Vom Kellerraum zur Schaltschrankfabrik

Die LOHMEIER Schaltschrank-Systeme GmbH & Co. KG, ein erfolgreicher, europaweit aktiver Anbieter von Gehäusen verschiedenster Art, entstand vor 50 Jahren als „Garagenfirma“: Mitten in einem Bau-Boom begann der frisch verheiratete Firmengründer Fritz Lohmeier im Keller seines Elternhauses damit, auf eigene Faust Baustromverteiler aus Stahlblech herzustellen.

Der ausgebildete Installateur hatte weder Angestellte noch Spezialgeräte – nur Werkzeug, ein paar Tafeln Blech und etwas Farbe. Die ersten Verteiler verkaufte er an Baumaschinenhändler.

Bald darauf erweiterte Lohmeier sein Angebot um Stahlblechgehäuse für Maschinenbauer, um die damals noch üblichen, nicht sehr robusten Bakelitgehäuse abzulösen. In den ersten Jahren investierte er alles selbstverdiente Geld in neues Material und neue Ausrüstung – für den nötigen Rückhalt sorgte seine Frau Irma. „Ganz zu Anfang haben wir eigentlich nur vom Geld gelebt, das meine Frau als Näherin verdiente. Sie hat mir in jeder Lage den Rücken freigehalten und so die gesamte Firmenentwicklung erst ermöglicht“, blickt Fritz Lohmeier zurück.
 
Das Geschäft lief bald so gut, dass Lohmeier aus dem Keller in Räume der Tischlerei seines Bruders umzog. 1967 konnten die ersten Mitarbeiter eingestellt werden und 1970 wurde die erste eigene Fabrik in Vlotho gebaut, die in den folgenden Jahren mehrmals erweitert wurde. Von 1978 bis 1986 betrieb das Unternehmen zudem einen zweiten Produktionsstützpunkt im Sauerland – dieser diente als „verlängerte Werkbank“ für die Fertigung von Kleingehäusen. Nachdem Kauf des heutigen Firmengeländes von der Stadt Vlotho, das genug Platz für weitere Hallen bot, wurde die Produktion zentral zusammengelegt. Die Firma steckte viel Arbeit in die Restaurierung des denkmalgeschützten, damals aber stark vernachlässigten Fachwerkhauses aus dem 18. Jahrhundert, das heute als Wohn- und Verwaltungsgebäude dient.

2003 übergab Fritz Lohmeier die Geschäftsführung an seine Tochter Britta Lohmeier-Bloch – sie kam 1989 als gelernte Steuerfachangestellte in den Einkauf des Familienunternehmens und arbeitete zuerst als Sachbearbeiterin, bevor sie 1992 die Einkaufsleitung übernahm. Seit 2003 verantwortet sie den Bereich Personal & Finanzen. Ihr Co-Geschäftsführer für den Bereich Technik und Vertrieb ist Hans-Werner Meyer, der seit 1982 bei LOHMEIER arbeitet und im Lauf der Jahre ebenfalls eine Vielzahl von Aufgaben erfüllt hat: Produktentwicklung, Produktmanagement, Kalkulation und Verkaufsleitung sowie Qualitätssicherung, Marktkommunikation und die Betreuung von Messen. „Nach 40 Jahren Vollzeiteinsatz die Geschäftsführung zu übergeben, fiel mir nicht allzu schwer, denn man muss irgendwann auch mal einen Gang zurückschalten. Aber wenn man so ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut hat, dann liegt es einem für immer am Herzen, und deshalb genieße ich auch heute den unmittelbaren Kontakt und freue mich tagtäglich über die gute Entwicklung“, notiert der Seniorchef.

LOHMEIER konzentriert sich heute auf Schaltschranklösungen, die auf Basis eines umfangreichen Standardprogramms individuell modifiziert werden: Gehäuse und Schränke werden mechanisch so vorbereitet, dass Kunden sich nur noch um den Einbau und das Verdrahten der Elektronik kümmern müssen – somit bleibt ihnen mehr Zeit für ihr Kerngeschäft. Ein weiterer Schwerpunkt ist ein flexibler Liefer- und Logistik-Service, der selbst höchst spezifische Lieferwünsche berücksichtigt und auch mit „just-in-time“-Lieferungen an Kunden, die nicht selbst lagern, problemlos fertig wird. Britta Lohmeier-Bloch fasst die Pläne für die nächsten Jahre zusammen:

„Wir werden uns weiterhin nicht auf Massenmärkte konzentrieren, sondern besonders unsere mittelständischen Kunden immer im Blick behalten. Das Bewusstsein für den Mehrwert, den wir bieten, wollen wir noch stärker wecken. Schon heute stellen wir immer wieder fest, dass neue Kunden nach den zahlreichen Modifikationsmöglichkeiten, die wir anbieten, nur deshalb nicht fragen, weil deren frühere Lieferanten solche Leistungen gar nicht anboten – dabei verzeichnen wir durchweg positive Resonanzen auf unsere umfassenden Dienstleistungen, die unseren Kunden zusätzliche gewinnbringende Freiheitsgrade verschaffen.“

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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