Wirtschaftsweiser Bofinger: Zypernhilfe hat fatale Signalwirkung

Wirtschaftsweiser Bofinger: Zypernhilfe hat fatale Signalwirkung Passau (dapd). Der „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger befürchtet eine fatale Signalwirkung des Zypern-Rettungspakets auf den gesamten Euro-Raum. „Das ist quasi ein Aufruf an die Anleger, ihr Geld abzuziehen, sobald sich auch nur die geringsten Probleme bei ihrer Bank zeigen“, sagte Bofinger der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochausgabe). „Verunsicherung und Sensibilität der Anleger werden wachsen.“ Das Mitglied des Wirtschafts-Sachverständigenrates der Bundesregierung kritisierte auch Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, der am Montag mit Äußerungen zitiert worden war, wonach die Belastung von zyprischen Bankkunden als Vorbild für andere Euro-Länder dienen könnte. „Die Äußerungen von Jeroen Dijsselbloem waren mehr als fahrlässig“, sagte Bofinger. Einlagen bei Banken müssten zu hundert Prozent sicher sein. Sonst funktioniere das Bankensystem nicht. „Wenn Anleger aus Problemländern ihr Geld in großem Stil von strauchelnden Banken abziehen und nach Deutschland transferieren, haben wir ein Problem“, sagte Bofinger. Das Beispiel Zyperns dürfe auf keinen Fall Schule machen: „Jeder, der politisch Verantwortung trägt, sollte jetzt deutlich machen, dass Zypern ein Sonderfall war.“ dapd (Politik/Politik)

Ökonom Bofinger warnt vor Sparen in der Eurokrise

Ökonom Bofinger warnt vor Sparen in der Eurokrise Passau (dapd). Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat das Fehlen von klaren Lösungsansätzen für die Bewältigung der europäischen Staatsschuldenkrise kritisiert. Die Krise verstärke sich und fresse sich immer mehr zum Kern des Euroraums durch, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstagausgabe). Das Agieren der Europäischen Zentralbank sei nur teilweise hilfreich. „Es ändert am Grundproblem nichts: In allen Ländern ist die Konjunktur auf dem Weg in die Rezession und überall wird zusätzlich gespart“, sagte Bofinger, der Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung ist. Die Bremswirkung von Sparpaketen sei massiv unterschätzt worden. „Statt über einen ausgeglichenen Haushalt 2014 zu sinnieren, müssen wir Brüningsche Sparpolitik in Europa verhindern“, sagte Bofinger mit Bezug auf die Politik des letzten Kanzlers der Weimarer Republik, Heinrich Brüning. Immer neue Sparrunden würden die Probleme in Europa nur verschärfen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Wirtschaftsweiser vergleicht Euro-Sparpolitik mit Weimarer Republik

Wirtschaftsweiser vergleicht Euro-Sparpolitik mit Weimarer Republik Bremen (dapd-nrd). Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat die derzeitige Sparpolitik der Euroländer mit der verheerenden Krisenpolitik der Weimarer Republik verglichen. „Die Politik, die derzeit in Spanien, Portugal und Griechenland betrieben wird, ist die Politik des Kanzlers Brüning“, sagte Bofinger dem „Weser-Kurier“. Dessen Kabinett hatte 1931 und 1932 mit massiven Kürzungen im Sozialbereich die Arbeitslosigkeit und die Hyperinflation enorm verschärft. Derartiges Sparen mache keinen Sinn bei Ländern, die in der Rezession steckten, sagte Bofinger. „Die Situation in Griechenland liegt nicht zuletzt an der wirtschaftspolitischen Schocktherapie.“ Um Spanien, Italien und Portugal mache er sich deshalb große Sorgen, es bestehe die Gefahr, dass sie das Schicksal Griechenlands erleiden, warnte der Würzburger Ökonom. dapd (Wirtschaft/Politik)

Bofinger verteidigt die Anleihenkäufe der EZB

Bofinger verteidigt die Anleihenkäufe der EZB Düsseldorf (dapd). Der „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger hält die geplanten Staatsanleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) für alternativlos im Kampf um den Euro-Erhalt. „Wenn die EZB jetzt nicht aktiv wird und Anleihen aufkauft, droht das Auseinanderbrechen der Euro-Zone“, sagte Bofinger der „Rheinischen Post“. „Wenn Regierungsmitglieder die EZB kritisieren, müssen sie sich der Tatsache bewusst sein, dass sie damit implizit das Ende der Währungsunion in Kauf nehmen“, sagte das Mitglied im Wirtschafts-Sachverständigenrat der Bundesregierung. „Die EZB ist die einzige funktionsfähige Instanz, die den Euro noch retten kann. Es war absehbar, dass die Rettungsschirme für Italien und Spanien nicht reichen würden, aber die Politik ist untätig geblieben. Nun liegt der Schwarze Peter bei der EZB“, sagte Bofinger. Die Anleihenkäufe seien auch mit dem Mandat der EZB vereinbar, allein die Geldwertstabilität im Euro-Raum zu wahren. „Anleihenkäufe sind durchaus mit dem Mandat der EZB vereinbar, die Geldwertstabilität zu wahren. Denn die EZB muss nicht nur die Inflation, sondern auch die Deflation bekämpfen“, sagte Bofinger. „Die Deflationsrisiken nehmen zu, wenn der Großteil der Euro-Länder unter dem überzogenen Marktdruck zu stark sparen muss“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bofinger verteidigt die Anleihenkäufe der EZB

Bofinger verteidigt die Anleihenkäufe der EZB Düsseldorf (dapd). Der „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger hält die geplanten Staatsanleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) für alternativlos im Kampf um den Euro-Erhalt. „Wenn die EZB jetzt nicht aktiv wird und Anleihen aufkauft, droht das Auseinanderbrechen der Euro-Zone“, sagte Bofinger der „Rheinischen Post“. „Wenn Regierungsmitglieder die EZB kritisieren, müssen sie sich der Tatsache bewusst sein, dass sie damit implizit das Ende der Währungsunion in Kauf nehmen“, sagte das Mitglied im Wirtschafts-Sachverständigenrat der Bundesregierung. „Die EZB ist die einzige funktionsfähige Instanz, die den Euro noch retten kann. Es war absehbar, dass die Rettungsschirme für Italien und Spanien nicht reichen würden, aber die Politik ist untätig geblieben. Nun liegt der Schwarze Peter bei der EZB“, sagte Bofinger. Die Anleihenkäufe seien auch mit dem Mandat der EZB vereinbar, allein die Geldwertstabilität im Euro-Raum zu wahren. „Anleihenkäufe sind durchaus mit dem Mandat der EZB vereinbar, die Geldwertstabilität zu wahren. Denn die EZB muss nicht nur die Inflation, sondern auch die Deflation bekämpfen“, sagte Bofinger. „Die Deflationsrisiken nehmen zu, wenn der Großteil der Euro-Länder unter dem überzogenen Marktdruck zu stark sparen muss“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bofinger: Eurokrise wird Deutschland stärker treffen

Bofinger: Eurokrise wird Deutschland stärker treffen Würzburg (dapd). Die Konjunkturschwäche im Euroraum wird nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger zunehmend auch die deutsche Wirtschaft belasten. „Die Krise wird sich in Deutschland stärker bemerkbar machen“, sagte Bofinger im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. „Der Tiefpunkt ist noch lange nicht erreicht.“ Der Volkswirtschaftsprofessor der Universität Würzburg stellt die strikte Sparpolitik in der Eurozone infrage. „Die Problemländer sollten so lange mit der Umsetzung neuer Sparmaßnahmen warten, bis ihre Wirtschaft wieder aus der Rezession heraus ist“, sagte Bofinger. Der Berater der Bundesregierung wies daraufhin, dass die Neuverschuldung im Euroraum „insgesamt nach wie vor erheblich geringer als in den USA, Großbritannien und Japan“ sei. Bofinger plädiert dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) trotz des historischen Tiefs die Zinsen noch weiter verringert, „um die Konjunktur anzukurbeln und die Banken zu stabilisieren“. Anfang Juli hatte die EZB den Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken Geld von der Zentralbank leihen, um 0,25 Punkte auf 0,75 Prozent gesenkt. Der private Konsum sei in Deutschland nach wie vor relativ schwach. „Deswegen haben die Einzelhandelsunternehmen wie Neckermann, Karstadt, Görtz auch diese Probleme.“ Die Verbraucher in Deutschland verhielten sich sehr vorsichtig. Sie hätten gemerkt, dass sie „in Anbetracht der niedrigen Zinsen für sichere Anlagen zu wenig gespart haben“. Deswegen müssten sie jetzt noch mehr sparen, sagte Bofinger. „Lediglich der Wohnungsbau zieht aufgrund der niedrigen Zinsen an.“ Auf dem Arbeitsmarkt sieht der Volkswirt eine Trendwende. „Wegen der demografischen Entwicklung haben wir zwar weiterhin eine Entlastung“, sagte Bofinger. „Die Arbeitslosigkeit wird aber wieder anziehen.“ Auch die konjunkturelle Besserung, die verschiedene Forschungsinstitute für kommendes Jahr prognostizieren, sieht er nicht und verweist auf die schrumpfenden Auftragsbestände der deutschen Unternehmen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)