Berlin (dapd). Die Telekom bringt als Alternative zur Briefpost ein System für vertrauliche, sichere und nachweisbare E-Mails auf den Markt. Nach dem gesetzlich geregelten Standard De-Mail können registrierte Kunden vom 31. August an elektronische Post verschicken, wie der Telekom-Vorstand für Deutschland, Niek Jan van Damme, am Donnerstag in Berlin erklärte. Weitere Anbieter von Internetanschlüssen und E-Mail-Adressen sollen folgen, so dass das System letztlich zwei Dritteln aller E-Mail-Nutzer in Deutschland offen stehen soll. Anders als bei herkömmlichen E-Mails sind bei De-Mails Sender und Empfänger klar zu identifizieren. Gedacht ist die Anwendung vor allem für vertraglich bindende Post, etwa im Schriftverkehr von und mit Banken, Versicherungen und Energieversorgern. Auch Einschreiben können damit verschickt werden. Nur in den wenigen Fällen, in denen gesetzlich die unterschriebene Papierform eines Schriftstücks vorgesehen ist, kann De-Mail die Post noch nicht ersetzen. Das sei etwa bei der Kündigung eines Arbeitsverhältnisses der Fall, erklärte ein Telekom-Sprecher. Das Angebot solle langfristig ein Drittel der Briefe und bereits 2013 rund 2,5 Milliarden Seiten Papier überflüssig machen, sagte van Damme. Bisher hätten sich rund 1,5 Millionen Kunden für De-Mail registriert. Die Telekom erwarte sich einen Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe. Privatkunden müssen sich vor der Freischaltung mit ihrem Personalausweis oder Pass beim De-Mail-Anbieter identifizieren. Bei der Telekom sind drei derartige Nachrichten pro Monat kostenlos, die weiteren kosten 39 Cent. Die Telekom ist nicht der erste Anbieter, der eine sichere Übertragung elektronischer Post verspricht. Die Deutsche Post bietet zum Beispiel bereits unter dem Namen E-Post ein ähnliches Verfahren an. Allerdings führt die Telekom als erster großer Anbieter das Verfahren nach dem De-Mail-Standard ein, der gesetzlich geregelt ist und den Austausch unter allen teilnehmenden Anbietern ermöglichen soll. Zu den ersten Unternehmen, die Nachrichten nach dem De-Mail-Standard akzeptieren, gehören der Versicherungskonzern Allianz und die Targobank. Der IT-Vorstand der Allianz, Alexander Vollert, sagte, sein Unternehmen erhoffe sich Zeit- und Kostenersparnisse von dem neuen System. Er räumte aber auch ein, dass Nachrichten nach dem bestehenden E-Post-Verfahren bislang „keine substanziellen Größenordnungen“ erreicht hätten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Air-Berlin-Großaktionär will angeblich Ablösung von Mehdorn
Hamburg (dapd). Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways dringt laut einem Magazinbericht auf die Ablösung von Hartmut Mehdorn an der Spitze der verlustreichen Fluggesellschaft. Etihad-Chef James Hogan habe das Vertrauen in Mehdorn verloren und verlange eine rasche Neubesetzung der Führung von Deutschlands zweitgrößter Airline, wie das Hamburger „Manager Magazin“ am Donnerstag vorab berichtete. Air Berlin gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Der frühere Bahn-Chef Mehdorn hatte die Leitung von Air Berlin vor einem Jahr übernommen. Trotz eines strikten Sparprogramms ist die Fluggesellschaft aber auch unter seiner Führung noch nicht aus den roten Zahlen gekommen. Dennoch sieht Mehdorn das Unternehmen auf einem guten Weg. Die arabische Etihad war Ende 2011 mit einem Anteil von mehr als 29 Prozent bei der finanziell klammen Air Berlin eingestiegen und ist deren größter Einzelaktionär. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Studie: In Ostdeutschland werden mehr Arbeitslose eingestellt als im Westen
Nürnberg (dapd). Auf der Suche nach neuem Personal greifen ostdeutsche Firmen einer Studie zufolge stärker auf Arbeitslose zurück als westdeutsche. 2011 sei in Ostdeutschland die Hälfte aller neu eingestellten Mitarbeiter vorher arbeitslos gewesen, in Westdeutschland indes nur 36 Prozent, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Gleichzeitig rekrutierten westdeutsche Betriebe neue Beschäftigte zu 45 Prozent aus dem Bestand an Personen, die vorher schon woanders beschäftigt waren, während diese Gruppe in Ostdeutschland lediglich etwas mehr als ein Drittel aller Neueinstellungen ausmache. Wie aus der IAB-Studie weiter hervorgeht, kommen auf eine sofort zu besetzende Stelle in den neuen Bundesländern mehr als doppelt so viele Arbeitslose wie in den alten Bundesländern: Im vierten Quartal 2011 gab es im Westen durchschnittlich rund drei Arbeitslose je sofort zu besetzender Stelle, im Osten gut acht. Allerdings war die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland 2011 mit 11,3 Prozent auch fast doppelt so hoch wie im Westen (6,0). Die meisten Neueinstellungen kamen in beiden Teilen Deutschlands über persönliche Kontakte und Stellenanzeigen zustande. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing spielten dagegen kaum eine Rolle. Insgesamt wurden der Studie zufolge 2011 in Deutschland 5,4 Millionen Stellen erfolgreich besetzt. Bei 953.000 Stellen wurde die Personalsuche mangels geeigneter Bewerber abgebrochen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Opel rettet sich in Kurzarbeit
Rüsselsheim (dapd). Der angeschlagene Autohersteller Opel zieht die Notbremse und meldet ab September Kurzarbeit ein. Eine entsprechende Vereinbarung sei einvernehmlich mit Betriebsrat und IG Metall getroffen worden, teilte das Tochterunternehmen des US-Konzerns General Motors (GM) am Donnerstag mit. Die Maßnahme gelte für einen Zeitraum von 20 Tagen bis Jahresende und betreffe 16.300 Mitarbeiter am Stammsitz Rüsselsheim und im Motoren- und Komponentenwerk Kaiserslautern. Begründet wurde der Schritt mit der sich zuspitzenden Autoabsatzkrise in Europa. Von ihr ist die GM-Tochter mangels außereuropäischer Ausrichtung deutlich stärker betroffen als die internationale Konkurrenz. „Der europäische Automobilmarkt bricht drastisch ein“, erklärte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes. „Jetzt ist das Instrument der Kurzarbeit die richtige Maßnahme zur Überbrückung dieser Marktschwäche.“ Für die Opel-Chefetage ist dies offensichtlich das letzte aller zur Verfügung stehenden Mittel: Die sinkende Auslastung der Werke könne „nicht mehr wie bisher durch den Einsatz von Korridorschichten und Gleitzeitguthaben kompensiert werden“, heißt es aus Rüsselsheim. Opel fuhr im ersten Halbjahr einen Verlust von 500 Millionen Euro ein. Der Absatz fiel um 15 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gewinneinbruch bei RTL Group
Luxemburg (dapd). Europas größter TV-Konzern RTL Group leidet unter den schwachen Werbemärkten in weiten Teilen Europas. Im ersten Halbjahr 2012 brach der Nettogewinn des zum Bertelsmann-Konzern gehörenden TV-Riesen trotz leichter Umsatzzuwächse um 13,3 Prozent auf 331 Millionen Euro ein, wie der Konzern am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Ausgenommen vom Abwärtstrend war allerdings Deutschland, wo die RTL-Senderfamilie zwischen Januar und Juni trotz sinkender Marktanteile ein Rekordergebnis erzielte. Doch reichte dies nicht aus, um die Rückgänge in den anderen Ländern und bei der Produktionstochter FremantleMedia auszugleichen. Vor allem in Spanien, Ungarn und Kroatien litten die Werbemärkte massiv unter den durch die Finanzkrise ausgelösten Konjunkturproblemen. Doch auch in Frankreich, den Niederlanden und Belgien schrumpften die Werbeausgaben der Konzerne – und mit ihnen die Gewinne der RTL Group. Auch die Produktionstochter FremantleMedia, zu deren Bestsellern Formate wie „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“ oder „Bauer sucht Frau“ gehören, bekam den wachsenden Sparzwang in der Branche zu spüren und musste einen Gewinnrückgang von 44 Prozent hinnehmen. Besser als die Gewinne entwickelten sich die Umsätze der RTL Group. Sie stiegen um 3,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Insgesamt zeigte sich die neue RTL-Group-Co-Chefin Anke Schäferkordt nicht unzufrieden mit dem Erreichten. Trotz des herausfordernden Marktumfelds sei es gelungen, im ersten Halbjahr ein solides Ergebnis zu erzielen. Bei der Prognose für das Gesamtjahr hielt sich die Managerin allerdings zurück. Es sei noch nicht absehbar, wie sich das TV-Werbegeschäft im wichtigen vierten Quartal entwickeln werde, betonte sie. Dennoch erwarte der Konzern ein operatives Ergebnis auf solidem Niveau. Das Rekordergebnis von 2011 werde allerdings wohl nicht erreicht werden. Wachstumsimpulse für die Zukunft erhofft sich der Konzern durch den weiteren Ausbau der Senderfamilie, durch die Erschließung neuer Märkte wie Indien, durch den Ausbau des Produktionsgeschäfts und seine zunehmenden Online-Aktivitäten. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
IFA soll neue Bestwerte markieren
Berlin (dapd). Die Macher der Elektronik- und Hausgerätemesse IFA in Berlin blicken optimistisch auf die diesjährige Schau. „Bei der vermieteten Ausstellungsfläche sind wir auf jeden Fall auf einem neuen Rekordniveau, bei der Ausstellerzahl wahrscheinlich auch“, sagte der Geschäftsführer der Messe Berlin, Christian Göke, im dapd-Interview. „Der Trend der vergangenen fünf Jahre setzt sich ungebrochen fort.“ Die Zahlen und das Stimmungsbild unter den Ausstellern sähen gut aus. Details will die Messe am (heutigen) Donnerstag nennen. Auch über die diesjährige IFA (31. August bis 5. September) hinaus zeigte sich Göke selbstbewusst. „Wir sind jetzt die weltweit bedeutendste Consumer-Electronics-Messe.“ Die IFA habe Konkurrenz-Schauen wie die CES in Las Vegas „in allen wesentlichen Kennzahlen seit mittlerweile fast drei Jahren überholt“, sagte er. Zwar brauche es immer einige Jahre, bis sich dies bei den Ausstellern festsetze. „Wir wissen aber um unsere Substanz, und wir wissen um den positiven Trend, den wir gerade fühlen“, sagte Göke. Dabei profitiere die IFA von der Mischung aus Fachbesucher-, Publikums- und Order-Messe. „Wenn man durch die Hallen geht, sieht man nur die Hälfte der Messe“, sagte Göke. So finde ein wichtiger Teil der IFA hinter den Kulissen statt. Deshalb werde die Messe auch weiter auf den Fachhandel setzen und diesen bedienen. Auf welchen Feldern genau sich die IFA in Zukunft positionieren wird, sei aber offen, erklärte der Manager. „Wir können jetzt noch nicht sagen, wo der Markt in zehn Jahren ist. Wir müssen nur drei, vier Monate eher dort sein – dann sind wir auf der sicheren Seite.“ Einen Trend, dass große Hersteller Messen zunehmend meiden, sehe er nicht, sagte Göke. „Wir erleben gerade das Gegenteil.“ Messen blieben auch in der digitalen Zeit ein wichtiger Treffpunkt und Ort zum Knüpfen neuer Kontakte. „Wenn es um wirklich wichtige Dinge wie Geschäftsabschlüsse oder den Aufbau neuer Vertriebsstrukturen geht, dann funktioniert das einfach nicht nur über eine Videokonferenz“, sagte Göke. „Deswegen wird dieses Instrument auch überleben.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Samaras will bei Merkel um Reformaufschub bitten
Frankfurt/Berlin (dapd). Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras will bei seinem bevorstehenden Besuch in Berlin für mehr Zeit zur Umsetzung von Reformen werben. Das kündigte er in einem Interview der „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe) an. Griechenland fange jetzt neu an, „und unsere Partner werden sehen, was wir leisten, was wir opfern“, sagte Samaras. Er versprach, dass sein Land seine Schulden zurückzahlen werde. Im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ kündigte der konservative Regierungschef neue Reformen an, darunter bessere Investitionsbedingungen und Privatisierungen von Staatsbetrieben. Samaras wehrte sich in der „Bild“ gegen Forderungen deutscher Politiker nach einem Euro-Ausstieg Griechenlands. „Alle diese Äußerungen helfen überhaupt nicht und deshalb haben sich prominente deutsche Politiker auch davon distanziert. Unter dem Strich braucht Deutschland eine starke Eurozone,“ sagte er. Wenn ein Land aus dem Euro gedrängt werde, wäre es – zumindest aus Sicht der Finanzmärkte – vermutlich nicht das letzte. „Dagegen anzukämpfen wäre schwer“, erklärte der Parteichef der Neuen Demokratie. Der Regierungschef räumte ein, dass sein Land in der Vergangenheit viele Fehler gemacht habe. Griechenland habe aber ein enormes wirtschaftliches Potenzial und stehe nun vor einem „spektakulären Comeback“. „Erinnern Sie sich: Im Jahr 2004 siegte die griechische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-EM, das galt als ‚Wunder'“, sagte Samaras. „Aber unser gemeinsamer Freund, unser deutscher Trainer Otto Rehagel, sagte damals, der Erfolg sei das Ergebnis eines Mix aus typisch deutschen Tugenden und griechischer Begeisterung und Einfallsreichtum. Also haben wir schon das richtige Rezept.“ Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ versprach Samaras, Bürokratie in seinem Land abzubauen. Bisher hätten Investoren zu allen möglichen Ämtern rennen müssen und manchmal jahrelang nichts erreicht. Der Verkauf von Staatseigentum solle bis 2016 mindestens 30 Milliarden Euro einbringen. Die geforderten Einsparungen im Haushalt in Höhe von 11,5 Milliarden Euro werde Griechenland auf jeden Fall erfüllen, sagte der Ministerpräsident. Das ist Voraussetzung für die nächsten Hilfstranche von 31 Milliarden Euro. Wenn dieses Geld nicht fließe, „ist Griechenland pleite“, sagte Samaras dem Blatt. Der griechische Ministerpräsident wird am (morgigen) Freitag zu einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erwartet. Am Samstag reist er zum französischen Staatspräsidenten François Hollande nach Paris. Hollande wiederum wird am (heutigen) Donnerstagabend von Merkel empfangen. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)
Zeitung: Mappus ließ Daten aus Staatsministerium löschen
Stuttgart (dapd). Zentrale Daten unter anderem zum umstrittenen EnBW-Aktiendeal sind möglicherweise unwiederbringlich gelöscht. Der frühere Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat nach seiner Abwahl im März 2011 offenbar Daten beseitigen lassen. Die „Stuttgarter Zeitung“ berichtete unter Berufung auf Mappus‘ Anwälte, dieser habe die Festplatte seines Arbeitscomputers im Staatsministerium ausbauen und vernichten lassen. Darauf hätten sich „zahlreiche CDU-Dateien, private Dateien unseres Mandanten sowie Dritter“ befunden, zitierte das Blatt die Anwälte. Die Juristen nannten dies eine „völlig übliche Verfahrensweise“, die Löschaktion sei zudem „kein Geheimnis“ gewesen. Das heute von den Grünen geführte Staatsministerium sowie die Stuttgarter Staatsanwaltschaft zeigten sich der Zeitung zufolge jedoch überrascht. Die grün-rote Landesregierung hatte nach der Regierungsübernahme nach Unterlagen über den umstrittenen EnBW-Aktienankauf durch Mappus gesucht und kaum Dokumente gefunden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen Mappus im Zusammenhang mit dem Geschäft wegen Untreue. Dazu hatten die Ermittler unter anderem dessen Wohnhaus in Pforzheim sowie zahlreiche Geschäftsräume auch von Beratern durchsucht. Von einer Durchsuchung des Staatsministeriums hatte die Behörden laut der Zeitung aber abgesehen, da Mappus dort keinen Arbeitsplatz mehr hat. Die schwarz-gelbe Landesregierung unter Mappus hatte im Dezember 2010 für knapp 4,7 Milliarden Euro einen Anteil von rund 45 Prozent an der EnBW vom französischen Stromkonzern EdF zurückgekauft. Das am Parlament vorbei eingefädelte Geschäft wurde vom baden-württembergischen Staatsgerichtshof im Nachhinein für verfassungswidrig erklärt. Der Rechnungshof rügte zudem zahlreiche Rechtsverstöße und eine unzureichende Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die von Mappus eingesetzten externen Berater. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richten sich nicht nur gegen den früheren Regierungschef. Gegen zwei Ex-Kabinettsmitglieder wird ebenfalls wegen Untreue und gegen den ihn beratenden Investmentbanker Dirk Notheis wegen Beihilfe zur Untreue ermittelt. dapd (Politik/Politik)
Förderbank KfW senkt Wachstumsprognose
Frankfurt/Main (dapd). Die Rezession in den europäischen Krisenländern wirkt sich nach Einschätzung der staatlichen Förderbank KfW nun auch spürbar auf die deutsche Wirtschaft aus. Die anhaltend hohe krisenbedingte Unsicherheit und trübere Exportaussichten drückten auf die Stimmung der Unternehmen und schwächten ihre Investitionsbereitschaft, erklärte die KfW am Donnerstag in Frankfurt am Main. Die Förderbank senkte daher ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr auf 1,0 Prozent. Im Mai hatte sie noch mit einem Wachstum für 2012 von 1,2 Prozent gerechnet. Für nächstes Jahr erwartet die KfW ein Plus von 1,5 Prozent. „Das Zukunftsvertrauen der deutschen Wirtschaft sinkt“, sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch. „Die tiefe Rezession in den Krisenländern der Eurozone wird vor allem über den Außenhandel auch hierzulande zunehmend spürbar. In den Unternehmen wächst die Unsicherheit über künftige Absatzperspektiven – Investitionen werden aufgeschoben oder entfallen ganz.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Streik bei der Lufthansa zunächst abgewendet
Frankfurt/Main (dapd). Das Kabinenpersonal der Lufthansa wird vorerst nicht streiken. Die Gewerkschaft UFO wolle mit der Fluggesellschaft zunächst noch fünf Tage verhandeln und erst am Dienstag über einen weiter möglichen Arbeitskampf entscheiden, sagte der UFO-Vorsitzende Nicoley Baublies am Donnerstag in Frankfurt am Main der Nachrichtenagentur dapd. „Wir werden uns nun am Mittag wieder zusammensetzen“, erklärte er. Zwar sei das von der Lufthansa am Mittwoch vorgelegte neue Angebot für die 18.000 Flugbegleiter als reines Spar- und Forderungspaket nicht verhandelbar gewesen, sagte Baublies. Doch habe der neue Lufthansa-Personalvorstand Peter Gerber den Tarifstreit mit UFO nun zur Chefsache gemacht und Missverständnisse eingeräumt. „Da ist einiges schief gelaufen“, erklärte der Gewerkschafter. UFO verlangt fünf Prozent mehr Geld für die Flugbegleiter. Darüber hinaus widersetzt sich die Gewerkschaft dem strikten Sparkurs bei der Lufthansa und dem Einsatz von Leiharbeitern. Die UFO-Mitglieder hatten sich Anfang August in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit für einen Streik ausgesprochen. 97,5 Prozent stimmten dafür. Baublies sagte, nun werde bis Montagnacht mit der Lufthansa weiter verhandelt. Sollte dann ein akzeptables Ergebnis vorliegen, würden die UFO-Mitglieder zu einer Abstimmung darüber aufgerufen. Ansonsten drohe ein Streik. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)