Berlin (dapd). Das Opelwerk in Eisenach ist nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer keineswegs vor einer Schließung sicher. In Thüringen gebe es kein Presswerk. „Das Werk hat keinen Standortvorteil“, sagte der Leiter des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen, der Zeitschrift „SuperIllu“ laut Vorabbericht vom Mittwoch. Die Produktion des neuen Kleinwagens Adam könne problemlos ins spanische Saragossa verlagert werden. Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) sagte, er sehe keinen Grund dafür, an der Gültigkeit der Vereinbarungen für Eisenach zu zweifeln. Derzeit werde über eine zweijährige Verlängerung der Standortgarantie über 2014 hinaus verhandelt. Insgesamt rechnet Dudenhöffer damit, dass Opel Werke schließen wird. Nach dem Führungswechsel wisse niemand, wo die Reise hingehe, sagte er. Dabei sehe er auch Bochum gefährdet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
FDP-Politiker Fricke wertet Moody’s Ausblickssenkung als Warnung
Berlin (dapd). Nach Ansicht des haushaltspolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion, Otto Fricke, ist die Senkung des Ausblicks für die Kreditwürdigkeit Deutschlands auf negativ als Warnung zu verstehen. „Deutschland kann nicht unbegrenzt Sicherheiten leisten“, sagte er am Mittwochmorgen im RBB-Inforadio. Moody’s traue Deutschland momentan nicht zu, dass das Land irgendwann ein Stoppzeichen setze. Bei den Ländern, die sich nicht an die Auflagen hielten, könne sich Deutschland nicht unbegrenzt an Hilfsleistungen beteiligen, sagte Fricke. Deutschland dürfe es vor allem auch nicht, wenn es Stabilitätsanker bleiben wolle. Die Ausblickssenkung sei insgesamt aber kein Grund, in Panik zu verfallen, sagte er weiter. dapd (Politik/Politik)
Verteidigungsminister zu Blitzbesuch in Südafghanistan
Berlin/Kandahar (dapd). Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist am Mittwoch zu einem Blitzbesuch im Süden Afghanistan eingetroffen. Bei seinem Besuch der amerikanischen Truppen in Kandahar gehe es um einen Informationsaustausch sowie um einen „Dank an die Alliierten“, sagte ein Ministeriumssprecher. Nähere Angaben wurden aus Sicherheitsgründen nicht gemacht. Es ist der achte Besuch von de Maizière in Afghanistan und der erste im umkämpften Süden des Landes. dapd (Politik/Politik)
Brüderle kritisierte mangelnden Reformeifer Griechenlands
Berlin (dapd). FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle fordert von Griechenland größere Reformanstrengungen. „Der Empfänger von Solidarität hat die Pflicht, alles Mögliche zu tun, um die Ursachen seiner Misere zu beseitigen“, sagte Brüderle am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Griechenland dürfe nicht permanent Zusagen machen und sie dann nicht einhalten. „Sie müssen auch das umsetzen, was sie gesagt haben“, sagte Brüderle. Griechenland müsse „überzeugende Schritte tun“, wenn es in der Eurozone bleiben wolle. Brüderle stellte sich damit hinter Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), der die griechische Regierung am Wochenende ebenfalls scharf kritisiert hatte. Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone habe „längst seinen Schrecken verloren“, sagte Rösler. dapd (Politik/Politik)
Wiefelspütz rechnet mit Erfolg der Verfassungsklagen gegen Wahlrecht
Karlsruhe (dapd). Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz rechnet mit einem Erfolg der Verfassungsklagen gegen das neue Wahlrecht. Dieses sei von der schwarz-gelben Koalition „nach ihren Interessen gestaltet worden“, sagte Wiefelspütz am Mittwoch im Deutschlandfunk. Daher sei er überzeugt, dass das Bundesverfassungsgericht die Reform aufheben werde. Der verzerrende Effekt des negativen Stimmgewichts und das Problem der Überhangmandate müssten gelöst werden, sagte Wiefelspütz. Das Wahlrecht müsse im Grundsatz verständlich sein. Die jetzige Regelung sei zu kompliziert. Die Richter entscheiden am (heutigen) Mittwoch, ob das neue Wahlrecht verfassungsgemäß ist. Der Zweite Senat urteilt über Verfassungsklagen von SPD und Grünen sowie eine von über 3.000 Bürgern erhobene Massenbeschwerde. dapd (Politik/Politik)
Russland warnt Syrien vor Einsatz von Chemiewaffen
Beirut (dapd). Russland hat Syrien vor dem Einsatz von Chemiewaffen gewarnt. Das russische Außenministerium erklärte am Dienstag in Moskau, Syrien habe ein Konvention zum Verbot von Chemiewaffen unterzeichnet. Die russische Regierung erwarte, dass die Führung in Damaskus ihre internationalen Verpflichtungen einhalte. Ein enger Vertrauter von Präsident Baschar Assad und ranghoher Kommandeur bestätigte unterdessen seine Flucht aus Syrien. Brigadegeneral Manaf Tlass, Sohn eines früheren Verteidigungsministers, sagte dem Fernsehsender Al Arabija, die Syrer müssten jetzt zusammenarbeiten, um ein neues, demokratisches Land aufzubauen. Es war sein erster öffentlicher Auftritt, seit er sich Anfang Juli ins Ausland absetzte. Sein langes Schweigen hatte Spekulationen aufkommen lassen, ob er sich dem Aufstand anschließen oder nur dem Bürgerkrieg entkommen wollte. Tlass ist der ranghöchste Deserteur des syrischen Regimes seit Beginn des Aufstands vor 17 Monaten. Er war Mitglied der Republikanischen Garde und ist der Sohn des ehemaligen Verteidigungsministers Mustafa Tlass. Zu seinem Aufenthaltsort äußerte er sich nicht. Iranische Revolutionsgarde droht arabischen Staaten Ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde warnte die arabischen Staaten vor einer Unterstützung der Aufständischen in Syrien. Die „verhassten Araber“ würden Konsequenzen spüren, wenn sie weiterhin auf den Sturz der Regierung hinarbeiteten, zitierte die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars General Masud Dschasajeri. „Bald wird der Boden Syriens vom Dreck der Feinde gereinigt sein.“ Dschasajeri nannte zwar keine einzelnen Länder, aber in der Region gelten vor allem Saudi-Arabien und die Golfstaaten als Unterstützer der syrischen Rebellen. Die Regierung in Teheran hingegen steht auf Assads Seite. Zuvor hatten sich Aufständische und Regierungstruppen in der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo erneut heftige Gefechte geliefert. Mit Hubschraubern und Kampfflugzeugen versuchten die Streitkräfte, die Millionenstadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von schweren Luftangriffen auf Aleppo. Die Hauptstadt Damaskus hingegen schien wieder unter der Kontrolle von Assads Truppen zu stehen. Dort hatten die Rebellen in der vergangenen Woche eine Großoffensive gegen die Streitkräfte gestartet. Warnung auch von Obama Auch US-Präsident Barack Obama warnte die syrische Regierung vor dem Einsatz von Chemiewaffen. „Angesichts des Chemiewaffenarsenals des Regimes werden wir Assad und seine engsten Mitarbeitern weiter vor Augen halten, dass die Welt aufpasst“, sagte Obama in einer Rede vor Veteranen im US-Staat Nevada. Sollte die Führung in Damaskus „den tragischen Fehler begehen, diese Waffen einzusetzen“, müsse sie sich vor der Weltgemeinschaft dafür verantworten. Syrien hatte am Montag erstmals den Besitz von Chemiewaffen zugegeben und damit gedroht, sie im Fall von ausländischen Angriffen auch einzusetzen. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)
Blatt: Bericht zur Rolle der Deutschen Bank in Libor-Affäre in Kürze
München (dapd). Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin legt einem Zeitungsbericht zufolge Mitte August ihren Bericht über die Rolle von Mitarbeitern der Deutschen Bank in der Libor-Affäre vor. Derzeit prüfe die Bundesbank im Auftrag der Bafin, bis zu welcher Hierarchie-Ebene das Wissen um die Manipulationen der Zinssätze Libor und Euribor reichten, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochausgabe) ohne nähere Quellenangabe. Sie gehe davon aus, dass die betroffenen Händler nicht ganz ohne Wissen von Vorgesetzten gehandelt haben können. Die Bank nimmt nach Informationen der Zeitung ein „Update“ ihrer bisherigen Erkenntnisse vor. Danach sei dem langjährigen Investmentbanker und aktuellem Vorstandschef Anshu Jain nichts vorzuwerfen. „Wir werden zu ihm halten“, sagte Aufsichtsratschef Paul Achleitner dem Bericht zufolge intern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Europas Krise verdirbt ArcelorMittal das Geschäft
Luxemburg (dapd). Die europäische Wirtschafts- und Finanzkrise verdirbt das Geschäft des weltgrößten Stahlherstellers ArcelorMittal. Im zweiten Quartal brach der operative Gewinn auf Jahressicht um rund 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar (knapp zwei Milliarden Euro) ein, wie das Unternehmen am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Unter dem Strich verdiente ArcelorMittal noch 959 Millionen Dollar, nachdem es im Vorjahr noch gut 1,5 Milliarden gewesen waren. Der Umsatz schrumpfte im zweiten Quartal um etwa zehn Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar. Auch für den Rest des Jahres gab der Konzern einen pessimistischen Ausblick. Besonders wegen der Eurokrise seien die Marktbedingungen im ersten Halbjahr herausfordernder gewesen als erwartet, sagte der Vorstandsvorsitzende Lakshmi N. Mittal. Für die zweite Jahreshälfte sei keine Veränderung zu erwarten. „Europa bleibt unsere Hauptsorge“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Nach Buchungsboom in Griechenland werden langsam die Kapazitäten knapp
Duisburg (dapd-nrw). Der überraschende Boom bei Pauschalreisen von Deutschland nach Griechenland könnte nach Ansicht eines der wichtigsten deutschen Tourismusmanagers sogar zu einem Angebotsengpass führen. „Seit Juni zieht Griechenland bei uns wieder spürbar an, die Buchungen nehmen Woche um Woche zu. Langsam werden die Kapazitäten knapp“, sagte der Gründer und Chef des Veranstalters Alltours aus Duisburg, Willi Verhuven, der Nachrichtenagentur dapd. Erst am Montag hatte die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr über den plötzlichen Run aus Deutschland auf Hellas berichtet, nachdem noch im Frühjahr die Buchungen ein Drittel unter dem Vorjahr lagen. Verhuven wies die Vermutung zurück, vor allem der Regensommer treibe die deutschen Urlauber nun doch nach Griechenland: „Daran alleine liegt es nicht. Auch Preissenkungen und unsere großangelegte Imagekampagne für Griechenland haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Nachfrage wieder steigt“, erklärte er. Alltours hatte im Frühjahr im Alleingang eine Werbekampagne für Griechenland als Reiseziel gestartet. Verhuven hält es für möglich, dass der aktuelle Hellas-Boom kein Strohfeuer ist: „Es wäre für Griechenland gut, wenn sich der Trend fortsetzen würde. Und es spricht nichts dagegen, angesichts der hohen Qualität, des sehr guten Services und der perfekten touristischen Infrastruktur. Griechenland ist nach wie vor voll konkurrenzfähig zu den anderen Urlaubsregionen.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zeitung: Schäuble will Hedgefonds enger an die Leine nehmen
Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will einem Zeitungsbericht zufolge das Geschäft von Hedgefonds in Deutschland einschränken. Geplant ist etwa, besonders risikoreichen Hedgefonds den Verkauf von Anteilen an Privatanleger zu verbieten, wie die „Berliner Zeitung“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Gesetzentwurf des Finanzministeriums. Privatanlegern ist danach künftig nur noch eine Investition in sogenannte Dach-Hedgefonds erlaubt, die das Risiko auf mehrere verschiedene Hedgefonds verteilen und damit als etwas weniger riskant gelten. Hedgefonds versprechen Anlegern häufig überdurchschnittliche Renditen. Um diese zu erzielen, gehen sie zum Teil hohe Risiken ein. Nach Ansicht vieler Politiker sind sie Mitauslöser der Finanzkrise. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)