Wiesbaden (dapd). Im Durchschnitt wollen die Deutschen eher mehr als weniger arbeiten. 2011 wünschten sich rund 3,7 Millionen Erwerbstätige im Alter von 15 bis 74 Jahren mehr Arbeit, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag unter Berufung auf die Arbeitskräfteerhebung am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig wollten knapp eine Million Berufstätige weniger arbeiten. Der Erhebung zufolge wollen Unterbeschäftigte ihre Wochenarbeitszeit durchschnittlich um 11,5 Stunden erhöhen, Überbeschäftigte um durchschnittlich 11,7 Stunden reduzieren. Daraus ergibt sich für 2011 ein ungenutztes Arbeitspotenzial von knapp 31,6 Millionen Arbeitsstunden pro Woche. Rein rechnerisch entspricht dies rund 790.000 Vollzeitstellen von jeweils 40 Wochenstunden oder 2,2 Prozent der gewöhnlich pro Woche geleisteten Arbeitsstunden. Von den unterbeschäftigten Erwerbstätigen übten knapp 2 Millionen eine Teilzeit- und immerhin 1,7 Millionen eine Vollzeittätigkeit mit mindestens 32 Wochenstunden aus. Überbeschäftigte gehen dagegen überwiegend einer Vollzeitbeschäftigung (848.000 von 929.000) nach. (Informationen u. a. zur Definition von Unter- und Überbeschäftigten unter http://url.dapd.de/swL5mL ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Ostdeutsche Perspektive
Erfurt/Berlin (dapd). Die frisch gekürte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt will einen ostdeutschen Blickwinkel in den Bundestagswahlkampf einbringen. Jemand, der in Ostdeutschland verwurzelt sei, habe einen anderen Blick auf bundespolitische Gerechtigkeitsdebatten, sagte die Thüringerin Göring-Eckardt der Nachrichtenagentur dapd. So seien in der Debatte über Altersarmut viele Parlamentarier überrascht gewesen, wie viele Menschen von niedrigen Einkommen leben müssen, sagte Göring-Eckardt. In Thüringen sei der von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) genannte Grenzwert von 2.400 Euro aber ein Durchschnittseinkommen. „Ich weiß das sehr gut, und alleine deswegen schon habe ich eine andere Perspektive“, sagte die Grünen-Politikerin. Auch im Umgang mit gesellschaftlichen Transformationen hätten sich die Ostdeutschen bereits bewiesen, erklärte Göring-Eckardt. Hier liege ein „Erfahrungsschatz, der auch dem Westen guttut“. dapd (Politik/Politik)
Krankenhauskosten auf Rekordniveau
Wiesbaden (dapd). Krankenhausaufenthalte sind so teuer wie nie zuvor. Eine stationäre Behandlung kostete im vergangenen Jahr durchschnittlich 3.960 Euro, wie das Statistische Bundesamt auf der Basis vorläufiger Ergebnisse am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das entspricht einem Anstieg von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.862 Euro). Die Krankenkassen verlangen von den Kliniken nun, Überkapazitäten abzubauen. Diese verweisen auf steigende Ausgaben etwa für Personal und Energie – und verlangen weitere Milliarden. Die Gesamtkosten für Krankenhäuser beliefen sich im vergangenen Jahr auf 83,4 Milliarden Euro. Sie setzen sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 49,5 Milliarden Euro (plus 4,3 Prozent), den Sachkosten von 31,7 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent) sowie den Aufwendungen für den Ausbildungsfonds von 1,1 Milliarden Euro (plus 2,7 Prozent) zusammen. Weitere 1,2 Milliarden Euro entfielen auf Steuern, Zinsen und ähnliche Aufwendungen und auf Kosten der Ausbildungsstätten. Drei von vier Euros kommen von den gesetzlichen Kassen Der Großteil der Kosten wird von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) getragen. Dort ist auch die Kritik an den Kliniken am lautesten. „Seit Jahren finanzieren die gesetzlichen Krankenkassen den Kostenanstieg mit steigenden Überweisungen an die Krankenhäuser“, sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz, der Nachrichtenagentur dapd. Drei von vier Euros der Kosten kämen aus den Portemonnaies der Beitragszahler der gesetzlichen Kassen. „Die Krankenhausverbände müssen jetzt Vorschläge machen, wie die überholten Krankenhausstrukturen aufgebrochen werden können“, forderte er. Wenn jedes fünfte Klinikbett leer stehe, laufe etwas falsch. „Die teuren und für die gute Versorgung der Menschen nicht benötigten Überkapazitäten müssen abgebaut werden.“ Aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ist die Auslastung der Betten allerdings kein Indiz für Effizienz. Die Kosten würden bereits seit 2004 pro Behandlung und nicht pro Bett abgerechnet werden, sagte ein DKG-Sprecher auf dapd-Anfrage. Zudem müssten für Notfälle immer eine ausreichende Zahl an Betten bereitgehalten werden. Statt Einsparungen zu fordern, sollten die Kassen lieber mehr Mittel zur Verfügung stellen, sagte er weiter. Es gebe immer mehr alte Menschen in Deutschland und auch immer mehr kranke. Dies führe zu einem starken Anstieg an aufwendigen Behandlungen. Zwischen 2011 und 2014 fehlten den Kliniken dadurch rund drei Milliarden Euro. Hamburg am teuersten, Brandenburg am günstigsten In den Gesamtkosten sind Ausgaben für nichtstationäre Leistungen in Höhe von 10,8 Milliarden Euro enthalten. Diese beinhalten unter anderem Kosten für die Ambulanz sowie für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Die Kosten der rein stationären Krankenhausversorgung lagen bei rund 72,6 Milliarden Euro. Die durchschnittlichen Kosten je Fall variierten stark zwischen den einzelnen Bundesländern. Am niedrigsten waren sie in Brandenburg mit 3.570 Euro, am höchsten in Hamburg mit 4.628 Euro. Die Unterschiede nach Ländern sind strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst. dapd (Politik/Politik)
SPD legt Rentenkonzept vor
Berlin (dapd). Die Sozialdemokraten rücken von dem starren Konzept einer Rente mit 67 ab. Künftig solle es auch möglich sein, nach 45 Versicherungsjahren – die auch Ausbildungs- und Kindererziehungszeiten umfassen sollen – abschlagsfrei etwa mit 63 Jahren in Rente zu gehen, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel am Montag in Berlin. Das sehe das neue Rentenkonzept der Sozialdemokraten vor, auf das sich die Parteispitze verständigt habe. Das Rentenkonzept wird Grundlage für den Bundestagswahlkampf 2013 sein. Nach Vorstellung der SPD soll es neben einem flexibleren Renteneintrittsalter auch eine neue Form der Erwerbsminderungsrente und der Teilrente geben. Ferner soll die betriebliche Altersversorgung ausgebaut und die sogenannte Riesterrente verbraucherfreundlicher gestaltet werden. Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde Einer der Kernpunkte dürfte die klare Definition eines Mindestlohnes sein. Altersarmut könne nur mit einem guten Einkommen bekämpft werden, betonte Gabriel. Das bedeute, dass der Stundenlohn bei mindestens 8,50 Euro liegen müsse. „Alles andere befreit Menschen nicht vor dem Betteln gehen beim Sozialamt“, sagte der SPD-Politiker und betonte, am Anfang des Kampfes gegen die Altersarmut müssten faire Löhne stehen. Damit stellte sich die SPD auf die Position des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der sich ebenfalls für einen Mindestlohn von 8,50 Euro ausspricht. Ähnlich wie der DGB wollen die Sozialdemokraten eine Einschränkung der Leih- und Zeitarbeit durchsetzen sowie die Tarifflucht bei Arbeitgebern beenden. Zudem soll es mehr Betreuungsangebote geben, um gerade bei Frauen die Möglichkeit zur Vollzeitarbeit anzuheben. Solidarrente statt Lebensleistungsrente Schließlich will die SPD eine Solidarrente auflegen, die langjährig versicherten Geringverdienern eine Mindestrente in Höhe von 850 Euro im Monat ermöglichen soll. Dazu sollen Zeiten von Arbeitslosigkeit und geringem Einkommen bei der Rentenberechnung höher bewertet werden. Auch die Erziehung von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, soll „in angemessenem Umfang“ bei den Rentenansprüchen berücksichtigt werden. Gabriel warf Union und FDP vor, ihre 30 Cent Aufstockung pro Arbeitsjahr seien „böser Zynismus“. Die Koalitionsspitzen hatten Anfang November beschlossen, eine sogenannte Lebensleistungsrente für Geringverdiener einzuführen, die lange in die Rentenkasse eingezahlt haben. Über die genaue Höhe dieser Rente gibt es seitdem Streit. Sie soll rund 10 bis 15 Euro über der Grundsicherung liegen, wobei unklar ist, welche Höhe der regional unterschiedlichen Grundsicherung als Berechnungsbasis genommen wird. Laut Gabriel hat sich der SPD-Parteivorstand mit nur einer Gegenstimme auf das neue Rentenkonzept verständigt, das noch auf einem Parteikonvent am 24. November bestätigt werden muss. Der SPD-Chef zeigte sich sicher, dass das neue Konzept „eine klare Mehrheit“ bekommen wird. (Das Rentenkonzept des Parteivorstands: http://url.dapd.de/IiqACu ) dapd (Politik/Politik)
Strom wird für EnBW-Kunden teurer
Karlsruhe (dapd). Für rund 2,3 Millionen EnBW-Kunden wird der Strom im kommenden Jahr teurer. Deutschlands drittgrößter Energieversorger kündigte am Montag an, die Preise zum 1. Februar anzuheben. Die EnBW begründete die Preisanpassung damit, dass zum 1. Januar vier gesetzliche Umlagen auf den Strompreis steigen oder neu eingeführt werden. Insgesamt ergebe sich dadurch ein Anstieg von 2,69 Cent netto. „Allerdings kann die EnBW günstigere Konditionen bei der Strombeschaffung an ihre Kunden weitergeben, so dass die Preiserhöhung etwas niedriger ausfällt“, kündigte Vertriebsvorstand Dirk Mausbeck an. Im Grundversorgungstarif „EnBW Komfort“ betrage die Erhöhung beispielsweise 2,49 Cent. Für einen Haushalt mit zwei bis drei Personen und einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2.900 Kilowattstunden bedeute dies unter dem Strich eine Mehrbelastung von 7,18 Euro brutto im Monat – ein Anstieg um 10,3 Prozent. Die EnBW schlägt unter anderem die zum 1. Januar 2013 erhöhte Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz auf den Strompreis auf. Als weitere Kostentreiber benannte sie die KWK-Umlage zur Unterstützung der Kraft-Wärme-Kopplung, die Befreiung energieintensiver Unternehmen von den Netzentgelten sowie eine geplante neue Abgabe für die Netzanbindung von Offshore-Windenergie. Wärmestromkunden trifft die Preiserhöhung noch härter. Sie greift bereits zum 1. Januar und fällt auch höher aus. Für Gerätespeicherheizungen mit Zweitarifzähler liegt sie laut EnBW bei rund 16 Prozent. Die Gaspreise will der Versorger bis zum Ende der Heizperiode stabil halten. Eine Ausnahme gelte nur für Produkte mit bereits fest vereinbarten Preisanpassungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bierbrauer erwarten für 2012 weiter rückläufigen Absatz
Nürnberg (dapd). Angesichts des seit Jahren nachlassenden Bierkonsums in Deutschland erwarten die Brauer 2012 weiter sinkende Absatzmengen. Viele verregnete Tage im September hätten die gute Bilanz des Sommers vollständig zunichtegemacht, so dass für das Gesamtjahr ein Rückgang der Produktionsmenge um etwa ein Prozent auf 97,3 Millionen Hektoliter zu erwarten sei, erklärte der Präsident der Privaten Brauereien Bayern, Gerhard Ilgenfritz, am Montag im Vorfeld der Fachmesse „Brau Beviale“ in Nürnberg. Von Januar bis September sei die Absatzmenge um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Als Hauptgrund für den seit Jahren rückläufigen Trend beim Bierkonsum, der von 2007 bis 2011 von 111,8 auf 107,2 Liter pro Kopf sank, führte Ilgenfritz veränderte Gewohnheiten der Verbraucher an. „Das berühmte Feierabendbier gibt es nicht mehr“, sagte er. Ursache hierfür sei auch ein anderes Gesundheitsdenken. Mineralwasser weiter gefragt Entsprechend ging es mit dem alkoholfreien Bier weiter bergauf. Im ersten Halbjahr 2012 stieg der Absatz dieses Gerstensaftes um 10,1 Prozent. Zugenommen hat nach Angaben der Vereinigung Alkoholfreie Getränke-Industrie (AFG) auch der Absatz von Mineral- und Heilwässern, und zwar um gut zwei Prozent in den ersten neun Monaten 2012. 2011 lag der Pro-Kopf-Verbrauch hier laut AFG mit 135,5 Litern auf Rekordniveau. Erneut rückläufig ist indes der Verbrauch von Fruchtsäften und Fruchtnektaren – bedingt durch teurere Rohware und damit einhergehenden Preissteigerungen. Nachdem spürbare Preissteigerungen beim Bier 2012 ausgeblieben sind, schließt sie Ilgenfritz für 2013 nicht mehr aus. „Die Notwendigkeit dazu ist auf jeden Fall gegeben“, betonte er und verwies auf die hohen Energiepreise. Die drei Brauereien Beck’s, Hasseröder und Veltins, die in der Vergangenheit mit Werbeaktionen auf sich aufmerksam gemacht hatten, hätten für 2013 bereits Preisanhebungen zwischen 50 und 70 Cent pro Kasten angekündigt. Andere Brauereien hätten sich noch nicht offiziell zu einem solchen Schritt geäußert. Die Fachmesse „Brau Beviale“ gilt als wichtigster Branchentreff für die Produktion und Vermarktung von Getränken. Sie wird am Dienstag (13. November) eröffnet und dauert bis zum 15. November. Zu der Schau werden 1.290 (Vorjahr 1.384) Aussteller aus 50 Ländern erwartet sowie etwa 31.500 (Vorjahr 31.693) Besucher, davon 36 Prozent aus dem Ausland. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Grüne Fernbusse sollen Republik aufrollen
Freiburg (dapd). Die grünen Busse der Berliner MeinFernbus GmbH (MFB) sollen künftig das gesamte Bundesgebiet aufrollen. „Wir wollen Deutschlands bekanntester und beliebtester Fernbusanbieter werden“, sagte Geschäftsführer Torben Greve am Montag in Freiburg. Ende November baut das Unternehmen von Freiburg aus sein Netz zunächst von zwei auf acht Fernlinien aus. Mit 30 Bussen sei MFB dann bereits vor der Liberalisierung des Fernbusmarktes Anfang 2013 Deutschlands größter Anbieter in diesem Sektor. Die direkten Busstrecken würden durchschnittlich 60 bis 70 Prozent billiger angeboten als die entsprechenden Bahnverbindungen, sagte Greve. Freiburg, wo der erste grüne Bus im April gestartet ist, soll für das Unternehmen ein Drehkreuz in Süddeutschland werden. Ende November geht es von hier aus nicht nur direkt nach München und von dort nach Zürich. Als weitere Ziele sind Stuttgart, Lörrach, Berlin und Frankfurt vorgesehen – von dort aus kann man auch nach Leipzig umsteigen. Erstmals soll es auch wieder eine direkte Verbindung von Nordrhein-Westfalen mit Düsseldorf und Köln in den Schwarzwald geben. MFB arbeitet dabei mit mittelständischen Busunternehmen aus der Region zusammen. Nicht nur junge Leute fahren Bus „Für uns beginnt die Liberalisierung fünf Wochen früher“, sagte Greve, der sein Know-how unter anderem bei der Deutschen Bahn AG erworben hat. Man habe allerdings mindestens ein halbes Jahr auf die entsprechenden Genehmigungen für die neuen Linien gewartet. Für die Busunternehmen rechne sich das Konzept bereits jetzt. Die GmbH, die ihr Personal inzwischen auf 30 Beschäftigte verdoppelt hat, will etwa bis Anfang 2014 schwarze Zahlen schreiben. Sie übernimmt für ihre Partner Linienplanung, Preisgesaltung, Marketing, Buchung und Betriebssteuerung sowie den Kundenservice. Die beiden ersten Verbindungen waren Greve zufolge bislang mit 85.000 Passagieren zu 75 Prozent ausgelastet. „Das sind fantastische Zahlen für eine Fernlinie.“ Daraus resultiere ein Kraftstoffverbrauch von unter einem Liter pro Person auf 100 Kilometer. „Laut Umweltbundesamt ist der Reisebus bereits bei einer Auslastung von 60 Prozent das umweltfreundlichste Verkehrsmittel“, sagte Greve. Die beiden Diplom-Kaufleute Greve (37) und sein Partner Panya Putsathit (36) wollen mit den grünen Bussen Lücken im deutschen Fernverkehrsnetz schließen. Wichtiger Aspekt dabei ist, dass täglich mehrere Fahrten für jede Verbindung angeboten werden. Wer früh bucht, zahlt weniger und wer ein Fahrrad mitnimmt, ist mit neun Euro dabei; das Surfen im Internet an Bord ist kostenlos. Angesprochen werden damit nach Firmenangaben nicht nur junge Leute bis 25 Jahre mit einem Anteil von 32 Prozent. Auch die über 50-Jährigen sind mit 31 Prozent dabei. Während mit 69 Prozent die meisten Kunden den Bus für Besuche bei Freunden und Verwandten nutzen, sind aber auch Dienstreisende mit sieben und Wochenendpendler mit fünf Prozent vertreten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Arbeitgeber zufrieden mit früheren Hartz-IV-Empfängern
München (dapd). Viele Arbeitgeber loben ehemalige Empfänger von Hartz-IV. Gut zwei Drittel oder 67 Prozent der Unternehmen aus Gastronomie, Pflege und Handwerk sind zufrieden mit früheren Arbeitslosengeld-II-Beziehern, wie eine am Montag in München vorgestellte Umfrage für die Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigt. Drei Viertel der Betriebe würden demnach ehemalige Hartz-IV-Empfänger auch erneut einstellen. BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt sagte, frühere Bezieher von Arbeitslosengeld II seien motiviert und engagiert, „auch wenn oder gerade weil ihre Biografien Ecken und Kanten haben“. 81 Prozent der befragten Betriebe lobten die Pünktlichkeit der früheren Empfänger von Hartz IV, 76 Prozent die Teamfähigkeit und 69 Prozent ihre Flexibilität. Auch die Zuverlässigkeit und Motivation wurden mit 68 und 64 Prozent positiv bewertet. 53 Prozent der Arbeitgeber waren auch mit ihrer Qualifikation zufrieden. Mit 55 Prozent erkannten mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber keinen Unterschied zwischen der Arbeit der ehemaligen Hartz-IV-Empfänger zu ihren anderen Arbeitnehmern. Ein Prozent schätze sie sogar besser ein, 31 Prozent jedoch schlechter. „Wir müssen weg von pauschalen Vorurteilen“ Alt riet Unternehmern in Deutschland, ihre Bedenken beiseitezuschieben und Menschen aus der Grundsicherung eine Chance auf Ausbildung und Beschäftigung zu geben. Die Demografie und der aufziehende Fachkräftemangel, sagte er, gäben eine klare Richtung vor. 80 Prozent der befragten Arbeitgeber waren der Meinung, dass es in ihrer Branche einen Arbeitskräftemangel gebe. Jeder zweite von Ihnen schätzte, dass dem durch die Beschäftigung von ehemaligen Langzeitarbeitslosen erfolgreich entgegengewirkt werden könne. Es bräuchte Unternehmen, die bereit sind, in dem einen oder anderen Fall eine Herausforderung anzunehmen, sagte Alt. „Wir müssen weg von pauschalen Vorurteilen und Vorbehalten.“ Das Institut für Demoskopie Allensbach hatte für die BA 306 Betriebe aus Gastronomie, Pflege und Handwerk befragt, die frühere Hartz-IV-Empfänger beschäftigen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Für 2012 weiter rückläufiger Bierabsatz erwartet
Nürnberg (dapd). Der Bierdurst der Deutschen lässt weiter nach. Nachdem der Bierkonsum bereits von 2007 bis 2011 kontinuierlich gesunken ist, rechnen die deutschen Brauer für 2012 mit einem weiteren Rückgang der Produktionsmenge um etwa 1 Prozent auf 97,3 Millionen Hektoliter, wie der Präsident des Verbands Private Brauereien Bayern, Gerhard Ilgenfritz, am Montag im Vorfeld der Fachmesse Brau Beviale in Nürnberg sagte. Bereits von Januar bis September sei die Absatzmenge um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Als Hauptgrund für den rückläufigen Trend nannte Ilgenfritz veränderte Gewohnheiten der Verbraucher. „Das berühmte Feierabendbier gibt es nicht mehr“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Stationäre Krankenhauskosten auf 3.960 Euro je Behandlung gestiegen
Wiesbaden (dapd). Die Krankenhauskosten sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Die Gesamtkosten beliefen sich 2011 auf 83,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt auf der Basis vorläufiger Ergebnisse am Montag in Wiesbaden mitteilte. Umgerechnet auf rund 18,3 Millionen Patienten, die 2011 vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, betrugen die stationären Krankenhauskosten demnach je Fall 3.960 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.862 Euro). Die Krankenhauskosten setzten sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 49,5 Milliarden Euro (plus 4,3 Prozent), den Sachkosten von 31,7 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent) sowie den Aufwendungen für den Ausbildungsfonds von 1,1 Milliarden Euro (plus 2,7 Prozent) zusammen. Weitere 1,2 Milliarden Euro entfielen auf Steuern, Zinsen und ähnliche Aufwendungen und auf Kosten der Ausbildungsstätten. In den Gesamtkosten sind Ausgaben für nichtstationäre Leistungen in Höhe von 10,8 Milliarden Euro enthalten. Nichtstationäre Leistungen beinhalten unter anderem Kosten für die Ambulanz sowie für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Die Kosten der rein stationären Krankenhausversorgung lagen bei rund 72,6 Milliarden Euro. Die durchschnittlichen Kosten je Fall variierten stark zwischen den einzelnen Bundesländern. Am niedrigsten waren sie in Brandenburg mit 3.570 Euro, am höchsten in Hamburg mit 4.628 Euro. Die Unterschiede nach Ländern sind strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst. dapd (Politik/Wirtschaft)