeschlagenen Versandhändlers Neckermann haben am Montag die Arbeit niedergelegt. Am Morgen versammelten sich nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di rund 250 Beschäftigte vor der Frankfurter Neckermann-Zentrale. Für einen Protestmarsch am Vormittag rechnete Neckermann-Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Thurner mit bis zu 400 Teilnehmern. Mit den Streiks will die Gewerkschaft den Druck auf die Geschäftsführung und den Eigentümer Sun Capital Partners erhöhen, die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag mit Abfindungen und Qualifizierungsregelungen wieder aufzunehmen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Allianz reduziert Spenden für deutsche Parteien deutlich

Allianz reduziert Spenden für deutsche Parteien deutlich München (dapd). Europas größter Versicherer Allianz hat den im Bundestag vertretenen Parteien außer der Linken zusammen 150.000 Euro gespendet. Bündnis 90/Die Grünen, CDU, CSU, FDP und SPD erhielten jeweils 30.000 Euro, wie die Allianz am Montag mitteilte. Der Versicherungskonzern zahle allen die freie Marktwirtschaft unterstützenden Parteien die gleiche Summe und knüpfe daran keine Bedingungen, sagte Wolfgang Ischinger, Generalbevollmächtigter der Allianz. Gegenüber dem Vorjahr sind dies pro Partei 20.000 Euro weniger. Die Allianz habe die Parteispenden reduziert, um internationale, europapolitische, umweltpolitische und gesellschaftspolitische Projekte zu fördern. Dazu gehöre beispielsweise die Third Generation Initiative, die Begegnungen jüdischer US-Amerikaner und Deutscher aus der Generation der Enkel fördert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Woolworth setzt auf Expansion

Woolworth setzt auf Expansion Frankfurt (dapd). Die deutsche Kaufhauskette Woolworth will rund zwei Jahre nach ihrer Insolvenz wieder wachsen. Mittel- bis langfristig gebe es Potenzial für 500 Filialen in Deutschland, sagte Woolworth-Geschäftsführer Dieter Schindel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe). „Wir wollen dann möglichst in jeder Kleinstadt vertreten sein“, sagte er. Derzeit betreibt die Unternehmensgruppe hierzulande mehr als 200 Standorte. Woolworth setze als Zielgruppe auf ältere Menschen, die ihre Einkäufe gern in der Nachbarschaft erledigten, sagte Schindel weiter. Sämtliche Erträge würden reinvestiert, um die Marke zu stärken. Anders als vor der Insolvenz im April 2009 soll mittlerweile kein Woolworth-Geschäft größer als 2.000 Quadratmeter sein. Die in Unna ansässige Woolworth-Gruppe setzt etwa 400 Millionen Euro pro Jahr um und beschäftigt knapp 5.000 Mitarbeiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Verfassungsschutzpräsident Fromm bittet um Entlassung

Verfassungsschutzpräsident Fromm bittet um Entlassung Berlin (dapd). Der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Heinz Fromm, hat Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zum Ende des Monats um seine Entlassung gebeten. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dapd in Berlin am Montag aus Sicherheitskreisen, die damit einen entsprechenden Bericht der „Rheinischen Post“ bestätigten. Fromms Behörde war wegen zahlreicher Pannen bei den Ermittlungen gegen die Neonazi-Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in die Kritik geraten. Die im November vergangenen Jahres aufgeflogene Terrorgruppe lebte mehr als ein Jahrzehnt unentdeckt von den Sicherheitsbehörden im Untergrund und ermordete bundesweit zehn Menschen. Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass der Verfassungsschutz noch nach Auffliegen der Terrorzelle Akten vernichtete, aus denen hervorging, wie mit V-Leuten aus dem NSU-nahen Thüringer Heimatschutz zusammengearbeitet wurde. Fromm ist seit Juni 2000 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Zuvor leitete den Verfassungsschutz in Hessen und eine Justizvollzugsanstalt Kassel. Zudem war er Staatssekretär im hessischen Innenministerium. Fromm ist Mitglied der SPD. Am kommenden Donnerstag soll er vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages aussagen. dapd (Politik/Politik)