Heubisch fordert härtere Strafen für manipulierte Organvergabe

Heubisch fordert härtere Strafen für manipulierte Organvergabe München (dapd). Vorsätzliche Manipulationen bei der Organvergabe an Kliniken sollen nach dem Willen des bayerischen Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch (FDP) künftig härter bestraft werden. Solche Vergehen könnten bislang nur als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, sagte Heubisch am Dienstag in München. Er fügte an: „Mir erscheint das unzureichend.“ Bei Vorsatz seien solche Manipulationen von Daten „kriminelles Unrecht“. Daher müsse über eine Gesetzesänderung nachgedacht werden, damit dies als Straftat geahndet werden könne und der Staatsanwaltschaft die Möglichkeit zu einer umfassenderen Überprüfung eröffnet werde. Am Uniklinikum Regensburg und am Klinikum rechts der Isar in München sollen Mediziner in der Vergangenheit Diagnosedaten gefälscht haben, um Patienten zu einer Organtransplantation zu verhelfen. Heubisch betonte am Dienstag erneut, dass keine weiteren Verdachtsfälle bekannt seien. Es sei aber nicht auszuschließen, dass bei den umfassenden Überprüfungen weitere Auffälligkeiten an Licht kommen. Die Sonderuntersuchung der vom Minister bestellten Expertenkommission tagt erstmals am 26. Oktober. In Bayern gibt es insgesamt sieben Transplantationszentren. dapd (Politik/Politik)

Transplantationen in Bayern werden künftig schärfer kontrolliert

Transplantationen in Bayern werden künftig schärfer kontrolliert München (dapd-bay). Nach dem Organspendeskandal an der Universitätsklinik Regensburg verschärft Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) die Kontrollen bei Transplantationen. Künftig sollen drei Mediziner aus unterschiedlichen Fachrichtungen einer Organverpflanzung zustimmen, wie das Ministerium am Montag in München mitteilte. Auf die Regelung hatte sich Heubisch zuvor bei einem Treffen mit Vertretern der sechs Transplantationszentren im Freistaat geeinigt. Bislang habe es keine richtige Übereinkunft über das Vorgehen gegeben, sagte ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage. Nun müssen sich jeweils drei Mediziner mit einem Fall auseinandersetzen. Mit dem sogenannten Sechs-Augen-Prinzip solle einer möglichen Manipulation entgegengewirkt werden. Zudem sollen Transplantationen stichprobenartig von unabhängigen Experten überprüft werden. Dafür werde nun eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Wissenschafts- und des Gesundheitsministeriums, der Ärztekammer und der Transplantationszentren gebildet. Heubisch beklagte einen „enormen Vertrauensverlust“ durch die jüngst bekannt gewordenen Manipulationen bei Organtransplantationen. Mit den nun beschlossenen Änderungen will er verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Erneut sprach sich Heubisch für eine lückenlose Aufklärung der Fälle am Regensburger Universitätsklinikum aus den Jahren 2004 bis 2006 aus. Die internen Untersuchungen aller Lebertransplantationen an den bayerischen Transplantationszentren hätten allerdings bisher keine weiteren Verdachtsfälle innerhalb der vergangenen fünf Jahre ergeben In Bayern gibt es Transplantationszentren in München (2), Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Würzburg. dapd (Politik/Politik)