Konzerne wollen Kupferdieben die Absatzwege abschneiden

Konzerne wollen Kupferdieben die Absatzwege abschneiden Berlin (dapd). Eine Sicherheitspartnerschaft dreier großer Infrastrukturkonzerne mit den Metallhändlern soll Kupferdieben das Handwerk legen. Die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom und der Energiekonzern RWE gaben am Dienstag die Gründung eines Bündnisses gegen Metalldiebe bekannt, das vor allem die Absatzkette des gestohlenen Gutes unterbrechen soll. Die Schäden der drei Unternehmen hatten sich nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr auf 20 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Neben einem „elektronischen Frühwarnsystem“ gehört auch ein Informationsaustausch mit den Metallhändlern über die Diebstähle zu den vereinbarten Maßnahmen. Außerdem suchen die Konzerne Partner in der Wissenschaft für neue Projekte zum Schutz vor den Dieben. Die Bahn war 2011 mit mehr als 3.000 Fällen von Metalldiebstahl betroffen, die Telekom verzeichnete 320 Fälle, RWE 466. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Sinn und Krämer legen im Ökonomen-Streit nach

Sinn und Krämer legen im Ökonomen-Streit nach Frankfurt/Main (dapd). Die beiden Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn und Walter Krämer kontern die teils scharfe Schelte von Kollegen und Politikern aus den vergangenen Tagen. „Überall auf der Welt“ würden die EU-Gipfelbeschlüsse so verstanden, dass Banken künftig Geld aus dem Euro-Rettungsschirm ESM bekommen könnten und die Gläubiger so von den Risiken befreit würden, schrieben der Chef des Münchner Ifo-Instituts und der Dortmunder Statistik-Professor in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Mit ihrem inzwischen von mehr als 170 Wirtschaftswissenschaftlern unterzeichneten Appell gegen die Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung hatten Sinn und Krämer in der vergangenen Woche heftigen Streit entfacht. In der inzwischen als „Ökonomen-Streit“ genannten Auseinandersetzung hatte es teils wütende Erwiderungen aus verschiedenen Richtungen gehagelt. „Der Jubel der Finanzmärkte über die Bereitschaft Deutschlands, die Verluste mit seinem Geld auszugleichen, sollte die deutschen Bürger genauso sorgenvoll stimmen wie uns“, warnten die Autoren nun. „Wir befürchten, dass Deutschland sich in eine finanzielle Verantwortung hineinziehen lässt, aus der es sich später nicht wieder wird befreien können.“ Politische Versprechen über verbindliche Regeln und Bedingungen seien, das habe die europäische Erfahrung gelehrt, dagegen im Ernstfall wenig wert, schrieben Sinn und Krämer. „Das Spiel hat sich mittlerweile so häufig wiederholt, dass wir nicht verstehen, woher die deutsche Regierung und einige unserer Kollegen die Hoffnung nehmen, dieses Mal könnte alles anders sein.“ Dennoch zieht der Appell der deutschen Ökonomen weiter heftigen Widerspruch auf sich – inzwischen auch aus dem Ausland. „Der Brief ist reich an hitziger Rhetorik und arm an sachlichen Details“, sagte etwa Berkeley-Ökonom Barry Eichengreen der „Financial Times Deutschland“ (Dienstagausgabe). „Ich halte den Aufruf für zu simpel, unklar und ideologisch“, sagte auch der Harvard-Wissenschaftler Alberto Alesina. „Dieser Text zeigt kein Verständnis davon, was eine Bankenkrise ist – als ob sie 2008 und in den früheren Krisen geschlafen hätten“, bemängelte der Genfer Ökonom Charles Wyplosz. „Es würde zum Kollaps des Euro führen, wenn man dem Rat dieser Ökonomen folgen würde“, folgerte Harvard-Professor Dani Rodrik. Derweil machen auch die ersten Unterzeichner des Aufrufs von Sinn und Krämer einen Rückzieher. Bis Montagnachmittag unterzeichneten mindestens neun der Wissenschaftler auch den später vom Berliner Ökonomen Frank Heinemann initiierten Aufruf, der eine europäische Bankenunion gerade als unverzichtbar für eine dauerhafte Lösung der Krise ansieht. Er zählt nun ebenfalls mehr als 100 Anhänger. (Gastbeitrag von Sinn und Krämer: http://url.dapd.de/HA6Zhn ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zwölf Klagen gegen die Elbvertiefung

Zwölf Klagen gegen die Elbvertiefung Leipzig/Hamburg (dapd). Insgesamt zwölf Klagen sind bei dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gegen die Elbvertiefung eingegangen. Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts am Dienstag auf dapd-Anfrage. Nun müssten alle Klagen eingetragen werden, dann könne das Gericht anfangen, sich einzulesen. Gegen das Vorhaben wehrt sich in erster Linie das Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“, bestehend aus dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Naturschutzbund (NABU) und der Umweltstiftung WWF. Per Eilantrag wollen die Verbände den noch für dieses Jahr geplanten Baustart verhindern. Laut einem Bericht des Radiosenders NDR 90,3 kann das Bundesverwaltungsgericht bereits nach drei Monaten über einen möglichen Baustopp entscheiden. Diese zeitlichen Angaben konnte der Gerichtssprecher auf Anfrage jedoch nicht bestätigen. dapd (Politik/Politik)

VW steigert Absatz um mehr als zehn Prozent

VW steigert Absatz um mehr als zehn Prozent Wolfsburg (dapd). Die Automarke Volkswagen hat im ersten Halbjahr den Absatz weltweit um 10,2 Prozent auf 2,79 Millionen Fahrzeuge gesteigert. Im Einzelmonat Juni verzeichnete die Hauptmarke des VW-Konzerns trotz der sich verschärfenden Absatzkrise in Europa Zuwachs und kam mit 498.600 Auslieferungen auf ein Plus von 13,7 Prozent. „Die Marke Volkswagen Pkw hat sich im ersten Halbjahr trotz der schwierigen Situation in Westeuropa positiv entwickelt. Die erheblichen Unsicherheiten in Europa bleiben aber bestehen und begleiten uns ins zweite Halbjahr“, erklärte Vertriebsvorstand Christian Klingler am Dienstag. Trotz der schwierigen Situation in den südeuropäischen Märkten erhöhte Volkswagen seine Auslieferungen in Gesamteuropa im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent auf 907.900 Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kampf gegen Korruption bleibt eine globale Herausforderung

Kampf gegen Korruption bleibt eine globale Herausforderung Berlin (dapd). Die Bekämpfung der Korruption bleibt eine globale Herausforderung für Regierungen und Konzerne. Zu diesem Schluss kommt die Nichtregierungsorganisation Transparency International in einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie über Anti-Korruptionsprogrammme der 105 weltgrößten Aktiengesellschaften. Der diesjährige Transparenzbericht bescheinigt den Konzernen generell zwar Fortschritte bei der Bekämpfung des Nährbodens von Wirtschaftsstraftaten wie Bestechlichkeit oder illegalen Preisabsprachen. Dennoch stellt er insbesondere 24 Banken und Versicherungen schlechte Zeugnisse aus. Sie erreichten von 10 möglichen Transparenzpunkten im Schnitt nur 4,2 Zähler. Am besten von allen 105 untersuchten Unternehmen schnitt demnach der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil ab, der 8,3 Punkte erreichte. Statoil mache Informationen über Anti-Korruptionsprogramme, über Tochtergesellschaften, Steuerzahlungen und Gewinne in 37 Ländern öffentlich, lobte die Organisation. Dagegen hätten undurchsichtige Strukturen bei Banken und Versicherungen zur jüngsten Finanzkrise maßgeblich beigetragen, hieß es. Schlusslicht der Rangliste ist die Bank of China, die auf einen Wert von 1,1 Transparenzpunkten kommt. Die meisten der sieben untersuchten Unternehmen mit Sitz in Deutschland wie die Telekom (Platz 29) und der Energiekonzern E.on (30 Platz) rangieren im oberen Mittelfeld der Rangliste. Als bestes deutsches Unternehmen landet BASF mit einem Wert von 6,7 auf Platz sieben. Der Ludwigshafener Chemiekonzern erreichte in der zentralen Kategorie „Unternehmensstruktur“ den Bestwert von 100 Prozent. Die Unternehmensstruktur ist nach Angaben der Verfasser des Berichts ein zentrales Hemmnis bei der Beurteilung von Konzernen in Bezug auf ihre Steuermoral und mögliche Verflechtungen mit der Politik. „Multinationale Unternehmen bleiben ein zentraler Bestandteil des weltweiten Korruptionsproblems“, sagte der geschäftsführende Direktor von Transparency International, Cobus de Swardt. Für die Konzerne sei „die Zeit gekommen, sich aktiv an der Lösung des Problems zu beteiligen“, mahnte der Anti-Korruptionsexperte. Zugleich appellierte die Nichtregierungsorganisation an die Chefetagen der internationalen Großkonzerne, die Lehren aus traumatischen Erfahrungen der Vergangenheit zu ziehen. Als Konsequenz der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 müssten sich mehr Topmanager „entschlossener zur Bekämpfung der Korruption bekennen“, forderte die Vorsitzende von Transparency International, Huguette Labelle. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Tourismusbranche verbucht zehn Prozent mehr Übernachtungen

Tourismusbranche verbucht zehn Prozent mehr Übernachtungen Wiesbaden (dapd). 39 Millionen Gäste haben im Mai 2012 in Hotels, Pensionen und auf Campingplätzen in Deutschland übernachtet. Das ist ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Sowohl die Zahl der Übernachtungen von Besuchern aus dem Ausland als auch aus dem Inland erhöhte sich dabei um zehn Prozent. Auf ausländische Gäste entfielen den Angaben zufolge 6,3 Millionen Übernachtungen, auf Gäste aus dem Inland 32,7 Millionen. Von Januar bis Mai 2012 legte die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 142,7 Millionen zu. Ausländische Gäste buchten demnach 23,8 Millionen Übernachtungen (plus zehn Prozent), Besucher aus dem Inland 118,9 Millionen (plus sieben Prozent). Die Angaben der Statistiker berücksichtigen Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafplätzen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Krankenkassen und Hebammen einigen sich auf Ausgleichszahlungen

Krankenkassen und Hebammen einigen sich auf Ausgleichszahlungen Berlin (dapd). Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich mit dem Verband der Hebammen auf Ausgleichszahlungen für freiberufliche Geburtshelferinnen geeinigt. Künftig werden die Kostenerhöhungen durch steigende Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung vollständig von den Krankenkassen übernommen. Das teilte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen GKV am Dienstag in Berlin mit. Demnach bekommt durch die Neuregelung eine freiberufliche Hebamme bei jeder von ihr betreuten Geburt im Geburtshaus 25,60 Euro zusätzlich und bei einer Hausgeburt 78 Euro mehr. Damit erhöhten sich den Angaben zufolge die Ausgaben der Krankenkassen um rund 1,7 Million Euro pro Jahr. Die Einigung gilt rückwirkend zum 1. Juli 2012. Keine Einigung hingegen gab es bei den Honoraren für die Hebammen. Das Angebot des GKV-Verbandes, die Honorare um über zehn Prozent zu erhöhen, lehnten die Vertreter der Hebammen ab. dapd (Politik/Politik)

Wohnungsbaupreise steigen um 2,7 Prozent

Wohnungsbaupreise steigen um 2,7 Prozent Wiesbaden (dapd). Häuslebauer müssen in Deutschland wieder tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, stiegen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Mai 2012 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,7 Prozent. Diese Kostensteigerung lag damit über der allgemeinen Teuerungsrate der Lebenshaltungskosten, die in diesem Zeitraum 1,9 Prozent betrug. Die Preise für Rohbauarbeiten legten demnach im Mai auf Jahressicht um 2,7 Prozent zu. Den höchsten Preisanstieg gab es mit einem Zuwachs von 4,0 Prozent bei Dämmarbeiten an technischen Anlagen. Jeweils um 3,7 Prozent teurer wurden der Bau von Heizungs- und zentralen Wassererwärmungsanlagen sowie Dacharbeiten. Die geringste Kostensteigerung entfiel mit 0,6 Prozent auf Stahlbauarbeiten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Euro-Krise ohne Auswirkungen auf die Mehrzahl der Unternehmen

Euro-Krise ohne Auswirkungen auf die Mehrzahl der Unternehmen Düsseldorf (dapd). Knapp zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland spüren nach eigenen Angaben die Euro-Krise bisher nicht. In einer Umfrage für das „Handelsblatt“ haben dies 64 Prozent der befragten Spitzenmanager angegeben, wie die Zeitung in ihrer Ausgabe vom Dienstag berichtet. Bei dem verbleibenden Drittel mache sich die Krise vor allem durch Einbußen im Auslandsgeschäft und schwächere Umsätze bemerkbar. Die Investitionsbereitschaft sei seit der Umfrage im Januar jedoch nur leicht zurückgegangen. Für den „Handelsblatt Business-Monitor“ werden seit 1999 regelmäßig Führungskräfte befragt. Für die aktuelle Studie wurden die Antworten von 641 Spitzenkräften ausgewertet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gysi hält ESM nicht für dringlich

Gysi hält ESM nicht für dringlich Baden-Baden (dapd). Die Euro-Rettung wäre nach Ansicht von Linke-Fraktionschef Gregor Gysi durch ein Scheitern des Rettungsfonds ESM vor Gericht nicht gefährdet. Es gebe keine Dringlichkeit den ESM einzuführen, da die aktuellen Hilfsgelder für Spanien, Griechenland und Zypern noch durch den Vorgängerfonds EFSF ausgezahlt werden könnten, sagte Gysi am Dienstag im Südwestrundfunk kurz vor der Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über Eilanträge gegen ESM und Fiskalpakt. Die Linke gehört zu den Klägern in Karlsruhe. Die Summe, mit der Deutschland beim ESM bürge, sei viel zu hoch, sagte Gysi. Er ging von maximalen Haftung in Höhe von zwei Billionen Euro aus. dapd (Politik/Politik)