Honorare beim Unternehmensverkauf

Ein Unternehmensverkauf wird oftmals durch spezialisierte Berater begleitet. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Honorarmodelle beim Unternehmensverkauf. Darüber hinaus beleuchtet er die Frage, warum rein erfolgsabhängige Honorare beim Unternehmensverkauf den Projekterfolg gefährden können.  

In einem früheren Beitrag berichteten wir darüber, was einen seriösen Berater für den Unternehmensverkauf ausmacht. Diesmal konzentrieren wir uns auf die Honorarmodelle bei Unternehmensverkäufen. In den meisten fällen werden Honorare beim Unternehmensverkauf auf Basis der folgenden Modelle abgerechnet:

  • Honorar auf Erfolgsbasis
  • Monatspauschalen + Erfolgsprovision
  • Beratungshonorar + Erfolgsprovision

Rein erfolgsabhängige Honorare beim Unternehmensverkauf

Es gibt Unternehmensvermittler oder -makler, die ihre Dienstleistung auf reiner Erfolgsbasis anbieten. Bei dieser Art der Nachfolgebegleitung steht oft der Versuch eines schnellen Abschlusses im Vordergrund. Dauert ein Verkauf jedoch zu lang oder wird in der Begleitung anspruchsvoll, verlieren viele Berater zudem das Interesse und wenden sich dem nächsten Projekt zu. Das M&A-Projekt ist dann zumeist vorläufig beendet. Die Kosten des Unternehmensverkaufs liegen dann zwar bei null. Eine Wiederbelebung des Projektes ist jedoch erst nach einiger Zeit erwartbar. Da in vielen Branchen aktuell weniger Käufer als Verkaufsprojekte auf dem Markt sind, wirkt sich ein Neustart nicht eben positiv auf den erzielbaren Preis aus.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Vergütungsmodell vom Bestellerprinzip abweicht und damit einen Interessenkonflikt vermuten lässt. Der Verkaufsberater gibt an, dass er vom Verkäufer mandatiert ist. Die Erfolgsprovision und weitere Kosten einer Unternehmensnachfolge sollen aber vom Käufer bezahlt werden. Dies ist oft ein klares Indiz auf ein ungeklärtes Mandant. Ein seriöser M&A-Berater hingegen vertritt die Interessen seines Mandanten und wird auch von diesem leistungsgerecht honoriert.

Aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Beratung und Vermittlung getrennt zu betrachten und zu vergüten. In der Praxis haben sich dafür die folgenden zwei Modelle etabliert.

Monatliche Pauschalen + Abschlußprovision

Insbesondere bei sehr großen Unternehmenstransaktionen hat sich die Vergütung auf Basis von Monatspauschalen (sog. „Retainern“) mit einer nachfolgenden Erfolgsprovision etabliert. Für die Auftraggeber ergibt sich daraus eine gewisse Planbarkeit.

Im familiengeführten Mittelstand führt diese Vorgehensweise jedoch oft in eine typische Beratungsfalle beim Unternehmensverkauf. Denn solche Dienstverträge haben oft eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren. Eine konkrete Leistungsbeschreibung und Projektplan fehlen meist. Obwohl konkret messbare Ergebnisse oft ausbleiben betragen die Kosten eines Unternehmensverkaufs schnell mehrere zehntausend Euro.

Da seriöse Berater ihr Geld nicht über hohe monatliche Pauschalen verdienen, lohnt sich ein Blick auf das folgende Modell:

Beratungshonorar + Erfolgsprovision

Ein klar definiertes Angebot mit einer Leistungsbeschreibung beschreibt die Höhe der zu erwartenden  Honorare beim Unternehmensverkauf oder einer Unternehmensnachfolge vorab. Das Angebot sollte eine schriftlich fixierte Leistungsbeschreibung und Festpreise für eine Unternehmensbewertung oder ein aussagefähiges Exposé enthalten. Zeitabhängige Komponenten wie z.B. für die Verhandlungsmoderation rechnet ein seriöser Berater auf der Basis von Tages- oder Stundensätzen ab. Weiterhin definiert ein Projektplan die wesentlichen Meilensteine des Projektes. Somit wird jede erbrachte Leistung des Beraters nachvollziehbar. Ein seriöser Berater verrechnet zudem wesentliche Teile der im Erfolgsfall fälligen Provision fair mit den entstandenen Vorlaufkosten.

Was macht einen seriösen Berater für den Unternehmensverkauf aus?

Berater für den UnternehmensverkaufDie zunehmende Anzahl von Unternehmensnachfolgen in Ostwestfalen und den umliegenden Regionen lässt auch unseriöse Anbieter ein attraktives Geschäft wittern. Ich bin in Beratungsgesprächen mit Unternehmern immer wieder von der Kreativität manch unseriöser Geschäftemacher überrascht.  Die nachfolgenden Alarmsignale sollten Sie mißtrauisch machen. Gleichzeitig erhalten Sie einige Hinweise, woran Sie seriöse Berater für den Unternehmensverkauf erkennen.

Kaltakquisen und unwahre Versprechungen

Erhöhte Vorsicht ist immer dann geboten, wenn Sie unaufgefordert Werbeanrufe, E-Mails oder Briefe mit dem Verweis auf eine Vielzahl angeblich konkret interessierter Kaufinteressenten für Ihre Firma erhalten.

Denn trotz gerichtlichen Verbots erwecken manche Beratungsunternehmen bis heute mit geschickten und irreführenden Formulierungen den Eindruck, es gäbe bereits konkrete Kaufinteressenten für Ihr Unternehmen. Ein solches Versprechen ist in den meisten Fällen unseriös und dient nur dem schnellen Abschluss eines teuren Vermittlungsvertrages. Denn die Suche nach Kaufinteressenten ist in Zeiten des Unternehmermangels eine besondere und zeitintensive Herausforderung die durch eine gut gepflegte Kaufinteressentendatenbank unterstützt wird.

Unrealistische Verkaufspreise

Nehmen Sie Kontakt zu einem der Absender auf, finden Sie sich oft im Gespräch mit einem psychologisch geschulten Außendienstler wieder. In diesem  Erstgespräch erfragen unseriöse Anbieter dann einige wenige Bilanzdaten und Ihre Kaufpreisvorstellung ab. Nach einer oberflächlichen Analyse „ermittelt“ der Vertriebsmitarbeiter einen unerwartet hohen Kaufpreis an, der einer seriösen ertragswertorientierten Unternehmensbewertung fast nie standhält. Vorsicht ist immer geboten, wenn ein Berater im Erstgespräch einen „Schnellschuss“ in Sachen eines möglicherweise erzielbaren Verkaufspreises abgibt.

Verkaufsdruck und hohe monatliche Kosten

Bereits im Erstgespräch drängt der provisionsabhängige Außendienstmitarbeiter auf den Abschluss eines Betreuungsvertrages mit einer Laufzeit zwischen 6 und 24 Monaten.

Die aus diesem Vertrag resultierenden Kosten summieren sich schnell auf  mehrere zehntausend Euro pro Jahr. Konkret messbare Ergebnisse bleiben in den meisten Fällen aus.

„Verkaufsunterstützend“ legen die Berater auch manchmal Profile vermeintlicher Kaufinteressenten vor. Gelegentlich werden sogar Gesprächstermine mit möglichen Interessenten zu einem solch frühen Zeitpunkt des Projektes vereinbart. Wenige Tage vor dem avisierten Termin werden diese  mit dem Hinweis abgesagt, dass es sich der Interessent anders überlegt habe.

Wodurch zeichnet sich ein seriöser Berater für den Unternehmensverkauf aus?

  1. Erst- und Folgekontakte ohne Verkaufsdruck: Ein seriöser Berater nutzt den Erstkontakt immer zur Analyse der individuellen Situation und der Vorstellung der Beratungs- und Begleitungsoptionen. Im Vordergrund steht ausschließlich die individuelle Nachfolgesituation des Unternehmers. Seriöse Berater unterbreiten nachfolgend ein ausführliches, der jeweiligen Situation angepasstes Angebot und drängen nicht auf einen Vertragsabschluss. Denn Vertrauen braucht Zeit.
  2. Keine zeitlichen Vertragsbindungen und keine laufenden Kostenpauschalen: Ein seriöser Berater für den Unternehmensverkauf verdient sein Geld nicht über lange Vertragslaufzeiten und hohe monatliche Pauschalen. Vielmehr macht ein klar definiertes Angebot deutlich, für welche Leistung ein verkaufsbereiter Unternehmer zahlt.
  3. Seriöse Berater arbeiten zudem in hohem Maße erfolgsabhängig und verrechnen wesentliche Teile der Vorlaufkosten mit der Erfolgsprovision.
  4. BDU-Mitgliedschaft: Viele seriöse Berater für den Unternehmensverkauf verpflichten sich als Mitglied des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater den strengen Standards ordnungsgemäßer Nachfolgeberatung. Einige Berater gehen mit höheren Standards sogar noch weiter: Dies betrifft z.B. den Schutz persönlicher Daten von Käufer und Verkäufer oder die Pflicht zur regelmäßigen Aus- und Fortbildung.
  5. Überprüfbare Referenzen: Erfragen Sie persönliche Referenzen und überprüfen Sie diese durch telefonische Nachfrage. Neutrale Bewertungsinstrumente wie z.B. ProvenExperts oder eine renommierte Auszeichnung, wie z.B. der Consultingpreis der WirtschaftsWoche erleichtern Ihnen die Auswahl. Eine Nachfrage bei IHKs oder HWKs zu Erfahrungen mit Beratern in der Region hilft ebenfalls bei der Auswahl.
    Fragwürdige Anbieter kreieren zudem oftmals eine Vielzahl positiver Referenzen auf ausländischen Internet-Seiten. Zumeist haben deren sonstige Inhalte meist nichts mit dem Thema Unternehmensnachfolge zu tun haben.

HANNING & KAHL ausgezeichnet

Das Innovations-Team  freut sich über die Auszeichnung (Foto: HANNING & KAHL)
Das Innovations-Team freut sich über die Auszeichnung (Foto: HANNING & KAHL)

Oerlinghausen/Brüssel. Ende September wurde die HANNING & KAHL GmbH & Co. KG in Brüssel auf der ersten ideasEurope-Konferenz mit dem European Innovation Impact Award 2017 ausgezeichnet. Die Konferenz fand statt im Europäischen Ausschuss der Regionen. Sie soll Menschen zusammenbringen, die Unternehmen und Organisationen über das Ideen- und Innovationsmanagement fit für die Zukunft machen. HANNING & KAHL ausgezeichnet weiterlesen

Wirtschaftsnobelpreis geht erneut an US-Amerikaner

Wirtschaftsnobelpreis - Deutsche Ökonomen fordern bessere Forschungsbedingungen
Wirtschaftsnobelpreis geht erneut an US-Amerikaner – Deutsche Ökonomen fordern bessere Forschungsbedingungen (Foto: stevepb/ pixabay)

Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2017 (Wirtschaftsnobelpreis) geht an Richard H. Thaler. Dies teilte die schwedische Akademie der Wissenschaften am gestrigen Montag in Stockholm mit. Der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V. (bdvb) sieht die erneute Vergabe an einen US-Ökonomen als Warnzeichen für den Wissenschaftsstandort Deutschland und appelliert an Bund und Länder, die Forschungsbedingungen in Deutschland für Spitzenforscher attraktiver zu gestalten.

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Darts-Turnier für den guten Zweck

Darts-Turnier für den guten Zweck: Je Spiel floss ein festgelegter Geldbetrag in einen Spendentopf.
Spende für die Lübbecker Land Tafel: Jörg-Christian Seide, Schneider Automaten GmbH (l.), überreicht den Spendenscheck an Jürgen Obernolte, Lübbecker Land Tafel. (Foto: Gauselmann)

Espelkamp/Lübbecke. Für den guten Zweck ließen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gauselmann Gruppe bei einem Darts-Turnier in der Lübbecker Merkur Arena Ende Juli die Pfeile fliegen. Je Spiel floss ein festgelegter Geldbetrag in einen Spendentopf für die Lübbecker Land Tafel. Der Gesamterlös von insgesamt 1.000 Euro wurde am Donnerstag, 7. September, an Jürgen Obernolte, Schatzmeister der Lübbecker Land Tafel, übergeben. Organisiert wurde das Mitarbeiter-Darts-Turnier von der Schneider Automaten GmbH, einer Tochterfirma des ostwestfälischen Familienunternehmens.

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Arbeitsmarkt & Arbeitslosenquote in der Sommerpause

Die Arbeitslosenquote blieb im Agenturbezirk Bielefeld konstat bei 6,3 Prozent.
Die Arbeitsmarktentwicklung im August 2017 (Foto: wynpnt / pixabay)

Im August waren im Bezirk der Arbeitsagentur Bielefeld 23.879 Personen ohne Arbeit. Damit fiel die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat leicht um 0,3 Prozent oder um 71 Personen. Gegenüber August 2016 fiel die Zahl der Arbeitslosen um 540 (minus 2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb im Agenturbezirk Bielefeld konstat bei 6,3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 6,5 Prozent.

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Zwischenbeurteilung für die Babypause

Es zahlt sich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufig aus, sich eine Zwischenbeurteilung ausstellen zu lassen (Foto: Kirill Ryschow/Fotolia)
Es zahlt sich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufig aus, sich eine Zwischenbeurteilung ausstellen zu lassen (Foto: Kirill Ryschow/Fotolia)

Niesgrau. Wenn Frauen ein Kind erwarten, ändert sich für sie vieles – auch im Job. Bevor es jedoch in den Mutterschutz geht, wird empfohlen, am letzten Arbeitstag neben guten Wünschen vor allem eines mitzunehmen: eine Zwischenbeurteilung. „Eine Angestellte, die aufgrund von Elternzeit eine Auszeit plant, hat in jedem Fall Anrecht auf eine solche Beurteilung“, erklärt Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad. „Schließlich ist zu diesem Zeitpunkt nicht klar, ob sie wieder in dem Unternehmen einsteigt oder ob der Vorgesetzte nach einer Rückkehr noch immer dort tätig ist. Möglich ist auch, dass nach der Babypause der Arbeitgeber wegen Insolvenz gar nicht mehr existiert.“ Zwischenbeurteilung für die Babypause weiterlesen

Effizienz-Preis NRW 2017 – Nominierungen & Bewerbungen

 Effizienz-Preis NRW 2017 - Nominierungen und Bewerbungen noch bis 15. August möglich
Der Effizienz-Preis NRW 2017 honoriert nachhaltige Unternehmensleistungen und unternehmerische Verantwortung.

Duisburg. Nicht zuletzt aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums und damit steigendem Bedarf an Wasser, Energie und Konsumprodukten ist der schonende und effiziente Umgang mit den Ressourcen wichtiger denn je. Produkte, die sich durch hohe Material- und Energieeffizienz über ihren gesamten Lebensweg auszeichnen, sind hier ebenso ein Lösungsansatz wie Dienstleistungen, die zur Ressourcenschonung beitragen. Mit dem Effizienz-Preis NRW 2017 werden dazu wieder besonders innovative und clevere Lösungen ausgezeichnet. Bewerbungen sind noch bis zum 15. August möglich.

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CONEC Bekenntnis zum Standort Lippstadt

CONEC Bekenntnis zum Standort Lippstadt: "Die Erweiterung unserer Kapazitäten ist ein klares Bekenntnis für den Standort Lippstadt", so Raimund Carl.
CONEC Bekenntnis zum Standort: Erweiterung Produktions- Lager- und Verwaltungsflächen von oben. (Foto: CONEC Elektronische Bauelemente GmbH)

Lippstadt. Im westfälischen Lippstadt hat der Steckverbinderhersteller CONEC mit dem Firmenanbau zusätzliche Produktions- Lager- und Büroflächen von fast 3.000 qm geschaffen. Das CONEC Bekenntnis zum Standort Sendet klare Signale und einen Ausblick für die Zukunft.

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SIEVERS-GROUP im CEC

Exklusiv: Die SIEVERS-GROUP ist Teil des Cloud Excellence Circle (CEC) (Foto: Shutterstock)
Exklusiv: Die SIEVERS-GROUP ist Teil des Cloud Excellence Circle (CEC) (Foto: Shutterstock)

Osnabrück. Für das Geschäftsjahr 2018 hat Microsoft seinen Cloud Excellence Circle (CEC) noch exklusiver gestaltet: Nur noch 30 Unternehmen – statt wie bisher 70 – gehören zum Kreis der bevorzugten Microsoft-Partner im Bereich Cloud Solutions. Die SIEVERS-GROUP ist einer von ihnen. Durch die Mitgliedschaft ermöglicht das IT-Architekturhaus seinen Kunden frühzeitig Zugang zu den neuesten Cloud-Technologien inklusive umfassender Beratungs- und Supportleistungen. SIEVERS-GROUP im CEC weiterlesen