Thüringer Grüne lehnen Bündnis mit der Union ab

Thüringer Grüne lehnen Bündnis mit der Union ab Erfurt (dapd-lth). Vor der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen spricht sich der Thüringer Landesverband gegen ein schwarz-grünes Bündnis auf Bundesebene aus. „Ich nehme die klare Absage Katrin Göring-Eckardts an Schwarz-Grün sehr ernst“, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtags-Grünen, Astrid Rothe-Beinlich, am Dienstag in Erfurt. Mit Spannung erwarten die Grünen im Freistaat auch die Wahlen auf dem Bundesparteitag am Wochenende: Gleich drei Thüringerinnen wollen sich in Hannover in Bundesvorstand und Parteirat wählen lassen. Göring-Eckardt war in der Urabstimmung der Grünen-Basis überraschend zusammen mit Jürgen Trittin zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gekürt worden. Rothe-Beinlich, die auch im Grünen-Bundesvorstand sitzt, bezeichnete die Wahl als sehr weise Entscheidung der Basis. Die Partei sei mit der als bürgerlich geltenden Göring-Eckardt und Jürgen Trittin breit aufgestellt. Rothe-Beinlich betonte allerdings zugleich, sie halte ein schwarz-grünes Bündnis für ausgeschlossen: „Es gibt da im Moment gar keine Schnittmenge“. In der Partei sei Schwarz-Grün kein Thema. Zugleich warnte sie vor einer zu klaren Festlegung auf eine Koalition mit der SPD. Die Grünen sollten sich nicht auf das Niveau einlassen, bereits jetzt Treueschwüre zu leisten, wie dies SPD-Chef Sigmar Gabriel am Montag forderte. Drei Thüringerinnen wollen in Spitzenämter Bei der Delegiertenkonferenz steht der Thüringer Landesverband der Partei nicht nur durch die bereits erfolgte Kür der Gothaerin Göring-Eckardt zur Spitzenkandidatin im Fokus: Mit Rothe-Beinlich, Göring-Eckardt und der Fraktionsvorsitzenden der Landtags-Grünen, Anja Siegesmund, kandidieren gleich drei Thüringerinnen um Spitzenämter. Während Rothe-Beinlich bei der angestrebten Wiederwahl in den Bundesvorstand der Partei bislang ohne Gegenkandidatin ist, ist die Ausgangslage für die anderen beiden Thüringer Grünen schwieriger. Sie bewerben sich um einen Platz im Parteirat. Dort stehen 13 freien Sitzen 16 Bewerber gegenüber. Auch im Landesverband könnte dies nun für Missstimmung sorgen. „Es wäre klüger, sich abzusprechen“, sagte Rothe-Beinlich. Die ostdeutschen Grünen besäßen ohnehin keine „Hausmacht“ auf der Konferenz. Die Kandidatur Göring-Eckardts sei allerdings zwingend und folgerichtig. Sie forderte die Delegierten auf, der Spitzenkandidatin breite Unterstützung zu gewähren. Die Bewerbung Siegesmunds bezeichnete Rothe-Beinlich als überraschend. dapd (Politik/Politik)