UFO-Streikschwerpunkt verlagert sich nach München

UFO-Streikschwerpunkt verlagert sich nach München Frankfurt/Berlin (dapd-bln). Etwa 43.000 Fluggäste der Lufthansa haben am Dienstag unter dem neuerlichen Streik der Flugbegleitergewerkschaft UFO in Frankfurt am Main, München und Berlin gelitten. Diese Zahl gab das Unternehmen am Nachmittag bekannt. Insgesamt fielen knapp 350 Flüge aus. UFO hatte die Stewardessen und Stewards in Berlin und Frankfurt zur Arbeitsniederlegung vom frühen Morgen an aufgerufen. Am Nachmittag war München betroffen, dort sollte der Streik bis Mitternacht dauern. Von einer Annäherung der Tarifparteien war nichts zu spüren. Am ersten Streiktag, dem 31. August, hatte die Lufthansa von 26.000 betroffenen Passagieren und 190 gestrichenen Flügen gesprochen. In Berlin fielen 15 von 39 Flügen der Lufthansa aus. In Frankfurt waren es 217, darunter 16 Langstreckenflüge, von 370 Verbindungen. In München habe man drei Viertel der 450 planmäßigen Flüge in die Luft bekommen, erklärte die Airline. Auch am Mittwoch würden noch einzelne Flüge ausfallen, bevor sich der Flugverkehr wieder ganz normalisiert habe. Während die Flugbegleiter der Lufthansa am frühen Nachmittag in Frankfurt und Berlin wieder die Arbeit aufnahmen und sich der Betrieb langsam zu normalisieren begann, traten um 13.00 Uhr ihre Münchner Kollegen in den Ausstand. Streikbeteiligung von bis zu 85 Prozent Nach Angaben von UFO waren im Laufe des Tages rund 800 Flugbegleiter in München zum Dienst eingeteilt, in Frankfurt waren es 1.000. Die Gewerkschaft sprach von einer Streikbeteiligung von bis zu 85 Prozent. UFO-Chef Nicoley Baublies sprach von einer „überwältigenden Resonanz“ auf den Streikaufruf. Baublies kündigte in München eine Ausweitung der Streikaktionen auf weitere Flughäfen für den Fall an, dass sich die Lufthansa „nicht bewegen“ sollte. Lufthansa-Sprecher Klaus Walther forderte die Gewerkschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Wir sind in den Kernforderungen auf die UFO zugegangen. Wir sagen 3,5 Prozent mehr Gehalt, wir verzichten auf Leiharbeit, wir verzichten auf betriebsbedingte Kündigungen, und wir verzichten auf befristete Arbeitsverträge“, sagte er. Das Unternehmen hat bisher 3,5 Prozent mehr Lohn bei Ausweitung der Arbeitszeit für die rund 19.000 Flugbegleiter in Diensten von Deutschlands größter Airline geboten. UFO fordert ein Plus von fünf Prozent und den Verzicht auf die Auslagerung der Arbeit in Teilzeitfirmen. Es liege nun an der Lufthansa, ihre „Null-Kommunikation“ gegenüber seiner Organisation einzustellen, sagte Baublies der Nachrichtenagentur dapd. Bahn hält zusätzliche Züge bereit Die Deutsche Bahn rechnete wegen des Streiks mit einigen Tausend zusätzlichen Reisenden. An den drei Streikorten stünden zusätzliche Züge bereit, sagte eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage. Beim ersten Streik am vergangenen Freitag hätten keine zusätzlichen Züge eingesetzt werden müssen, erklärte die Sprecherin. Der Autovermieter Europcar registrierte vermehrt Kunden an den Stationen, die wegen des Streiks einen Mietwagen benötigten. Gleichzeitig gebe es aber auch Stornierungen, sagte eine Sprecherin. Die Nachfrage bleibe damit in etwa gleich. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erneuerte die Forderung nach gesetzlicher Regelung der Tarifeinheit. Der UFO-Streik unterstreiche die Notwendigkeit eindeutiger Regeln zur Tarifeinheit, sagte Hundt „Handelsblatt Online“. Die Tarifeinheit sei Voraussetzung dafür, „die Zersplitterung der Tarifautonomie durch immer mehr Spartenorganisationen zu verhindern“. (Lufthansa-Streikinfo im Internet: http://www.lufthansa.com/de/de/Fluginformationen UFO-Homepage: http://www.ufo-online.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

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Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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