Verbraucherschützer wegen Flexstrom alarmiert

Verbraucherschützer wegen Flexstrom alarmiert Berlin (dapd). Die Beschwerden über den Billigstromanbieter Flexstrom häufen sich. Auch bei den Verbraucherzentralen gingen „jede Menge Anfragen“ von verunsicherten Kunden ein, sagte der Energiereferent des Dachverbands vzbv, Thorsten Kasper, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd. Insbesondere beschwerten sich viele Kunden, dass ein bei Vertragsabschluss versprochener Bonus nicht ausbezahlt worden sei. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen listet auf ihrer Internetseite Gerichtsurteile zugunsten von Verbrauchern auf, die gegen eine Nichtauszahlung der Boni erfolgreich geklagt haben. Flexstrom habe seinerseits Kunden negative Urteile geschickt, „um Leute einzuschüchtern“, sagte der Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale NRW, Jürgen Schröder. Flexstrom argumentiert, der Bonusanspruch bei vielen Verträgen vor Juli 2011 sei abhängig von einer Vertragsverlängerung nach dem ersten Jahr. Das Unternehmen zählt auf seiner Internetseite entsprechende zu seinen Gunsten ausgefallene Gerichtsurteile auf. Widerruf verweigert Die Verbraucherzentralen verweisen jedoch auch auf Kunden-Beschwerden in anderen Bereichen. Auch das Recht auf Widerruf von abgeschlossenen Verträgen hätten Flexstrom und Tochterunternehmen wie Löwenzahn ihren Kunden verweigert, sagte Schröder. Zudem gebe es Beschwerden, dass die Firma oft Abschlagszahlungen ohne Angabe von sachlichen Gründen deutlich erhöhe. Flexstrom selbst bestätigt das nicht. Auch die Schlichtungsstelle Energie in Berlin hat nach Informationen des „Handelsblatts“ (Mittwochausgabe) in ihrem ersten Jahr Tausende von Beschwerden gegen Flexstrom verzeichnet. Rund ein Viertel aller 14.000 Beschwerden kamen demnach von Verbrauchern, die einen Vertrag bei Flexstrom haben, wie die Zeitung berichtet. Die Schlichtungsstelle schlüsselt ihre Zahlen nicht auf. Am Mittwoch war dort niemand zu erreichen. Die Schlichtungsstelle wurde im Oktober 2011 eingerichtet und soll Gerichte entlasten und zur Zufriedenheit der Energieverbraucher beitragen. Flexstrom-Sprecher Dirk Hempel nannte die in dem Bericht erhobenen Vorwürfe auf dapd-Anfrage nebulös. Die Zahl von mehreren Tausend Beschwerden bei der Schlichtungsstelle könne nicht genau nachgewiesen werden. Sollte sie zutreffen, seien zudem weniger als ein Prozent der 570.000 Kunden des Unternehmens betroffen. Flexstrom kümmere sich intern um einzelne Beschwerdefälle. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Sky Deutschland erneut mit operativem Gewinn

Sky Deutschland erneut mit operativem Gewinn Unterföhring (dapd). Dank einer weiteren Steigerung der Kundenzahl hat der Pay-TV-Sender Sky Deutschland das zweite Quartal in Folge operativ schwarze Zahlen geschrieben. Von Juli bis September erzielte das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 18,6 Millionen Euro, wie Sky Deutschland am Mittwoch in Unterföhring bei München mitteilte. Auch in den ersten neun Monaten des Jahres schaffte Sky operativ den Sprung über die Gewinnschwelle auf ein Plus von einer Million Euro. Von Januar bis September 2011 hatte Sky noch einen Verlust von 97 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz stieg nach Firmenangaben im dritten Quartal 2012 im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 331,3 Millionen Euro. In den ersten neun Monate steigerte Sky die Erlöse demnach um 18 Prozent auf 976 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende Brian Sullivan sprach von „sehr guten“ Ergebnissen. Sky erhöhte die Zahl der Abonnenten von Juli bis September um 80.000 auf 3,21 Millionen. Neben der Gesamtzahl steigerte der Pay-TV-Sender auch den durchschnittlichen Monatserlös je Kunde von 30,94 Euro auf 32,22 Euro. Mehr als 40 Prozent der Kunden hätten HD-Angebote abonniert und zahlten damit höhere Gebühren. Auch die Nachfragen nach dem Internet-Angebot Sky+ und nach Zweitkarten sei weiter gestiegen, hieß es. Das vom Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Unternehmen bestätigte seinen Ausblick. Demnach soll das Ergebnis 2012 deutlich steigen, allerdings noch negativ ausfallen, wie Finanzvorstand Steven Tomsic sagte. Ab 2013 will Sky Deutschland dann über das gesamte Jahr operativ schwarze Zahlen schreiben. Die Aktie von Sky Deutschland legte am Mittwochmorgen zu. Gegen 11.30 Uhr stand sie 5,5 Prozent im Plus bei 3,54 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Umfrage: Mehrheit hält Betreuungsgeld für falsch

Umfrage: Mehrheit hält Betreuungsgeld für falsch Hamburg (dapd). Die Mehrheit der Deutschen hält die Einführung des Betreuungsgeldes für falsch. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Umfrage von Forsa im Auftrag des „Sterns“ hervor. Insgesamt signalisierten 63 Prozent ihre Ablehnung. Selbst bei den Anhängern von Union und FDP, deren Bundestagsfraktionen am vergangenen Freitag fast geschlossen für die Einführung gestimmt hatten, ergab sich keine Mehrheit: 59 Prozent der Unionswähler und 66 Prozent der FDP-Wähler lehnten sie ab. Am deutlichsten war der Widerstand bei Wählern der Linkspartei mit 81 Prozent und der Grünen mit 78 Prozent. Bei den Wählern der SPD waren es 67 Prozent. 32 Prozent aller Befragten halten es laut „Stern“ aber für richtig, dass Familien von ein- und zweijährigen Kinder, die nicht in eine öffentlichen Kita betreut werden, ab August 2013 die Leistung von zunächst 100 Euro bekommen. Für die Umfrage wurden am 8. und 9. November 1.007 Personen befragt. dapd (Politik/Politik)

BER-Flughafenbetreiber halten an Eröffnungstermin fest

BER-Flughafenbetreiber halten an Eröffnungstermin fest Berlin (dapd). Trotz neuer Probleme beim Brandschutz soll der künftige Hauptstadtflughafen in Schönefeld wie geplant am 27. Oktober 2013 in Betrieb gehen. Nach Darstellung von Technikchef Horst Amann steht der Termin, er sei aber kein Selbstläufer. Vorausgegangen waren Krisentreffen mit Bauexperten. Die Gespräche waren notwendig, nachdem Amann am Wochenende über Abweichungen zwischen Brandschutzkonzept, Baugenehmigung und baulicher Realisierung des Flughafens informiert hatte. Grundlage war ein Brandschutzgutachten der Firma hhpberlin von Ende Oktober, in dem die Situation „kritischer“ eingeschätzt worden sei als zuvor. Die Auswertung ergab, dass noch „nicht für alle offenen Punkte tragfähige Lösungen“ vorlägen. Als Konsequenz soll nun nach Angaben Amanns die Entrauchungsanlage an vier Stellen so umgebaut werden, dass die Entrauchung nicht mehr geschossübergreifend, sondern geschossweise erfolge. In der Gepäckausgabehalle würden Abweichungen von der Baugenehmigung durch den Einbau sogenannter Rauchabschlüsse an den Ebenen wechselnden Förderbändern korrigiert. Damit könne Rauch im Brandfall nicht von einem Geschoss ins andere gelangen. Neue Strukturen geschaffen Die Sprinkleranlage werde nicht umgebaut, sondern es solle der Nachweis der Systemzuverlässigkeit erbracht werden, wurde weiter mitgeteilt. Das vollautomatische Schließsystem mittels Keycard und ohne Schlüssel sei ein bewährtes System, das am Flughafen Frankfurt/Main erfolgreich eingesetzt werde. Aus diesem Grund werde die Flughafengesellschaft der Genehmigungsbehörde die Funktionalität selbst bei Stromausfall nachweisen. Die Restbauarbeiten erforderten ein „enges Controlling“, betonte Amann. Er habe dafür „neue Strukturen mit einer Reihe neuer Mitarbeiter, klarer Verantwortung und Aufgabenverteilung“ geschaffen. An den Stellen, wo die bauliche Realisierung von der Baugenehmigung auch künftig abweicht, müsse die Funktionsweise der Brandschutzanlage durch Heißgasrauchversuche nachgewiesen werden. Das werde bis Februar 2013 dauern, sagte der Technikchef. Spekulationen, wonach Teile des Terminals aufgerissen werden müssen, wies Amann zurück. Sie entsprächen nicht der Realität. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Friedrich warnt vor rechtsterroristischen Gruppierungen

Friedrich warnt vor rechtsterroristischen Gruppierungen Wiesbaden (dapd). Ein Jahr nach Auffliegen der rechtsextremen Terrorgruppe NSU sieht Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) weiterhin erhebliches Bedrohungspotenzial in der rechten Szene. Die Gefahr gehe „von radikalisierten Einzeltätern und von Kleinstgruppen aus“, sagte Friedrich am Dienstag auf der BKA-Herbsttagung in Wiesbaden. BKA-Chef Jörg Ziercke hält gar das Auftreten von Nachahmungstätern für möglich. Die Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wird für zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge und mehrere Banküberfälle verantwortlich gemacht. Sie flog vor einem Jahr auf, nachdem die beiden NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt umzingelt von der Polizei Selbstmord begingen. Gegen das dritte mutmaßliche Mitglied der Gruppe, Beate Zschäpe, hat die Bundesanwaltschaft vergangene Woche Anklage erhoben. BKA-Chef Ziercke betonte, auszuschließen sei nach diesem Fall nichts mehr. „Auch können wir vergleichbare Radikalisierungsverläufe ebenso wenig ausschließen wie Nachahmungstäter, die sich an der vom NSU propagierten These ’startet Taten statt Worte‘ orientieren“, sagte er. Rund 500 Sicherheitsexperten aus dem In- und Ausland kamen am Dienstag zur Herbsttagung des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden zusammen. Innenminister Friedrich appellierte an die Bürger, wachsam zu bleiben. Insbesondere die verbreitete Affinität zu Waffen, Sprengstoff und Wehrsport bei den Rechtsextremisten berge erhebliches Gefährdungspotenzial, warnte der CSU-Politiker. Anschläge rechtsterroristischer Gruppierungen müssten weiter in Betracht gezogen werden. Diskussion um Sonderprogramm Ost Friedrich warnte aber auch vor dem sogenannten Alltagsextremismus. Dass dies kein Randphänomen ist, zeigt auch eine aktuelle Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Darin wird aufgezeigt, dass sich die Zahl der Bürger mit rechtsextremem Weltbild in Ostdeutschland seit 2006 von 6,6 auf 15,8 Prozent mehr als verdoppelt hat, während sie in Westdeutschland zurückging. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) forderte vor diesem Hintergrund eine „bildungspolitische Offensive in Sachen Demokratieerziehung“. Auch die Staatsministerin im Bundeskanzleramt, Maria Böhmer (CDU), verlangt mehr Präventionsarbeit. Der ostdeutsche CDU-Politiker Michael Kretschmer lehnt hingegen ein neues „Sonderprogramm Ost“ entschieden ab und warnt vor einer Stigmatisierung der Menschen. Thierse bezeichnete es im Deutschlandfunk als „verrückt, dass es in Ostdeutschland mehr Ausländerfeindlichkeit gibt, obwohl es dort nachweislich weniger Ausländer gibt“. Über Jahre hinweg sei die rechtsextreme Gefahr vielerorts gering eingeschätzt worden. Unionsfraktionsvize Kretschmer erteilte der Forderung Thierses nach einer Bildungsoffensive im dapd-Gespräch eine deutliche Absage: „Ich halte nichts von Sonderprogrammen für Ostdeutschland.“ Schon einmal habe „die SPD mit Altkanzler Gerhard Schröder mit einem solchen Ansatz den gesamten Osten stigmatisiert“. Berliner Verfassungsschutz räumt weitere Aktenvernichtung ein Unterdessen zieht der Skandal um die illegale Vernichtung von Akten zum Rechtsextremismus beim Berliner Verfassungsschutz immer weitere Kreise. Behördenchefin Claudia Schmid räumte am Dienstag ein, dass bereits im Juli 2010 das Schreddern angeordnet wurde. Anhaltspunkte für einen Bezug zur rechten Terrorzelle NSU gibt es nach ihrer Darstellung derzeit aber nicht. Personelle Konsequenzen lehnte sie ab. Erst Anfang November war bekannt geworden, dass in der Behörde im Juni Akten zum Rechtsextremismus geschreddert wurden, die eigentlich im Landesarchiv aufbewahrt werden sollten. Dies wurde offiziell mit einem „Versehen“ begründet. Am Mittwoch will der Verfassungsschutzausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus erneut über den Fall beraten. dapd (Politik/Politik)

Finanztest warnt vor Risiken geschlossener Immobilienfonds

Finanztest warnt vor Risiken geschlossener Immobilienfonds Berlin (dapd). Die Zeitschrift „Finanztest“ mahnt zu Vorsicht bei der Geldanlage in geschlossenen Immobilienfonds. Bei einem Test von 58 Angeboten fielen 36 dieser Fonds bereits in der Vorprüfung als zu riskant durch. Von den übrigen 22 Fonds erhielt keiner die Note „gut“ oder „sehr gut“. Vier Fonds benoteten die Tester mit „mangelhaft“, zehn mit „ausreichend“ und nur acht mit „befriedigend“. Auch Vermögende, die den Komplettverlust ihrer Anlage verkraften könnten, sollten höchstens fünf Prozent ihres Besitzes in geschlossene Immobilienfonds investieren, rät „Finanztest“. Die Finanztester formulierten sechs Kriterien, nach denen sie Fonds von vornherein als zu riskant einstuften. So scheiterten in der Vorprüfung Fonds, die weniger als 80 Prozent der Anlagesumme tatsächlich in Immobilien investieren. Auch Blindfonds, bei denen ein Teil der Immobilienprojekte noch nicht feststeht, und solche mit einem hohen Anteil an Fremdkapital aus Bankkrediten schieden gleich aus. Zum Ausschluss führten auch Kredite in Fremdwährungen und auf Kleinanleger zugeschnittene Ratensparmodelle. Zudem fielen Fonds gleich durch, deren Initiator die Haftung für den Anlageprospekt auf die Fondsgesellschaft und damit letztlich auf die Anleger übertragen hat. Denn ein geschlossener Immobilienfonds ist rechtlich gesehen eine Gesellschaft von Anlegern, um gemeinsam langfristig in ein oder mehrere große Immobilienprojekte zu investieren. Der Bau wird dabei komplett durch die Einlagen oder teilweise auch über Bankkredite finanziert. Wenn der Fonds genügend Kapital eingesammelt hat, wird er geschlossen. Die Mindestbeteiligung liegt oft bei 10.000 Euro. Mit der Note „befriedigend“ schnitt im Test der Fonds „FHH Immobilien 12 Studieren & Wohnen“ am besten ab. Bei ihm können Anleger Summen ab 50.000 Euro in Studentenapartments investieren. Risiko des Totalverlusts Nach Angaben des Verbands Geschlossene Fonds (VGF) sammelten allein die VGF-Mitglieder von Januar bis Juni über 733 Millionen Euro für Immobilienprojekte in Deutschland ein. Auch VGF-Geschäftsführer Eric Romba riet auf Anfrage von dapd Kleinanlegern, die nur ein Vermögen von 10.000 oder 20.000 Euro hätten, von geschlossenen Immobilienfonds ab. „In allen Prospekten steht: Achtung, Totalverlustrisiko“, sagte er. Für wirklich vermögende Anleger, die das Risiko tragen könnten, seien geschlossene Immobilienfonds jedoch eine gute Möglichkeit, einen Teil ihres Besitzes gegen Inflation abzusichern und zu mehren. Romba kritisierte die Ausschlusskriterien von Finanztest als „nicht fundiert“. So hätten etwa Immobilienfonds mit einem höheren Anteil von Fremdkapital in der Regel günstigere Ergebnisse für die Anleger erbracht. Zudem sei es etwa üblich, in Prospekten für Fonds mit dem Ziel Mietwohnungsbau nur genaue Kriterien für Bauobjekte festzulegen und diese nicht einzeln aufzuführen, wie „Finanztest“ verlangt. Bessere Beratung verlangt Der Teamleiter Finanzdienstleistungen der Stiftung Warentest, Stephan Kühnlenz, sagte, es gebe zudem Probleme bei der Beratung von Fondsinteressenten. Potenziellen Anlegern müsse das Risiko eines Totalverlusts klargemacht werden. Den müssten sie zudem finanziell verkraften können. Auch sollten sich Sparer bewusst sein, dass sie 10 oder sogar 20 Jahre keinen direkten Zugriff auf ihr Geld hätten. Deshalb sei ein geschlossener Immobilienfonds auch ein ungeeignetes Produkt für Kleinanleger, sagte er. „Finanztest“-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen sagte, es gebe den Irrglauben, ein Immobilienfonds könne nicht pleitegehen, da es im Zweifel noch die Liegenschaft selbst gebe. Besonders bei Projekten mit einem hohen Fremdkapitalanteil bestehe aber die Gefahr des Totalverlusts, da unter anderem Zinsen bedient werden müssten. Bei geringen Mieteinnahmen oder sogar einem Mietausfall werde dann jedes Jahr Verlust gemacht, bis das Eigenkapital aufgezehrt sei. Insgesamt bewerte „Finanztest“ die geschlossenen Immobilienfonds daher als „sehr riskant“ und nur geeignet für eine enge Zielgruppe, sagte Kühnlenz. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BASF produziert in USA künftig Batteriematerialien für Elektroautos

BASF produziert in USA künftig Batteriematerialien für Elektroautos Ludwigshafen/Elyria (dapd). Der Chemiekonzern BASF macht einen weiteren Schritt bei der Produktion von Batteriematerialien für Elektro- und Hybridautos. Im US-amerikanischen Elyria wurde am Dienstag eine Anlage für Kathodenmaterialien in Betrieb genommen, wie der DAX-Konzern mitteilte. Diese werden von BASF-Kunden wiederum in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt. Die neue Anlage kostete rund 39,4 Millionen Euro. BASF hat es sich zum Ziel gesetzt, führender Anbieter von Materialien und Komponenten für Batterien zu werden. Den Gesamtmarkt schätzt der Konzern bis 2020 auf mehr als 20 Milliarden Euro, das Umsatzpotenzial für BASF liege dann bei mehr als 500 Millionen Euro. Chemische Innovationen würden entscheidend dazu beitragen, „dass Elektromobilität in den kommenden Jahren nachhaltiger und bezahlbarer sein und eine breite Akzeptanz finden wird“, sagte der Leiter des Unternehmensbereichs Catalysts, Frank Bozich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Insolvenzantrag für Frankfurter Rundschau gestellt

Insolvenzantrag für Frankfurter Rundschau gestellt Frankfurt/Main (dapd). Die traditionsreiche „Frankfurter Rundschau“ ist von der Einstellung bedroht. Das Amtsgericht Frankfurt am Main bestätigte der Nachrichtenagentur dapd, dass das Druck- und Verlagshaus, in dem die Zeitung erscheint, am Dienstag einen Insolvenzantrag eingereicht habe. Als Insolvenzverwalter soll nach Informationen von „Spiegel Online“ der Frankfurter Rechtsanwalt Frank Schmitt eingesetzt worden sein. Dessen Kanzlei wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. Auch die Geschäftsführung der Zeitung wollte zunächst noch keine Stellungnahme abgeben. Näheres sollten die Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung am Nachmittag um 15.00 Uhr erfahren. Diese war bereits am Vortag ohne Angabe von Gründen angekündigt worden. Das Druck- und Verlagshaus in Frankfurt gehört überwiegend der Kölner Mediengruppe DuMont Schauberg, zudem sind auch die Medienbeteiligungsgesellschaft DDVG der SPD sowie die Karl-Gerold-Stiftung beteiligt. Die „Frankfurter Rundschau“ gilt schon seit geraumer Zeit als Verlustbringer. Die Zeitung hat bereits drastisch Personal abgebaut, der Mantelteil wird überwiegend von einer Redaktionsgemeinschaft des Mutterverlags erstellt und ist zu einem Großteil identisch mit dem der „Berliner Zeitung“. In Frankfurt sind jedoch noch zahlreiche Redakteure nicht nur des Regional- und Lokalteils tätig. Gerüchte über eine bevorstehende Einstellung der Printausgabe und eine Beschränkung der Zeitung auf die Digitalausgabe waren mehrfach dementiert worden. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)

Offenbar neuer Fall von Aktenvernichtung beim Berliner Verfassungsschutz

Offenbar neuer Fall von Aktenvernichtung beim Berliner Verfassungsschutz Berlin (dapd). Beim Berliner Verfassungsschutz gibt es offenbar einen neuen Fall von unrechtmäßiger Aktenvernichtung. Wie die „Bild“-Zeitung (Mittwochausgabe) unter Bezug auf die Innenverwaltung berichtet, wurden bereits 2010 zahlreiche Unterlagen zum Rechtsextremismus geschreddert. Dabei sollen sie entgegen der Vorschriften nicht zunächst dem Landesarchiv vorgelegt worden sein. Die Sprecherin des Landesverfassungsschutzes, Isabelle Kalbitzer, wollte sich auf dapd-Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Sie verwies auf eine für 14.00 Uhr kurzfristig anberaumte Pressekonferenz mit Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid. Die Archivare entscheiden normalerweise, welche Akten aufbewahrt werden sollen und welche vernichtet werden dürfen. Laut „Bild“ wird vermutet, dass die Akten relevant gewesen wären für die Ermittlungen zur Terror-Gruppe NSU. Völlig unklar sei bislang, wann Innensenator Frank Henkel (CDU) von dieser Schredder-Aktion erfuhr. Noch am Dienstag wollte er die innenpolitischen Sprecher der Koalition informieren. dapd (Politik/Politik)

Auch Bosch kehrt Wüstenstrom-Projekt Desertec den Rücken

Auch Bosch kehrt Wüstenstrom-Projekt Desertec den Rücken Roth am Main (dapd). Die Unterstützung für das Wüstenstrom-Projekt Desertec hat einen weiteren Rückschlag erhalten. Nachdem vor kurzem Siemens seinen Ausstieg erklärt hatte, beendete auch das Bosch-Tochterunternehmen Bosch-Rexroth die Mitarbeit. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten stünden alle Mitgliedschaften auf dem Prüfstand, sagte eine Firmensprecherin am Dienstag auf dapd-Anfrage. Das Unternehmen habe im Solarbereich andere Initiativen bevorzugt. Der Ausstieg ist weniger schmerzlich als der von Siemens, da Bosch ein assoziiertes Mitglied und kein Teilhaber der Desertec Industrie Initiative (Dii) war. Der Initiative gehören derzeit 21 Gesellschafter und 36 Partner an. Ein Dii-Sprecher sagte, die Initiative bedauere den Ausstieg von Bosch. Er betonte zugleich, geplante Vorhaben seien nicht gefährdet. Fehlende politische Einigung und Finanzierungsprobleme bremsen Das Wüstenstrom-Projekt kommt aufgrund fehlender politischer Einigung in Europa, Finanzierungsproblemen und ungelöster Fragen zum Stromtransport bisher nur schleppend voran. Laut einer im Sommer veröffentlichten Dii-Studie könnten bis 2050 bis zu 20 Prozent des europäischen Strombedarfs aus den Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens kommen. Die damit verbundenen Kosten werden auf mehrere Hundert Milliarden Euro beziffert. Die Dii setzt derzeit auf Sonnen- und Windenergie-Pilotprojekte in Marokko. Eines davon ist der etwa 600 Millionen Euro teure Bau eines Solarthermieprojekts in Marokko und der Transport des dort erzeugten Stroms nach Europa. Bei Solarthermie wird von Spiegeln gebündeltes Sonnenlicht zur Stromerzeugung genutzt. Die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zu dem Projekt verzögerte sich jedoch, da die Zustimmung Spaniens bisher aussteht. Das Land hat eine Schlüsselfunktion, da Stromexporte von Marokko durch Spanien fließen müssten. Relativ unproblematisch verläuft dagegen die Planung für ein 150 Millionen Euro teures Wind- und Sonnenenergieprojekt in Marokko von einem Konsortium unter Führung des Energiekonzerns RWE. Der Strom aus der 100-Megawatt-Pilotanlage ist jedoch für den heimischen Bedarf in Marokko bestimmt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)