Puma leidet unter Eurokrise und hohen Kosten

Puma leidet unter Eurokrise und hohen Kosten Herzogenaurach (dapd). Höhere Beschaffungskosten, eine schwache Nachfrage aus dem kriselnden Europa und gestiegene Ausgaben für Marketing und Entwicklung haben den fränkischen Sportartikelhersteller Puma im ersten Halbjahr ins Straucheln gebracht. Trotz auf Eurobasis um 8,8 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro gestiegener Umsätze sanken das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent auf 149,1 Millionen Euro und der Konzerngewinn um 12,8 Prozent auf 100,6 Millionen Euro, wie Puma am Donnerstag mitteilte. Der Vorsitzende Geschäftsführende Direktor von Puma, Franz Koch, bezeichnete die Zahlen als „enttäuschend“ und kündigte an, Abhilfe mit dem bereits Ende 2010 im Zuge des „Back on the Attack“-Planes begonnenen Transformationsprogramms zu schaffen, das nun beschleunigt und erweitert werden soll. Die zusätzlichen Kosten dafür in Höhe von einmalig 100 Millionen Euro werden im zweiten Halbjahr verbucht. Schon im nächsten Jahr soll das Programm erste Erfolge zeigen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich zum Besseren zu verändern“, sagte Koch. „Wir schärfen unser Profil.“ Koch hatte vor genau einem Jahr das Ruder vom langjährigen Puma-Chef Jochen Zeitz übernommen, der zum französischen Mehrheitsaktionär PPR wechselte. Weniger Produkte, andere Läden Das Transformationsprogramm werde zur wohl umfangreichsten Reorganisation von Puma seit 1993 führen, erklärte Koch. So sollen mit einem neuen regionalen Geschäftsmodell Prozesse und Strukturen vereinfacht und zentralisiert werden. Geplant sei auch, unrentable Shops in Europa und Nordamerika zu schließen und stattdessen neue Läden in aufstrebenden Märkten zu öffnen. Zahlen nannte Koch nicht. Im Zuge der Umstrukturierung kommen auch Ausrüsterverträge auf den Prüfstand. Puma will – wie der Wettbewerber Adidas – zudem sein Produktportfolio ausdünnen. Auch hier hielt sich Koch mit Zahlen zurück, sprach aber von einer „deutlichen“ Reduzierung und einer Konzentration auf das Kerngeschäft. Inwiefern auch Personal abgebaut werden soll, blieb ebenfalls offen. Notwendig wurde all dies, weil durch die Wirtschaftskrise die Nachfrage nach Puma-Produkten in Europa außer in Deutschland und Spanien sank, am deutlichsten in Frankreich, Italien, Griechenland, Skandinavien und Großbritannien. Bereits in der vergangenen Woche hatte Puma die negative Entwicklung angekündigt und seine Prognosen für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Demnach wird nur noch ein Umsatzanstieg im mittleren statt hohen einstelligen Prozentbereich erwartet, beim Konzerngewinn wird mit einem deutlichen Rückgang zum Vorjahr gerechnet. 2011 hatte Puma mit einem Rekordumsatz von knapp über drei Milliarden Euro und einem Konzerngewinn von 230,1 Millionen Euro abgeschlossen. Am Ziel, den Umsatz bis 2015 auf vier Milliarden Euro zu steigern, hält Koch fest. „Das ist ehrgeizig, aber machbar“, betonte er. Die im MDAX notierte Aktie der Puma SE verteuerte sich bis zum Mittag um mehr als fünf Prozent auf über 224 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Puma gibt Gewinnwarnung wegen schleppenenden Europa-Geschäfts

Puma gibt Gewinnwarnung wegen schleppenenden Europa-Geschäfts Herzogenaurach (dapd). Der Sportartikelhersteller Puma hat als Folge eines schwachen Geschäfts im Zuge der europäischen Schuldenkrise seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr gekippt. Das Umsatzwachstum werde nicht wie erwartet im hohen einstelligen Prozentbereich liegen, sondern nur noch im mittleren einstelligen Bereich, teilte Puma am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Das Konzernergebnis für 2012 werde zudem durch einmalige Aufwendungen von bis zu etwa 100 Millionen Euro für Kostenstraffungen im Unternehmen belastet. Der Konzerngewinn werde daher deutlich unter den 230,1 Millionen Euro aus dem Vorjahr liegen. Vor allem wegen einer verlangsamten Geschäftsentwicklung in Europa sank der Konzerngewinn im ersten Halbjahr auf Jahressicht um voraussichtlich 13 Prozent, wie Puma erklärte. Das operative Ergebnis ging um elf Prozent zurück. Der Umsatz legte auf Euro-Basis um 8,8 Prozent zu. Ausführliche Zahlen will Puma am Donnerstag kommender Woche (26. Juli) präsentieren. Der Aktienkurs des im MDAX notierten Konzerns brach nach der Gewinnwarnung um fünf Prozent auf 214,35 Euro ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)