Geflügelmast wird Probleme mit Antibiotika nicht los

Geflügelmast wird Probleme mit Antibiotika nicht los Düsseldorf (dapd). Der Einsatz von Antibiotika ist weiterhin ein Problem in der Geflügelmast. Laut einer am Dienstag in Düsseldorf vorgestellten Studie der NRW-Landesregierung kommt Mastgeflügel auch außerhalb von Therapiezeiten und teilweise sogar ohne tierärztliche Versorgung mit antibiotisch wirksamen Substanzen in Kontakt. Als Konsequenz befürchtet der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel eine abnehmende Wirkung von Antibiotika und die Bildung von Resistenzen. Das Bundesverbraucherschutzministerium wies Kritik an seiner Arbeit umgehend zurück. Schon im November vergangenen Jahres hatte Remmel eine Studie vorgelegt, wonach neun von zehn Masthähnchen in ihrer kurzen Lebenszeit mit Antibiotika behandelt werden. Die Erhebung löste eine bundesweite Debatte über die Massentierhaltung aus. Nun legt der Grünenpolitiker mit einer zweiten Studie nach. In 42 Ställen in Nordrhein-Westfalen wurden Proben aus den Tränkwassersystemen entnommen. In 26 Fällen fanden die Prüfer des Landesumweltamtes „auffällige Rückstände“ von Antibiotika – teilweise sogar ohne Verordnung durch einen Tierarzt. Die letzte dokumentierte Behandlung mit antibiotischen Substanzen lag oftmals 30 bis 50 Tage zurück, in einem Fall sogar fast drei Jahre. Darüber hinaus wurden Wirkstoffe entdeckt, die in der Putenmast gar nicht verwendet werden dürfen. In einzelnen Fällen werden nun rechtliche Schritte geprüft. Darüber spekulieren, wie es zu den Rückständen im Tränkwasser kommt, wollte Remmel nicht. Das bisherige System sieht vor, dass bei einer vom Tierarzt verordneten Behandlung das Antibiotikum in das Trinkwasser der Tiere gemischt wird. Werden die Rohrsysteme in den Ställen danach nicht ordentlich gereinigt, können sich Rückstände bilden. Möglich ist aber auch, dass die Tiere viel häufiger Antibiotika bekommen haben, als es in den entsprechenden Unterlagen dokumentiert wurde. So oder so sieht der Verbraucherschutzminister viel grundsätzlichere Probleme. „Der Einsatz von Antibiotika hat ein Ausmaß erreicht, das völlig indiskutabel ist“, sagte er. Die antibiotikafreie Geflügelmast sei die Ausnahme, nicht die Regel. Zwar bestehe beim Verzehr von Fleisch keine Gefahr. Langfristig begünstige jeder Einsatz von Antibiotika allerdings die Entwicklung von Resistenzen gegen Wirkstoffe und damit auch die Ausbreitung von Bakterien, gegen die es dann kein Mittel mehr gibt. Angesichts der neuen Erkenntnisse sieht Remmel „dringenden Handlungsbedarf“ aufseiten der Bundesregierung. Trotz „vollmundiger Ankündigungen“ habe Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) noch keinen Entwurf für eine Änderung des Arzneimittelgesetzes vorgelegt, mit dem der Antibiotika-Einsatz minimiert werden könne. Auch die von der Geflügelbranche angekündigte Transparenz über die Vertriebswege sei offenbar nicht mehr als eine „Worthülse“. Laut Remmel betreiben viele Akteure ein „durchschaubares Spiel“ mit „Verharmlosen, Verschleiern und Verwässern“. Während der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Remmels Kritik unterstützt und von einer „neuen Dimension der Risiken der Agrarindustrie“ spricht, spielt das Bundesverbraucherschutzministerium den Ball zurück nach NRW. Schon jetzt gebe es „strenge Gesetze und Vorschriften“ in Deutschland, deren Einhaltung auf Länderebene aber auch überwacht werden müsse, sagte Ministeriumssprecher Holger Eichele und fügte hinzu: „Dass in Nordrhein-Westfalen immer wieder schwere Missstände und Hinweise auf Verstöße bekanntwerden, deutet auf ein klares Kontrollversagen hin.“ Zudem kündigte Eichele für die Zeit nach der Sommerpause die Vorlage einer Novelle des Arzneimittelgesetzes an. dapd (Politik/Wirtschaft)

Der Abzug wird teuer

Der Abzug wird teuer Kundus/Masar-i-Scharif (dapd). Ein drastischer Vergleich: „Wir sind in Afghanistan länger, als der Erste und Zweite Weltkrieg zusammen gedauert haben“, sagt Verteidigungsminister Thomas de Maizière, als er am Dienstag in Masar-i-Scharif das größte deutsche Feldlager am Hindukusch besucht. Das soll nicht martialisch klingen, sondern nur das Problem umreißen, das der Bundeswehr bis Ende 2014 bevorsteht. Bis dahin sollen alle Kampftruppen mit ihrer Ausrüstung das Land verlassen haben. Die Dimension: Rund 1.700 Fahrzeuge – vom Jeep über den Radpanzer bis zur Feldhaubitze – und dazu noch etwa 6.000 Seecontainer müssen wieder nach Deutschland gebracht werden. Davon gehen zumindest die Schätzungen aus. Doch womit soll die Rückführung beginnen? Was lohnt wirklich den Transport? Und was könnten die Afghanen gebrauchen? De Maizière gibt da vorsorglich die Devise aus: Es wird nichts nach Deutschland geschafft, was später ab 2015 bei der ISAF-Nachfolgemission wieder die 5.000 Kilometer zurückgeschafft werden müsste. „Nein, eine Blaupause gibt es für den Abzug nicht“, sagen Offiziere, die damit begonnen haben, zunächst das gesamte Inventar zu katalogisieren. Denn genau weiß niemand, was die Bundeswehr im vergangenen Jahrzehnt nach Afghanistan gebracht hat, wo was genau steht und in welchem Zustand es ist. Bis Herbst sollen die genaue Liste und möglichst auch der Zeitplan stehen, was wann wie Afghanistan verlässt. Rund 60 Soldaten sind bereits mit nichts anderem als dem Aufschreiben beschäftigt. Eine olivgrüne Inventur sozusagen. Parallel und von der Öffentlichkeit kaum bemerkt hat indes der Abzug schon begonnen. Zum einen wurde das deutsche ISAF-Kontingent zu Jahresbeginn effektiv um 100 Mann verkleinert. Zum anderen sind seit Januar die ersten 50 Fahrzeuge und rund 500 Container auf den Weg in die Heimat gebracht worden. „Der Nettozufluss nach Afghanistan ist gestoppt“, sagt dazu der für die Rückführung verantwortliche Inspekteur der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Manfred Nielson. Doch ist der Abzug „eine Gleichung mit vielen Variablen“. Land- oder Lufttransport, direkt nach Deutschland oder einen Umschlagplatz nutzen, einen solchen Hub am Schwarzen Meer oder am Mittelmeer einrichten – alles Fragen, die in den kommenden Wochen gelöst werden sollen. Denn bis Herbst soll die „Blaupause“ stehen. Und erst dann kann gesagt werden, was die Rückführung von Mensch und Material überhaupt kostet. „Der Abzug wird teuer“, ist sich de Maizière sicher. Nur wie teuer, das weiß auch der Minister nicht. Denn allein die Transportkosten für einen Container auf dem Landtransport sollen sich von einst 300 bis 500 US-Dollar auf mittlerweile bis zu 5.000 US-Dollar verzehnfacht haben. Und alles per Lufttransport rauszuholen, ist für Deutschland, das keine eigenen Maschinen dafür hat, auch keine richtige Alternative. Bei den US-Streitkräften allerdings soll etwa die Hälfte mit Transportflugzeugen nach Hause geschafft werden. Alle Blicke der deutschen Planer richten sich nun auf Faisabad im äußersten Nordosten von Afghanistan. Dort war das erste deutsche Wiederaufbauteam schon vor Monaten unter zivile Leitung gestellt worden. Jetzt ist dort der Abbau in vollem Gange. Wo noch vor kurzem die höchste Feldküche der Bundeswehr stand, soll spätestens im Oktober das Licht ausgemacht werden. Auch für Kundus laufen bereits Planungen, im kommenden Jahr das PRT zu übergeben. Jetzt wird aber erst einmal noch kurzzeitig aufgerüstet. Als Nachfolger des betagten Transportpanzers Fuchs sind die ersten Exemplare des hochmodernen Radpanzers Boxer am Hindukusch angekommen. Ende des Jahres soll der Kampfhubschrauber Tiger endlich der Truppe zur Verfügung stehen. Und im zweiten Quartal 2013 sind denn auch mit mehrjähriger Verspätung die ersten Exemplare des neuen Transporthubschraubers NH 90 geplant. Kritiker befürchten, dass der Abzug so ohne Idee verläuft und nur in der Aufrüstung der Truppe „so etwas wie ein Plan existiert“. Zudem beginne die Planung für den Abzug viel zu spät, der so erst 2015 oder 2016 vollendet werden könne, heißt es in Berlin. All jenen hält de Maizière im brütend heißen Masar-i-Scharif kurz und bündig entgegen: „Es ist immer leichter auf den Baum zu klettern, als wieder herunterzukommen.“ dapd (Politik/Politik)

Neue Ausstellung über den Dächern von Münster

Bissendorf. Einen außergewöhnlichen Standort hat Solarlux für die Präsentation seiner exklusiven Glasanbauten und faltbaren Verglasungslösungen gewählt – die Dachterrasse des Einrichtungshauses Rincklake van Endert an der Weseler Straße. Hier sind eine rund 120 qm große Innen- und eine 650 qm große Außenausstellung entstanden, eingebettet in eine Garten- und Freiraumgestaltung. Sie gibt Eigenheimbesitzern Inspiration für die Erweiterung von Wohn- und Lebensraum mit Lösungen aus Glas.

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Funke sieht sich noch immer im Recht

Funke sieht sich noch immer im Recht Mainz (dapd). Trotz der Milliardenverluste der Hypo Real Estate (HRE) sieht sich ihr ehemaliger Vorstandsvorsitzender Georg Funke zu Unrecht kritisiert. In einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview des ZDF-Magazins „Frontal 21“ beklagte Funke eine „Rufschädigung auf Basis falscher Anschuldigungen“. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien „nicht richtig und nicht zutreffend, und daher ist die damalige Kündigung rechtlich nicht haltbar“, sagte der 57-Jährige. Deswegen gehe er juristisch dagegen vor. In einem Dokumentenverfahren sei in erster und zweiter Instanz entschieden worden, dass er für die damalige Situation der HRE nicht verantwortlich sei. Funke seinerseits griff den damaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) an. „Herr Steinbrück hat die Bank zerstört“, sagte der frühere HRE-Chef in seinem Domizil auf Mallorca dem ZDF. „Ob er das jetzt wissentlich alleine oder mithilfe anderer gemacht hat, dass ist nicht meine Beurteilung. Aber in der Konsequenz war das der finale Punkt, der zum Ende der HRE-Gruppe geführt hat, und damit für den Steuerzahler zur teuersten aller Lösungen.“ Aus diesem Grund habe er gegen den SPD-Politiker und andere Strafanzeige erstattet, sagte Funke. Steinbrück hatte am 29. September 2008 eine Milliardenbürgschaft verteidigt und dies mit einer drohenden Insolvenz der HRE begründet. Unter Funkes Leitung war die HRE 2008 fast kollabiert. Nur Steuergelder in Milliardenhöhe bewahrten die Bank vor dem Aus. Inzwischen ist die HRE verstaatlicht. Die Risikopapiere im Nominalwert von fast 176 Milliarden Euro wurden 2010 auf eine „Bad Bank“, die FMS Wertmanagement, übertragen. Diese machte wegen Abschreibungen auf griechische Wertpapiere allein 2011 einen Verlust von 9,97 Milliarden Euro, den letztendlich der Steuerzahler tragen muss. Das Interview mit Funke wird in der ZDF-Sendung „Frontal 21“ am Dienstag um 21.15 Uhr ausgestrahlt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mobilfunkkonzerne bauen das Turbo-Internet aus

Mobilfunkkonzerne bauen das Turbo-Internet aus Berlin/München (dapd). Der Wettbewerb der Mobilfunkkonzerne beim Turbo-Internet für Smartphones und mobile Computer gewinnt an Fahrt. Am Dienstag nahm O2 erste eigene Netze mit dem neuen Standard LTE in Nürnberg und Dresden in Betrieb. Die Deutsche Telekom gab unterdessen bekannt, inzwischen 50 Städte an LTE angeschlossen zu haben – darunter jetzt auch: Berlin, Bremen und Stuttgart. Vodafone gibt wiederum an, schon mehr als 50 Städte zu versorgen. Vor allem unter den beiden großen Anbietern tobt nun ein Kampf um die beste Netzqualität und damit um das Surf-Tempo. LTE-Nutzer werden an unterschiedlichen Orten auch unterschiedlich schnell im Internet unterwegs sein können. Auf dem flachen Land funken die Mobilfunker etwa auf Frequenzen, die möglichst weit strahlen. Auf anderen Frequenzen können die Anbieter in Städten wiederum mehr Datenpakete in der gleichen Zeit übertragen – dafür aber nur auf kürzeren Entfernungen. Sie brauchen also mehr Sender. Telekom-Manager Michael Keller betonte am Dienstag, nur sein Konzern baue „in dieser Konsequenz“ das hochfrequente Netz auf, das Daten mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) übertrage. Aber auch Vodafone hat sich das 100-Mbit-Netz auf die Fahnen geschrieben. O2 setzt hingegen vorerst nicht auf die aktuell schnellste LTE-Version. Neben der LTE-Durchdringung ringen die Anbieter so auch um Qualität. Telekom, Vodafone und O2 hatten für die LTE-Frequenzen im Mai 2010 insgesamt 4,4 Milliarden Euro für den Bund auf den Tisch gelegt. Die drei Konzerne haben dabei ehrgeizige Ziele, die aber nicht immer direkt vergleichbar sind. So erklärte die Telekom am Dienstag, die Zahl der versorgten Städte bis zum Jahresende auf 100 verdoppeln zu wollen, während eine O2-Sprecherin auf dapd-Anfrage als Zielmarke gar 200 ausgab – neben Städten aber auch Gemeinden mit einschloss. Ein Vorteil für die Verbraucher: Die Anbieter bauen vielfach andere Regionen und Städte aus. So begann die Telekom etwa am Konzernsitz in Bonn, während Konkurrent Vodafone seine Heimatstadt Düsseldorf als eine der ersten Städte in Angriff nahm. In ersten Städten wie Berlin und Hamburg entstand unter den LTE-Anbietern inzwischen auch ein Wettbewerb. Dort rüsten mindestens zwei Mobilfunker ihre Netze mit dem neuen Standard nach, in diesen Fällen Vodafone und Telekom. Bei der Ersteigerung der Frequenzen hatten sich die drei Anbieter verpflichtet, zunächst die sogenannten „weißen Flecken“ bei der Breitbandversorgung in Deutschland zu schließen – was größtenteils bereits erfolgt ist: Inzwischen listet die Bundesnetzagentur nur noch für Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg Lücken auf. Dort warten noch immer Verbraucher und Unternehmen auf die Möglichkeit, schneller als mit klassischen Analog- oder ISDN-Modems zu surfen. Gleichzeitig stellen sich die Anbieter darauf ein, dass sie mit der sogenannten vierten Generation der Mobilfunktechnik deutlich mehr Daten verarbeiten müssen als bisher. „Der Datenhunger ist klar erkennbar, vor allem nach Videos“, sagte Telekom-Manager Keller. Im Hintergrund hilft sein Konzern sogar einem Konkurrenten: Die Telekom bindet viele LTE-Sendestationen von O2 an die Datenautobahn an. Um die Kunden buhlen die Anbieter allerdings weiterhin völlig separat. („Breitbandatlas“ mit LTE-Versorgung: http://url.dapd.de/2hH2ZW Bundesnetzagentur zu „weißen Flecken“: http://url.dapd.de/i3XyQH ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gericht erlaubt Leiharbeit in Lufthansa-Maschinen

Gericht erlaubt Leiharbeit in Lufthansa-Maschinen Frankfurt/Main (dapd). Die Lufthansa darf Leiharbeitnehmer als Stewards oder Stewardessen beschäftigen. Das hessische Landesarbeitsgericht (LAG) wies am Dienstag in Frankfurt am Main einen Antrag der Gruppenvertretung der Lufthansa-Flugbegleiter gegen den Einsatz von Leiharbeitern als Kabinenpersonal aus formalen Gründen ab. Die Vertretung könne sich nicht auf eine Vereinbarung berufen, mit der die Lufthansa den Einsatz eigenen Kabinenpersonals zugesichert habe, entschied das Gericht. Sie sei nicht für die Durchsetzung tariflicher Ansprüche zuständig. Die Vereinbarung, auf die die Gruppenvertretung ihren Antrag auf eine einstweilige Anordnung stützte, hatten im Jahr 2005 die für die Lufthansa zuständigen Tarifparteien abgeschlossen. Tarifliche Ansprüche könnten nur die Tarifvertragsparteien selbst durchsetzen, begründete das Landesarbeitsgericht seine rechtskräftige Entscheidung. Auf die Frage, ob die damalige Vereinbarung noch nachwirke, komme es deswegen nicht an. (Aktenzeichen: Hessisches Landesarbeitsgericht 4 TaBVGa 69/12) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Opel verliert im Juni weiter Absatz

Opel verliert im Juni weiter Absatz Flensburg/Berlin (dapd). Opel kann nicht vom belebenden Wind auf dem deutschen Automarkt profitieren. Der angeschlagene Hersteller aus Rüsselsheim verlor im Juni in Deutschland acht Prozent Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat, wie aus einem Bericht des Flensburger Kraftfahrt-Bundesamtes vom Dienstag hervorgeht. Der Gesamtmarkt legte dagegen um 2,9 Prozent zu. Allerdings hatte der Opel-Rückgang im Mai noch elf Prozent betragen. Die großen Gewinner im Juni waren wie schon das ganze Jahr die koreanischen Schwesterunternehmen Hyundai und Kia mit je 36 bis 37 Prozent mehr Neuzulassungen. Toyota legte sogar um 66 Prozent gegenüber Juni 2011 zu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

IWF lobt deutsche Wirtschaftsentwicklung in der Krise

IWF lobt deutsche Wirtschaftsentwicklung in der Krise Berlin (dapd). Die deutsche Wirtschaft hat sich trotz der europäischen Schuldenkrise in beeindruckender Weise entwickelt. Das attestiert der Internationale Währungsfonds (IWF) der Bundesrepublik in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Konkret lobt der IWF die niedrige Arbeitslosenquote, gestiegene Gehälter und niedrige Kosten für die Geldaufnahme. Angesichts dieser Daten erwarte man, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2012 insgesamt um 1,25 Prozent wachse, sagte der Leiter der Deutschland-Mission beim IWF, Subir Lall. Allerdings gebe es auch Risiken für Deutschland, betonte Lall. Besonders eine Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone oder ein Rückgang des weltweiten Wirtschaftswachstums könnten auch Deutschland erfassen. Die Bundesrepublik sei eine der offensten der großen Volkswirtschaften und sei deshalb auch bei Entwicklungen in der Eurozone und in anderen Ländern besonders anfällig, heißt es in dem Bericht nach den sogenannten Artikel-IV-Konsultationen des IWF. Diese Gefährdung von außen treffe vor allem auf den deutschen Bankensektor zu, sagte Lall. Einige der Geldhäuser seien zu sehr mit Märkten am Rande der Währungsunion verbunden oder hätten große Derivat-Portfolios, die besonders zum Risiko beitragen würden, heißt es in dem IWF-Bericht. Unter anderem forderte Lall auch mehr Fortschritt bei der Neuausrichtung der Landesbanken. Sie müssten nach dem Verlust ihrer traditionellen Rolle mit einem neuen Geschäftsmodell aufwarten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Attraktives Büroprojekt „BOB im AirportPark FMO“

Greven. Im AirportPark FMO sind die Weichen für ein neues attraktives Büroprojekt gestellt. In bester Lage, direkt am neuen Kreisverkehr an der Airportallee Ecke Otto-Lilienthal-Straße, gehen die Planungen für den sogenannten „BOB im AirportPark FMO“ zügig voran. BOB steht für die Abkürzung „Balanced Office Building“.

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E.on bekommt Gas aus Russland künftig billiger

E.on bekommt Gas aus Russland künftig billiger Düsseldorf (dapd). Erfolg für E.on: Deutschlands größter Energieversorger muss künftig für Gaslieferungen aus Russland weniger zahlen und kann daher seine Gewinnprognose für 2012 fast verdoppeln. Die Verbraucher dürften allerdings kaum von den Preissenkungen profitieren. Nach schwierigen Verhandlungen verständigte sich der Düsseldorfer Energieriese am Dienstag mit dem russischen Staatskonzern Gazprom auf günstigere Lieferkonditionen für das per Pipeline nach Deutschland transportierte Gas. E.on-Chef Johannes Teyssen sagte, die Einigung festige die langjährige Partnerschaft mit Gazprom. Für den Düsseldorfer Konzern ist die Einigung ein wichtiger Durchbruch. Denn das Gasgeschäft war zuletzt – neben der Kernenergie – das größte Sorgenkind von E.on. Allein im vergangenen Jahr schrieb der Konzern im Gashandel Verluste von rund 700 Millionen Euro. Denn seine langfristigen, an den Ölpreis gekoppelten Lieferverträge mit Russland, Norwegen und anderen Ländern zwangen den größten deutschen Gasimporteur dazu, Preise zu zahlen, die deutlich über dem aktuellen Marktpreisnivau lagen. Der Konzern hatte deshalb bereits seit geraumer Zeit mit den Lieferländern über Preiszugeständnisse verhandelt. Als letzter Lieferant stimmte nun auch Russland einer Anpassung der Preiskonditionen zu – rückwirkend zum vierten Quartal 2010. Für den durch den Atomausstieg geschwächten Konzern bringt dies eine deutliche Entlastung. Allein im ersten Halbjahr 2012 rechnet der Konzern mit einem positiven Effekt von etwa einer Milliarde Euro auf das Ergebnis. Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet der Konzern nun einen nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro. Bislang war das Unternehmen von einem Gewinn zwischen 2,3 und 2,7 Milliarden Euro ausgegangen. Gasverbraucher können allerdings wohl erst einmal nicht mit einer Weitergabe der Preissenkung rechnen. Der Konzern habe zuletzt im Gasgeschäft hohe Verluste gemacht, die erst kompensiert werden müssten, hieß es in Unternehmenskreisen. Tatsächlich hatte E.on das Gas teilweise unter Einkaufspreis abgeben müssen. Umso zufriedener zeigte sich der Konzern mit den nun erreichten Nachbesserungen. „Die neuen Preise sind wettbewerbsfähig“, hieß es in Unternehmenskreisen. Das Gasgeschäft könne damit nach der Schwächephase der vergangenen Jahre künftig wieder einen deutlichen Beitrag zum Konzernergebnis leisten. E.on-Rivale RWE verhandelt zurzeit mit Gazprom noch über günstigere Einkaufskonditionen und rechnet noch in diesem Jahr mit einer Einigung, wie ein Sprecher in Essen sagte. An der Börse sorgte der E.on-Erfolg zunächst für einen Kurssprung. Die E.on-Aktie gewann zeitweise mehr als drei Prozent an Wert, büßte jedoch bis zum Nachmittag einen Großteil des Gewinns wieder ein. Auch RWE-Aktie profitierte deutlich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)