Anzeige: Trotz VW-Krise: Weniger Arbeitslose in Osnabrück

Bildrechte: Flickr Il dieselgate della Volkswagen e i modelli da richiamareAutomobile Italia CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

In Osnabrück, wo am VW-Standort über 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind, sanken im Oktober die Arbeitslosenzahlen. Angesichts der Krise bei Volkswagen, zahlreichen Klagen weltweit und der größer werdenden Beliebtheit der Hybridtechnologien konkurrierender Automarken bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen bis Jahresende und im kommenden Jahr entwickeln werden – möglicherweise haben die Folgen den Arbeitsmarkt noch nicht erreicht.

Die Krise und Volkswagens Maßnahmen

Seitdem im September öffentlich wurde, dass bei vielen Dieselfahrzeugen des Wolfsburger Konzerns systematisch Abgaswerte manipuliert worden waren, beschäftigt das Thema die Medien auf der ganzen Welt. In Deutschland und vor allem Niedersachsen, wo der Autobauer zu den größten Unternehmen zählt, wurden bereits viele denkbare – und teils mittlerweile Realität gewordene – wirtschaftliche Konsequenzen diskutiert. Volkswagen bemüht sich um Schadensbegrenzung. So steht unterdessen fest, dass das Unternehmen Steuernachforderungen übernehmen wird, die der Staat aufgrund der zu niedrig angegebenen Abgaswerte an Autobesitzer richten könnte. Im Bereich des Sportsponsorings sollen überdies Einsparungen erfolgen. Zum Thema Stellenabbau hält sich der Konzern aber bis heute bedeckt. In der Führungsetage sind unterdessen gleich mehrmals personelle Konsequenzen gezogen worden. Nachdem Matthias Müller Martin Winterkorn als Vorstandsvorsitzenden abgelöst hat, wurden auch die Entwicklungschefs der VW-Töchter Audi und Porsche sowie der PKW-Sparte von VW entlassen, Ulrich Hackenberg, Wolfgang Hatz und Heinz-Jakob Neußler. Auch einer der Ingenieure, die an der Entwicklung des betroffenen Motortyps (EA 189) beteiligt waren, musste gehen.

Gefahr durch die Hybrid-Konkurrenz

Auch in finanzieller Hinsicht hat sich der Skandal bereits negativ ausgewirkt und vermutlich werden die Folgen noch sehr viel deutlicher spürbar, falls die ersten Klagen Erfolg haben und der deutsche Fiskus seine Androhung von Forderungen umsetzt. Laut Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hatten die Verkäufe von Hybridautos bereits zu Jahresbeginn 2015 die Hunderttausender-Marke übertroffen: ein klares Zeichen für das gestiegene Umweltbewusstsein der Kunden und insofern bedrohlich für Volkswagen, als man bis dato unter dem Schlagwort „Clean Diesel“ damit geworben hatte, eine saubere Alternative zu teureren Hybridfahrzeugen im Angebot zu haben. Entsprechende Werbespots mussten unter einigem Spott aus dem Netz genommen werden. Hersteller wie BMW oder Toyota setzten in der Vergangenheit dagegen viel nachhaltiger auf die Hybridtechnologie, abzulesen auch an den zahlreichen Ergebnissen, wenn man auf Seiten wie autoscout24.de mit dem Stichwort „BMW Hybrid“ nach entsprechenden Gebrauchtfahrzeugen sucht. Durch den generellen Glaubwürdigkeitsverlust des Konkurrenten VW haben beide Marken nun die noch größere Möglichkeit, potenzielle Interessenten an umweltfreundlichen Fahrzeugen für sich zu gewinnen.

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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