Schmarotzer – Die Parasiten in der deutschen Wirtschaft

Industriespionage kostet die deutsche Wirtschaft jährlich bis zu 100 Milliarden Euro: Will man langfristig auf dem Markt Erfolg haben, ist es wichtig innovativ zu denken. Altes weiterzuentwickeln und Neues zu schaffen. Das wiederum ist mit harter aber vor allem langjähriger Arbeit verbunden. Umso ärgerlicher ist es da, dass deutsche Firmen von Industriespionage betroffen sind. Und das in beängstigenden Größen.

Ein Beispiel: China hat vor den technischen Vorsprung des Westens bis 2020 aufzuholen. Und das auch mit Spionage. Als Angriffsziele dienen hauptsächlich mittelständische Firmen. Ebenso  Betriebe, die in Bereichen tätig sind, wo Deutschland Weltmarkführer ist.

Obwohl es allgemein eine hohe Zahl von potenziellen Amateurspionen gibt, wäre es sinnlos sich von der bloßen Zahl einschüchtern zu lassen. Zumal ein einziger ausreicht um Wirtschaft und Unternehmen nachhaltig zu schädigen. Wesentlich kritischer ist neben dem Vertrauensproblem zu den direkt Beteiligten, die Existenz von technischen Sicherheitslücken.
Wichtige Daten kann man heute in wenigen Sekunden mit einem USB-Gerät stehlen. Und die sind oft so klein, dass sie ohne aufzufallen unter die Uhr geklemmt werden können.

Nicht zu vergessen die externen Schwachstellen des Unternehmens. So genannte Phishing Angriffe (vom engl. „fishing“ also angeln), bei denen versucht wird über E-Mails an Daten zukommen. Dabei sind Viren, wie Keylogger, die Passwörter speichern und verschicken ebenso wie Hackerangriffe nicht ausgeschlossen. Sollten sie bereits jetzt paranoid geworden sein, hier ein paar Grundregeln mit denen man sich schützen kann. Quasi das Einmaleins der Antispionagetechnik. Dazu gehört es zunächst einmal kritische Informationen nur einem ausgewählten Kreis der Mitarbeiter zugänglich zumachen. Vorzugsweise solchen, die schon lange für die Firma arbeiten.
Bewachung und Zutrittskontrolle aller Betriebe des Unternehmens sind nicht zu vernachlässigen. Ein gewisses Misstrauen ist hier durchaus berechtigt. Genauso eminent wie auf den Schutz des Gebäudes bzw. des Firmengeländes zu achten, ist es ein Auge auf den virtuellen Raum zu haben. Benutzen sie Sicherheitssoftware im Netzwerk ihres Unternehmens, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und abzuwehren.
Vergessen sie nicht, dass sie auch unterwegs angreifbar sind. Etwa auf Messen oder Seminaren. Ein unbeaufsichtigter Laptop oder ein Smartphone ist selbst mit Pin in wenigen Minuten geknackt. Deshalb: wichtige Datenträger nicht unbeaufsichtigt lassen. Zudem sollte man Tests durchführen, um seine erarbeiteten Sicherheitsstrategien auch zu prüfen.

Ein etwas härteres Geschütz gegen Spionage ist ein Wirtschaftsdetektiv. Dieser kann nicht nur auf eventuelle Spionagefälle aufmerksam machen, sondern auch dagegen sensibilisieren. Zumal sie Observationsdienste und Beweissicherung in Zweifelsfällen anbieten. Dazu gehört auch Sabotage aufzudecken und Patent- oder Urheberrechtsverletzungen ausfindig zu machen.

Wer sich trotzdem ungenügend Geschützt sieht, kann mittlerweile auch eine Versicherung gegen Industriespionage abschließen. Diese schützt gegen Schäden in Höhe von bis zu fünf Mio. Euro. Wenn ein Produkt nach Spionage nachgebaut wird, zahlt der Versicherer die entgangene Lizenzgebühr.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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