Berlin (dapd). Angesichts der schweren wirtschaftlichen Verwerfungen in Teilen Europas fordert Bundesforschungsministerin Annette Schavan eine Innovationsoffensive. Es seien zwar schon Wachstumsprogamme aufgelegt worden, um die Wirtschaft in einzelnen Staaten wieder in Gang zu bringen, jedoch müsse stärker gezielt in Forschung und Entwicklung investiert werden. „Das ist der Hebel für wirtschaftliche Dynamik“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch bei der Vorstellung des Bundesberichts Forschung und Innovation 2012 in Berlin.
Insbesondere die hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten in Spanien sei besorgniserregend, sagte Schavan. Sie vertrat die Überzeugung, dass es vor allem in den südeuropäischen Ländern entscheidend darauf ankommt, ausreichend Gelder in Forschung und Entwicklung zu stecken. Würde dies vernachlässigt, ginge das auf Kosten der nachfolgenden Generation.
Schavan räumte ein, dass in einigen Ländern ein wissenschaftsbasiertes „Innovationssystem“, das es in Deutschland seit langem gebe, erst aufgebaut werden müsste. Dies koste viel Zeit. Daher wäre es dort sinnvoll, Unternehmen für die Verbesserung der beruflichen Bildung zu gewinnen und auf diese Weise in ein Innovationssystem einzusteigen. Auch Hochschulpartnerschaften böten sich an. Schavan gab außerdem zu bedenken, dass derzeit viele Mittel aus Strukturfonds in Europa nicht abgerufen würden. Diese Mittel könnten womöglich besser genutzt werden.